Laetitia Rodd 2: Die Schatten von Freshley Wood von K. Saunders

Inhaltsangabe: Laetitia Rodd 2: Die Schatten von Freshley Wood von Kate Saunders

Auch im zweiten Band der Laetitia Rodd-Reihe, Die Schatten von Freshley Wood von Kate Saunders, erhält Letty einen Auftrag durch ihren Bruder. Sie soll Joshua Welland für dessen im Sterben liegenden Bruder aufspüren. Die beiden Brüder haben sich vor etlichen Jahren über eine Frau gestritten und entzweit. Nun möchte Jacob die Versöhnung bevor er stirbt. Obwohl Letty alles versucht, will es ihr nicht recht gelingen mit dem jungen, in den Wäldern lebenden Mann, Kontakt aufzunehmen, aber offenbar haben ihre Bemühungen dennoch Früchte getragen, denn man erzählt ihr, dass Joshua heimlich bei seinem Bruder war.

Kurz darauf eröffnet sich Letty ein neues, mit dem ersten aber zusammenhängender, Fall: Sie hatte für die Suche eine ehemalige Freundin besucht, die mit dem früheren Hilfsprediger ihres Mannes verheiratet ist. Als dieser Mann ermordet aufgefunden wird, fällt der Verdacht sofort auf seine Ehefrau und den Hilfsprediger, da die beiden angeblich eine Affäre miteinander hatten.

Letty muss tief graben bis sie auf einige Geheimnisse stößt, die die Beteiligten lieber für sich behalten würden: diese Geheimnisse führen sie in die Vergangenheit einiger beteiligter Personen. Dabei stößt sie auch auf weitere Leichen: sowohl frische, denn es wird noch jemand ermordet, als auch schon ältere, die am Anfang gar nicht nach Mordopfern aussahen und sie stößt auf Geheimnisse aus der Gegenwart, die man ebenfalls lieber für sich behalten würde. Sie findet dabei jede Menge Verdächtige und muss sich auch selbst in Acht nehmen, denn der Mörder tötet, wie angedeutet, weiter oder verletzt einige der beteiligten Personen. Darunter könnte auch sie sein, falls sie dem Mörder zu nahe kommt.

Letty Rodd hat ihre liebe Mühe, den Mörder zu finden und ihre Freunde aus dem Gefängnis zu holen…

Laetitia Rodd 2: Die Schatten von Freshley Wood von K. Saunders

Rezension: Laetitia Rodd 2: Die Schatten von Freshley Wood von Kate Saunders

Es handelt sich bei Die Schatten von Freshley Wood von Kater Saunders zwar um den zweiten Band der Laetitia Rodd-Reihe, aber es ist nicht unbedingt notwendig die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Einzig die Beziehungen von ihr zu ihrer Familie und ihrer Haushälterin sind aus dem vorhergehenden Band bekannt und diese kriegt man auch im zweiten Band ganz gut vermittelt.

Ich mag Letty Rodd, die Hauptfigur, total gerne. Sie erinnert mich total an die altehrwürdigen Detektivinnen aus den ganzen klassischen Kriminalromanen oder an Jessica Fletcher (aus der Serie Mord ist ihr Hobby), weil diese auch überall jemanden kennt, bei dem sie mal temporär unterkommen kann. Ich mag es auch, dass Letty ihre Verbindungen nutzt, um Fälle zu lösen und sie, wie der Polizist scherzhaft feststellt, in jeder Grafschaft einen Pfarrer kennt. Hier zeigen sich die besonderen Stärken einer Vikarswitwe und weshalb sie so eine gute Detektivin ist. Hinzu kommt bei ihr noch, dass sie eine aufmerksame Beobachterin, gewissenhaft und unauffällig ist, außerdem ist sie sehr intelligent, auch wenn ihre Ansichten teilweise nicht wirklich modern sind (was man bei ihr aber auch nicht so richtig erwartet).

Der Fall selbst ist sehr spannend und wie im ersten Band auch schon zweigeteilt: zum einen ist da der Suchauftrag des Vermissten Joshua Welland und zum anderen der Mord an Arthur Somers. Beide Fälle hängen zusammen, aber am Anfang ist nicht klar auf welche Art. Ich finde es ja seltsam, dass Letty immer erst in einem anderen Fall ermitteln soll und dann auch noch ein Mord hinzukommt, sodass sie auch diesen aufklären muss. Für mich sind das einfach große Zufälle, aber vielleicht liegt das auch daran, dass sie gerade diese Fälle niederschreibt.

Die Erzählsituation ist nämlich folgende: Letty Rodd ist inzwischen alt und schreibt einige ihrer Fälle nieder. Vielleicht sucht sie da gerade die Mordfälle raus und lässt die anderen Fälle, die sie gelöst hat (denn sie arbeitet ja wohl schon länger und mit großem Erfolg für ihren Bruder, einen Londoner Anwalt), unerwähnt. Was mir an dieser Erzählsituation besonders gut gefällt ist, dass Letty als Erzählerin auftritt und immer mal wieder Einwürfe macht (so nach dem Motto „Man möge mir verzeihen, dass ich diese Belanglosigkeit so ausführlich schildere, aber es wird später noch relevant“). So eine Erzählweise gefällt mir immer sehr gut und Letty macht das toll als Erzählerin.

Alles in allem mochte ich auch den zweiten Band der Laetitia Rodd-Reihe von Kate Saunders, denn Die Schatten von Freshley Wood hatte alles, was ich mir von einem guten Kriminalroman wünsche: eine clevere Ermittlerin, gute Ermittlungsarbeit und auch die ein oder andere lustige Stelle. Von mir gibt’s also eine klare Empfehlung für die Reihe und den zweiten Band.