Allgemein

Kurz gesagt: Die Weihnachtsdiebin. Eiskalt erwischt von C. K.  Zille und Christina Wermescher

Im Weihnachtsroman Die Weihnachtsdiebin. Eiskalt erwischt von C. K. Zille und Christina Wermescher braucht Kira Noll dringend Geld, denn ihre demente Großmutter kann nicht mehr alleine leben und ihr Vater will nicht für die Pflege seiner Mutter aufkommen. Also muss Kira, die selbst noch Studentin ist, für die Kosten aufkommen. Doch woher soll sie das Geld bekommen, wo sie sich doch selbst kaum über Wasser halten kann? Ihr Ex-Freund plant mit zwei weiteren Komplizen einen großen Raub. Sie wollen die Fabergé-Eier aus einem Münchner Museum stehlen und sich dafür in einen Kunstwettbewerb und eine Kunstauktion von russischen Künstler:innen einschleusen. Kiras Aufgabe besteht darin, einen Schlüssel zu besorgen und den Museumsdirektor um den Finger zu wickeln. Doch die eigentlich für die Auktion zuständige Polizist, über den sie viele Informationen ausgegraben hatten, hat einen Unfall und der neue Kollege ist zu verführerisch. Kira verliebt sich in ihn und verbringt eine Nacht mit ihm und plötzlich gibt es da ein Versprechen auf eine glückliche Zukunft, die sie durch den Raub aufs Spiel setzt und dann gerät sie auch noch selbst in große Gefahr…

Eines meiner größten Probleme mit dem Roman/Krimi war, dass Kira dachte, dass sie nicht erwischt wird. Ich dachte am Anfang, dass sie einfach als Kollateralschaden für die Jungs in ihrem Team herhalten sollte, aber offenbar dachten auch die, dass sich Kira hinterher einfach aus der Affäre ziehen kann. Der Plan sah vor, dass Kira unverkleidet, aber natürlich mit falschem Namen Informationen aus dem Museumsdirektor rausholt. Dann sollten die Fabergé-Eier gestohlen werden und sie wollte danach einfach verschwinden. Als ob sie dann nicht sofort an die erste Stelle der Verdächtigenliste rücken würde und bei den Fabergé-Eiern würde man natürlich auch eine große Fahndung starten und mithilfe von Phantombildern nach ihr (und ihrem „Bruder“) suchen. Da der Komplize, der ihren Bruder spielt, sogar schon polizeilich bekannt ist, würde es mich auch nicht wundern, wenn der Museumdirektor ihn sogar aus den Verbrecherfotos auswählen könnte, auch wenn er ihn nur ein paar Mal kurz gesehen hat. Das fand ich ziemlich leichtsinnig und dämlich und total unrealistisch. Da gerade darauf ihr gesamter Plan aufbaut, hatte ich schon ziemlich schnell keinen Spaß mehr an dem Roman.

Hinzu kam noch, dass sich Kira unglaublich naiv verhält und ich anhand der Inhaltsangabe gedacht hatte, dass es sich bei ihr um eine professionelle Diebin handelt, die mehr tut als den deutlich älteren, unattraktiven Museumsdirektor zu verführen. Aber genau das ist ihre Aufgabe in dem Plan. Das fand ich total enttäuschend und Kira alles in allem auch ziemlich unsympathisch, teilweise sogar schon dämlich, wenngleich ich ihr Motiv sympathisch fand. Dennoch fand ich es seltsam, dass das Amt nicht für die Pflege ihrer Großmutter aufkommt, wenn diese selbst nichts hat.

Alles in allem fand ich Die Weihnachtsdiebin. Eiskalt erwischt von C. K. Zille von Christina Wermescher nicht so toll. Ich könnte die Figuren nicht sonderlich leiden, weil sie recht unsympathisch waren und fand auch den ganzen Plan und damit einhergehend die Konzeption des Romans unplausibel und wenig glaubwürdig. Der Großteil der Handlung spielt aber zu Weihnachten, sodass der Roman sich durchaus als Krimi-Liebesgeschichte zu Weihnachten bezeichnen lässt.

