Inhaltsangabe: Garbenheimer Tragödie von Wolfgang Borchers
Der dritte Band der Lahn-Dill-Krimi-Reihe Garbenheimer Tragödie von Wolfgang Borchers spielt größtenteils in Wetzlar Garbenheim.
Da Leo Trinkaus und Dirk Ross noch an einem anderen Fall arbeiten, wird Hanne Ziegler an den Tatort, den Parkplatz einer Druckerei, gerufen. Sie beginnt direkt vor Ort mit den Befragungen und befragt vor allem den Chef der Druckerei und dessen Mitarbeiter. Als sich herausstellt, dass beide keine sachdienlichen Hinweise geben können, bricht Hanne die nächtlichen Zelte ab.
Damit Leo und Dirk Hanne möglichst schnell unterstützen können, beschließen sie den Fall, an dem sie gerade arbeiten zu beenden. Sie halten ihn nur für eine einfache Sachbeschädigung und so stellen sie den Fall in ihrem Bericht so dar, dass sie einen Verdächtigen haben, der sich aber weigert, mit der Polizei zu reden. Sie tun so als sei mit der Ermittlung dieses Verdächtigen alles getan und übergeben den Abschlussbericht an die Staatsanwaltschaft, damit sich dieser mit dem Mann auseinandersetzen kann, allerdings kommt der Staatsanwalt schnell dahinter, dass Leo und Dirk den Mann nicht wirklich für den Täter halten, meint aber auch, dass es sich nicht wie befürchtet und von den Medien hochgeputscht um einen Terroranschlag, sondern nur um eine Sachbeschädigung handelt. Nach dem Abschluss dieses Falles können sie bei den Ermittlungen um den Mord am Gerichtsvollzieher helfen.
Doch zuvor wurde Hanne noch Hilfe von zwei Praktikantinnen zur Seite gestellt: Anke und Imke Friedrich sind Zwillinge und sehr engagiert. Sie unterstützen Hanne ziemlich tatkräftig und helfen gut bei den Ermittlungen.
Das Opfer, Rainer Angerer, ist Gerichtsvollzieher und so konzentrieren sich die Ermittlungen erst einmal auf die vier verschwundenen Akten und die Schuldner, die in diesen benannt werden. Wie sich herausstellt, war der Gerichtsvollzieher bei allen Schuldnern kurz vor seinem Tod und konnte sogar einiges an Geld und Wertgegenständen eintreiben. Diese finden sich zwar nicht beim Gerichtsvollzieher aber einen Raubmord schließen die Beamten aus. Die Schuldner haben alle ein Alibi für die Zeit des Mordes und außerdem wirken diese auch alle nicht wie Mörder. Insgesamt verlaufen diese Ermittlungsansätze also alle ins Leere.
Währenddessen wird den Beamten klar, dass sie auf das private Umfeld bisher wenig Ermittlungsarbeit gerichtet haben. Angerer war verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn. Ansonsten scheint der Mann aber ein ziemlich unspektakuläres Umfeld zu haben, wobei die Ermittler weder Nachbarn, noch Kollegen, Freunde oder andere Familienmitglieder als Frau und Sohn verhören. Aber es findet sich auch nichts im Umfeld, was irgendwie für einen Mord aus persönlichen Motiven sprechen würde bis sie herausfinden, dass Angerers Sohn Lars schwul ist.
Zwei Anschläge auf einen der Gläubiger von Angerer und auf einen Betrüger, der eines der Schuldnerpaare in die Schulden getrieben hat, sorgen kurzzeitig dafür, dass sich die Ermittlungen doch wieder auf das berufliche Umfeld konzentrieren. Das Ehepaar Stangel hat sich damals von einem Betrüger dazu verleiten lassen ein Haus zu kaufen und alle möglichen Investitionen zu tätigen. Dem Schreiner, der an ihrem Haus vieles gemacht hat, schulden sie nun jede Menge Geld und an dessen Fabrikhallen wurde eine Brandstiftung verübt. Auch auf den Betrüger wird ein Anschlag verübt, da auf ihn geschossen wird. Der Name Stangel und der Schreinerei tauchen zwar in den Akten des Gerichtsvollziehers auf aber der Name des Betrügers nur in den Ermittlungsakten, sodass die Ermittler vermuten, dass es einen Maulwurf gibt. Wie sich herausstellt haben Anke und Imke nur ihrem früheren Ausbilder von dem Fall erzählt und so wird eine Verbindung vom Mörder zu diesem Mann vermutet.
Nachdem sich diese Anschläge als Ablenkungsmanöver entpuppen, finden sie heraus, dass Angerer tief religiös war und mit dem Schwulsein seines Sohnes nicht einverstanden war. Der Mann scheint auch Verbindungen zu einer Organisation zu haben, die mit Verstößen gegen die kirchliche Lehre nicht einverstanden ist. Hat jemand das Opfer erschossen, weil dieser einen Schritt auf seinen Sohn zugegangen ist und bereit war die Beziehung zu dessen Freund zu akzeptieren?