Der Fänger im Roggen von J.D. Salinger

Rezension: Der Fänger im Roggen von J.D. Salinger

Die Inhaltsangabe zum Roman von Der Fänger im Roggen von J.D. Salinger findet ihr oben.

Mir persönlich hat die flapsige Sprache des Protagonisten ziemlich auf die Nerven. Es wirkte ziemlich gesteltzt und künstlich und irgendwie nicht besonders authentisch. Natürlich ist Holden noch recht jung und spricht eben in seiner Varietät, aber dennoch fand ich es ein bisschen störend und es passte nicht wirklich gut zu mir, sodass ich mich nicht mit dem Hauptcharakter identifizieren kann und da es hauptsächlich um Holden geht, da er der Ich-Erzähler des Romans ist, muss man sich nun mal mit ihm oder mit niemandem identifizieren.

Was mir wiederum recht gut gefiel, war, dass Holden sein Verhalten und das Verhalten seiner Mitmenschen reflektiert. Er denkt darüber nach, dass er anscheinend nicht so werden will wie seine Eltern und dementsprechend auch mit den Schulen auf die sie ihn schicken, nichts anfangen kann. Denn dort leben und lernen Menschen, die er nicht mag und von denen er weiß, dass er nicht werden will wie sie, so zum Beispiel wie bei seinem ehemaligen Zimmerkameraden, mit dem er zwar Zeit verbringt, den er aber auch als sexuellen Rivalen ansieht und als Verkörperung einer Haltung, die er nicht leiden kann, denn er legt Wert auf Oberflächlichkeiten.

Auch die Beziehung zwischen Holden und seiner Schwester Phoebe, war wirklich interessant. Phoebe liegt sehr viel an ihrem Bruder, sie liebt ihn und versucht genau wie er mit ihm zusammen aus dem Leben der Eltern auszubrechen, gleichzeitig bedeutet sie die Heilung für ihn. Sie ermahnt ihn, sie liebt ihn und er merkt, dass er ein guter Mensch ist, der – wenn er auch nicht weiß, wohin sein Leben gehen soll – so doch immerhin einen Weg gefunden hat, sich selbst zu reflektieren, was zu einem Wandel führt.

Alles in allem ist die Geschichte von Holden Der Fänger im Roggen von J.D. Salinger sicherlich sehr vielschichtig, wobei ich nicht verstehe, warum sie als so etwas besonderes gesehen wird, da ich dieses nicht sehe. Der Roman ist gut, aber nicht so ausgezeichnet, wie ich es mir erhofft und erwartet hatte.

Ein Gedanke zu „Rezension: Der Fänger im Roggen von J.D. Salinger

  1. Ich stimme absolut mit deinem letzten Absatz überein. Auch ich verstehe nicht, was so unheimlich besonders an der Geschichte ist.
    Ich habe das Buch 1995 in einem Antiquariat für ein paar Pfennige erworben, weil “man es haben sollte”. Es ist noch die Originalübersetzung von Heinrich Böll, was mich besonders irritiert. Ich bin von Böll andere Texte gewöhnt. Aber OK. Ich habe mich durchgequält, werde es aber als eines der wenigen Bücher, die in meinem Besitz sind, nicht weiter empfehlen können; auch werde ich mich mit Sicherheit aus Diskussionen über das Buch heraushalten.
    Es macht andererseits viel Freude, der alten deutschen Rechtschreibung zu begegnen, wie z.B. “Telephon”.
    Viele Grüße
    Homanx

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