Allgemein

Kurz gesagt: Das Leben der Schwedischen Gräfin von G*** von Christian Fürchtegott Gellert

Bei diesem Roman handelt es sich um die fiktive Autobiographie der Schwedischen Gräfin von G***. Die Gräfin beginnt mit ihrer Erzählung als sie 16 Jahre alt ist und den Brief eines Grafen erhält, der sie im letzten Jahr bei einem Besuch getroffen und sich in sie verliebt hat. Die beiden heiraten und sie zieht zu ihrem Mann auf dessen Landgut. Dort leben sie in Ruhe, allerdings stirbt ihr Schwiegervater irgendwann und zuvor erfährt sie noch, dass ihr Mann mit einer anderen Frau, einer Bürgerlichen, zwei Kinder hat. Als ihr Mann als Soldat in einer Schlacht schwer verwundet wird und wegen eines Fehlverhaltens verurteilt wird, flieht die Gräfin mit dem besten Freund ihres Mannes, der mit ihr auf dem Landgut ihres Ehemannes gelebt hat. Bevor sie flieht, erfährt sie, dass ihr Mann gestorben sei, sodass sie nach einiger Zeit im Exil den besten Freund ihres Mannes, einen Bürgerlichen, heiratet, da in der Niederlande niemand weiß, dass sie von Rang ist. Als ihr erster Mann viele Jahre später wieder vor ihr steht, ist sie schockiert. Ihr Mann erzählt ihr seine Abenteuer in russischer Gefangenschaft und in Sibirien und dass er dort Freunde gefunden und wieder verloren hat. Außerdem lernen sie viele neue Bekannte kennen, einige sterben und auch die Kinder ihres ersten Mannes spielen eine wichtige Rolle in ihrem Leben…

Es passiert wirklich viel in diesem Roman, der zu den ersten Romanen in Deutschland gehört und diese Gattung wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit geführt hat. Viele Autoren haben auf den Vorarbeiten zur Gattung von Gellert ihre eigenen Romane aufgebaut.

Ich muss ja sagen, dass ich am Anfang sehr begeistert war von der Bildung, die diese junge Frau erfährt. Sie spricht darüber, dass sie halbtags wie ein Junge und die andere Hälfte des Tages wie ein Mädchen unterrichtet werde, was ich für sehr fortschrittlich gehalten habe. Leider ist die Begründung dafür recht archaisch: wenn sie einen klugen Mann heiratet, wird dieser sich mit ihr unterhalten wollen und dafür muss sie eine gewisse Bildung besitzen. Es geht also nur darum, eine möglichst gute Partie zu machen, denn da sie über keinerlei Vermögen verfügt, muss ihr Mann sie aus anderen Gründen heiraten wollen.

Ich habe nach dem Lesen des Romans noch den Anhang des Reclam-Hefts gelesen und war sehr irritiert, dass der Roman zeitgenössisch sehr kritisch bewertet wurde und dann ist mir klar geworden, dass ich während des Lesens Kritikpunkte hatte, die wahrscheinlich auch damals zu Kritik geführt haben und dass das wohl die Gründe für die schlechte Bewertung damals war. Man hat immer wieder den Eindruck, dass die Figuren sich ein bisschen wie Figuren in einer Fernseh-Soap verhalten und dass ständig irgendwelche dramatischen Dinge (Todesfälle, Gefangenahmen, seltsame Ehekonstrukte) geschehen sind um die Handlung möglichst abwechslungsreich und spannend zu gestalten. Ich fand es schon sehr interessant, dass so ein Roman damals veröffentlicht und gelesen wurde. Solche Literatur würde man heute in billigen Groschenheftchen oder in der täglichen Vorabend-Soap erwarten. Aber das war wohl schon damals etwas, womit sich die Menschen unterhalten wollten.

Alles in allem fand ich Das Leben der Schwedischen Gräfin von G*** von Christian Fürchtegott Gellert aber sehr unterhaltsam. Die Figuren waren interessant, auch wenn ich es schade fand, dass immer wieder schlimme Dinge geschehen und Figuren gestorben sind. Dennoch wirkten die Figuren auf mich irgendwie mit ihrem Leben zufrieden und glücklich, was auch daran lag, dass sie immer genug Geld für ein glückliches Leben hatten. Von mir gibt es also eine Empfehlung für diesen historischen Roman, die fiktive Autobiographie der Schwedischen Gräfin von G***.

