Adventskalender 2021 ·Das Geheimnis des Schneemanns von N. Blake ·Weihnachtsbücher

Inhaltsangabe: Das Geheimnis des Schneemanns von Nicholas Blake

Nigel Strangeways ermittelt in dem Kriminalroman Das Geheimnis des Schneemanns von Nicholas Blake in Essex.

Kurz nach Weihnachten fährt Nigel mit seiner Frau Georgia zu deren Tante, da sie einen Auftrag für den Detektiv habe. Sie erzählt von einer offenbar besessenen Katze, die während einer Séance mehrfach gegen eine Wand rannte, durch das Zimmer hetzte und danach einfach einschlief. Die Teilnehmenden der Séance sind alle sehr verstört und so lädt Clarissa Cavendish ihre Nichte und deren Mann ein.

Nigel untersucht gemeinsam mit den damals Anwesenden den Vorfall: Hereward Restorick, Charlotte Restorick, Andrew Restorick (Herewards Bruder), Will Dykes, Miss Ainsley und Dr. Bogan und natürlich Clarissa Cavendish. Nigel kommt langsam auf den Gedanken, dass die Katze nicht besessen war – was er sich von Anfang an dachte – sondern wohl unter Drogen gesetzt wurde. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wer ein Interesse daran hatte die Katze unter Drogen zu setzen und ob es eine Droge gibt, die ein solches Verhalten bei Katzen verursacht.

Am nächsten Morgen kommt Nigel zurück nach Easterham Manor und erfährt, dass sich Elizabeth Restorick, genannt Betty, die Schwester von Andrew und Hereward wohl erhängt habe. Er sieht sich den Tatort an und merkt schnell, dass es sich hier nicht um Selbstmord, sondern um Mord handelt. Die örtlichen Behörden und New Scotland Yard aus London werden hinzugezogen.

Die Untersuchungen und Befragungen ergeben, dass sich wohl jemand Mühe gab einen Mord als Selbstmord zu inszenieren und dass nahezu alle Anwesende ein Motiv hatten: Andrew hat seine Schwester sehr geliebt und könnte sie wegen ihres unmoralischen Verhaltens ermordet haben und Charlotte und Hereward könnten es auf Elizabeth‘ Vermögen abgesehen haben, denn als Bruder würde Hereward die Hälfte von diesem erhalten. Will Dykes war mit Elizabeth verlobt und könnte so das Motiv einer gelösten Verlobung, von Eifersucht oder ein anderes mit ihrer Beziehung in Zusammenhang stehendes Motiv haben. Miss Ainsley hat kein offenkundiges Motiv außer, dass sie möglicherweise eifersüchtig auf die Verlobung von Elizabeth und Will war oder sie sich ein Erbe von der Verstorbenen versprach (diese hatte ihr versprochen, dass sie von ihr erbt, hatte ihr Testament aber noch nicht angepasst). Auch Dr. Bogan hat ein Motiv denn als ihr Arzt hat er eng mit der Toten zusammengearbeitet und es kommen immer wieder Gerüchte und Hinweise darauf auf, dass seine Patientinnen nicht so gut behandelt hat wie er als Arzt verpflichtet gewesen wäre.

Nachdem Nigel einfach nicht hinter die Geheimnisse des Falls kommt und auch die Polizei ihre Ermittlungen am Tatort beendet, kehren die Mitglieder der Gesellschaft nach London zurück. Dort werden sie zwar weiter überwacht und es werden Hinweise gesammelt, und es finden sich sogar einige Beweise und Aussagen für andere Verbrechen, aber der Mord an Elizabeth kann nicht aufgeklärt werden bis Mr. Strangeways alle Beteiligten noch einmal nach Easterham Manor einlädt, wobei er zuvor das Gerücht streut, dass Will Dykes wegen des Mordes verhaftet wurde. Die Gesellschaft ist versammelt, doch am ersten Abend ergibt sich keine Gelegenheit zur Konfrontation und am nächsten Morgen wachen alle mit schlimmen Kopfschmerzen auf. Andrew Restorick und Dr. Bogan sind verschwunden, aber möglicherweise kann der Schneemann durch die Offenbarung seines Geheimnisses Licht ins Dunkel bringen…

Adventskalender 2021 ·Das Geheimnis des Schneemanns von N. Blake ·Weihnachtsbücher

Rezension: Das Geheimnis des Schneemanns von Nicholas Blake

Das Geheimnis des Schneemanns von Nicholas Blake ist ein alter englischer Krimi, der überwiegend im Landhaus Easterham Manor spielt. Der Roman gehört in die Reihe um Nigel Strangeways, deren Bände aber nur locker zusammenhängen zu scheinen. So ist es, für mich, nicht notwendig die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen; ich kannte Strangeways als Detektiv zuvor noch nicht, und habe dennoch das meiste verstanden.

