Hörbücher ·Mayfair House von A. Hay

Rezension: Mayfair House von Alex Hay

Ich habe von diesem Buch, einem Heist-Roman mit historischem Setting und starken weiblichen Figuren, gehört und dachte mir sofort: das klingt alles total super und ich werde von diesem Roman bestimmt total begeistert sein. Und dann…

Aber kommen wir erst einmal dazu: ich habe diesen Heist-Roman als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen.

Als ich das Hörbuch ausgepackt habe, war ich vom Digipack begeistert: man klappt es auf und stößt direkt auf einen Plan des Hauses de Vries. Die Idee finde ich super und auch, dass man dort einige Hinweise auf den Plan wie „den Bobby abfangen“, „hier warten die Kamele“ findet, hat mir gut gefallen. Ich habe mich allerdings gefragt, ob dieser Plan wirklich notwendig gewesen wäre und ich finde, dass ich auch gut darauf hätte verzichten können. Ich habe den Plan zumindest nicht gebraucht, um der Handlung folgen zu können. Dafür wäre aber eine Liste mit den beteiligten Figuren und nicht nur den weiblichen Hauptfiguren, sondern am besten mit allen Figuren, sehr hilfreich gewesen, weil ich relativ lange gebraucht habe, um bei den vielen verschiedenen Figuren und ihren Motiven vollkommen durchzusteigen (zumal ja viele Details auch erst im Laufe des Romans ans Licht kommen).

Eingesprochen wurde das Hörbuch von Nora Schulte. Das war ganz witzig, weil ich relativ kurz nacheinander eben Mayfair House und das ebenfalls von Nora Schule eingesprochene Agency for Scandal gehört habe und echt Schwierigkeiten damit hatte, dass die Stimmen so ähnlich klangen (was ja klar ist, wenn es sich um die gleiche Sprecherin handelt). Schulte hat mir als Sprecherin für Mayfair House dennoch gut gefallen und ich mochte es, ihr zuzuhören.

Und hiermit kommen wir zu einem großen Problem: Ich weiß noch, dass ich mir während des Hörens dachte, dass ich gerne noch mehr Details über den Raub im Vorfeld gehabt hätte, weil ich den Eindruck hatte, dass nicht alles bis ins kleinste Detail durchgeplant ist. Dennoch gab es einige Planung und es wurde zumindest teilweise beschrieben wie der Raub durchgeführt werden soll. Welche der Frauen welche Fähigkeiten mitbringt, um ihre Aufgabe zu erfüllen, wurde eben größtenteils erst während des Raubes selbst klar. Natürlich ist mir bewusst, dass der Raub einiges an Spannung verliert, wenn der Plan vorher zu ausführlich bekannt gegeben wird, aber dennoch hatte ich das Gefühl, dass vor allem Mrs. King nicht so wahnsinnig viel zum Plan beiträgt, außer, dass sie die Idee dazu hat und ich denke man hätte den Raub auch weniger ausführlich schildern können, wenn man vorher den Plan besser dargestellt hätte und man als Leser:in (oder wie ich als Hörerin) hätte verfolgen können wie der Plan an die Gegebenheiten angepasst und immer weiter verfeinert wird. Hier ist der Roman einfach so stark hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben, dass ich sehr, sehr enttäuscht wurde.

Hinzu kam noch, dass ich mit dem Schreibstil überhaupt nicht klargekommen bin. Ich kann nicht genau sagen, woran es lag, aber ich habe mich wirklich mehrfach am Schreibstil gestört und fand diesen im Hörbuch wirklich anstrengend und nervig.

Das Cover, sowohl vom Roman als auch vom Hörbuch, finde ich aber sehr schön, obwohl ich nicht genau weiß, was die folgenden Ornamente darstellen sollen. Aber die Farben, Gold, Weiß und Rot, haben mir in der Kombination wirklich gut gefallen und ziehen auch direkt die Aufmerksamkeit an.

Alles in allem hat mir Mayfair House von Alex Hay leider nicht so gut gefallen, wie ich es mir erhofft hatte. Ich hatte aber auch wirklich sehr hohe Erwartungen an diesen Heist-Roman und so hatte ich leider eine recht hohe Fallhöhe. An sich finde ich die Idee hinter der Geschichte super und kann mir vorstellen, dass diese mit ein wenig anderen Schwerpunkten sogar ein Jahreshighlight für mich hätte werden können. Leider kam dann noch dazu, dass ich mit dem Schreibstil des Autors nicht klargekommen bin. Auch die weiblichen Figuren, mit denen ich mich eigentlich gerne hätte identifizieren können, die stark und selbstbewusst waren, konnten mich nicht überzeugen, weil sie mir leider größtenteils unsympathisch waren, obwohl sie rein objektiv eigentlich Figuren waren, die ich normalerweise mag. Tatsächlich mochte ich Winnie und die beiden Janes am liebsten. Insgesamt konnte Mayfair House leider einfach meine Erwartungen nicht erfüllen.

 

 

 

Ich danke Random House Audio für das Hörbuch-Rezensionsexemplar!

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