Leseaktionen ·Top Ten Thursday

Top Ten Thursday #26

Leseaktionen-Banner: Hintergrund aus braunem Papier, im Vordergrund steht Top Ten Thursday, außerdem ein menschlicher Schatten, der lesend auf einer Weltkugel sitzt

Hallo ihr Lieben,

beim TTT geht es darum Listen mit 10 Büchern zu einem bestimmten Thema zusammenzustellen. Aleshanee hostet die Aktion und möchte diese Woche Adventsempfehlungen von uns. Der genaue Wortlaut des Themas lautet:

Stelle uns deine 10 Buchtipps für die Adventszeit vor

  1. Ein Schuss im Schnee von Michael Innes

Ein englischer Krimi-Klassiker. Eine Familie kommt zu Weihnachten heim, ein Schuss fällt, allerdings spielt Weihnachten eine eher untergeordnete Rolle

  1. Eleanor Swift 4: Ein Mord im Schnee von Verity Bright

Es ist zwar der vierte Band einer Reihe, aber man versteht die Handlung auch ohne die vorherigen Bände ausreichend gut. Ein historischer Cosy Crime mit weiblich männlichem Ermittlerduo, allerdings ohne Liebesbeziehung zwischen den beiden

  1. Miss Daisy 1: Miss Daisy und der Tote auf dem Eis von Carola Dunn

Ein historischer Krimi, der in England (in einem Herrenhaus) spielt. Die Polizei ermittelt zwar auch, aber viel der Ermittlungsarbeit wird von Daisy geleistet. Der Krimi spielt kurz nach Weihnachten, es hat geschneit und gibt dementsprechend eine winterliche Atmosphäre ohne Weihnachtskitsch

  1. Lord Danby 1: Mord auf Asher Castle von Guy McLean

Ich gebe es zu: meinen Humor trifft der Ermittler in diesem Krimi nicht, aber wer es mag, könnte seine Freude damit haben. Es handelt sich um einen historischen Krimi mit männlichem Ermittler, in einem alten englischen Herrenhaus, Weihnachten spielt keine Rolle, dafür hat es aber geschneit, der den Krimi zu einem Whodunit macht

  1. Geheimnis in Weiß von J. Jefferson Farjeon

Ein englischer Krimi-Klassiker der etwas anderen Art. Eine Reihe Zuggäste wandert durch den Schnee, weil sie keine Lust haben in dem Zug im Schnee festzusitzen und treffen auf ein leeres Haus, in dem gerade vorher noch jemand gewesen sein muss…

  1. Mission Mistelzweig von Kathryn Taylor

Ein Liebesroman mit Weihnachtsflair. Sehr kitschig, sehr romantisch, aber deutlich besser als ich erwartet hatte…

  1. Lacroix und die stille Nacht von Montmartre von Alex Lepic

Relativ blutiger (wenn man Cosy Crime gewöhnt ist) Weihnachtskrimi, der dieses Mal in Frankreich spielt. Ein französischer Kommissar ermittelt

  1. Myrtle Hardcastle 3: Geheimnis des Glockenturms von Elizabeth C. Bunce

Ich mag Myrtle sehr und bei diesem Weihnachtskrimi handelt es sich um meinen Lieblingsband. Myrtle ist noch relativ jung, aber ziemlich schlau; es handelt sich also um einen Kinder- bzw. Jugendkrimi

  1. Mord auf dem Landgut von Cyril Hare

Ein englischer Krimi-Klassiker

  1. Wells & Wong 5: Mord unterm Mistelzweig von Robin Stevens (SuB)

Ich kenne den fünften Band der Reihe noch nicht, aber ich freue mich schon sehr drauf und ich werde ihn auf jeden Fall zeitnah lesen!

 

Ich habe versucht eine möglichst gute Auswahl zusammenzustellen, damit jeder und jede eine Empfehlung für die Adventszeit findet. Übrigens wird es wie jedes Jahr einen Adventskalender bei mir geben und da habe ich auch versucht, einige Weihnachts- und Adventsempfehlungen zu geben. Außerdem gibt es jetzt eine neue Kategorie bei mir: die Weihnachtsbücher. Irgendwie habe ich immer mal wieder Bücher gelesen, die ganz gut in die Weihnachtszeit passen und die wollte ich irgendwo sammeln. Nun gibt’s die passende Kategorie; und vielleicht mag da ja jemand noch ein bisschen weiter stöbern. =D

Welche 10 Empfehlungen für die Adventszeit könnt ihr geben? Kennt ihr vielleicht das ein oder andere meiner vorgestellten Bücher und könnt es empfehlen?

Liebe Grüße
Vanessa

Leseaktionen ·Montagsfragen

Montagsfrage: 27. November 2023

Banner Montagsfrage im Hintergrund Notizheft im Vordergrund mit Klebeband festgeklebter Zettel mit Aufschrift Wordworld Presents Die Montagsfrage und drei Fragezeichen

Montagsfrage: Gibt es Bücher, die Euch zu Reisen/Urlauben an Orte inspiriert haben, die Ihr vorher nie besuchen wolltet?

