Der Struwwelpeter von Heinrich Hoffmann
Der Struwwelpeter von Heinrich Hoffmann
Warum ich mich zu diesem Blogprojekt entschieden habe? Nicht, weil ich mich mit dem autoritären Erziehungsstil, den Heinrich Hoffmann in seiner Geschichtensammlung aufzeigt, einverstanden ist, aber ich kenne diese aus meiner Kindheit. Hinten steht, was wohl (laut Wikipedia) ursprünglich der Vorspruch war, der folgende Spruch abgedruckt: „Wenn die Kinder artig sind,
Kommt zu ihnen das Christkind;
Wenn sie ihre Suppe essen
Und das Brot auch nicht vergessen,
Wenn sie, ohne Lärm zu machen,
Still sind bei den Siebensachen,
Beim Spaziergehn auf den Gassen
Von Mama sich führen lassen,
Bringt es ihnen Gut’s genug
Und ein schönes Bilderbuch.“
Dies zeigt schon das Weltbild, das der Autor mit seinen Geschichten vertritt. Gute, artige, brave Kinder bekommen, wenn sie sich dementsprechend verhalten, Geschenke und werden für ihr Verhalten belohnt. So kann dieses Buch vermutlich als Erziehungsbuch gesehen werden, das Ideale aufzuzeigen versucht, die der Ansicht des Autors nach, gut und richtig sind und versucht die Kinder dazu zu bringen sich demgemäß zu benehmen. Im Wikipedia-Artikel zum Struwwelpeter habe ich gelesen, das dem Buch genau diese autoritäre Erziehungsstil in den 1970ern und 80ern vorgeworfen wurde, was allerdings nicht verwunderlich ist, genauso wenig ist das Ideal dieses Erziehungsstil verwunderlich wenn man sich anguckt, wann Heinrich Hoffmann gelebt hat und seine Geschichten geschrieben und veröffentlicht wurden.
Der Autor lebte zwischen 1809 und 1894 und so sind diese Geschichten auch in dieser Epoche entstanden. Die Geschichten des Struwwelpeter sind 1844 zu Weihnachten erschienen, was wohl den Bezug zum Vorspruch deutlich werden lässt. Danach sind noch weitere Ausgaben teilweise mit anderen Bildern erschienen, auf denen wohl die neueren Auflagen beruhen. 1851 entstand seine Erzählung König Nußknacker und der arme Reinhold, welche (angeblich nach dem Wikipedia-Artikel) die erste Weihnachtserzählung mit einem Nussknacker in der Hauptrolle ist, allerdings kann ich dem, wie es auch die Diskussionsseite tut, widersprechen, denn Nussknacker und Mausekönig von E.T.A. Hoffmann ist bereits 1816 und damit 35 Jahre vor der Erzählung von Heinrich Hoffmann, erschienen. Vielleicht rührt diese Beschreibung aus einer Verwechslung, schließlich ist der Nachname identisch?
Wie dem auch sei: Die Geschichten des Struwwelpeter sind allesamt relativ bekannt, hier also noch die Aufzählung um welche Geschichten es sich im Einzelnen handelt: