Zwischen den Welten von D. Rollins

Rezension: Stolen Time – Zwischen den Welten von Danielle Rollins

Stolen Time – Zwischen den Welten von Danielle Rollins ist der erste Teil einer Trilogie. Beim Genre handelt es sich um eine Mischung aus romantisch-fantastischer Zeitreisegeschichte und einem Thriller und gehört in die Kategorie Jugendliteratur ab 14 Jahren (laut Verlagsseite).

Schon bei der Auswahl habe ich gemerkt, dass es sich hier nicht um die üblichen Zeitreisegeschichten handelt, die ich eigentlich ganz gerne lese in der letzten Zeit. Aber ich dachte mir, dass eine Zeitreisegeschichte mit romantischer Note doch gar nicht so schlecht klingt; auch wenn sie in einer dystopischen, zerstörten Welt spielt und es sich um einen Thriller handelt.

Am Anfang mochte ich Dorothy eigentlich ganz gerne: eine selbstbewusste, mutige Frau, die kämpft und für sich selbst einsteht. Doch dann hat sich Dorothy einfach immer seltsamer entwickelt. Auf der einen Seite will sie zu einem Team gehören und will Freunde haben, die auch für sie kämpfen würden, auf der anderen Seite macht sie Alleingänge und überlegt immer wieder was für sie dabei rausspringen würde. Und sie weiß, dass sie dieses Verhalten von ihrer Mutter gelernt hat und obwohl sie wütend auf ihre Mutter ist und nicht so sein möchte wie sie, reflektiert sie ihr Verhalten nicht. Damit war sie bei mir dann ab der Hälfte etwa so unsympathisch, dass ich gar nicht mehr wissen wollte, wie es weitergeht.

Ash war mir von Anfang an relativ unsympathisch und das wurde leider im Laufe der Handlung nicht besser, denn man erfährt sehr wenig über ihn und seinen Charakter. Seine Gedanken und Gefühle bleiben immer sehr eingeschränkt. Er hatte eine Vision von der Zukunft, in der er von der Frau, die er liebt, getötet wird und sein ganzes Denken und Handeln dreht sich darum diese Zukunft zu verhindern.

Auch die anderen Charaktere bleiben farblos und man erfährt nur so ein paar Rahmendaten über sie. Leider erfährt man über ihre Beweggründe mit einem fremden Mann in die Zukunft zu reisen um einem Team von Zeitreisenden beizutreten ziemlich wenig, was ich sehr schade fand.

Die Geschichte selbst ist eigentlich ganz spannend und das Setting im späten 21. Jahrhundert ist auch gar nicht so weit von uns entfernt. Schade finde ich, dass man keine näheren Hinweise zu den Umständen erhält. Warum ist die Welt Ende des 21. Jahrhunderts so zerstört und was gedenken die Protagonisten dagegen zu tun? Das hat mir gefehlt, um mich auf den zweiten Band einzustimmen.

Ich fand es gut, dass man vom Professor ein Tagebuch erhält, sodass man seinen Charakter etwas besser einschätzen kann. Er kommt selbst eigentlich nicht vor, weil er zu Beginn des Bandes schon verschwunden ist, aber durch diese Tagebucheinträge hat man doch das Gefühl, ihn kennenzulernen. Das hat mir echt gut gefallen; auch weil es die Handlung ein bisschen ausgelockert hat. Ich mochte auch die Versuche, die der Professor am Anfang mit seiner Zeitreisemaschine unternimmt um so die ganzen Probleme, die Zeitreisen versuchen aufzuzeigen. Auch die Theorie hinter den Zeitreisen war weitestgehend stimmig für mich. An einer Stelle, die leider für die Romanhandlung essentiell ist (und die ich hier aus Spoilergründen nicht wiedergeben kann) war ich etwas irritiert, ob Zeitreisen wirklich so funktionieren würden oder ob die Autorin da nicht einen großen Denkfehler begangen hat.

Davon abgesehen gab es noch einige andere Dinge, die mich gestört haben: der Stil hat mich irgendwann nur noch genervt. Am Anfang fand ich, dass man den Roman sehr flüssig lesen kann und das stimmte auch am Ende noch, aber es ist einfach so wenig passiert. Ich habe wirklich über 40 bis 50 Seiten hinweg das Gefühl gehabt, dass sich die Handlung nicht von der Stelle bewegt. Da ich eher etwas langsamer gelesen habe, waren dadurch selbst die Szenen, die sicherlich spannend sein sollten, unglaublich langweilig.

Nach der Beschreibung des Verlags hatte ich mit einer romantischen Geschichte gerechnet. Vielleicht wird die Trilogie im zweiten Teil noch romantisch, aber ich für mich war sie sogar das genaue Gegenteil von romantisch. Die Protagonisten eiern umeinander herum, scheinen nicht wirklich Gefühle füreinander zu haben. Ich glaube, jemand der hier mit einer Liebesgeschichte rechnet, wird wirklich enttäuscht sein (ich war es zumindest).

Alles in allem fand ich Stolen Time – Zwischen den Welten von Danielle Rollins aufgrund des langatmigen Stils, der fehlenden Tiefe der Charaktere, eines logischen Fehlers, der Vorhersehbarkeit des Endes und der fehlenden romantischen Note nicht so toll und werde die Reihe wohl auch nicht fortsetzen. Ich hatte etwas anderes erwartet und war deshalb enttäuscht.

 

 

 

Danke an cbj für das Rezensionsexemplar!

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