Die Serapions-Brüder von E.T.A. Hoffmann

Inhaltsangabe: Vampirismus aus den Serapions-Brüdern von E.T.A. Hoffmann

Inhaltsangabe: Vampirismus aus den Serapions-Brüdern von E.T.A. Hoffmann
In dieser Geschichte „Vampirismus“ von E.T.A. Hoffmann geht es um den Grafen Hyppolit, der das Haus seines Vaters erbt und umbauen lässt. Hyppolit kriegt Besuch von einer Verwandten, einer Baronin, die sein Vater nicht leiden konnte, weil sie ihm Angst machte. Er lernt auch deren wunderschöne Tochter Aurelie kennen, in die sich der Graf Hyppolit verliebt, sodass er ihr und ihrer Mutter erlaubt bei ihm im Haus zu leben. Graf Hyppolit will Aurelie heiraten, doch am Tag der Hochzeit verstirbt die Mutter, sodass die Heirate verschoben wird.
Aurelie, die sich seltsam verhält und verändert hat, erzählt ihrem Ehemann von ihrer Vergangenheit. Sie erzählt von ihrem Vater, der starb und ihrer Mutter, mit der sie daraufhin in einer kleinen, schäbigen Wohnung lebte. Aurelie und ihre Mutter führen ein tristes Leben, allerdings lernt ihre Mutter irgendwann einen – für Aurelie – gruseligen Mann kennen und die beiden verbringen viel Zeit miteinander. Mit der Bekanntschaft des Mannes wird ihre Wohnung größer und die Mutter trägt schönere Kleider, allerdings ändert sich für Aurelie nichts, denn sie wird von ihrer Mutter in ihrem Zimmer eingesperrt wenn der Mann vorbeikommt.
Der Mann will Aurelie heiraten, doch das will sie nicht, sodass sie weglaufen will. Dieser Plan wird aber vereitelt und es stellt sich heraus, dass der Mann ein gesuchter Verbrecher und Sohn des Henkers war, sodass dieser wieder verhaftet wird.
Die Baroness und ihre Tochter besuchen den Grafen Hyppolit, wodurch Aurelies Geschichte, ihre Anachronie in der Gegenwart angekommen ist. Hyppolit ist geschockt als er davon hört und hat Angst, dass die seltsamen Anwandlungen seiner Ex-Schwiegermutter und ihres Gefährten auf seine Frau abgefärbt haben könnten.
Als er eines Nachts mitbekommt wie seine Frau mit einigen Leuten auf dem Friedhof vor einer Leiche kniet, bekommt er es erneut mit der Angst zu tun und nimmt Reißaus.
Die Serapions-Brüder von E.T.A. Hoffmann

