Adventskalender 2022 ·Doktor Maxwells weihnachtliche Zeitpanne von J. Taylor ·Weihnachtsbücher

Kurz gesagt: Doktor Maxwells weihnachtliche Zeitpanne von Jodi Taylor

Dr. Madeleine „Max“ Maxwell ist mit ihren Zeitreisekollegen unterwegs um im Jahr 1066 an der Krönung von Wilhelm II teilzunehmen. Als er damals in der Westminster Abbey gekrönt werden sollte, kam es zu Unruhen und Ausschreitungen und ihr Team soll herausfinden wodurch diese genau verursacht wurden. Ihr Pod (das ist wohl ihre Zeitreisemaschine) setzt sie aber an einer falschen Stelle ab und so stoßen sie auf einen schwerverletzten Mann. Da sie ihn nicht einfach dort liegen lassen wollen, bringen sie ihn zu seiner Hütte, wo sie auf seine in den Wehen liegende Frau und die kleine Tochter treffen. Obwohl die Frau Angst und Schmerzen hat, will sie sich nicht helfen lassen. Erst als sie klarmachen, dass sie die Hütte nicht überfallen werden, darf Max bei der Geburt helfen. Können sie der kleinen Familie helfen?

Die Reihe Die Chroniken von St. Mary’s von Jody Taylor habe ich schon ein paar Mal gesehen. Mir sind die hübsch gestalteten Cover aufgefallen, aber bisher waren mir die meisten Bände zu dick um jetzt einfach mal eine neue Reihe anzufangen. Dann habe ich gesehen, dass Doktor Maxwells weihnachtliche Zeitpanne eine Kurzgeschichte aus der Reihe ist und diese nichts kostet und ich dachte, ich kann ja mal versuchen, reinzulesen und gucken wie viel man ohne Vorkenntnisse der Reihe versteht.

Ich habe wirklich viel verstanden. Man versteht vielleicht noch mehr, wenn man die Reihe kennt, und man sollte bei etwa 30 Seiten natürlich auch nicht allzu viele Hintergrundinterformationen erwarten. Man erfährt wenig über die Figuren (aber über Dr. Maxwell genug um ihre Handlungsweise zu verstehen und auch über ihr Team erfährt man eigentlich alles um der Geschichte gut folgen zu können). Es wird zwar nicht so ausführlicher erzählt wie das mit den Zeitreise selbst funktioniert, aber warum sie mit ihrem Team die Zeitreise unternimmt, wird gut erklärt.

Die Geschichte selbst ist nicht klassisch weihnachtlich, aber irgendwie halt schon: Die Krönung soll am 25.12.1066 stattfinden und damit handelt es sich natürlich um eine ganz typische Weihnachtsgeschichte, hinzu kommt der Schnee, der dem ganzen natürlich noch etwas dramatischeres verleiht (Schnee erschwert das Leben der Familie), aber auch eine winter-weihnachtliche Atmosphäre verbreitet. Und natürlich die Handlung selbst: einem Baby in einer kleinen Hütte auf die Welt zu helfen und die eigene Mission gegen alle Regeln zu ignorieren und einer Familie in Not zu helfen.

Mir hat Dr. Maxwells weihnachtliche Zeitpanne von Jodi Taylor sehr gut gefallen. Ich mag die Figuren und habe auch auf nur 30 Seiten alle notwendigen Infos erhalten. Ich mochte die Geschichte und mag das historisch stimmige Zeitreiseelement. Hier spielen die historischen Begebenheiten eine deutlich größere Rolle als in anderen Zeitreisegeschichten. Insgesamt wurde ich gut unterhalten und ich werde mir die Reihe auf jeden Fall nochmal näher anschauen und mal in den ersten Band reinlesen.

Adventskalender 2022 ·Weihnachtsbücher ·Weihnachtsglitzern von M. K. Andrews

Kurz gesagt: Weihnachtsglitzern von Mary Kay Andrews

Es handelt sich hier wohl um den Band von mindestens einer Reihe, aber ich habe Weihnachtsglitzern von Mary Kay Andrews als Einzelband gelesen und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir irgendwelche wichtigen Informationen fehlten.