Hallo ihr Lieben,
diese Woche möchte Sophia von uns wissen, ob wir durch Bücher zu Reisen bzw. Urlauben inspiriert wurden (an Orte, die wir zuvor nicht besuchen wollten). Also besucht habe ich diese Orte immer noch nicht, aber ich muss sagen, dass mich London und England nie besonders gereizt haben. Ja, ich wollte da schon mal hin, aber es war eher so ein Gedanke in die Richtung „kann man mal machen“, aber inzwischen hätte ich gesteigertes Interesse daran, mal nach England zu fahren und mir nicht nur die großen Städte oder Badeorte anzuschauen, sondern tatsächlich auch mal das Umland, die Landschaft, aber natürlich trotzdem auch die Touristenorte wie Bath, Bristol oder tatsächlich London. Und mich würden auch Denkmäler für die großen Kriminalautor:innen interessieren; davon gibt es in England ja das ein oder andere.
Wie ist das bei euch? Habt ihr euch einen Ort angesehen, weil er in einem Roman vorkam? Habt ihr Urlaube oder Reisen aufgrund von Handlungsorten in Büchern geplant oder bereits gemacht?
Liebe Grüße
Vanessa

Adventskalender 2023 ·Ankündigungen

Adventskalender 2023

Hallo ihr Lieben,

wie jedes Jahr werde ich auch dieses Jahr einen Adventskalender auf meinem Blog machen. Ich war nicht sicher, ob ich es dieses Jahr schaffe, aber ich habe in den letzten Wochen mal mit der Planung begonnen und mir überlegt, dass ich gerne einen Adventskalender machen möchte. Wie jedes Jahr habe ich versucht, eine gute Mischung aus allen Genres, die ich so lese, hinzukriegen, wobei der Schwerpunkt wohl, wie bei meinem ganzen Blog, inzwischen bei den Krimis liegen wird.

Dennoch habe ich versucht, möglichst viele Weihnachtskrimis zu zeigen. Vielleicht findet ja jemand noch einen Tipp als Weihnachtsgeschenk oder für sich selbst, wenn ihr in der Weihnachtszeit noch nach passender Lektüre sucht.

Ich wünsche euch eine schöne, besinnliche Adventszeit, frohe Weihnachten und viel Spaß mit meinem Adventskalender.

Liebe Grüße
Vanessa

Ein Mord im Schnee von V. Bright ·Weihnachtsbücher

Inhaltsangabe: Ein Mord im Schnee von Verity Bright

Ein Mord im Schnee ist der vierte Band der Lady Eleanor Swift-Reihe von Verity Bright. Eleanor Swift möchte zum Weihnachtsfest 1920 die Weihnachtstradition ihres Onkels aufrecht erhalten und lädt das halbe Dorf zu einem großen Fest ein: neben weihnachtlichen Leckereien und Getränken, einem Festmahl und viel Geplauder und Spaß gibt es auch sportliche Wettkämpfe, zu denen auch ein Querfeldeinlauf gehört. Gerade während des Laufs beginnt es heftig zu schneien und so sind die Zuschauer:innen alle sehr froh, dass die Läufer endlich ins Ziel kommen. Eleanor wartet aber bis auch die letzten Läufer ins Ziel kommen, zu denen auch der verhasste Köhler Mr. Canning gehört. Dieser fällt kurz vor der Ziellinie tot um.

Sofort beginnt Eleanor damit, den Mord zu untersuchen, denn schließlich ist er Gast auf ihrem Anwesen und ist auf ihrer Weihnachtsfeier gestorben. Bald schon findet sie heraus, dass nicht nur der örtliche Arzt und der Pfarrer ein Motiv hatten, den Mann zu ermorden, sondern dass darüber hinaus, kurz vor dem Rennen eine mysteriöse Frau bei ihm in der Umkleide war und er sich kurz vor dem Start mit einem bärtigen Mann gestritten hat. Außerdem hatte Canning von früher einen inzwischen erwachsenen Sohn und dessen Mutter könnte ebenfalls ein Motiv haben.

