Lieblingszitate

Das Tagebuch der Anne Frank II

Das Tagebuch der Anne Frank II
‘Wir dürfen kein Urteil haben! […] Man kann sagen, Du sollst den Mund halten, aber kein Urteil haben, das gibt es nicht. Niemand kann einem anderen verbieten, ein Urteil zu haben, und wenn der andere noch so jung ist.’ S. 126
Anne regt sich an dieser Stelle darüber auf, dass die Erwachsenen meinen, dass sie die Wahrheit gepachtet haben, sie geben Elli, der es nicht gut geht, Tipps und verstehen nicht, dass die Jugendlichen genauso gut Tipps geben könnten. Sie gehen davon aus, dass diese Kinder ohnehin nichts verstehen würden und selbst wenn könnten sie ihr keine Tipps geben, denn sie haben ohnehin keine Ahnung worum es geht und verstehen nichts davon. Anne macht das nicht nur wütend, gleichzeitig zeigt sie ihre große Reife, auch weil sie sagt, dass man sich nicht kein Urteil bilden kann. Auch deshalb konnte ich mich mit ihr identifizieren. Ich denke nämlich auch, dass es schwierig ist, sich kein Urteil zu bilden. Denn irgendwie ist es ja auch ein Urteil, wenn man sich denkt, dass man sich kein Urteil bildet, denn es hat ja einen Grund warum man sich kein Urteil bildet. Man bildet sich kein Urteil, weil man denkt, dass die Idee zu komplex ist oder weil man davon ausgeht, dass einem irgendwelche Details fehlen um sich wirklich ein richtiges Urteil bilden zu können, aber auch damit hat man sich ein Urteil gebildet und natürlich macht man sich dennoch Gedanken in die Richtung: wenn sich dies und jenes herausstellt, dann denke ich, dass so und so, oder man denkt eben das Gegenteil. Für mich ist es so, dass man nicht nicht kommunizieren oder denken kann und so verhält es sich mit dem Urteil. Aber ich werde mich hüten mir an dieser Stelle in Urteil über das Buch zu erlauben…
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Das Tagebuch der Anne Frank I

Das Tagebuch der Anne Frank I
 
‘Reichtum, Ansehen, alles kannst Du verlieren, aber das Glück des Herzens kann höchstens einmal verhüllt sein und wird Dich doch immer aufs neue glücklich machen, solange Du lebst.’ S. 124
Unglaublich wie reif eine Jugendliche sein kann, das wird ja auch schon in meiner Rezension deutlich. Anne macht deutlich, dass Glück besser und wichtiger ist als Reichtum oder Ansehen, obwohl sie manchmal recht oberflächlich erscheint. Gerade deshalb wirkt ihre Aussage so schön und so wichtig. Auch gebe ich ihr recht mit dem was sie sagt. Vielleicht ist sie so reif wegen der Sache, die sie durchmachen musste. Es könnte sein, dass es daran liegt, dass sie als Jüdin verfolgt wurde oder am Krieg ganz allgemein, es könnte aber auch an ihrem Versteck und daran liegen, dass sie für so lange Zeit eingesperrt war. Oder es liegt daran, dass sie es einfach aus erster Hand erfahren hat, dass Ansehen und Reichtum endlich sind, im Gegensatz zum Glück, das ein Mensch empfinden kann. Daraus schließt sie, dass Glück das Größte ist, das ein Mensch fühlen kann und dass es etwas ist, das den Menschen antreibt und ihm Kraft gibt in schweren Zeiten, sodass hier eine Lebensphilosophie ableitbar wird. Dennoch ist Anne Frank klar, dass dieses Glück einmal nicht gefühlt ist, aber dass es dennoch irgendwo ist, sodass es dich glücklich machen kann, auch wenn du es gerade nicht fühlen magst.
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Effi Briest von Theodor Fontane

Effi Briest von Theodor Fontane 
 
‘das ist ein zu weites Feld’ S. 293
Diese Aussage kommt öfter von Effis Vater Briest, wenn er über etwas nicht sprechen möchte. Eigentlich macht er mit diesem Satz immer deutlich, dass er von einer Sache nichts versteht oder dass er von der Sache, über die gesprochen wurde, nicht sprechen will. Ein zu weites Feld meint, dass eine Sache einfach zu weitläufig ist, dass man sie nicht komplett überblicken kann oder dass sie einfach zu komplex ist. Ich bin nicht wirklich sicher wie man Vater Briest einzuschätzen hat, denn ich weiß nicht, ob er einfach meint, dass er sich keine Meinung bilden sollte, da er mit seinem eingeschränkten Horizont ohnehin nicht dazu in der Lage wäre, alles zu erfassen oder ob er einfach keine Lust hat über alles zu sprechen um vielleicht seine Unwissenheit nicht zu offenbaren oder ob es wirklich schlichtweg die Lustlosigkeit ist.
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Die unendliche Geschichte von Michael Ende