Eloise Foley ist Antiquitätenhändlerin und liebt Weihnachten: Wie jedes Jahr steht der Schaufensterdeko-Wettbewerb in der Innenstadt von Savannah an. Sie gibt sich viel Mühe und dekoriert alles regelkonform mit natürlich Zutaten. Kurz darauf entdeckt sie, dass jemand ihre gesamte Deko zerstört hat. Kurzfristig hat sie aber eine neue und noch viel bessere Idee: Blue Christmas wie aus dem Elvis-Song. Für ihre Deko erhält sie den ersten Preis, und nun steht das Weihnachtsgeschäft an und die ganzen Weihnachtsvorbereitungen. Sie braucht nämlich noch ein tolles Geschenk für ihren Freund Daniel und außerdem gibt es da noch eine ältere Einbrecherin, der Eloise die ein oder andere milde Gabe zukommen lässt…

Ich habe dieses Buch als Weihnachtsbuch gelesen und fand es toll. Ich mochte Eloise als Charakter total gerne und fand auch die anderen Charaktere sehr sympathisch. Daniel ist zwar ein Weihnachtsmuffel, aber ich hatte das Gefühl, dass er Eloise dennoch sehr liebt. BeBe ist Eloise‘ beste Freundin und sagt häufig was sie denkt, ist aber auch für ihre beste Freundin da.

Der Roman ist einfach ein belletristischer Roman, in dem es um die Vorweihnachtszeit und Weihnachten geht. Durch die verschiedenen Figuren, die Familie und Freunde der Protagonistin, gibt es immer wieder Spannungen und Aufregung, aber grundsätzlich ist es ein Feel-Good-Weihnachtsroman, weil man immer das Gefühl hat, dass alles gut ausgehen wird.

Besonders gut gefallen hat mir die Liste mit Weihnachtssongs und -rezepten im Anhang. Ich habe zwar keins der Rezepte selbst ausprobiert, aber ich mag es, wenn in Romanen Dinge gekocht, gebacken oder hergestellt werden, und man diese als Leserin einfach selbst Zuhause ausprobieren kann. Die Weihnachtslieder habe ich natürlich gehört, kannte das ein oder andere schon vorher und habe dadurch auch neue Lieblingsweihnachtslieder entdeckt.

Alles in allem handelt es sich bei Weihnachtsglitzern von Mary Kay Andrews um einen tollen Weihnachtsroman. Ich mag den Stil der Autorin und werde mich in ihrem Gesamtwerk nochmal ein bisschen umschauen, ob ich davon noch etwas lesen möchte. Ich mag auch Eloise (von daher wäre vielleicht ein anderer Roman mit ihr eine gute Wahl) und die anderen Figuren. Übrigens hat der Roman genau 24 Kapitel und eignet sich somit als literarischer Adventskalender (Buchadventskalender).

Adventskalender 2022 ·Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Die schönsten Weihnachtskrimis: Der falsche Rettungsring von Edgar Wallace

In der Geschichte Der falsche Rettungsring von Edgar Wallace geht es um einen Steward auf einem großen Passagierschifft. Dieser erzählt aus seiner Sicht was auf der Reise geschah: An Board befindet sich eine ihm bekannte Falschspielerbande, der er aber gewähren lässt, da diese den Reisenden nicht allzu große Beträge abnehmen. Als während einer Weihnachtsfeier ein Weihnachtsmann durch die Gänge geht und aus allen unverschlossenen Kabinen einige Schmuckstücke an sich nimmt, sind die Passagiere ungehalten, obwohl viele den Weihnachtsmann gesehen und sogar gegrüßt haben. In den Kabinen hat er nur ein kleines Zelluloid-Püppchen zurückgelassen, das die Bestohlenen aber nicht tröstet. Als kurz darauf ein Mann über Bord geht und der hinterher geworfene Rettungsring nicht leuchtet (an den Rettungsringen ist ein Kanister angebracht, dessen Flüssigkeit durch eine chemische Reaktion zu leuchten beginnt, wenn der Rettungsring geworfen wird, damit man diesen zusammen mit dem Vermissten wiederfinden kann), hat der Steward einen Verdacht…

Ich fand es sehr schade, dass man die Figuren nicht so richtig kennenlernen kann. Ja, das liegt natürlich auch an der Kürze, aber nicht mal über den Erzähler, den Steward, erfährt man etwas, außer, dass er eben Steward auf dem großen Passagierschiff ist und wohl schon einiges gesehen hat. Das fand ich dann doch ein bisschen wenig und sehr schade.

