Homo Faber von M. Frisch

Inhaltsangabe: Homo Faber von Max Frisch

In dem Bericht Homo Faber von Max Frisch erzählt Walter Faber seine Lebensgeschichte. Er berichtet davon, dass er auf einem Flug nach Südamerika überlegt, nicht den Anschlussflug zu nehmen, allerdings von einer Stewardess ins Flugzeug geholt wird. Sie müssen eine Notlandung machen und so lernt er seinen Sitznachbarn den Düsseldorfer besser kennen. Es stellt sich heraus, dass dieser Düsseldorfer Herbert Hencke ist. Herbert ist der Bruder von Joachim, einem Jugendfreund von Walter. Zusammen mit Herbert macht Walter einen Umweg um seinen alten Freund wiederzusehen. Als sie in endlich in dem Dorf ankommen, zu dem die Farm von Joachim gehört, finden sie ihn erhängt. Walter macht sich auf den Weg zu seinem eigentlich Auftrag und fliegt ziemlich schnell zurück nach New York, da die Turbinen, deren Bau er als Ingenieur verfolgen sollte, noch nicht fertig sind. Dort trifft er auf seine Ex-Freundin Ivy, mit welcher er per Brief Schluss gemacht hatte. Diesen Brief scheint sie aber einfach ignoriert zu haben. Er beschließt kurzentschlossen vorzugeben, dass er nicht mehr Fliegen möchte aufgrund des Absturzes und so will er mit dem Schiff fahren. Um pünktlich in Europa anzukommen muss er aber noch diese Wochen mit dem Schiff ablegen. Er besteigt ein Schiff nach Frankreich, obwohl Ivy wütend darüber ist. Auf dem Schiff lernt er Elsbeth kennen, die er, weil ihm der Name nicht sonderlich gut gefällt, Sabeth nennt. Ihn fasziniert die junge Frau, die ihn an Hanna erinnert. Hanna war seine Jugendliebe, allerdings trennten sich ihre Wege nachdem sie ein gemeinsames Kind abtreiben lassen wollten. Hanna heiratete seinen Jugendfreund Joachim, danach verlor sich auch der Kontakt zu diesem. Sabeth und Walter kommen sich näher, spielen Tischtennis zusammen und unterhalten sich, wobei Sabeth dem älteren Mann eigentlich zu naiv ist. Als sie zusammen in Paris sind, gehen sie miteinander in die Oper. Die beiden kommen sich immer näher und beschließen zusammen nach Griechenland zu Sabeths Mutter zu gehen um ihr zu sagen, dass sie heiraten werden. Auf dem Weg nach Athen, machen sie Halt an einem Strand. Als Sabeth dort schläft, geht Walter für einige Zeit ins Wasser. Plötzlich hört er sie schreien. Sie weicht vor dem Mann zurück, fällt hin und wird ohnmächtig. Er trägt die junge Frau zum Krankenhaus, wo sich herausstellt, dass Hanna Sabeths Mutter ist und dass Sabeth nicht nur Hannas, sondern auch Walters Tochter ist. Hanna und Walter sprechen am Abend lange und ausführlich über alles und überlegen, was sie tun wollen. Zusammen gehen sie zurück zu dem Strand um die Klamotten und Papiere von Sabeth und Walter zu holen. Als die Eltern zurück ins Krankenhaus kommen, erfahren sie, dass ihre Tochter gerade gestorben ist. Sie starb an einer Kopfverletzung, die nicht diagnostiziert worden war, da Walter keine Hinweise zu dem Sturz gegeben hatte. Den Schlangenbiss, vor dem sie zurückgewichen und aufgeschreckt worden war, hätte sie überstanden. Walter fliegt zurück in die USA um dort noch einige Aufträge fertigzustellen, bevor er zurück nach Griechenland kehrt um dort Hanna zu heiraten. Diese kommt ihn im Krankenhaus besuchen, in dem er ist, da er seit Monaten undiagnostizierte Magenschmerzen hat. Er vermutet Magenkrebs. Sein Bericht bricht ab als das Ärzteteam kommt um ihn zu seiner Operation abzuholen. Walter vermutet, dass die Ärzte ihn aufmachen, den Krebs finden und ihn direkt wieder zumachen, da sie ohnehin nichts mehr tun können.

