Der Roman Donnerstags im Café unter den Kirschbäumen von Michiko Aoyama lässt sich in 12 Kapitel unterteilen.
Alles beginnt in einem kleinen Café in der Nähe eines Flusses und in der Nähe einiger Kirschbäume, die im Frühling so wunderschön blühen. Ein junger Mann macht gerade einen Spaziergang als ihm ein Aushang in einem Café auffällt, in dem nach einem Mitarbeiter gesucht wird. Kurzerhand versucht er sein Glück und erhält die Stelle. Er macht seinen Job gerne und der eigentliche Cafébesitzer zieht sich immer weiter aus dem Tagesgeschäft zurück, sodass der junge Mann das Café zumindest bis zu einem gewissen Grad nach seinen Wünschen gestaltet kann.
Auf der anderen Flussseite gibt es einen Kindergarten, in dem mehrere Frauen, die in der Handlung eine tragende Rolle haben, arbeiten: eine junge Frau gerät mit ihrer älteren Kollegin aneinander, da die junge Frau einmal vergisst ihren Nagellack vor der Arbeit zu entfernen und die Kinder von diesen bunten Fingernägeln total fasziniert sind. Zu allem Überfluss malt sich eines der Mädchen ihre Nägel bunt an, weil die junge Frau sagt, dass man sich die Nägel auch selbst lackieren kann. Nachdem ihre ältere Kollegin für ihr Verhalten gerügt hat, überlegt die junge Frau, ob sie nicht für eine Zeit lang nach Australien gehen sollte und ob der Beruf der Kindergärtnerin mit seinen strengen Regeln wirklich das Richtige für sie ist.
Von der älteren Kollegin, die ein sehr starkes Gerechtigkeitsempfinden hat, erfahren wir später, dass das Mädchen, das sich die Fingernägel angemalt hat, beschlossen hat, dass sie auch so hübsche Finger haben möchte wie ihre Erzieherin und das die Motivation für sie war, nicht mehr an den Nägeln zu kauen, weshalb die Mutter der jungen Erzieherin sogar dankbar ist. Außerdem erfahren wir, dass sie die junge Frau sehr mag, weil diese sie an sich selbst in jungen Jahren erinnert und sie wollte ihr eine Rüge von den Eltern ersparen, deshalb war sie so streng mit ihr, denn sie hat einmal aus Versehen Lippenstift auf dem T-Shirt eines zu betreuenden Kindes hinterlassen, woraufhin sie Ärger bekam und deshalb nun keine Schminke mehr auf der Arbeit trägt. Durch die ältere Kindergärtnerin lernen wir eine neue Protagonistin kennen:
Ihre Freundin aus Schulzeiten, die nun endlich heiratet. Die beiden Freundinnen haben sich vor ein paar Monaten aus den Augen verloren, weil sie sich nicht einigen konnten: die Erzieherin ist nicht damit einverstanden, dass ihre Freundin einen noch verheirateten Mann trifft und sogar plant, diesen zu heiraten, sobald er geschieden ist. Sie meint, dass der Mann seine Frau niemals verlassen wird und sie streiten sich über ihre unterschiedlichen Lebensentwürfe und Streitpunkte, die noch in ihre Schulzeit zurückreichen. Als die Freundin nun ihre Hochzeit plant, sprechen sich die beiden aus und die Kindergärtnerin besorgt spontan noch ein Geschenk für die Hochzeit. Dabei lernt sie eine junge Frau kennen, die ein eigenes Dessousgeschäft besitzt und die Unterwäsche, die sie verkauft sogar selbst entwirft. Die heiratende Frau lernt auf ihrer Hochzeitsreise in Australien zufälligerweise die Eltern der Verkäuferin kennen, die sie natürlich nicht kennt, weil sie nicht mit in dem Geschäft war (und man kann sich nur als Leserin denken, dass das die Eltern der Frau sein müssten).
Ich denke man merkt hier schon relativ gut wie viele dieser Schicksale durch Zufälle und kurze Begegnungen miteinander verknüpft sind…