Nigel Strangeways, der Detektiv und damit Hauptcharakter des Romans, bleibt während der gesamten Handlung eher im Hintergrund. Er taucht zwar immer wieder auf, ermittelt und hat große Sprechanteile, aber man erfährt über ihn kaum etwas. Nigel beschwert sich nach den Ermittlungen über sich selbst, denn er findet er hätte viel früher auf die entscheidenden Hinweise kommen müssen. Abgesehen davon erfährt man wenig über ihn. Auch über Georgia, seine Frau, die ihn häufiger zu begleiten scheint und sich so in die Ermittlungen einbringt, bleibt relativ flach.

Die Geschichte ist etwas anders als ich erwartet hatte: ich hatte mit einem relativ klassischen Whodunit gerechnet, was dieser aber nur eingeschränkt war. Ja, alle Verdächtigen bleiben am Tatort und es ist – durch die fehlenden Spuren im Schnee – klar, dass einer der Anwesenden der Täter sein muss. Aber zwischenzeitlich fahren die meisten Verdächtigen nach London und so erstreckt sich der Ermittlungszeitraum, im Gegensatz zu typischen Whodunits, über einen etwas längeren Zeitraum. Das ist natürlich nicht per se als negativ zu bewerten, aber ich hatte anhand der Inhaltsbeschreibung mit etwas anderem gerechnet.

Die Inhaltsbeschreibung legt nahe, dass es sich hier, da der Mord in einem alten Herrenhaus geschieht, um eine Spukgeschichte handelt. Geister kommen in dem Roman aber nur am Rande vor und sind auch nur der erste Impuls für den Detektiv um an den „Tatort“ zu kommen. In der Inhaltsbeschreibung wird erwähnt, dass die Kriminalgeschichte durch einen Vorfall an Weinachten beginnt und der Untertitel lautet „Eine weihnachtliche Kriminalgeschichte“. Dies wirkt so als würde der Krimi an Weihnachten oder kurz nach Weihnachten spielen, aber das tut er nicht beziehungsweise wird Weihnachten nur im Kontext des Vorfalles mit der Katze erwähnt, der aber schon ein paar Tage zurückliegt als der Detektiv in Easterham Manor ankommt. Weihnachten (gemeinsames Essen, Baum schmücken, Geschenke auspacken, Weihnachtslieder singen, etc.) wird aber nicht weiter thematisiert. Der Krimi könnte also jederzeit im Winter spielen (denn der Schnee ist wichtig für die Geschichte). Das hat mich ein bisschen enttäuscht, denn ich hatte gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit mit einem weihnachten Krimi gerechnet.

Die Cover der neu von Klett-Cotta herausgegebenen englischen, klassischen Detektiv- und Kriminalromane sind alle sehr ähnlich aufgebaut und verwenden die gleiche Schriftart, die Autor:innennamen oben auf dem Cover und auch die Coverbilder sehen vom Stil her ähnlich aus. So hat man zwar auf der einen Seite das Gefühl, dass alle Cover gleich aussehen, auf der anderen Seite ist der Vorteil, dass hier eine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe von Büchern (Genrezugehörigkeit von klassischen englischen Krimis) kenntlich gemacht wird.

Alles in allem hat mir Das Geheimnis des Schneemanns von Nicholas Blake recht gut gefallen. Es wird nicht mein Lieblingsbuch und wohl auch weder mein Lieblingsdetektiv noch mein Lieblingsautor, aber ich mochte den Krimi eigentlich ganz gerne und empfehle ihn als verschneiten „Whodunit“ in einem alten englischen Herrenhaus gerne weiter (man sollte nur eben keinen Weihnachtskrimi erwarten).

 

 

 

Danke an Netgalley für das Bereitstellen des Rezensionsexemplares!

Adventskalender 2021 ·Hanni & Nanni

Inhaltsangabe: Hanni und Nanni in neuen Abenteuern von Enid Blyton

Im dritten Band der Hanni und Nanni-Serie geht es in der zweiten Klasse weiter, die nach den Osterferien weitergeht. Hanni und Nanni mussten eine Woche länger zuhause bleiben, weil der Verdacht bestand, sie könnten sich mit Mumps angesteckt haben. Bald erfahren sie, dass es gleich fünf neue Mitschülerinnen in Lindenhof gibt. Helene Arnold scheint ein seltsames Mädchen zu sein, dass sich später noch als fies und hinterlistig herausstellt. Sie kann kein gutes Haar an Carlotta lassen und ist unglaublich eifersüchtig auf Carlottas Beliebtheit. Carlotta Braun ist auch ein neues Mädchen, zu Anfang scheint sich einfach ein ganz normales, etwas aufbrausend und temperamentvolles Mädchen zu sein, das sich zurückhält um nicht in Schwierigkeiten zu geraten. Sadie Greene, eine Amerikanerin, ist ein eingebildetes Mädchen, das viel mehr auf ihr Äußeres bedacht ist, als dass sie lernt, allerdings findet sie in Elli schnell eine treue Freundin, die sie nachahmt und sich beinahe genauso sehr für Kino und ihr Äußeres interessiert. Bobby heißt eigentlich Roberta, obwohl sie recht klug ist, gibt sie sich wenig Mühe in der Schule und tut nur das Nötigste, für ihre Streiche tut sie da schon sehr viel mehr und so kommt es, dass sie einige Streiche gemeinsam mit Jenni ausheckt. Petra ist ein junges Mädchen, aber dennoch sehr strebsam. Weil sie ein Jahr jünger ist als ihre Klassenkameradinnen, findet sie nur sehr schwer Anschluss, aber sie ist ein liebes nettes Mädchen, dass sehr gerne für die Schule lernt.

