Neben dem Colonel und seiner Frau Mary ffolkes, die zu diesem Weihnachtsfest eingeladen haben, sind auch Selina, die Tochter des Hauses, die das Opfer, Ray, eingeladen hatte, Don, ein Freund von Selina, der örtliche Vikar und dessen Frau, der örtliche Arzt und dessen Frau und eine Schauspielerin und eine Kriminalautorin zur Weihnachtsfeier eingeladen. Das Opfer ist zu Beginn schon tot und es wird überlegt wie man mit der Situation umgehen soll, da sie eingeschneit seien. Man ruft einen Scotland Yard-Inspektor im Ruhestand, der im Ort lebt. Durch Befragung der Anwesenden stellt sich heraus, dass alle Anwesenden ein Motiv hätte, das Opfer zu ermorden und wie sich dieses genau darstellt kommt bei den Befragungen heraus. In einer Pause wird auf das nächste Opfer geschossen (darunter der alte Hund des Inspektors und der Colonel). Kurz nach diesem Vorfall behauptet die anwesende Kriminalautorin, dass sie den Fall gelöst habe.
Achtung diese Rezension enthält Spoiler!
Ich muss sagen, dass ich mich auf diesen Weihnachtskrimi lange gefreut habe. Das führt bei mit häufig zu hohen Erwartungen, aber daran lag es gar nicht, dass dieser Krimi bei mir auf ganzer Linie durchgefallen ist. Der Krimi spielt an Weihnachten, alle sind eingeschneit und die gesamte Handlung spielt in einem englischen Herrenhaus. Das sind für mich alles Zutaten für einen tollen Krimi.
Leider ist dieser sehr langatmig und vor allem unglaublich langweilig. Wie ich eben beschrieben habe, spielt die gesamte Handlung eigentlich nur in einem Raum und sie besteht nur aus einigen Befragungen und zwei ellenlangen Monologen der nervigen Krimi-Autorin. Ich muss sagen, dass ich etwas überrascht war als der Mord zu Anfang des Krimis bereits geschehen war. Das ist nicht üblich, aber die gesamte Situation und was zum Mord geführt hat, wird dann in den Befragungen beschrieben (Monolog der Krimi-Autorin Teil 1). Das war zwar schon etwas langatmig, aber in Ordnung. Es war mal was anderes. Aber dann geht es im gesamten Krimi nur um die Befragungen und die mehr oder minder großen Geheimnisse der Anwesenden, die diese geheim halten wollen, die aber wohl allen bereits bekannt sind. Und nachdem wir uns durch seitenweise Geheimnisse, Geständnisse und Befragungen gequält haben, stellt sich heraus, dass diese überhaupt nichts mit dem Mord zu tun hatten, weil das Opfer eigentlich gar nicht das erste Opfer werden sollte.
Die Autorin sagt dann, dass sie weiß, wer der Täter ist und sie rekapituliert noch einmal alles. Was hier heißt: sie wiederholt noch einmal die komplette Handlung. Und das auf über 40 Seiten! Ich glaube, ich hatte noch nie während der Krimiauflösung das Bedürfnis einen Krimi noch abzubrechen und das mehrfach. Und die Krimi-Autorin meint, dass sie hofft, dass alle gespannt auf die Lösung warten. Die anderen Figuren sind nicht gespannt, sondern ungehalten und ich war einfach nur noch genervt.
Wie man eine eigentlich schöne, nicht innovative, aber solide Weihnachtskrimi-Idee so vermurksen kann, weiß ich einfach nicht. Ich war so gelangweilt von diesem langatmigen Krimi, dass ich ihn einfach nicht empfehlen kann. Für mich gehört Oh Dear! Miss Mount und der Mord im Herrenhaus von Gilbert Adair jetzt schon zu den absoluten Flops.