Wilhelm Busch

Plisch und Plum von Wilhelm Busch

Plisch und Plum von Wilhelm Busch

In der Geschichte Plisch und Plum von Wilhelm Busch geht es um zwei Hunde und zwei Jungen, welche die Hunde vor dem Ertrinken retten, denn ihr eigentlicher Besitzer schmiss sie in einen Teich um sie ertrinken zu lassen. Die Jungs nehmen ihre Hunde mit nach Hause, wo die Eltern erst einmal nicht so sonderlich begeistert sind, sich aber dem Willen ihrer Kinder fügen. Die Hunde fressen den Abendessentisch leer und der Mann, der zuvor die Hunde versuchte zu töten, Schlich mit Namen, ist schadenfroh. Als die Jungs dann zu Bett gehen, meinen die Hunde, dass es sich ebenfalls um ihre Betten handelt und klettern in diese bis sie rausgeschmissen werden. Deshalb machen sie sich über die Kleidung der beiden Knaben her, was der Vater nicht gut findet. Dieser will die Jungs schlagen, allerdings hält ihn die Mutter davon ab. Die Hunde müssen unterdessen in die Hundehütte und als sie die Jungs in den Dreck stoßen bei ihrem Spiel, den Garten der Nachbarin zurichten und einen Vorbeigehenden attackieren, meint man schon fast, dass die beiden nichts mehr entzweien kann bis eine Hundedame daherkommt. Über diese streiten sich Plisch und Plum, was dazu führt, dass sich auch Peter und Paul, die Jungs streiten und prügeln, denn das leckere Abendessen liegt auf dem Boden und sie beginnen die Hunde zu prügeln. Der Vater will die Jungen bestrafen und geht auf sie los, was dazu führt, dass die Jungs ihre Hunde anketten müssen. In der Schule lernen sie vom Lehrer die Bestrafung mit dem Rohrstock, die sie nun auch bei ihren Hunden anwenden, die daraufhin beginnen brav zu werden und sogar Kunststücke lernen.
An dieser Geschichte von Wilhelm Busch Plisch und Plum merkt man, wie schnell sich ein gewaltsamer Erziehungsstil verbreiten kann. Die Kinder, die zuhause schon mehrfach beinahe verprügelt worden waren, werden in der Schule vom Lehrer gezüchtigt und kommen dann auf Idee so auch ihre Hunde zu erziehen. Mir will einfach nicht in den Kopf, wie man aus körperlicher Züchtigung solch einen Schluss ziehen kann, denn sicher kann man sich wohl sein, dass ihnen diese nicht gefallen hat. Vielleicht liegt es einfach daran, dass sie sich vorher so oft über ihre Hunde geärgert haben und die beiden haben ja auch wirklich viel angestellt, aber der erzieherische Wert, den Wilhelm Busch hier deutlich macht, ist heute nicht mehr angemessen. Die Jungs werden geschlagen, benehmen sich gut, sehen beinahe aus wie gut erzogene, junge Herren und züchtigen daraufhin sogar ihre Hunde, welche nicht aus der Ordnung ausbrechen und nicht nur hören, sondern sogar dazu in der Lage sind, Kunststücke, wenn auch nur kleine, zu erlernen, obwohl sie vorher nicht einmal an einem Garten vorbeigehen konnten ohne diesen zu verwüsten. Alles in allem hat mir die Geschichte Plisch und Plum von Wilhelm Busch nicht wirklich gefallen, denn abgesehen von den bisweilen recht brutalen Motiven und dem schadenfrohen Herrn Schlich, ist auch die Pädagogik und der Erziehungsstil schon nicht mehr fragwürdig, sondern im höchsten Grade verwerflich, sodass ich diese Geschichte nicht weiterempfehle.

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