Carlottas Vergangenheit sollte eigentlich ein Geheimnis bleiben, aber als sie sich nicht mehr zurückhalten kann, verrät sie sich vor ihren neuen Freundinnen, diese sind begeistert von ihrem Talent und Helene findet schnell mit Petra heraus, dass Carlotta früher beim Zirkus war. Deshalb also ist Carlotta so gut im Klettern und in Akrobatik. Helene verrät es der Klasse, diese reagiert aber anders als erwartet, weshalb Helene Carlotta noch mehr hasst, denn diese ist nun noch beliebter als zuvor. Bobby spielt ihren Lehrerinnen Streiche, wird aber von der Direktorin zurechtgewiesen und denkt daraufhin über sich und ihr Verhalten nach, sie verspricht sich von nun an mehr Mühe in der Schule zu geben.

Adventskalender 2021 ·Der Tod kommt zum Tee von D. Freeman

Inhaltsangabe: Der Tod kommt zum Tee von Dianne Freeman

Der Tod kommt zum Tee von Dianne Freeman ist der zweite Kriminalroman um die Countess of Harleigh, Frances Wynn, die gemeinsam mit ihrem Nachbarn und dem Bruder ihrer besten Freundin Georg Hazelton ermittelt.

Frances hat eine Freundin ihrer Schwester Lily zu Gast. Sie soll Lottie in die Gesellschaft einführen, allerdings ist das junge Mädchen ziemlich ungeschickt und tollpatschig, weshalb sie sich ständig im Saum ihres eigenen Kleides verheddert und kleine und große Katastrophen hinterlässt ohne es zu wollen. Ansonsten ist Lottie aber ein nettes Mädchen und bei den Ermittlungen eine große Hilfe. Frances hat außerdem versucht einen Cousin ihres Mannes mit einer bekannten zu verkuppeln doch Charles kommt bei einer Feier auf sie zu und gesteht ihr, dass er Mary zwar sehr gern habe, aber er keine Beziehung zu ihr wünsche.

Kurz darauf erfährt Frances, dass Mary ermordet wurde und Zuhause wartet schon Inspektor Delaney auf sie. Er ermittelt im Mord an Mary Archer und möchte wissen, woher Frances und sie sich kannten, denn Mary hatte einen Zettel auf dem ein Geheimnis von Frances beschrieben steht. Erst wird Frances verdächtigt, doch bald schon stellt sich heraus, dass Mary etliche ähnliche Zettel in ihrem Haus versteckte. Die Ermittlungen scheinen auf eine Erpressung oder einen Mord aus Leidenschaft hinzudeuten, sodass Cousin Charles auf Delaneys Verdächtigenliste ganz nach oben steigt.

Frances ist sich ziemlich sicher, dass Charles nicht der Mörder sein kann und da dieser seinen alten Freund Georg, Frances‘ Nachbarn um Hilfe bei den Ermittlungen bittet, hilft natürlich auch Frances. Gemeinsam gehen die drei sämtliche Nachrichten aus Marys Sammlung durch und versuchen herauszufinden, ob sich einige der Geheimnisse als Erpressungsmaterial eignen würden. Bald schon stellt sich heraus, dass nur wenige Nachrichten sich dafür eignen, denn die meisten der erwähnten Personen wären gar nicht vermögend genug um sich erpressen zu lassen.

Gemeinsam finden Lottie, Charles, Frances und Georg heraus, dass es sich bei den Nachrichten nicht um Erpressungsmaterial, sondern um die Notizen für eine Zeitungskolumne handelt. Mary musste nach dem Tod ihres Mannes ihr Einkommen offenbar selbst verdienen und schrieb für eine Zeitung Kolumnen mit Klatsch über die Reichen. Es werden zwar einige Dinge erwähnt, die die Betreffenden wohl lieber für sich behalten hätten, aber das wenigste würde jemanden dazu verleiten, die Schreiberin zu ermorden. Also wird diese Möglichkeit wieder verworfen bis sich herausstellt, dass auch der Reporter der Zeitung mit dem Mary zusammenarbeitete ermordet wurde. Beide wurden offenbar am gleichen Abend aber in verschiedenen Bezirken der Stadt ermordet, sodass verschiedene Dienststellen dafür zuständig sind und Delaney erst spät vom zweiten Mord erfährt.