Neben den Weihnachtsfeiern, zu denen Eleanor eingeladen ist und an denen sie teilnimmt und neben Wohltätigkeitsaktionen, bei denen sie hilft, muss sie nun also ermitteln wer der Tatverdächtigen, die sich natürlich auch erst im Laufe der Ermittlungen offenbaren, wirklich der Täter oder die Täterin ist. Als sie zum Tee beim Pfarrer und seiner Haushälterin vorbeischaut, findet sie beide vergiftet vor. Gemeinsam mit ihrem Butler, dem besten Freund, Butler und Vertrauten ihres Onkels, bringt sie die beiden ins Krankenhaus, denn die beiden ermitteln gemeinsam in diesem seltsamen Mordfall. Neben diesem Vorfall kommt auch noch heraus, dass Eleanors Onkel vor etwa einem Jahr auf ähnliche Weise ums Leben kam und so wird vermutet, dass es sich um den gleichen Täter wie damals handeln könnte, was Eleanor natürlich besonders motiviert, damit ihrem Onkel endlich Gerechtigkeit widerfährt…

Ein Mord im Schnee von V. Bright ·Weihnachtsbücher

Rezension: Ein Mord im Schnee von Verity Bright

Ein Mord im Schnee von Verity Bright wurde als historischer Cosy-Krimi voll Spannung und Humor beworben und da ich Weihnachtskrimis besonders gerne lese und die Reihe um Lady Eleanor Swift auch schon länger im Blick hatte, hat mich der Weihnachtskrimi der Reihe direkt angesprochen.

Der Krimi selbst spielt zwar auf einem verschneiten, englischen Landsitz zu Weihnachten, und der Mord findet auch dort statt, aber die Ermittlungen ziehen sich einige Tage hin und so findet ein Großteil der Handlung nicht direkt dort statt, was ich nicht schlimm fand, obwohl ich etwas anderes erwartet hatte.

Lady Eleanor Swift ist eine starke, kluge, witzige Protagonistin, die weiß, was sie will und sich durchzusetzen weiß. Im Gegensatz zu vielen anderen Protagonistinnen dieses Genres ermittelt sie nicht gemeinsam mit dem Mann, den sie liebt und den sie im Laufe der Reihe dann auch heiratet, sondern gemeinsam mit ihrem Butler, was ich sehr erfrischend fand. Über ihre Vergangenheit erfährt man im vierten Band immer mal wieder kleine Puzzleteilchen, wobei ich nicht weiß, ob das bereits bekanntes Wissen war oder ob man auch hier noch neues erfährt. Das hat mir aber gut gefallen, weil so ihr Charakter und ihre Persönlichkeit nach und nach enthüllt wird, was deutlich plausibler wirkt als wenn man alle wichtigen Infos direkt am Anfang erhält.

Ich fand auch die Ermittlungsarbeit der beiden Detektive in diesem Krimi wirklich toll. Ich mochte es wie sie nach und nach immer mehr Details über den Mord und immer mehr Verdächtige aufgetan haben. Einzig das Ende fand ich etwas gemein, aber darüber möchte ich nicht mehr verraten.

Weihnachten selbst spielt immer wieder eine Rolle, es gibt mehrere Weihnachtsfeiern und auch Wohltätigkeitsaktionen, was für mich gut zu Weihnachten passte. Das hat mir sehr gut gefallen und hat für mich auch ausreichend für Weihnachtsfeeling gesorgt, auch wenn es keine klassische Weihnachtsfeier mit der Familie, Weihnachtsliedern und so gab.

Etwas verwirrt bin ich von der Dreiecksbeziehung im Eleanor, weil ich sowas aus diesem Genre nicht gewöhnt bin und auch nicht sonderlich gerne mag. Aber die Liebesgeschichte der Protagonistin mit ihren beiden Verehrern stand auch gar nicht im Fokus, was ich persönlich schade finde, aber anderen sicherlich besser gefällt. Es hat mich aber auch nicht wirklich gestört, wobei ich mir etwas mehr Klärung zwischen Eleanor und den beiden Männern gewünscht hätte, denn so richtig verliebt wirkte sie bei keinem der beiden.

Alles in allem handelt es sich bei Ein Mord im Schnee (Lady Eleanor Swift 4) von Verity Bright um einen gelungen weihnachtlichen Cosy Crime, mit ganz viel Schnee, tollen Figuren und einer ausführlichen Ermittlungsarbeit. Insgesamt kann ich mir durchaus vorstellen hier noch weitere Bände zu lesen (und vielleicht die vorherigen noch zu lesen, denn ich bin ja schon auf ihre vorherigen Abenteuer neugierig).

 

 

 

Danke an Netgalley und Bookouture für das Rezensionsexemplar!