Die unendliche Geschichte von Michael Ende 
 
‘Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden’ S. 428
Als ich dieses Zitat in Michael Endes unendlicher Geschichte das erste Mal sah, wunderte ich mich, denn ich kannte das Buch nicht und wusste überhaupt nicht, dass dieses Zitat, dass ich nicht nur schon vorher kannte, sondern von Zeit zu Zeit sogar selbst verwende, aus der unendlichen Geschichte stammte. Natürlich könnte man jetzt nachverfolgen wie Zitate aus Büchern, die vielleicht sogar sehr bekannt sind, ihren Weg in den Volksmund gehen. Diese Zitate kriegen teilweise sogar großes Gewicht und können so geflügelte Aussprüche werden, die dann manchmal eine neue Bedeutung erhalten, aber selbst wenn nicht, so werden sie doch von den Menschen verwendet, ohne dass diese wissen, woher sie das Zitat oder den Ausspruch haben. Außerdem will ich hier noch einmal darauf eingehen, was das Zitat aussagt. Es zeigt, dass viele Dinge miteinander verbunden sind. Der Erzähler fängt immer mal wieder mit Dingen an, die er dann verwirft und so tut, als würde er sie später noch einmal aufgreifen, was aber nicht passiert. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden…

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Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht

‘Der Feldwebel: Willst du mich beleidigen und sagst, ich sterb?

Mutter Courage: Und wenns die Wahrheit ist? Wenn ich seh, daß [sic] du gezeichnet bist? Wenn du dreinschaust wie eine Leich auf Urlaub, he?’ S. 14

Mutter Courage scheint zu wissen, wenn jemand stirbt, und sie prophezeit sich selbst, dass ihre Kinder den Krieg nicht überleben werden, allerdings will sie es nicht wahrhaben und verdrängt es. Sie prophezeit stattdessen auch dem Feldwebel seinen Tod. Ich fand es sehr lustig wie sie das gemacht hat, sie behauptet, dass er aussehe wie eine Leiche auf Urlaub. Damit sagt sie aus, dass er im Prinzip jetzt schon aussieht als sei er tot, aber eben nicht auf dem Friedhof unter der Erde oder zumindest in einem Grab liegt, sondern eben noch herumläuft. Wobei man diese Aussage natürlich auf verschiedene Arten interpretieren kann. Der Anfang des Theaterstücks charakterisiert die Mutter Courage und ihre drei Kinder recht gut und man kann sicherlich, wenn man es kennt, viel aus den ersten Seiten schließen und erkennt viele Andeutungen, die man erst beim zweiten Mal versteht.

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Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht

‘Mutter Courage: Ich kann nicht warten, bis der Krieg gefälligst nach Bamberg kommt.’ S. 12

Zuvor wollten zwei Kontrolleure wissen, was Mutter Courage mit ihren Kindern dort macht, wo sie gerade unterwegs sind, auf dem Weg zum Krieg. Sie antwortet, dass sie nicht warten kann bis der Krieg nach Bamberg kommt, denn das würde zu lange dauern und sie muss ja jetzt schon Geld verdienen. Aus dieser Aussage geht bereits das gespaltene Verhältnis in und um die Mutter Courage hervor. Denn sie versucht ihre Kinder vor dem Krieg zu beschützen und für sie zu sorgen, indem sie im Kriegsgebiet Handel treibt und sie somit in Gefahr bringt. Auf der einen Seite steht also ihre mütterliche Seite und auf der anderen Seite die Händlerin. Händlerin aber muss sie sein, um ihrer mütterlichen Pflicht nachzukommen für ihre Kinder und sich selbst zu sorgen. Ein ziemliches Paradox also, dass aufgelöst wird, indem…nun soll ich das an dieser Stelle verraten?