Nachdem das Motiv für beide Morde offenbar wird, ist es nur noch eine Frage der Zeit bis Frances und die anderen Ermittler die Verbindungen erkennen, doch der Mörder ahnt bereits, dass man hinter ihm her ist und plant seine Flucht…

Adventskalender 2021 ·Der Tod kommt zum Tee von D. Freeman

Rezension: Der Tod kommt zum Tee von Dianne Freeman

Bei Der Tod kommt zum Tee von Dianne Freeman handelt es sich um den zweiten Teil der Countess of Harleigh-Reihe. Es ist nicht unbedingt notwendig den ersten Teil vorher zu lesen, weil die Ich-Erzählerin, die Countess selbst, wichtige Infos aus dem Vorgängerband noch einmal kurz erwähnt, aber es schadet auch nicht um die Zusammenhänge besser verstehen zu können.

Frances hat mir schon im ersten Band ganz gut gefallen, aber im zweiten Band ist sie noch selbstständiger und zeigt noch mehr, dass sie ein eigenständiges Leben führt. Sie übernimmt nicht nur die Verantwortung für sich, ihren Haushalt und ihre Tochter, sondern nimmt auch einen neuen Schützling bei sich auf. Gleichzeitig hat sie auch noch die Verantwortung für ihre jüngere Schwester Lily. Obwohl sie an der ein oder anderen Stelle ihre anderen Pflichten vernachlässigt, schafft es Frances sowohl die Verlobung von Lily (vor allem die Vorbereitungen dafür), als auch ihre Tochter Rose und die Ermittlungen unter einen Hut zu bekommen. Ich mochte Frances unglaublich gerne. Sie ist sehr sympathisch, klug und mutig. Mir ihr würde ich gerne mal eine Tasse Tee trinken und über ihre Ermittlungen plaudern.

Georg ist noch immer ein sehr mysteriöser Mann, über den man wenig erfahren hat außer, dass er Frances liebt, sie für ziemlich fähig hält und sie gerne heiraten würde. Man weiß, dass er mit Charles eng befreundet war und ihm auch jetzt zur Seite stehen möchte, doch was genau eigentlich sein Auftrag war, bleibt genauso im Dunkeln wie wohin er häufig verschwindet und was er eigentlich für ein Mensch ist (ja, er scheint mit einer unabhängigen, klugen Frau zusammenleben zu wollen, was für ihn spricht, aber man erfährt sonst bisher sehr wenig über ihn).

Die Handlung ist spannend, wenngleich auch nicht wirklich innovativ. Ich mochte es, dass Delaney Frances dieses Mal eigentlich kaum für eine Mörderin hält (das hätte sonst wirklich abgedroschen gewirkt). Dass eine Frau ermordet wurde, die im ersten Band (soweit ich mich erinnere) nicht erwähnt wurde, fand ich etwas seltsam, weil Frances sagt, dass sie mit Mary eigentlich befreundet sei, aber auch nicht so verwunderlich, dass es unrealistisch gewirkt hätte.

Die Idee, dass eine Frau damals irgendwie für ihren Lebensunterhalt arbeiten musste ohne wirklich arbeiten zu können und auch nichts gelernt zu haben, fand ich sehr spannend. Etwas seltsam fand ich, dass sie und ihr Mann dafür nicht vorgesorgt hatten. Der Weg, den Mary gewählt hat, scheint mir zwar auf einigen Zufällen zu beruhen, aber an sich hat mir ihr Einfallsreichtum gut gefallen. Wenn sie zudem auch noch witzig schreiben konnte und einige Details aus dem Privatleben ihrer Mitmenschen kannte, scheint das eine naheliegende Lösung gewesen zu sein. Dass sie bei diesen Nachforschungen früher oder später auf Dinge stößt, die jemand so sehr geheim halten möchte, dass er bereit ist einen Mord (oder zwei) dafür zu begehen, fand ich auch spannend und absolut plausibel.

Für mich ist Frances einfach ein toller Charakter. Ich liebe ihre Erzählweise als Ich-Erzählerin und habe sehr mit ihr mitgefiebert. Der Tod kommt zum Tee von Dianne Freeman ist mit diesem zweiten Band zu einer meiner Lieblings-Krimi-Reihen avanciert und ich freue mich schon sehr auf den dritten Band, in dem nun endlich die Hochzeit zwischen Lily und Leo gefeiert werden soll.

 

 

 

Danke an den Digital Publishers Verlag für das Rezensionsexemplar!

Adventskalender 2021 ·Mord im Gurkenbeet von A. Bradley

Inhaltsangabe: Mord im Gurkenbeet von Alan Bradley

Mord im Gurkenbeet von Alan Bradley ist der erste Teil der Flavia de Luce-Reihe. Flavia lebt mit ihrem Vater Colonel de Luce und ihren beiden älteren Schwestern, Ophelia genannt Feely und Daphne genannt Daffy, und dem Hausangestellten Dogger auf Buckshaw.