Gemeinsam Lesen ·Leseaktionen

Gemeinsam Lesen #76

Leseaktionen-Banner: Im Hintergrund aufgeschlagene Bücher mit Schriftseite nach oben, in roter Schrift im Vordergrund Currently Reading

Hallo ihr Lieben,

Andrea hostet seit einiger Zeit die Gemeinsam Lesen-Aktion. Hier können wir uns jeden Dienstag über unsere aktuelle Lektüre austauschen und ein Zwischenfazit zu unseren Büchern festhalten.

  1. Welches Buch lese ich gerade und auf welcher Seite bin ich?

Ich lese gerade Durch die Nacht und alle Zeiten von Eva Völler und bin auf Seite 263.

 

  1. Meine aktuelle Meinung:

Ich muss sagen, dass ich schon eine ganze Weile an dem Buch lese, aber sehr lange brauchte bis ich endlich reinkam. Am Anfang hat mich die Protagonistin Loreley noch an Anna (aus der Zeitreise-Trilogie von Eva Völler) erinnert und ich mochte sie eigentlich ganz gerne. Aber im Laufe der Handlung fand ich sie immer nerviger, weil sie immer wieder dämliche Entscheidungen trifft.

Worum geht es eigentlich? Loreley beschwört aus Versehen ein Zeitloch im Wald herauf, durch das nicht nur Thomas Wakefield, sondern auch ein paar französische Soldaten aus dem Napoleonischen Krieg in ihre Zeit kommen. Dadurch verändert sie die Realität, denn Thomas hätte dafür gesorgt, dass Napoleon den Krieg verliert. Da er sich in der Gegenwart befindet, kann er in der Vergangenheit den Krieg nicht entscheiden und so verändert sich sogar Loreleys Familie: ihre Eltern sind geschieden, ihre Schwester wurde nie geboren. Thomas und Loreley sind sich einig: er muss zurück in die Vergangenheit um dafür zu sorgen, dass Napoleon den Krieg verliert. Aus Versehen versetzt sich Loreley auch selbst zurück in die Vergangenheit, doch sie ist sich instinktiv sicher, dass sie Thomas bei seiner Mission helfen muss…

 

  1. Rückblick:

Mit Töchter der Hoffnung von Maria Nikolai bin ich inzwischen natürlich fertig, aber ich hatte mich entschieden, die Reihe nicht fortzusetzen.

 

Habt ihr das Buch bereits irgendwo gesehen? Was lest oder hört ihr gerade?

Liebe Grüße
Vanessa

Leseaktionen ·Mein SuB kommt zu Wort

Mein SuB kommt zu Wort November 2023

Leseaktionen-Banner: Mein SuB kommt zu Wort, SuBy und Horst mit den Links: vanessas-literaturblog.de und mellisbuchleben.blogspot.com und Idee von annasbuecherstapel.de Im Hintergrund viele aufgestapelte BücherHallo und Herzlich Willkommen zur Gemeinschaftsaktion „Mein SuB kommt zu Wort“. 🙂

Anna von Annas Bücherstapel hat diese Aktion 2016 ins Leben gerufen. Melli von Mellis Buchleben und ich übernehmen sie im August 2021. Alle Informationen zur Aktion findet Ihr HIER. Wir freuen uns über jede:n Teilnehmer:in und versuchen, Eure Teilnahme in diesem Beitrag übersichtlich aufzulisten, so dass nicht immer in den Kommentaren geschaut werden muss. 🙂 Und nun viel Spaß 🙂 Den Beitrag werdet ihr immer pünktlich am 20. bei Melli und mir auf den Blogs finden, auch wenn wir mal nicht selbst teilnehmen können.

Und nun: Manege frei für unsere Stapel ungelesener Bücher:

  1. Wie groß bist du aktuell (Du darfst entscheiden, ob du nur Print oder eBook & Print zählst)?
  2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen – zeig uns deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel!
  3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil es gelesen wurde? War es ein SuB-Senior, ein Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Rezi-Exemplar und wie hat es deinem(r) Besitzer:in gefallen (gerne mit Rezensionslink)?
  4. Liebe:r SuB, hast du Bücher auf deinen Stapeln von Autor:innen, die bereits verstorben sind?

 

SuBy:

  1. Wie groß bist du aktuell (Du darfst entscheiden, ob du nur Print oder eBook & Print zählst)?

Ich weiß nicht genau wie Vanessa das geschafft hat, aber es sind noch einmal zwei hinzugekommen. Damit sind es fünf mehr als im vorletzten Monat und ich bin jetzt bei 56 Büchern.

 

  1. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen – zeig uns deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel!