Ich habe die Geschichte zwei Mal gehört und fand sie irgendwie ziemlich verwirrend, was wahrscheinlich auch daran lag, dass ich zu den Figuren keinen richtigen Zugang gefunden habe. Ich weiß auch nicht, ob das bei anderen Wallace-Krimis besser ist, denn das war mein erster Wallace. Eigentlich war ich sehr gespannt auf die Krimis von diesem Autor, aber jetzt bin ich etwas zurückhaltender.

Gelesen wurde das Hörbuch von Wanja Mues, den ich schon aus ein paar Hörbüchern kenne und bisher ganz gerne mochte. Ich finde, er hat ganz gut in das Hörbuch gepasst, obwohl ich nicht sagen kann, ob er zum Erzähler gepasst hat, weil ich ja zu diesem – wie oben beschrieben – zu wenige Infos hatte. So konnte mir die Stimme nicht mal richtig dabei helfen, einen besseren Zugang zu erhalten, obwohl das nicht am Sprecher lag. Ich mag Wanja Mues als Hörbuch-Sprecher total gerne.

Insgesamt fand ich Der falsche Rettungsring von Edgar Wallace relativ verwirrend und nicht so richtig weihnachtlich, dennoch hat es mir gut gefallene mal einen neuen Krimi-Autor kennen zu lernen, aber ich werde mir gut überlegen, ob ich noch einmal zu einem seiner Krimis greifen werde. Wanja Mues hat mir aber, wie so oft, gut gefallen.

Adventskalender 2022 ·Wells & Wong 3: Mord erster Klasse von R. Stevens

Inhaltsangabe: Mord erster Klasse von Robin Stevens

Mord erster Klasse von Robin Stevens ist der dritte Band der Wells & Wong-Reihe. Nach den schrecklichen Ereignissen auf Fallingford möchte Hazels Vater Mr. Wong seine Tochter und deren Freundin Daisy in den nächsten Ferien selbst betreuen. Er holt die beiden Mädchen aus dem Internat ab und macht mit ihnen eine Zugreise quer durch Europa und zwar im Orientexpress. Gemeinsam mit den anderen Passagieren ihres Wagons werden sie Zeug:innen eines grauenvollen Mordes.

Im Zug dabei sind neben Hazel und Daisy, Hazels Vater Mr. Wong, dessen Assistent Maxwell und ihr Kindermädchen Hetty. Außerdem in ihrem Wagon: Mrs. Vitellius (die sich als verdeckte Ermittlerin der Polizei herausstellt, mit der sie schon in ihrem letzten Fall zusammengearbeitet haben), Alexander (der etwa im Alter von Daisy und Hazel ist und mit seinem Freund George ebenfalls als Detektiv „arbeitet“), dessen Großmutter (die russische Gräfin Demidovskoy), der Magier Il Mysterioso, das Medium Madame Melinda, Mr. Daunt, seine Frau Mrs. Daunt, ihr Dienstmädchen Sarah und der Bruder von Mrs. Daunt Mr. Strange (ein schlechter Kriminalautor).

Hazel und Daisy haben zwar versprochen nicht mehr zu ermitteln, aber da sich die ermittelnden Erwachsenen als Stümper erweisen, müssen die beiden Detektivinnen der Detektei Wells & Wong natürlich wieder einmal die Ermittlungen aufnehmen…

Adventskalender 2022 ·Wells & Wong 3: Mord erster Klasse von R. Stevens

Rezension: Mord erster Klasse von Robin Stevens

Bei Mord erster Klasse handelt es sich um den dritten Band der Wells & Wong-Reihe von Robin Stevens.

Ich mag an Hazel und Daisy vor allem, weil man im Laufe der Bände ihre persönliche Entwicklung verfolgen kann. Sie entwickeln sich aber darüber hinaus auch als Detektivinnen weiter und auch ihre Freundschaft verändert sich. Hazel wird immer selbstbewusster und bietet nicht nur Daisy (im zweiten Band), sondern dieses Mal sogar ihrem Vater die Stirn, obwohl sie ihn sehr liebt und respektiert. Ihre Detektivarbeit wird, wie oben angedeutet, professioneller, sie denen logischer und arbeiten strukturierter an ihren Fällen und werden so immer bessere Detektivinnen.

