Ein gewisses Lächeln von F. Sagan

Rezension: Ein gewisses Lächeln von Francoise Sagan

In dem Roman Ein gewisses Lächeln von Francoise Sagan gibt es nur einige wenige Figuren, die eine größere Rolle spielen, neben Luc und Francoise, spielen Dominique und Bertrand die größten Rollen, aber auch Dominiques und Bertrands Freunde spielen eine etwas größere Rolle, alle anderen Figuren bleiben komplett farb-, namen- und gesichtslos. Das hat den Vorteil, dass man sich die Namen relativ schnell und einfach merken kann. Und es trägt mit zur Melancholie des Werkes bei, wenn alle Figuren absolut keine größere Rolle spielen. Einzig die Figuren, für die man Namen braucht, haben einen solchen auch.

Obwohl der Roman einen durchaus traurig macht und ich auch an der einen oder anderen Stelle ziemlich traurig wurde, fand ich die Melancholie unglaublich schön. Der Roman trägt eine Sanftheit und Ruhe in sich, die man in sehr wenigen Büchern findet. Gerade das macht Sagan so besonders, weil sie eine schöne Melancholie in ihren Werken zelebriert. Ich weiß einfach nicht wie ich es in Worte fassen soll, aber dieser Roman bedient sich einer so schönen Sprache, das Gefühl, das er von Einsamkeit, vom Loslassen, von dem, was uns wirklich wichtig ist und von Traurigkeit vermittelt, ist mir außer bei Sagan noch bei keinem Autor untergekommen.

Darüber hinaus ist auch die Geschichte wirklich spannend, wenngleich natürlich auf den (bei mir knapp) 200 Seiten kaum etwas passiert. Der Ist-Zustand wird erläutert, Dominique, ihr Schwermut und ihre Beziehung zu den anderen Figuren wird dargestellt und dann lernen sich Luc und Dominique kennen, sie fühlen sich zueinander hingezogen, beginnen eine Affäre und beenden sie, weil Lucs Ehefrau Francoise von der Affäre erfährt. Dominiques Beziehung zu allen anderen namentlich genannten Figuren ändert sich (vielleicht abgesehen von der zu ihrer besten Freundin, die sie selbst aber mehr und mehr zu verabscheuen scheint). Und Dominique findet eine Möglichkeit mit ihren Gefühlen in der Zukunft umzugehen. Sie betrachtet ihr Leben eben mit einem gewissen Lächeln und schafft es so eine innere Ruhe auszustrahlen, die sie von ihren Depressionen und ihrer inneren Zerrissenheit wegführt.

Wer von Francoise Sagan noch nicht gelesen hat, der kann mit Ein gewisses Lächeln wirklich großen Spaß haben, und auch wenn man auf prosaische Gedichte steht, ist Sagan auf jeden Fall mal einen Blick wert. Mir hat vor allem hier auch die Geschichte gefallen, aber bei Sagan kommt es auch sehr viel auf die Worte an und somit natürlich auch darauf, eine gute Übersetzung zu lesen. Ich empfehle den Roman auf jeden Fall sehr, sehr gerne weiter.

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