Flavia verbringt die meiste Zeit alleine in ihrem Labor und experimentiert dort. Das Labor gehörte ursprünglich mal einem früheren Mitglied der Familie. Nachdem es längst verlassen war, hat es Flavia sich für ihre Zwecke hergerichtet und verbringt dort ihre gesamte Freizeit. Zu ihrer Familie hat Flavia kein besonders enges Verhältnis. Im Gegenteil ärgern sich die Schwestern eigentlich die ganze Zeit gegenseitig und auch ihr Vater scheint sich für seine Kinder nicht im mindesten zu interessieren. Ihre Mutter, Harriet, ist schon seit vielen Jahren tot, sodass sich Flavia nicht an sie erinnern kann.

Als Flavia eines frühen Morgens einen Toten im Gurkenbeet auf ihrem Grundstück entdeckt, ruft sie die Polizei und verfolgt die Ermittlungen sehr neugierig. Schnell stellt sich heraus, dass der Fremde nicht von hier kommt und somit nicht allzu viele Verdächtige in Frage kommen. Leider kannte ihr Vater den Mann wohl und da sich Colonel de Luce nicht sicher ist, ob nicht sein Vertrauter Dogger, der durch den Krieg geschädigt ist, der Mörder sein könnte, gesteht er den Mord.

Flavia kann nicht glauben, dass ihr Vater der Mörder sein soll und ermittelt auf eigene Faust. Sie findet heraus, dass sich der Mann von einem Kuchen genommen hat, der in ihrer Küche stand. Außerdem stellt sich heraus, dass der Fremde im einzigen Gasthof des Ortes abgestiegen ist. Die Durchsuchung des Zimmers fördert wenig neues zutage. Einzig ein Versteck für die tote Schnepfe, die Mrs. Mullet, ihre Köchin, vor der Küchentür gefunden hat, findet Flavia in den Sachen des Mordopfers. Außerdem findet sie noch ein Versteckt für zwei sehr wertvolle und seltene Briefmarken. Sie nimmt die Marken an sich.

Flavia findet heraus, dass ihr Vater und der Ermordete Bonepenny gemeinsam nach Greyminster auf die Schule gegangen sind. Und dass sie zeitweilig sogar miteinander befreundet waren, außerdem findet sie heraus, dass der Mord an Bonepenny wohl mit dem Selbstmord eines Lehrers von Greyminster zusammenhängt. Als ihr Vater noch nach Greyminster ging, verschwand eine überaus wertvolle Briefmarke aus der Sammlung des Direktors. Da der Lehrer eine Besichtigung der Marke für seine Schüler organisierte, fühlte er sich für das Verschwinden verantwortlich und nahm sich offenbar das Leben indem er vom Turm des Schulgebäudes sprang.

Flavia besucht auch die ehemalige Schule ihres Vater und findet so heraus, dass mehr hinter dem vermeintlichen Selbstmord steckt und sie findet auch heraus, wie die Briefmarke verschwand und dass diese Briefmarke nun in ihren Händen ist, weil es die Marke ist, die sie in Bonepennys Zimmer fand. Leider spricht auch davon vieles gegen ihren Vater oder einen anderen Verwandten des Lehrers.

Adventskalender 2021 ·Mord im Gurkenbeet von A. Bradley

Rezension: Mord im Gurkenbeet von Alan Bradley

Mord im Gurkenbeet von Alan Bradley ist der erste Teil der Flavia de Luce-Reihe, in dem die noch sehr junge Flavia in einem Kinder- beziehungsweise Jugendkrimi ermittelt.

Ich habe das Buch gekauft, weil ich nach einer Krimi-Reihe mit einer jungen Ermittlerin gesucht habe (ja, gut so jung hätte sie nun nicht sein müssen) und die Reihe um Flavia ganz spannend klang.

Obwohl es sich hier um eine Kinder- und Jugendkrimi-Reihe handelt, ergötzt sich Flavia am Tod des Fremden im Gurkenbeet. Als er seinen letzten Atemzug tut, verhält sie sich sehr pietätlos und sieht es eher als Schauspiel an als dass sie Respekt vor dem Toten hat. Ich mochte dieses Verhalten gar nicht und weil es ziemlich am Anfang des Krimis geschah, war mir Flavia danach nur noch unsympathisch und ich hatte sogar überlegt, den Krimi einfach abzubrechen.

Hinzu kam der andauernde Streit der Schwestern. Flavia zerstört Erbstücke ihrer Mutter um ihren Schwestern wehzutun und sie vergiftet ihre Schwester, indem sie ihr eine Ausschlag auslösende Substanz in den Lippenstift mischt. Dafür schmilzt sie ihn nicht nur und lässt ihn dann wieder erkalten, sondern destilliert auch noch das Pflanzenöl mit dem sie den Ausschlag auslösen möchte. Ich fand ihr Verhalten nicht mehr kindisch und auf geschwisterliche Rivalität zurückzuführen, sondern einfach nur bösartig. Schade, dass sie der Hauptcharakter ist, den man als Leser:in ständig verfolgt und mit dem man so die meiste Zeit verbringen musste.