Der Fall selbst erinnert natürlich sehr an Mord im Orientexpress von Agatha Christie. Ich finde solche Parallelen auf jeden Fall toll, obwohl es hier schon sehr nah kam. Das wird aber ziemlich offen gemacht, denn Daisy liest gerade den besagten Krimi der Autorin und die beiden Mädchen ziehen auch von sich aus Vergleiche zwischen ihrer Situation und dem Krimi von Christie. Nichtsdestoweniger fand ich den Fall, der hier geschildert wird, sehr spannend und es gibt ausreichend Verdächtige, die die beiden haben bevor sie den Fall auflösen.

Neben dem Locked Room Mystery handelt es sich auch um einen klassischen Whodunit. Der Mord geschieht im ersten Wagon, sodass niemand Fremdes einfach so bei ihnen vorbeikommen konnte. Natürlich muss der Mörder (bzw. die Mörderin) deshalb aus ihrem eigenen Wagon kommen.

Auch die Zeichnungen der Abteilaufteilungen und der Sitzordnung beim Abendessen haben mir genau wie Daisys Glossar wieder gut gefallen.

Alles in allem mochte ich den dritten Band mit Hazel Wong und Daisy Wells Mord erster Klasse von Robin Stevens sehr gerne. Ich mag die beiden Protagonistinnen, der Fall erinnert stark an Christies Mord im Orientexpress und ich finde Whodunits und Locked Room Mysterys toll. Aus all diesen Gründen gibt es von mir eine klare Empfehlung für diesen Jugendkrimi.

Adventskalender 2022 ·Mord in kleinen Dosen von R. Stevens

Rezension: Mord in kleinen Dosen von Robin Stevens

Mord in kleinen Dosen von Robin Stevens ist ein Sammelband mit sechs Geschichten aus dem Universum von Daisy Wells und Hazel Wong. Die Geschichten spielen zu verschiedenen Zeiten innerhalb der Reihe und beleuchten mehrere kleinere Abenteuer (teilweise rückblickend) der beiden Detektivinnen.

In der Anthologie enthalten sind die Geschichten:
1. Der Fall des ungeladenen Gastes Januar 1936 (Daisy & Hazel)
2. Das Rätsel um die verschwundenen Schätze Mai 1926 (Daisy, Hazel, George & Alexander)
3. Der Fall der ertrunkenen Perle Juli 1936 (Daisy, Hazel, George & Alexander)
4. Der Hund von Weston Dezember 1926 (George & Alexander)
5. Das Geheimnis um den zweiten Schrei April 1937 (Daisy & Hazel)
6. May Wong und die todbringende Wohnung September 1939 (May & (Hazel))

Die sechs Geschichten sind alle sehr unterschiedlich und haben alle etwas besonders. Ich fand es schade, dass Hazel und Daisy eine so geringe Rolle spielt haben (in zwei Geschichten kommen auch noch George und Alexander vor und zwei Geschichten kommen Hazel und Daisy (praktisch) gar nicht vor). Das fand ich schade, obwohl ich die Idee hinter den Geschichten doch verstehe. Ich bin gespannt, ob es Anspielungen auf die Abenteuer in den nächsten Bänden (ich stehe ja noch recht am Anfang der Wells & Wong-Reihe) geben wird und freue mich schon darauf, danach Ausschau zu halten.

Was mir gut gefallen hat, war die Idee, mithilfe dieses Sammelbandes May als neue Protagonistin für eine neue Reihe einzuführen. Ich mochte es auch, dass man in dieser Geschichte etwas über die Zukunft von einigen bekannten Figuren erfahren hat. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt auf die Reihe mit May, obwohl ich diese wohl erst nach der Wells & Wong-Reihe lesen werde.

Mir hat auch der Anhang für den Sammelband gut gefallen: Es gibt ein Hieroglyphen-Alphabet und Hinweise zum Morsen (und den Morsecode), außerdem einen England-Führer von May, Anmerkungen der Autorin zu allen Geschichten, eine Danksagung und einen Verweis auf die neue Reihe der Autorin. Das hat mir alles gut gefallen, aber leider habe ich diese Anhänge erst nach den ersten beiden Geschichten oder so entdeckt. Hier wäre es toll gewesen, wenn man in den Geschichten schon jeweils darauf verweisen würde (vor allem bei den Hieroglyphen und dem Morsecode). Besonders gut haben mir auch die Anmerkungen von Robin Stevens zur Entstehungs- und Veröffentlichungsgeschichte gefallen.

