Das Mondscheincafé von M. Mochizuki

Rezension: Das Mondscheincafé von Mai Mochizuki

Normalerweise mag ich solche Belles Lettres-Bücher aus Japan wie es auch Das Mondscheincafé von Mai Mochizuki zu werden versprach. Leider kam direkt danach das große Aber, doch dazu gleich mehr.

Ich mag die Idee, dass es ein Café gibt, das an allen möglichen, verschiedenen Orten auftauchen kann und dort verschiedensten Menschen bei ihrem weiteren Lebensweg hilft beziehungsweise die richtigen Tipps gibt, um sich selbst für die richtigen Dinge im Leben zu entscheiden und dass es dabei egal ist, ob es um berufliche Dinge oder die Liebe geht. Ich mag es auch, dass hier Katzen diejenigen sind, die die Menschen beraten, ABER und hier komme ich zum ersten Aber: mich stört, dass diese Katzen sprechen können und es dafür keinerlei logische Erklärung gibt. Natürlich müssen die Katzen irgendwie ihre Tipps vermitteln, aber mich hat es dennoch gestört.

Hinzu kam, dass den Sternen und dem Geburtshoroskop so viel Bedeutung zugemessen wird. Ja, ich verstehe, wenn Menschen an Glück oder Schicksal glauben und kann nachvollziehen, wenn man für manche Dinge einfach andere Erklärungen als rein wissenschaftliche sucht. Aber so wie die Autorin diese Geburtshoroskope beschrieben hat, wirkte es für mich einfach nur wie Mumpitz. So lange es niemandem schadet, kann man daran ja glauben, aber wenn man seine Lebensentscheidungen von den Sternen abhängig macht und denkt, dass man Charakterstärken, -schwächen und -eigenschaften mit den Sternen erklären kann und weil Planet X während der Geburt in diesem und jenem Haus stand, dass man diese und jenen Lebensentscheidungen treffen sollte/muss, um ein gutes Leben zu führen, dann sehe ich das sehr kritisch. Vielleicht hat es die Autorin einfach nicht richtig rüberbringen können und es wirkt deshalb so seltsam, aber ich bin nicht sicher, ob das wirklich die Erklärung ist.

Ich muss auch sagen, dass ich als ich das Buch auswählte einfach nicht damit gerechnet beziehungsweise nicht bedacht habe, dass es hier so stark um Astrologie gehen wird und dass die so relevant für die Handlung sein wird, sonst hätte ich das Buch wohl niemals ausgesucht. Für mich klang einfach ein Mondscheincafé mit Katzen, das den Menschen hilft super. Und wäre die Handlung auch nur dieser Teil, würde ich das Buch wahrscheinlich mit fünf Sternen bewerten, aber so kann ich das leider nicht.

Die Figuren blieben mir auch alle etwas zu oberflächlich, aber das kann auch daran gelegen haben, dass ich mich über Wochen bis Monate durch dieses Buch geschleppt habe und immer wieder große Pausen machen musste. Die Idee wie die Schicksale aller dieser Menschen zusammenhängen und warum die Katzen ausgerechnet ihnen geholfen haben, fand ich unglaublich berührend und sie hat für mich das Buch bis zu einem gewissen Grad „gerettet“. Mir hat sie also gut gefallen.

Alles in allem kann ich Das Mondscheincafé von Mai Mochizuki also nicht empfehlen, wenn man einfach nur einen netten belletristischen Roman lesen möchte, denn hier liegt der Schwerpunkt auf der Astrologie.

 

 

 

Danke an Netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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