Auch die Schwestern wirken nicht sonderlich sympathisch wenn sie ihrer jüngsten Schwester beispielsweise auf die Nase binden, dass sie adoptiert wurde, und sich gemeinsam gegen die Jüngste verbünden. Der Vater interessiert sich nicht im mindesten für seine Töchter und so können diese eigentlich ein ziemlich unbeaufsichtigtes Leben führen, denn die Köchin ist nur stundenweise im Haus und hat auch keine Autorität über die Kinder und der Hausangestellte Dogger hat genug mit seiner eigenen Krankheit zu tun und kann sich nicht um die Kinder kümmern. Wie ein verwitweter, alleinerziehender Vater von drei Kindern vorsorglich einen Mord gestehen kann, von dem es sein könnte, dass ihn sein Hausangestellter verübt hat, ist mir ein Rätsel. Was dachte er, was dann mit seinen Kindern passiert?

Es gibt auch keine Erklärung dafür, warum Flavia, Daphne und Ophelia nicht in die Schule gehen und es wird auch im gesamten Roman nicht einmal erwähnt, dass sie mal in die Schule müssten, Hausaufgaben oder lernen müssten. Das ergab für mich auch keinen Sinn.

Die Handlung selbst war ganz spannend. Flavia findet nicht sofort heraus, wer der Mörder ist und was genau hinter dem Mord steckte und mit welchen Begebenheiten aus der Vergangenheit sie zusammenhängen, aber sie ermittelt immer weiter und findet immer neue Hinweise, wobei das teilweise auch recht langsam voranging. Dennoch war die Handlung ganz in Ordnung und vor allem das Ende war recht spannend.

Alles in allem hat mir Mord im Gurkenbeet von Alan Bradley nicht sonderlich gut gefallen, was ich sehr schade finde, weil ich mich schon darüber freute, eine neue Reihe entdeckt zu haben. Von mir gibt es leider keine Empfehlung.

Adventskalender 2021 ·Hörbücher ·Northanger Abbey von J. Austen

Inhaltangabe: Northanger Abbey von Jane Austen

In Jane Austens Northanger Abbey geht es um die siebzehn Jahre junge Catherine Morland, die von ihren Eltern die Erlaubnis erhält mit den Allens nach Bath zu reisen. Mr. Allen soll dort einen Kuraufenthalt haben, und seine Frau begleitet ihn. Catherine fährt als Gesellschafterin mit ihrer dauerhaften guten Laune mit und soll dort von Mrs. Allen in die Gesellschaft eingeführt werden.

Gemeinsam besuchen die Damen in Bath jede Menge Bälle und vertreiben sich die Zeit bei Spaziergängen. In Bath lernt Catherine auch eine Freundin ihres Bruders kennen: Isabella und John Thorpe kennen James, Catherines Bruder und Isabella schlägt vor, dass auch die beiden Frauen Freundinnen werden müssen, wo doch bereits ihre Brüder Freunde sind. Catherine versteht sich gut mit Isabella und verbringt viel Zeit mit ihr.

In Bath lernt Catherine aber auch den gutaussehenden Henry Tilney kennen und verliebt sich in ihn. Er fordert sie regelmäßig zum Tanzen auf und die beiden verbringen viel Zeit, da Catherine nicht nur ihn, sondern auch seine Schwester Eleanor gern hat. Isabella verlobt sich, nach James Ankunft, bald mit diesem und so haben Catherine und Isabella bald die Aussicht Schwägerinnen zu werden. Außerdem macht John Catherine den Hof, sodass sie gleich doppelt verwandt sein könnten, doch Catherines Herz gehört bereits Henry und so will sie von den Avancen Johns nichts wissen. Da er ein Freund ihres Bruders ist, verbringt sie dennoch Zeit mit ihm.

Nachdem Frederick Tilneys, Henrys Bruder, in Bath angekommen ist, flirten Isabella und Frederick miteinander, was Catherine überhaupt nicht nachvollziehen kann, da Isabella ja James liebt. Catherine versucht die beiden von ihren Flirts abzuhalten, oder möchte zumindest nicht länger Zeugin solcher Unterhaltungen sein.

Nachdem John gemeinsam mit Isabella dafür gesorgt hat, dass Catherine eine Verabredung mit den Tilneys nicht einhalten konnte, schneiden diese Catherine, was sie sehr verletzt. Sie schafft es sich zu erklären und wird von Eleanor und ihrem Vater nach Northanger Abbey eingeladen um dort einige Wochen mit der Familie zu verbringen. Die Allens und auch Catherines Eltern unterstützen diesen Aufenthalt und Catherine ist hellauf begeistert, denn sie freut sich auf das alte Gemäuer.

In Northanger Abbey gruselt sich Catherine zwar immer wieder, weil sie die Atmosphäre an ihren Lieblingsschauerroman Udolphos Geheimnisse von Anne Radcliffe erinnert. Außerdem vermutet sie hinter jeder Ecke schaurige Geheimnisse, die sie entdecken möchte. So fühlt sie sich rundweg wohl und erhofft sich sogar, dass Henry ihr gegenüber auch Gefühle entwickelt hat bis General Tilney sie durch seine Tochter rüde und kurzfristig in einer öffentlichen Kutsche und ohne Begleitung nachhause schicken lässt.

