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Rezension: Donnerstags im Café unter den Kirschbäumen von Michiko Aoyama

Ich habe vor Donnerstags im Café unter den Kirschbäumen von Michiko Aoyama Frau Komachi empfiehlt ein Buch von der Autorin gelesen und fand es ziemlich gut. Also war ich total gespannt auf den neuen Roman.

Leider konnte mich der neue Roman nicht so wirklich mitreißen. Das hat schon am Anfang angefangen: mich haben die verschiedenen Figuren, die unterschiedlichen Settings und dass plötzlich der Ort gewechselt wird und es mit vollkommenen neuen Figuren weitergeht, die man gar nicht kennt, und die, meiner Ansicht nach, auch gar nicht richtig vorgestellt werden, total verwirrt. Das hat dann leider dazu geführt, dass ich das Buch unterbrochen habe und dann nicht mehr reinkam und nochmal vollkommen von Vorne anfangen musste (das ist mir, glaube ich, aber noch nie passiert). Auch im zweiten Anlauf bin ich leider nur stockend voran gekommen und hätte es aufgrund der vielen Verwirrungen gerne abgebrochen (was ich aber nicht wollte, weil es ja ein Rezensionsexemplar war und ich vom ersten Roman der Autorin so begeistert war).

Man merkt es meiner Inhaltsangabe auch an: keine Figur hat ihren Namen bekommen, aber diese im Nachhinein wieder rauszusuchen, wäre nahezu unmöglich, zumal ich nicht mal sicher bin, dass alle Figuren Namen hatten (das hat sicherlich zu meiner Verwirrung beigetragen, dass die Namen so intransparent waren) und ich mich wirklich nicht an einen einzigen Namen erinnern kann. Auch dass ist mir so noch nie passiert. Ich habe immer mal wieder Probleme mit langen, komplizierten Namen, die nicht vertrauen klingen (weil sie aus einem anderen Land stammen), aber so extrem ist das bei japanischen Namen bei mir eigentlich nicht, dennoch weiß ich wirklich keinen einzigen Namen mehr und bin nicht sicher, ob wirklich alle Figuren einen Namen hatten.

Es kam in diesem Kontext noch hinzu, dass ich etwas anderes erwartet hatte. Das lag sicherlich auch an dem Titel des Romans, aber ich hatte mit einem Roman gerechnet, der vornehmlich im Café spielt und dass alle Figuren irgendwie mit diesem Café in Zusammenhang stehen. Ja, es kommt bei vielen Figuren ein Zusammenhang heraus, aber gerade gegen Ende entfernt sich die Handlung und die handelnden Figuren gefühlsmäßig immer weiter vom Café. Vielleicht muss man diesen Roman mehrfach lesen, damit man alle Zusammenhänge begreift; das könnte ich mir vorstellen. Aber ich hätte mir gewünscht, dass mehr Zusammenhänge offensichtlicher werden (von mir aus kann man es ja auch so machen, dass man die Zusammenhänge dann erst am Ende aufzeigt und vorher alles eher vage lässt, aber irgendwie muss am Ende die komplette Auflösung folgen) und so kam es für mich eher, dass am Ende etliche Fragen noch offen waren, was eben auch die Beziehungen der Figuren untereinander betrifft. Das fand ich sehr schade, weil ich sehr große Hoffnungen auf ein entwirrendes Ende gesetzt hatte.

Am Ende läuft es leider darauf hinaus, dass mich Donnerstags im Café unter den Kirschbäumen von Michiko Aoyama nicht überzeugen konnte: weder spielt der Roman im Café unter den Kirschbäumen noch überhaupt größtenteils in Japan (was ich erwartet und mich darauf gefreut hatte). Hinzu kommen verwirrende Beziehungen der Figuren untereinander, die nicht komplett aufgelöst werden und eine verwirrende, sprunghafte Handlung, die sehr undurchsichtig zwischen den Handlungsorten wechselt und mich somit überhaupt nicht hat eintauchen lassen in diese Geschichte.

 

 

 

Vielen Dank an den Verlag und Netgalley für das Rezensionsexemplar!

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