Rezension: Vampirismus aus den Serapions-Brüdern von E.T.A. Hoffmann

Rezension: Vampirismus aus den Serapions-Brüdern von E.T.A. Hoffmann
 
Die Inhaltsangabe zur Geschichte „Vampirismus“ von E.T.A. Hoffmann findet ihr oben.
Wir haben ein sehr düsteres Grundthema in dieser Geschichte. Die ganze Zeit ist durchaus klar, dass es ein mystisch-phantastisches Element in dieser Geschichte gibt, aber der Erzähler löst erst auf den letzten paar Seiten auf, worum es genau geht, wobei das natürlich aufgrund des Titels der Geschichte recht klar ist. Durch dieses Geheimnis, das nicht nur der Tochter und der Mutter, sondern dadurch bedingt der ganzen Geschichte innewohnt, erreicht.
Die Figuren kamen meiner Ansicht nach nicht so wirklich raus, was aber wohl mit der oben erwähnten Grundstimmung der Geschichte zu tun hat, denn durch diesen mysteriösen Anklang, den die Geschichte hat, würde es stören, wenn der Erzähler zu viel über seine Figuren bekannt geben würde.
Wir haben auch hier die wunderschöne, junge Frau, die der Protagonist heiraten will, weil sie so schön ist und nicht wegen ihres Charakters.
Ob wir hier das serpaiontische Prinzip wieder finden? Gute Frage. Ich weiß es nicht. Wir haben keinen Künstler, der irgendwas innerlich schaut und nach außen trägt, sondern nur eine sehr mysteriöse Begebenheit, dass man der Baroness schon anmerkt, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Wobei weder dem Vater des Grafen Hypponit noch diesem genau klar ist, was mit der Frau nicht stimmt. Hypponit lässt sich von dem schönen Antlitz der Tochter der Baroness täuschen, was irgendwie ja schon serapiontisch ist, oder? Also, genau genommen wäre es anti-serapiontisch. Er sieht etwas äußerliches und überträgt das auf sein Inneres bzw. er geht davon aus, dass ihr Inneres genauso „schön“ sein muss, weil sie ja äußerlich auch schön ist.
Alles in allem haben wir mit „Vampirismus“ eine sehr düstere – vielleicht sogar mit Abstand die düsterste – Geschichte der Serapionsbrüder vor uns, die durch ihre unheimlichen, dunklen, mysteriösen Anklänge eine negative Grundstimmung inne hat. Das klingt jetzt so, als ob ich die Geschichte nicht gut fand, aber das komplette Gegenteil ist der Fall. Diese Geschichte, die nicht explizit in den Serapionsbrüdern betitelt wurde, scheint mir eine der besten Geschichten von E.T.A. Hoffmann zu sein.
Die Serapions-Brüder von E.T.A. Hoffmann

Inhaltsangabe: Das fremde Kind aus den Serapions-Brüdern von E.T.A. Hoffmann

Inhaltsangabe: Das fremde Kind aus den Serapions-Brüdern von E.T.A. Hoffmann
In dieser Erzählung „Das fremde Kind“ aus den Serapions-Brüdern von E.T.A. Hoffmann geht es um zwei Kinder, Felix und Christlieb, die zusammen im Wald spielen und mit ihren Eltern zusammen in einem Haus außerhalb eines kleinen Dorfes leben.
Die Familie bekommt Besuch von Verwandten, die ihnen Geschenke und ihre Kinder mitbringen. Die Kinder sind seltsam, sitzen still am Tisch, essen nichts von dem Kuchen, sondern den Zwieback, den sie von ihren Eltern bekommen und benehmen sich auch sonst nicht wie normale Kinder.
Felix und Christlieb hingegen spielen viel lieber im Wald und langweilen sich zu Tode als sie an diesem Tag des Besuches nicht raus zum Spielen dürfen, sondern in der Stube sitzen müssen.
Draußen im Wald lernen sie ein fremdes Kind kennen. Sie können sich nicht darauf einigen, ob das Kind ein Knabe oder ein Mädchen ist, ansonsten sind sie sich aber einig, dass das Kind sehr schön ist und ihnen wundervolle Spiele zeigt. Es baut einen Palast aus den Dingen, die sie im Wald finden und lassen sich Märchen vom rauschenden Bach erzählen.
Als dann das fremde Kind erzählt woher es kommt, dass seine Mutter die Feen-Königin ist und über ein wundervolles Königreich herrscht, dass vor allem Kindern gut gefällt und auch erzählt, dass dieses Königreich von einem Feind angegriffen wurde, der dann von den Ministern der Königin verjagt wurde, da kriegen Felix und Christlieb Angst, denn das fremde Kind läuft ständig Gefahr von dem bösen Minister eingefangen zu werden.
Gerade an diesem Tag bekommen die Kinder einen Hauslehrer, der scheußlich anzusehen ist und der sie sehr an den bösen Minister erinnert.
Wie sich bald herausstellt, ist es der böse Minister, der es den Kindern schwer macht und der, als sie einmal einen Spaziergang im Wald machen, Blumen ausreißt und Vögel mit Steinen tot schmeißt. Felix und Christlieb finden das schrecklich, erzählen ihren Eltern davon und lassen den „Magister Tinte“ oder die Fliege von ihren Eltern wegjagen.
Aber im Wald können die Kinder nicht mehr spielen, denn das fremde Kind taucht dort nicht auf und die Spielsachen, die sie von dem Besuch geschenkt bekommen hatten, dann beim Spielen aus Versehen zerbrochen und weggeworfen hatten, machen ihnen Angst und lassen ihnen keine Ruhe mehr im Wald.
Die Serapions-Brüder von E.T.A. Hoffmann