Catherine befürchtet Eleanor und Henry nie wiederzusehen und kann sich auch nicht denken, was sie getan haben könnte, um solch ein Verhalten ihr gegenüber zu rechtfertigen…

Adventskalender 2021 ·Hörbücher ·Northanger Abbey von J. Austen

Rezension: Northanger Abbey von Jane Austen

Northanger Abbey von Jane Austen habe ich als Hörspiel gehört. Hier werde ich also sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium des Hörspiels selbst eingehen.

Catherine Morland ist, wie viele Austen-Heldinnen, eine nette, etwas leichtgläubige, aber dennoch freundliche junge Dame. Als besonders klug wird sie von Austen nicht dargestellt, wobei eine gewisse Dummheit sogar von Vorteil für junge Damen sein soll, da kluge junge Männer, etwas dummen Damen sofort verfallen, wenn sie denn hübsch sind, so schreibt Austen. Catherine war mir durchaus sympathisch, auch wenn ich sie tatsächlich für deutlich zu leichtgläubig gehalten habe.

Das Frauenbild in diesem Austen-Roman ist wieder einmal schwierig. Ich verstehe ja durchaus, dass das Frauenbild in solchen historischen Romanen im entsprechenden historischen Kontext betrachtet werden muss, aber was Austen da über Frauen schreibt, ist wirklich unglaublich. Vor allem, dass Tilney das Verhalten seines Bruders entschuldigt und meint, dass einzig Isabellas Verhalten unpassend sei, da sie sich über die Aufmerksamkeiten nicht nur freue, sondern sogar maßgeblich daran beteiligt sei. Eleanors Glück wird (so wirkt es zumindest in der gekürzten Hörspiel-Version, die ich gehört habe) einfach an den nächstbesten Heiratskandidaten verschachert, damit ihr Bruder die Frau heiraten darf, die er liebt. Dass der lieben, netten Catherine das schändliche Verhalten eines Mannes zum Vorwurf gemacht wird, passt gut zur Geschichte, hat bei mir aber einen negativen Nachgeschmack hinterlassen. Solche Beispiele könnte ich sicherlich noch weiter aufzählen. Das Frauenbild in Austens Roman ist kurzum archaisch.

Henry Tilney hat mich an der ein oder anderen Stelle an Edmund aus Mansfield Park (eine Ähnlichkeit zwischen Catherine und Fanny aus Mansfield Park war meiner Ansicht nach vor allem bei Beschreibungen des Charakters vorhanden) erinnert. Die Figur Henry Tilney ist meiner Ansicht nach auch ziemlich undynamisch geblieben und ich konnte so einige seiner Verhaltensweisen nicht nachvollziehen, weil man keine Sicht in sein Inneres erhielt. Ich weiß nur leider nicht, ob das am Original, oder an der gekürzten Hörspiel-Adaption lag.

Die Geschichte selbst hat mir gut gefallen. Ein Teil spielt bei Catherines Eltern in ihrem Heimatort, der zweite Teil in Bath und der dritte Northanger Abbey. Danach kehrt sie zurück in ihren Heimatort, wo der Roman dann auch endet. Es handelt sich hier um eine relativ typische (zumindest für Austen) Liebesgeschichte. Eine junge Frau trifft einen jungen Mann, sie verliebt sich in ihn, darf ihm auch ihre Gefühle aufgrund der herrschen gesellschaftlichen Konventionen nicht gestehen. Der junge Mann verliebt sich zwar auch in die junge Dame, braucht aber ein bisschen bevor beide zusammenkommen können. Warum genau Henry Catherine seine Gefühle nicht sofort gestanden hat, ist unklar, außer, dass er vielleicht Angst davor hatte, dass sie ihn nicht liebt.

An einigen Stellen merkt man, dass der Roman gekürzt wurde. Wie oben beschrieben bleiben Henrys Handlungsmotive und sein Charakter den ganzen Roman über unklar. Ich weiß nicht, ob das an dem Austen-Roman liegt, oder an den Kürzungen. Um die Entwicklungen der Liebesgeschichte und die Charakterentwicklungen besser nachvollziehen zu können, wäre es aber schön gewesen, hätte man das Hörspiel etwas länger konzipiert. So wirkte einiges dann doch überstürzt.

Als ich das erste Mal einen Teil des Udolpho-Textes hörte, war ich sehr verwirrt, weil der Roman plötzlich eine englische Passage enthielt. Diese Passagen wurden dann auch noch schauerlich und mit Gewitter-Geräuschen untermalt, sodass ich häufig beim plötzlichen Wechsel vom Deutschen ins Englische Probleme hatte alles zu verstehen. Beim ersten Mal habe ich am Anfang nicht mitbekommen, dass hier ein englischer Einschub folgt und dass die Udolpho-Passagen entsprechend inszeniert sind. Wenn jemand kein englisch spricht, dann ist er bei solchen Passagen aufgeschmissen, wobei das Verstehen der Udolpho-Zitate nicht notwendig ist, um der restlichen Handlung folgen zu können, aber schön wäre es schon, wenn man diese Zitate schon hat. Ich verstehe auch nicht ganz warum man diese nicht übersetzt hat.