Schade finde ich, dass der Titel Mord in kleinen Dosen nicht so gut passt, weil es in wenigen der Geschichten tatsächlich um Mord geht. Im Englischen (Once Upon a Crime) passt der Titel deutlich besser, wenngleich mir natürlich klar ist, dass man das Wortspiel nicht einfach ins Deutsche hätte übertragen können.

Insgesamt hat mir Mord in kleinen Dosen von Robin Stevens aber sehr gut gefallen. Ich mag Hazel und Daisy und habe mich auch gefreut einige bereits bekannte Figuren noch etwas ausführlicher kennenzulernen. Die Geschichten haben mir alle gefallen, obwohl mir manche natürlich etwas besser gefallen haben als andere. Auch der ein oder andere Verweis auf klassische, britische Krimis fand ich toll.

 

 

 

Danke an den Knesebeck Verlag für das Rezensionsexemplar!

Adventskalender 2022 ·Gefährliches Erfolg von M. Costello & N. Richards

Kurz gesagt: Cherringham – Gefährlicher Erfolg von Matthew Costello & Neil Richards

Im 17. Band der Cherringham-Reihe Gefährlicher Erfolg von Matthew Costello & Neil Richards ermitteln Sarah und Jack wieder einmal gemeinsam in ihrem neuen Heimatdorf. Bei den Dreharbeiten für einen historischen Film, der in Cherringham gedreht wird, geschehen immer wieder Unfälle. Sarahs Sohn erzählt ihr, dass die Hauptdarstellerin erst von ihrem Pferd aufgeworfen wurde und danach beinahe noch zertrampelt wurde. Jack und Sarah springen als ihre Beschützer ein, doch bei den nächsten Dreharbeiten bricht Zoe plötzlich zusammen. Wer hat es nur auf die junge Schauspielerin abgesehen?

Ich kannte Jack und Sarah ja schon und bin dieses Mal deutlich besser in die Handlung reingekommen, einfach weil ich die Figuren schon kannte. Ich mag beide jetzt auch ein bisschen mehr und ich habe das Gefühl, dass man so nach zwei Bänden wirklich schneller in die Handlung reinkommt.

Die Handlung ist auch wieder ziemlich kurzweilig. Vielleicht ist es ein bisschen übertrieben davon auszugehen, dass in irgendeinem kleinen Dörfchen ein großer, wichtiger Film gedreht wird, aber als Kulisse für einen Kriminalfall hat es mir auf jeden Fall gut gefallen. Ich war zwar selbst noch nie an einem Filmset, aber ich fand es wirkte alles sehr schlüssig wie die beiden Autoren die Abläufe geschildert haben. Ich hatte wirklich das Gefühl, die Betriebsamkeit am Set mitzuerleben.

Die etwa 120 Seiten reichen natürlich nicht wirklich aus, um einen sehr ausführlichen, komplexen Kriminalfall zu schildern und auch noch ausführlich realistische Charaktere zu beschreiben. Man sollte also nicht mit einer besonders tollen Handlung oder tiefsinnigen Charakteren rechnen. Dennoch fand ich den Kriminalfall sehr kurzweilig.

Alles in allem war für mich bei Cherringham (Band 17) Gefährlicher Erfolg von Matthew Costello und Neil Richards alles stimmig. Ich mochte die Handlung, den Fall, die Charaktere und empfehle ihn gerne als kurze, leichte Lektüre für zwischendurch, wenn man beispielsweise mal ein bisschen Wartezeit überbrücken muss oder unterwegs ist.

Adventskalender 2022 ·Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Die schönsten Weihnachtskrimis: Eine Weihnachtstragödie von Agatha Christie

In der Kurzgeschichte Eine Weihnachtstragödie von Agatha Christie erzählt Miss Marple eine Geschichte. Vor einiger Zeit begegnete sie in einem Kurhotel einem jungen Paar und sofort ist sich die ältere Dame sicher: Der Mann hat vor, seine Frau zu töten. Nachdem der erste Mordanschlag, wie ein Unfall getarnt, glimpflich ausfiel, versucht Miss Marple nach Kräften den Mord zu verhindern und doch wird die junge Frau nur kurze Zeit später ermordet in ihrem Hotelzimmer aufgefunden, aber ihr Ehemann hat ein hieb- und stichfestes Alibi.