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Detektiv Conana von Gosho Aoyama

Ein Detektiv, der einen Täter mit seinen Enthüllungen in den Selbstmord treibt, ist selbst nichts weiter als ein Mörder! 
Aus Detektiv Conan Band 16 von Gosho Aoyama

An diesem Zitat hat mir gut gefallen, dass man die Moral von Conan erkennt, denn er sagt Heiji, dass es nicht nur wichtig ist, dass man den Täter überführt, sondern, dass man auch gucken muss, dass der Täter nicht in Gefahr gerät dadurch und dass man es nicht nur nicht zulassen darf, dass dem Täter etwas geschieht, weil man dennoch eine Verpflichtung ihm gegenüber hat, sondern auch, dass man nicht zulassen darf, dass sich der Täter aufgrund der Schlussfolgerungen der Mörder umbringt. Diese Tatsache hat umso mehr Gewicht, da sich einmal ein Täter umbrachte, nachdem Conan beziehungsweise Shinichi ihn mit seinen Schlussfolgerungen in die Enge getrieben hatte. Ich denke, dass Conan gerade deshalb so sympathisch auf die Leser wirkt, da er seine moralischen Grundsätze hat und sich von diesen auch nicht abbringen lässt. Für ihn ist jedes Leben wertvoll, egal, ob dieser jemand ein Mörder oder ein Opfer ist, aber natürlich ist das auch ein gewisses Maß an Egoismus, denn er würde sich schuldig fühlen, wenn sich jemand umbringt, nachdem er diesen Jemand als Täter überführte. Aber vielleicht zeigen diese Schuldgefühle gerade, dass sich der Tod eines Mörders nicht mit seiner Moral vereinbaren lässt.

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Dantons Tod II von Georg Büchner

Dantons Tod II von Georg Büchner
Wer einmal nichts hat als Verstand und ihn nicht einmal konsequent zu gebrauchen weiß oder wagt, ist ein Stümper.“ S. 51
Hier wird deutlich worum es während der französischen Revolution geht. Der Sprecher geht anscheinend davon aus, dass jeder Mensch Verstand hat, welchen aber nicht jeder gebraucht. Entweder man gebraucht ihn nicht konsequent, weil man nicht weiß wie und sich danach richtig verhält, oder man traut sich nicht, sei es weil man die Konsequenzen nicht abschätzen kann oder nicht will.
Alles in allem ein tolles Zitat, an dem man die Grundgedanken der Aufklärung gut festmachen kann und das deshalb gleich doppelt Spaß macht.
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Dantons Tod von Georg Büchner

Dantons Tod von Georg Büchner
Und wenn es ginge – ich will lieber guillotiniert werden, als guillotinieren lassen.“ 
 
Danton sagt dies zu seinen Kameraden Camille und Lacroix. Er ahnt zu diesem Zeitpunkt schon, dass er am Ende guillotiniert werden wird und man erfährt, dass er, das Stück spielt während der französisch Revolution, lieber selbst guillotiniert wird, als zuzulassen, dass das Morden während der Revolution weitergeht. An diesem Zitat wird deutlich wie Dantons Charakter beschaffen ist.
Außerdem sieht man hier die aktive und auch die passive Möglichkeit des Guillotinierens.
Alles in allem fasst dieses Zitat gut zusammen worum es geht: Um die französische Revolution, um einen Mann, der dem Blutvergießen ein Ende machen will und damit die Grausamkeit der Revolution und die Güte seines Charakters zeigt.
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Blind-Date um Mitternacht II von Lori Foster

Blind-Date um Mitternacht von Lori Foster
‘Publikum’ bezog sich auf drei alte Damen, die sich hinter einem Strauch verbargen, und zwei Männer, die vorgaben, sich zu unterhalten, während sie in Wahrheit lauschten.“
In diesem Zitat geht es darum, dass Nick mit Josie sprachen möchte, sie sich aber vor ihrem Appartmenthaus befinden, in dem viele ältere Menschen leben, damit Josie, die als Pflegekraft arbeitet, es nicht so weit zur Arbeit hat. Diese älteren Menschen beobachten nun Nick und Josie wie diese sich darüber streiten, ob sie miteinander reden müssen oder nicht, dabei will Nick kein Publikum haben, sodass er sie auffordert in ihre Wohnung zu gehen, sodass sie ungestört sind.
Ich fand dieses Zitat einfach lustig, es zeigt, dass der Roman, so langweilig und so wenig ich ihn ansonsten auch empfehlen kann, doch eine witzige Stelle hat. Ich kann mir dieses Szene ganz wunderbar vorstellen und finde es einfach lustig, wie schön offensichtlich manche Menschen neugierig sind.