Die Musik mit der das Hörspiel untermalt ist, hat mir gut gefallen und sie passt auch ganz wunderbar zur Atmosphäre des Romans. Die Anzahl der Sprecher:innen sorgt dafür, dass jede Figur eine Sprecherin oder einen Sprecher hat. Das sorgt natürlich auch dafür, dass es ein paar Sprecher:innen gibt, die es auseinanderzuhalten gilt, was mir aber ganz gut gelungen ist. Ich denke, hier braucht man einfach ein bisschen Erfahrung mit Hörspielen und so viele Figuren hat der Roman auch nicht.

Das Booklet enthält neben einem fünfzehnseitigen Vorwort, eine Aufzählung der Beteiligten (Autorin, Sprecher:innen, Musiker:innen) auch einige Bilder. Das Vorwort befasst sich mit dem Leben von Jane Austen, ihrer Familie und wie sie zum Schreiben kam. Außerdem enthält es einige Gedanken zum Roman und der damaligen Gesellschaft. Leider kamen diese Details und Informationen im Hörspiel nur an wenigen Stellen durch. So habe ich beispielsweise gelesen, dass Austens Frauenbild nicht so klischeehaft (hätte mich auch gewundert) war wie ich den Eindruck nach dem Hören hatte. Hier sei also der obige Absatz etwas relativiert, den ich aber dennoch so stehen lasse, weil das mein Eindruck nach dem Hören war. Das Booklet ist wirklich sehr informativ und hilft, Northanger Abbey etwas besser einordnen zu können. Für mich bietet es also einen Mehrwert zum Hörspiel selbst.

Alles in allem hat mir die Hörspiel-Adaption von Northanger Abbey von Jane Austen aus dem Hörverlag sehr gut gefallen. Das Cover ist sehr hübsch, die Handlung und Figuren von Austen sind schön und die Adaption vereint tolle Specher:innen und eine passende Musik.

 

 

 

Danke an Der Hörverlag für das Hörbuch-Rezensionsexemplar!

Adventskalender 2021 ·Bücherdämmerung

Urheberrecht – Von Eigentum und Diebstahl von Jan Hegemann

Durch Privilegien wurden Autorenrechte das erste Mal in den 1820er Jahren für Goethe anerkannt. In der Folge wurden auch für Drucker und Verleger Privilegien eingeführt, die eines gemeinsam haben: Sie schützen die handwerkliche, organisatorische und finanzielle Leistung des Druckers bzw. Verlegers. Privilegien sollen Autoren davor schützen, dass ihre Werke einfach nachgedruckt werden. Diese Privilegien gelten als Vorläufer der heutigen Urheber- und Leistungsschutzrechte. Es ging natürlich um das Recht am geistigen Eigentum und um finanzielle Rechte, aber es ging auch um veränderte Nachdrucke, da manche Nachdrucker, den Text inhaltlich stark veränderten. Daraus entwickelt sich dann 1965 das Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte. Der Urheber gilt als Schöpfer des Werkes; also Werk im materiellen Sinne, nicht bloße Ideen und Schöpfer im Sinne, das etwas individuell, einzigartig und originell geprägt ist und nicht bloß gemacht wird. Die geistige und persönliche Beziehung des Urhebers zu seinem Werk soll geschützt werden (Urheberpersönlichkeitsrechts). Dazu gehören: Das Recht auf Erstveröffentlichung (also ob überhaupt und wenn ja wann und wie), namentliche Bezeichnung als Urheber (oder auch nicht, wenn unerwünscht oder das Verwenden eines Pseudonyms) und das Recht gegen Entstellung und Veränderung vorzugehen (auch im Digitalen ungemein wichtig). Diese Rechte sind unübertragbar und unveräußerlich. Nutzungs- und Verwertungsrechte hingegen sind übertragbar. Rechte des Urhebers müssen immer mit den Rechten der Gesellschaft (bspw. auf Nutzen zum Wohle der Allgemeinheit) abgewogen werden. Kunstwerke bauen aufeinander auf, Diskurse können nur entstehen wenn Zitate erlaubt sind, etc. Rückentwicklung des Rechts im Internet: Piraten veröffentlichen alles ohne Rücksicht auf Urheberrechte. Künstler:innen, die ihre Werke frei im Internet zur Verfügung stellen, und dafür von Sozialleistungen des Staates leben, entwickeln sich zurück zu Hofnarren oder Hofkünstlern, die direkt im Sold ihrer Könige und Kaiser stehen. Freiheit und das Recht des Autors in der digitalen Welt sind Grundfragen unserer Gesellschaft.