Rezension: Das fremde Kind aus den Serapions-Brüdern von E.T.A. Hoffmann

Rezension: Das fremde Kind aus den Serapions-Brüdern von E.T.A. Hoffmann
Die Inhaltsangabe zum Märchen „Das fremde Kind“ aus den Serapions-Brüdern von E.T.A. Hoffmann findet ihr oben.
Diese Geschichte ist in mehrere Abschnitte unterteilt, die das ganze Märchen gliedern. Die gefiel mir recht gut, weil man durch eine recht lange Überschrift eine kurze Zusammenfassung des folgenden Abschnitts erhält.
Hier wird zwar kurz erzählt, woher das fremde Kind kommt, sodass wir auch hier wieder eine explizite Verschmelzung der Erzählebenen haben, aber auch eine implizite, bei der nicht immer wirklich klar ist, auf welcher Ebene man sich befindet, denn Felix und Christlieb spielen mit dem fremden Kind im Wald, wo besondere wunderbare Dinge geschehen.
Oftmals habe ich hier wieder Parallelen zu der Geschichte vom Nussknacker und Mausekönig gezogen, da auch dort die Kinder oder zumindest Marie in eine andere Welt abtauchen/t und dort spielt.
Was mir sehr gut gefiel war, dass wir uns hier nicht sicher sein konnten, was wirklich passiert, was im Traum oder in der Fantasie der Kinder stattfindet. Die Eltern schieben die Erzählungen der Kinder immer wieder auf Träume und auf die kindliche Fantasie. Aber da der Vater am Ende sagt, dass er das fremde Kind früher selbst kannte und mit ihm gespielt hat, ist wieder unklar, ob das wirklich passierte oder es hat zumindest den Anschein, dass die Dinge wirklich geschehen sind, was aber in unserer „richtigen Welt“ nicht geschehen sein kann.
Alles in allem fand ich diese Geschichte sehr schön, sehr fantastisch und doch kam hier das Serapiontische Prinzip nicht in der Kunst, sondern nur in der Fantasie und den Erzählungen der Kinder vor. Schade, dass diese Geschichte außerhalb der Serapions-Brüder nicht sonderlich bekannt ist, denn man kann mit ihr wirklich viel Spaß haben und ich kann sie nur weiterempfehlen.
Die Serapions-Brüder von E.T.A. Hoffmann

Inhaltsangabe: Meister Martin der Küfner und seine Gesellen aus den Serapions-Brüdern von E.T.A. Hoffmann

Inhaltsangabe: Meister Martin der Küfner und seine Gesellen aus den Serapions-Brüdern von E.T.A. Hoffmann
 
In dieser Geschichte „Meister Martin der Küfner und seine Gesellen“ von E.T.A. Hoffmann aus den Serapionsbrüdern geht es um den Küfner Meister Martin, der eine bildschöne Tochter namens Rosa hat. Spangenberg und Ratsherr Jacobus Paumgartner besuchen ihren Freund und wollen ihn überreden seine Tochter zu verheiraten, das will Meister Martin aber nicht und er meinte, dass er seine Tochter niemals zwingen würde zu heiraten, wenn sie es nicht wollte. Aber am liebsten würde er sie mit einem Küfnermeister verheiraten, denn seiner Ansicht nach wurde das von einer Großmutter geweissagt. Als die junge Witwe eines seiner Arbeiter mit ihren Kindern bei Meister Martin im Hausflug steht, bietet er ihr und den Kindern an zusammen mit ihrem Vater, also dem Großvater der Kinder dort einzuziehen, denn ihr Mann starb an einer Wunde, die er sich in der Werkstatt Meister Martins zuzog.
Draußen vor der Stadt treffen die beiden Gesellen Friedrich und Reinhold aufeinander, eigentlich sind die beiden Künstler, doch weil sie die Tochter von Martin heiraten wollen und der aufgrund der Prophezeiung seine Tochter Rosa nur an einen Küfner verheiraten will, müssen sie das Küfnerhandwerk lernen. Sowohl Reinhold und Friedrich, als auch der dritte Geselle, Konrad, sind mit dem Küfnerhandwerk nicht besonders glücklich, singen aber dennoch bei der Arbeit. Die drei kämpfen um Rosa, welche sich aber nicht für einen der Gesellen entscheiden kann.
Conrad flieht nach einem Streit aus der Werkstatt, Reinhold wird verletzt und findet so zurück zu seiner Kunst, denn er erkennt, dass Rosa nur als Idealbild gelten kann. Friedrich soll, damit er Rosa heiraten darf, ein Meisterfass herstellen, allerdings gesteht er seinem Meister, dass er eigentlich Goldschmied sein will, sodass dieser ihn verstößt. Aber Friedrich macht einen Kelch mit dem er die Prophezeiung erfüllt und Rosa heiraten darf. Am Ende sind dieses Mal alle glücklich: Conrad bekommt einer Frau, die ihn glücklich macht und auch Rosa heißt, Reinhold wird mit seiner Kunst glücklich und Friedrich heiratet seine Rosa.
Die Serapions-Brüder von E.T.A. Hoffmann

