Homo Faber von M. Frisch

Rezension: Homo Faber von Max Frisch

Die Inhaltsangabe zum Bericht Homo Faber von Max Frisch findet ihr oben.

Dieser Bericht handelt von Walter Faber, der den Menschen Faber versucht zu beschreiben und gleichzeitig über sich selbst und sein Leben reflektiert. Er beginnt im Prinzip damit zu beschreiben, wie es dazu kam, dass er Hanna wiedersah und wie er herausfand, dass er eine Tochter hat und sich sogar in sie verliebt hat. Ich finde, dass es sehr viele Zufälle sind, die hier eintreten. Faber lernt auf einem Flug einen sehr geschwätzigen Deutschen kennen, mit dem er sich nur wegen des Absturzes näher auseinandersetzt, sonst wüsste er gar nicht, dass dieser Mann der Bruder von Walter Jugendfreund ist. So merkt er, dass Joachim gestorben ist und hat den Drang Hanna wiederzusehen. Vielleicht bemerkt er deshalb die Ähnlichkeiten zwischen Hanna und Sabeth, die er allerdings verdrängt. Er will nicht wahrhaben, dass Sabeth nicht nur Hannas, sondern auch seine eigene Tochter ist. Möglich ist, dass er in Sabeth so viel von Hanna sah, dass er sich in sie verliebt hat oder dass er merkte, dass zwischen ihm und Sabeth eine Verbindung besteht, die er fälschlicherweise als Liebe fehlinterpretierte. Damit werden zwei Möglichkeiten aufgezeigt, warum Walter nicht merken wollte, dass er mit seiner Tochter zusammen war. Schade finde ich, dass er unter seinem Fehler nicht wirklich zu leiden hat, zumindest gibt er seinen Fehler nicht insofern zu, dass er dafür büßen müsste. Sabeth hingegen musste darunter leiden, dass sie sich auf ihren Vater eingelassen hatte, dabei konnte sie nicht ahnen, dass Walter ihr Vater ist. Es ist nicht einmal klar, ob sie wusste, wer genau ihr Vater ist und noch dazu ist nicht klar, ob sie geahnt hatte, dass Walter ihr Vater sein könnte. Hanna verliert ihr Kind, ihre Bürde ist – so finde ich zumindest – ziemlich groß. Sie verliert ihre Tochter als sie ihre Jugendliebe wiederfand. Von Männern schien Hanna nicht so sonderlich viel halten, denn sie lebt weitgehend unabhängig von ihnen, auch wenn sie immer wieder in einer Beziehung ist, was man ihr natürlich nicht vorwerfen will. Was man ihr hingegen vorwerfen kann ist, dass sie Walter nichts von seiner Tochter gesagt hatte und Sabeth als ihre Tochter und nicht die gemeinsame Tochter akzeptieren konnte. Noch als Walter in ihr Leben getreten ist, beansprucht sie die Tochter als ihre und nicht als gemeinsame Tochter. Walter wird in dem Sinne schuldlos schuldig, da er zwar ahnen konnte, wer Sabeth ist, aber es nicht wissen konnte. Wer würde auch ahnen, dass eine junge Frau, die man zufällig kennenlernt, die Tochter ist, die die Ex-Freundin vor etwa 20 Jahren hatte abtreiben wollen?

Alles in allem mochte ich Walter auf der einen Seite, seine persönliche Lebensgeschichte bewegt einen und man fiebert und hofft mit ihm mit, auf der anderen Seite verstehe ich ihn nicht, denn er hat keine besonders gute Meinung von Frauen und vor allem nicht von Sabeth und will sie dennoch heiraten und scheint irgendwie fasziniert von ihr zu sein, was seinen anderen Gefühle absolut zuwiderläuft. Ich empfehle den Bericht Homo Faber von Max Frisch also weiter, allerdings unter Vorbehalt, denn es gab ein paar Bereiche, die ich nicht so gut fand.

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