Homo Faber von M. Frisch

Rezension: Homo Faber von Max Frisch

Die Inhaltsangabe zum Bericht Homo Faber von Max Frisch findet ihr oben.

Dieser Bericht handelt von Walter Faber, der den Menschen Faber versucht zu beschreiben und gleichzeitig über sich selbst und sein Leben reflektiert. Er beginnt im Prinzip damit zu beschreiben, wie es dazu kam, dass er Hanna wiedersah und wie er herausfand, dass er eine Tochter hat und sich sogar in sie verliebt hat. Ich finde, dass es sehr viele Zufälle sind, die hier eintreten. Faber lernt auf einem Flug einen sehr geschwätzigen Deutschen kennen, mit dem er sich nur wegen des Absturzes näher auseinandersetzt, sonst wüsste er gar nicht, dass dieser Mann der Bruder von Walter Jugendfreund ist. So merkt er, dass Joachim gestorben ist und hat den Drang Hanna wiederzusehen. Vielleicht bemerkt er deshalb die Ähnlichkeiten zwischen Hanna und Sabeth, die er allerdings verdrängt. Er will nicht wahrhaben, dass Sabeth nicht nur Hannas, sondern auch seine eigene Tochter ist. Möglich ist, dass er in Sabeth so viel von Hanna sah, dass er sich in sie verliebt hat oder dass er merkte, dass zwischen ihm und Sabeth eine Verbindung besteht, die er fälschlicherweise als Liebe fehlinterpretierte. Damit werden zwei Möglichkeiten aufgezeigt, warum Walter nicht merken wollte, dass er mit seiner Tochter zusammen war. Schade finde ich, dass er unter seinem Fehler nicht wirklich zu leiden hat, zumindest gibt er seinen Fehler nicht insofern zu, dass er dafür büßen müsste. Sabeth hingegen musste darunter leiden, dass sie sich auf ihren Vater eingelassen hatte, dabei konnte sie nicht ahnen, dass Walter ihr Vater ist. Es ist nicht einmal klar, ob sie wusste, wer genau ihr Vater ist und noch dazu ist nicht klar, ob sie geahnt hatte, dass Walter ihr Vater sein könnte. Hanna verliert ihr Kind, ihre Bürde ist – so finde ich zumindest – ziemlich groß. Sie verliert ihre Tochter als sie ihre Jugendliebe wiederfand. Von Männern schien Hanna nicht so sonderlich viel halten, denn sie lebt weitgehend unabhängig von ihnen, auch wenn sie immer wieder in einer Beziehung ist, was man ihr natürlich nicht vorwerfen will. Was man ihr hingegen vorwerfen kann ist, dass sie Walter nichts von seiner Tochter gesagt hatte und Sabeth als ihre Tochter und nicht die gemeinsame Tochter akzeptieren konnte. Noch als Walter in ihr Leben getreten ist, beansprucht sie die Tochter als ihre und nicht als gemeinsame Tochter. Walter wird in dem Sinne schuldlos schuldig, da er zwar ahnen konnte, wer Sabeth ist, aber es nicht wissen konnte. Wer würde auch ahnen, dass eine junge Frau, die man zufällig kennenlernt, die Tochter ist, die die Ex-Freundin vor etwa 20 Jahren hatte abtreiben wollen?

Alles in allem mochte ich Walter auf der einen Seite, seine persönliche Lebensgeschichte bewegt einen und man fiebert und hofft mit ihm mit, auf der anderen Seite verstehe ich ihn nicht, denn er hat keine besonders gute Meinung von Frauen und vor allem nicht von Sabeth und will sie dennoch heiraten und scheint irgendwie fasziniert von ihr zu sein, was seinen anderen Gefühle absolut zuwiderläuft. Ich empfehle den Bericht Homo Faber von Max Frisch also weiter, allerdings unter Vorbehalt, denn es gab ein paar Bereiche, die ich nicht so gut fand.