Seit dem letzten Mal sind gar nicht so viele Bücher hinzugekommen, aber bei den drei letzten handelt es sich um: Agatha Christies Haushälterin ermittelt 2: Der Cocktailmörderclub von Colleen Cambridge (ein Rezensionsexemplar), Miss Silver 5: Der chinesische Schal von Patricia Wentworth und Cat Deal 1: Die Kunst zu stehlen von Kate Frey. Der Cocktailmörderclub ist ein Krimi, in dem die historischen Persönlichkeiten von ein paar Kriminalautor:innen auftauchen: Dorothy Sayers, Agatha Christie und G.K. Chesterton. Bei Der chinesische Schal handelt es sich um den nächsten Band aus der Miss Silver-Reihe. Eine ältere Dame (ein bisschen wie Miss Marple), die ihre Fälle problemlos löst. Und Die Kunst zu stehlen ist ein Jugendbuch, in dem es um eine junge Diebin geht. Vanessa freut sich auf alle drei Bücher schon sehr.

 

  1. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil es gelesen wurde? War es ein SuB-Senior, ein Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Rezi-Exemplar und wie hat es deinem(r) Besitzer:in gefallen (gerne mit Rezensionslink)?

Zuletzt hat Vanessa Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv von Jodi Taylor. Das Buch hat ihr gut gefallen und sie mochte vor allem endlich etwas über den Anfang der Geschichte zu erfahren, denn sie hat schon zwei spätere Bände der Reihe gelesen.

 

  1. Liebe:r SuB, hast du Bücher auf deinen Stapeln von Autor:innen, die bereits verstorben sind?

Rückblick Mai 2021: Percy Jackson Band 5 ist immer noch ungelesen.

Rückblick August 2023: Vanessa hat Miss Maxwells (1) kurioses Zeitarchiv von Jodi Taylor (510 Seiten) gelesen. Damit ist die August-Aufgabe beendet.

Rückblick September 2023: Bölle-Hölle von Michael Kibler hat Vanessa inzwischen beendet. Somit ist die Aufgabe sogar durch zwei Bücher erledigt.

Rückblick Oktober 2023: Vanessa hat nur Miss Maxwells (1) kurioses Zeitarchiv von Jodi Taylor beendet, obwohl sie auch auf Mord unterm Mistelzweig von Robin Stevens große Lust gehabt hätte. Aber mit der Miss Maxwell hat sie zumindest die Aufgabe geschafft.

November 2023: Da Vanessa gerne auch ältere Bücher und Klassiker liest hat sie natürlich auch einige bereits verstorbene Autor:innen auf mir. Davon kann ich aber einige nennen: da sie noch zwei Weihnachtskrimis von bereits verstorbenen Autorinnen auf mir hat, würde ich diese für diese Aufgabe einfach mal bevorzugt nominieren: Kabeljau und Kaviar von Charlotte MacLeod (Vanessa hat letztes Jahr zu Weihnachten ein anderes Buch der Autorin gelesen und war sehr begeistert), Mord im alten Pfarrhaus von Jill McGown (der Krimi wartet schon recht lange und sollte gerade deshalb endlich gelesen werden) und Der chinesische Schal von Patricia Wentworth (ist ein Band der Miss Silver-Reihe, die Vanessa bisher sehr mochte).

 

Kennt ihr eines der Bücher und könnt es Vanessa empfehlen (oder davon abraten)?

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„Mein SuB kommt zu Wort“ ist eine Aktion, die ursprünglich von Anna von AnnasBucherstapel.de stammt und von Mellis Buchleben und Vanessas Literaturblog im August 2021 übernommen wurde. Die Aktion findet immer am 20. des Monats statt, unabhängig vom Wochentag. Teilnehmen darf jede:r, wann immer er/sie Lust und Zeit dazu hat. Die vierte Frage ist HIER bereits im Voraus einsehbar. Die Fragen dürfen auch nach dem 20. noch beantwortet werden. Bitte benutzt bei einer Teilnahme das „Mein SuB kommt zu Wort“-Banner und verweist auf unsere Blogs!

EDIT: Euer SuB kann sowohl männlich als auch weiblich oder einfach buchisch sein. 😉

EDIT-EDIT: Unsere SuBs möchten sich austauschen – deswegen bitten wir alle Teilnehmer:innen, auch bei den anderen vorbeizuschauen und einen lieben Kommentar dazulassen (vor allem auch bei verspäteten Teilnehmer:innen). Nur so werden unsere SuBs wirklich gehört! 🙂 :-*

Ihr könnt natürlich auch immer Reihentitel vorstellen, die ihr bis zum nächsten Mal lesen wollt.