Rezension: Meister Martin der Küfner und seine Gesellen aus den Serapions-Brüdern von E.T.A. Hoffmann

Rezension: Meister Martin der Küfner und seine Gesellen aus den Serapions-Brüdern von E.T.A. Hoffmann
Die Inhaltsangabe zur Geschichte „Meister Martin der Küfner und seine Gesellen“ von E.T.A. Hoffmann findet ihr oben.
Von seinen Zeitgenossen wurde diese Geschichte „Meister Martin der Küfner und seine Gesellen“ von E.T.A. Hoffmann durchweg positiv rezipiert, später wurde diese immer schlechter bis heute diese idealisierte Darstellung nur noch kritisiert wurde. Das Ende ist durchweg positiv und versteht mich nicht falsch. Ich mag positive Enden eigentlich, das sieht man ja schon an meinen ganzen Rezensionen und daran welche Bücher ich hier rezensiere. Aber irgendwie fand ich diese Geschichte nicht so toll.
Auch hier lassen sich wieder ein paar Parallelen zu anderen Geschichten aus den Serapionsbrüdern ziehen. Wir haben zum Beispiel wieder den Künstler, der in einen inneren bzw. äußeren Konflikt mit einem Handwerk kommt wie zum Beispiel in „die Berwerke zu Falun“. In dieser Geschichte will der Protagonist Elis Bergbauer werden, damit er Ulla, die Tochter seines Chefs heiraten kann. Allerdings scheitert er an seinem Ideal, wobei ihm auch immer wieder der Geist eines Bergbauers erscheint, der ihm Weissagungen bezüglich seiner beruflichen Zukunft macht. Bei „Meister Martin der Küfner und seine Gesellen“ steht dem komplett entgegen. Jeder wird glücklich und zufrieden, niemand scheitert an seinen Idealen.
Auch hier haben wir wieder eine Dopplung vielleicht sogar eine Tripplung der Rosa. Conrad heiratet eine „andere“ Rosa, Friedrich heiratet die Original-Rosa und Reinhold behält die Ideal-Rosa im Kopf, mit der er seine Kunst verfolgen kann.
Dieses Bild eines Ideals haben wir auch im Artushof, in dem Traugott am Ende zwar recht glücklich wird, aber sein Idealbild der Felicitas nicht wirklich erreicht, weil er eine Frau heiratet, die Felicitas zwar unheimlich ähnlich sieht, aber eben nicht das Original.
Mir gefällt es ja immer, wenn man zwischen einzelnen Geschichten Parallelen ziehen kann, auch die Überschriften für die einzelnen Abschnitte finde ich gut, wobei mir das Ende zu sehr idealisiert war und ich damit nicht so wirklich was anfangen kann, aber diese Geschichte steht in einem spannenden Gegensatz zu anderen Geschichten Hoffmanns, weshalb man ihr besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen sollte.