Ich mag Miss Marple als Figur ja ganz gerne, obwohl sie immer wieder so altklug wirkt. Ich mag ihre belehrende Art nicht, aber sie hat auch etwas mütterliches und ich glaube, da sie immer wieder so unterschätzt wird, bleibt ihr gar nichts anderes übrig als eine direkte Art an den Tag zu legen. Gerade dieses Verhalten zeigt sie ja auch in ihrem analytischen Denken und beim Aufklären ihrer Fälle.

Die Erzählsituation finde ich auch ganz interessant: Miss Marple weiß schon wie die Geschichte ausgeht, weil sie sie im Nachhinein einer Gruppe von Bekannten erzählt. So baut sie die Geschichte nach und nach auf und bringt alle relevanten Elemente mit ein, aber man durchblickt als Hörer:in erst am Ende inwiefern alle Details zusammenhängen; so ein Aufbau gefällt mir gut.

Gesprochen wird diese erste Geschichte der Hörbuch-Anthologie Die schönsten Weihnachtskrimis von Beate Himmelstoß. Ich kenne die Stimme, weiß aber gerade nicht mehr woher, aber ich muss sagen, dass sie ganz wunderbar zu Miss Marple passt. Da die Begebenheit ja von Miss Marple erzählt wird, passt hier auch eine Hörbuch-Adaption ganz toll zur Geschichte.

Insgesamt hat mir Eine Weihnachtstragödie von Agatha Christie in dieser Hörbuch-Adaption gut gefallen, obwohl ich die Geschichte schon kannte. Ich mag aber Weihnachtskrimis sehr und freue mich deshalb über neue Adaptionen; außerdem hält die Weihnachtskrimi-Anthologie auch noch einige andere Geschichten bereit.

Adventskalender 2022 ·Der Tod kommt leise von A. Lane ·Hörbücher

Kurz gesagt: Der Tod kommt leise von Andrew Lane

Im fünften Band der Young Sherlock Holmes-Reihe Der Tod kommt leise von Andrew Lane geht es direkt dort weiter, wo der vierte geendet hat. Sherlock wurde auf ein Schiff nach Shanghai verfrachtet, und muss unterwegs nicht nur einen gewaltigen Sturm überstehen, sondern auch einen Piratenangriff abwehren. Aber auch in Shanghai gibt es einige Abenteuer zu bewältigen: sein Freund, der chinesische Koch, wird von einer Schlange gebissen. Als kurz darauf noch der Vater seines neuen Freundes Cameron von einer Schlange gebissen und getötet wird, ist Sherlock klar, dass es sich nicht um einen Zufall handeln kann. Gemeinsam mit den beiden Söhnen der Männer, die seine neuen Freunde geworden sind, ermittelt er…

Beim fünften Band ist es dringend notwendig, dass man zuvor den vierten Band kennt, aber ich würde grundsätzlich empfehlen, die Titel in der richtigen Reihenfolge zu hören/lesen. Hier ist es aber so, dass der fünfte Band direkt an das Ende des vierten Bandes anschließt.

Mir tat auch in diesem Band Sherlock leid, da er hier in argen Schwierigkeiten steckt. Aber er zeigt, dass er aus vielen Situationen das Beste zu machen weiß. Und vor allem das Ende – zu dem ich aber nicht mehr sagen möchte – war wirklich schlimm. Tragisch fand ich auch den Fall selbst, denn beide neuen Freunde von Sherlock verlieren ihre Väter. Davon abgesehen, dass mir das Schicksal der drei Jungs sehr nahe ging, fand ich den Fall selbst recht spannend, obwohl mir die Auflösung doch etwas zu schnell ging, aber ich vermute, dass auch das daran liegt, dass es sich hier um eine gekürzte Hörbuch-Adaption eines längeren Werkes handelte.

Die Ereignisse, die sich im Hintergrund abgespielt haben, zu denen ich jetzt nicht mehr sagen will, weil ich niemanden spoilern möchte, fand ich aber nicht gut. Ich habe einfach das Gefühl, dass Sherlock durch diese Reise in den Abgrund gestoßen wurde, der in engem Zusammenhang mit seinen späteren Problemen stehen könnte. Schade fand ich auch, dass Sherlocks Freunde nicht vorkamen (auch wenn er neue gefunden hat). Obwohl sie ihm ja mehr als einmal aus der Klemme geholfen haben, scheint ihnen sein Verschwinden nicht so viel auszumachen, was irgendwie nicht in den Kontexten der vorherigen Bände passt.

