Laetitia Rodd 2: Die Schatten von Freshley Wood von K. Saunders

Rezension: Laetitia Rodd 2: Die Schatten von Freshley Wood von Kate Saunders

Es handelt sich bei Die Schatten von Freshley Wood von Kater Saunders zwar um den zweiten Band der Laetitia Rodd-Reihe, aber es ist nicht unbedingt notwendig die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Einzig die Beziehungen von ihr zu ihrer Familie und ihrer Haushälterin sind aus dem vorhergehenden Band bekannt und diese kriegt man auch im zweiten Band ganz gut vermittelt.

Ich mag Letty Rodd, die Hauptfigur, total gerne. Sie erinnert mich total an die altehrwürdigen Detektivinnen aus den ganzen klassischen Kriminalromanen oder an Jessica Fletcher (aus der Serie Mord ist ihr Hobby), weil diese auch überall jemanden kennt, bei dem sie mal temporär unterkommen kann. Ich mag es auch, dass Letty ihre Verbindungen nutzt, um Fälle zu lösen und sie, wie der Polizist scherzhaft feststellt, in jeder Grafschaft einen Pfarrer kennt. Hier zeigen sich die besonderen Stärken einer Vikarswitwe und weshalb sie so eine gute Detektivin ist. Hinzu kommt bei ihr noch, dass sie eine aufmerksame Beobachterin, gewissenhaft und unauffällig ist, außerdem ist sie sehr intelligent, auch wenn ihre Ansichten teilweise nicht wirklich modern sind (was man bei ihr aber auch nicht so richtig erwartet).

Der Fall selbst ist sehr spannend und wie im ersten Band auch schon zweigeteilt: zum einen ist da der Suchauftrag des Vermissten Joshua Welland und zum anderen der Mord an Arthur Somers. Beide Fälle hängen zusammen, aber am Anfang ist nicht klar auf welche Art. Ich finde es ja seltsam, dass Letty immer erst in einem anderen Fall ermitteln soll und dann auch noch ein Mord hinzukommt, sodass sie auch diesen aufklären muss. Für mich sind das einfach große Zufälle, aber vielleicht liegt das auch daran, dass sie gerade diese Fälle niederschreibt.

Die Erzählsituation ist nämlich folgende: Letty Rodd ist inzwischen alt und schreibt einige ihrer Fälle nieder. Vielleicht sucht sie da gerade die Mordfälle raus und lässt die anderen Fälle, die sie gelöst hat (denn sie arbeitet ja wohl schon länger und mit großem Erfolg für ihren Bruder, einen Londoner Anwalt), unerwähnt. Was mir an dieser Erzählsituation besonders gut gefällt ist, dass Letty als Erzählerin auftritt und immer mal wieder Einwürfe macht (so nach dem Motto „Man möge mir verzeihen, dass ich diese Belanglosigkeit so ausführlich schildere, aber es wird später noch relevant“). So eine Erzählweise gefällt mir immer sehr gut und Letty macht das toll als Erzählerin.

Alles in allem mochte ich auch den zweiten Band der Laetitia Rodd-Reihe von Kate Saunders, denn Die Schatten von Freshley Wood hatte alles, was ich mir von einem guten Kriminalroman wünsche: eine clevere Ermittlerin, gute Ermittlungsarbeit und auch die ein oder andere lustige Stelle. Von mir gibt’s also eine klare Empfehlung für die Reihe und den zweiten Band.

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