 

Liebe Grüße
SuBy (& Vanessa)

TEILNEHMER:INNEN:

Andrea & Subs

Brida & Melle

Rina & Cully

Marina & Leo

Kira & Katharina

Sarah & Gustav

Melli & Horst

Vanessa & SuBy
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Bölle-Hölle von M. Kibler

Kurz gesagt: Bölle-Hölle von Michael Kibler

Bei Bölle-Hölle von Michael Kibler handelt es sich um einen Fußballkrimi, der den Darmstädter Verein, die Lilien zum Gegenstand hat: In Darmstadt soll es endlich ein Lilienmuseum geben, und ein besondere Glanzstück soll der Bembler-Pokal sein. Als dieser aber in einer Nacht, kurz bevor er im Museum ausgestellt werden kann, gestohlen wird, wird die Fußball-Detektei Wantrupp und Wantrupp beauftragt den Pokal wieder zu beschaffen bevor der Sponsor, der den Pokal gestiftet hat, bemerkt, dass er verschwunden ist. Die Detektive, Helmut Stallitzer und Paul Wagner, machen sich gemeinsam auf die Suche nach dem Pokal. Dabei haben sie es mit Schwarzmarkthändlern für dubiose Fanartikel und Lilien-Fans, die sich alle untereinander kennen, zu tun…

Ich muss sagen, dass ich die Idee, einen Fußballkrimi zu lesen, sehr interessant fand, obwohl ich selbst mit Fußball nicht so sonderlich viel anfangen kann und auch kein eingefleischter Lilienfan bin. Mir hat aber die Idee gut gefallen, in diesem Milieu einen Krimi anzusiedeln, zumal er ohne Leichen auskommen sollte (was er auch tut).

Ein Fußballkrimi ohne Leichen? Wie funktioniert das? Ich finde: ganz gut! Obwohl es hier nicht darum geht, dass die Polizei einen Mörder dingfest machen möchte, sondern eine Detektei ermittelt, war die Ermittlungsarbeit wirklich beeindruckend. Besonders lustig fand ich die teilweise etwas futuristisch angehauchte Technik und die vielen Möglichkeiten, die die Detektei hat, da sie keine Ausgaben scheuen, um einen Fall möglichst erfolgreich abschließen zu können. Das ermöglicht den beiden Detektiven natürlich deutlich mehr Spielraum.

Da ich, wie gesagt, kein allzu großer Fußballfan bin, konnte ich mit vielen Begebenheiten, auf die hier verwiesen wird und es gab wirklich eine ganze Menge davon, wenig anfangen. Wahrscheinlich können auch Fans von anderen Vereinen mit der Vereinsgeschichte vom SV Darmstadt 98 wenig anfangen, aber alleine mal zu lesen, welche Details sich große Fans so merken, fand ich total faszinierend. Der Krimi liest sich wirklich wie eine Vereinsgeschichte mit allerlei witzigen Anekdoten und Geschichten über die Mannschaft. Ich glaube, dass ein richtiger Lilien-Fan hier richtig auf seine/ihre Kosten kommt.

Schade fand ich nur, dass Frauen hier praktisch keine Rolle spielen: die Mutter eines Verbrechers, die in einer Szene am Rande vorkommt, die Tochter eines Zeugen, die zwar häufiger vorkommt, aber auch keine wirklich wesentliche Rolle spielt und die (wirklich) dämliche Verlobte des Junior-Chefs der Detektei, die auch keine wirklich große Rolle spielt. Alle drei Frauen hätte man mehr oder weniger verlustfrei weglassen können (zumindest zwei der drei). Das finde ich sehr schade. Als ob Frauen nicht technisch versiert, gute Detektivinnen abgeben oder große Fußballfans sein könnten. Man hätte hier wirklich problemlos die ein oder andere Frau unterbringen können.

Alles in allem mochte ich Bölle-Hölle von Michael Kibler ganz gerne, nachdem ich mal in der Handlung drin war, denn am Anfang habe ich mich ein bisschen schwer getan. Für mich hätten es nicht so viele Fußballanekdoten über die Lilien sein müssen, aber in einen Fußball-Krimi gehören sie natürlich rein und sie passten ganz toll zur Handlung. Für alle Lilien-Fans ein muss und für alle, die einfach nur Fußball mögen ohne einen besonderen Verein besonders toll zu finden auch (man hätte allerdings noch ein Fußballspiel in der Handlung unterbringen können). Die Kapitelnamen (die Anstoß, Erste Halbzeit, etc. heißen) fand ich eine super Idee.