Insgesamt fand ich den fünften Band der Young Sherlock Holmes-Reihe ganz in Ordnung und ich hoffe einfach, dass die nächsten Bände wieder etwas versöhnlicher ausfallen. Was mir bisher gut gefällt, ist, dass Sherlock so viel in der Weltgeschichte (Russland, USA, Schottland, Frankreich) rumkommt; das finde ich ein interessantes Konzept für die Reihe.

Adventskalender 2022 ·Die verschwundene Braut von B. Ellis

Kurz gesagt: Die verschwundene Braut von Bella Ellis

Die verschwundene Braut von Bella Ellis ist der erste Band der Brontё-Schwestern-Reihe. Charlotte, Emily und Anne befinden sich gerade Zuhause bei ihrem Vater und leben dort im Pfarrhaus, wo auch ihr Bruder lebt. Als die drei Schwestern von einem seltsamen Vorfall im Nachbarort hören, sind sie sofort neugierig. Wie gut, dass Charlotte mit einer der Hausangestellten auf der Schule befreundet war, denn so machen sich die drei Schwestern direkt auf zu ihrer Freundin und befragen sie. Nachts ist die Hausherrin offenbar aus ihrem Zimmer verschwunden, überall ist Blut und von ihr selbst gibt es keine Spur. Die Schwestern fragen sich was mit Elizabeth Chester passiert sein könnte und beginnen mit ihren Ermittlungen. Sie befragen die Hausbewohner, die Dorfbewohner und finden auch den ein oder anderen Hinweis, doch die junge Frau bleibt verschwunden bis in der Nähe offenbar eine verbrannte Leiche auftaucht. Was ist bloß mit der jungen Frau geschehen und wer hat ihr das angetan?

Von den Brontё-Schwestern habe ich noch nichts gelesen, aber gesehen habe ich ihre Werke natürlich schon. Als ich dann gesehen habe, dass eine Autorin die drei Schwestern zu Detektivinnen gemacht hat, war ich neugierig und muss sagen, dass das wirklich super passt. Emily, Anne und Charlotte sind als Autorinnen natürlich neugierige junge Frauen und sie haben einen analytischen Blick auf die Menschen, der ihnen hilft, sie besser zu durchschauen. Ich hätte es schön gefunden, wenn sie noch detektivischer dargestellt worden wären, aber für ihren ersten Fall war das schon ziemlich gut (und wenn sie zu großes Talent an den Tag gelegt hätten, hätte das wohl auch unrealistisch gewirkt).

Ich vermute mal, dass die Autorin, die bekennender Fan der Schwestern ist, versucht hat, die jeweiligen Charaktere der Schwestern herauszustellen und ich finde, dass diese zumindest plausibel wirken. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass es sich hier um fundierte Charakterstudien der drei Autorinnen handelte, die durchweg realistisch wirkten. Ich muss aber auch zugeben, dass mir manche der Schwestern etwas sympathischer waren, als andere, aber gerade das macht auch den hohen Grad an Plausibilität aus.

Interessant fand ich auch den Fall selbst, für dessen Aufklärung die Schwestern auch viel herumgereist sind (natürlich in der relativen Nähe ihres Zuhauses), aber für junge Frauen war eine Reise – zumal alleine – nicht so einfach damals. Ich mochte aber auch den englischen Flair, den die Autorin damit in ihren Krimi hat einfließen lassen; da ich englische Krimis sehr mag, hat mir das gut gefallen.

Der Titel erinnert natürlich an die Sherlock Holmes-Geschichte Der adelige Junggeselle oder Die verschwundene Braut, an die ich auch denken musste als ich den Titel gesehen habe. Auch sonst hatte ich an der ein oder anderen Stelle das Gefühl, dass es sich um eine Sherlock Holmes- oder Agatha Christie-Anspielung handeln könnte, kann das aber gerade leider nicht nähern benennen. Ich mag solche Verknüpfungen aber eigentlich sehr gerne.

Insgesamt hat mir der erste Band der Brontё-Schwestern-Reihe gut gefallen. Die Schwestern wirken authentisch, der Fall war spannend und abwechslungsreich und der Krimi selbst erinnerte durchweg an einen typischen englischen Kriminalroman. Von mir gibt es also eine klare Empfehlung für alle, die englische Krimis und die Brontё-Schwestern mögen.