Tod im Glanz der Rubine von B. Andrews

Rezension: Tod im Glanz der Rubine von Beth Andrews

Tod im Glanz der Rubine von Beth Andrews ist der dritte Band der Reihe um John und Lydia Savidge. Ich habe die Bände in der richtigen Reihenfolge und kurz hintereinander gelesen, aber ich denke, man kann sie theoretisch auch einzeln lesen, wenngleich gerade im dritten Band auf die vorherigen Abenteuer der beiden verwiesen wird.

In diesem Band kamen John und Lydia auch erst sehr spät vor. Die ersten Seiten sind gefüllt mit dem Aufbau des Falles: die Familie Rodrigo wird vorgestellt, das Problem, das Anthea hat, wird dargelegt und die Familie entwickelt sich als Familie und deren Beziehungen zu den Menschen in Bath wird kurz vorgestellt. Und vor diesem Hintergrund kommen John und Lydia in die Stadt.

Der Fall selbst scheint nicht sonderlich komplex zu sein: es gibt im Prinzip nur drei Verdächtige und so lässt sich relativ schnell eine Hauptverdächtige herausarbeiten. Natürlich müssen danach noch Motiv, Zeugen und Beweise gesammelt werden und es muss geklärt werden, ob nicht zufälligerweise doch jemand anders von dem Versteck wusste und die Kette gestohlen haben könnte. Aber abgesehen von diesen kleinen Dingen, die die Ermittlungen etwas aufhalten, sind die Verdächtigen relativ schnell zusammengestellt.

Auch hier ist es wieder so, dass Lydia zwar einen glanzvollen Moment hat und in diesem hat sie mir, wie auch schon im zweiten Band auch in einem Moment der Ermittlungen, sehr gut gefallen, aber abgesehen davon, macht ihr Mann wieder den größten Teil der Ermittlungen. Er löst den Fall sogar bis zu einem gewissen Grad und reist dann überhastet ab, um einen Zeugen schnell zu befragen. Auch hier hat seine Frau wieder keinen Einfluss, sie erfährt nicht einmal was genau los ist und welchen Geistesblitz ihr Mann hatte. Diese Konstellation gefällt mir einfach nicht, wenngleich ich es hier nicht ganz so schlimm wie im zweiten Band fand.

Der Antisemitismus, den viele der Figuren an den Tag legen, war wirklich anstrengend und ich hoffe, dass sich niemand von manchen der Aussagen, angegriffen fühlt.

Ich mag es, dass Digital Publishers jetzt bei ihren Krimis die Tropen drunter schreibt, aber ich muss sagen, dass ich Romantik vornehmlich zwischen Anthea und Gideon und weniger zwischen John und Lydia wahrgenommen habe. Es handelt sich hier auch weniger um Ermittlerinnen als um eine ermittelnde Frau und deren ermittelnden Mann, das ist, finde ich, nochmal etwas anderes als Krimis mit (mehreren) Ermittlerinnen und um einen Whodunit handelt es sich, im engeren Sinne, auch nicht, denn natürlich hat man diesen Charakter erschaffen, indem nur wenige von dem Versteck wussten, aber faktisch hätte auch jemand anders den Diebstahl begangen haben können.

Alles in allem fand ich Tod im Glanz der Rubine von Beth Andrews wieder ein gutes Stück besser als den zweiten Band. Ich weiß aber nicht, ob ich noch weitere Bände lesen würde, selbst wenn es noch welche gibt, was nach dem Ende nicht sonderlich wahrscheinlich erscheint. Dennoch mochte ich die Familie Rodrigo sehr gern und auch den jungen Mann, der Interesse an der Tochter der Familie hatte, ist mir ans Herz gewachsen.

 

 

 

Vielen Dank an Digital Publishers für das Rezensionsexemplar!

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