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Rezension: Bridgerton 1 – Der Duke und ich von Julia Quinn

Ich habe Bridgerton 1 – Der Duke und ich von Julia Quinn als Hörbuch gehört und werde somit auf das Hörbuch als Medium und auch auf den Inhalt eingehen.

Ich habe natürlich schon länger von Bridgerton gehört, aber bisher hat mich die Reihe (und auch die Serie dahinter) nie sonderlich interessiert. Jetzt hatte ich aber irgendwie Lust auf diese berühmte Reihe und so habe ich mal den ersten Band angefangen und habe ihn auch innerhalb kürzester Zeit weggehört.

Grundsätzlich ist die Geschichte spannend. Mir gefällt besonders gut, dass der Roman, obwohl es ja im Schwerpunkt ein Liebesroman ist, nicht mit der Hochzeit endet. Ich fand das bei anderen Liebesromanen in der Vergangenheit immer ärgerlich wenn die Geschichte endet, wenn sie doch eigentlich erst richtig anfängt. Deshalb mag ich es, dass hier noch einige Tracks nach der Eheschließung kommen, die eigentliche Geschichte erst richtig anfängt und man über einige Jahre hinweg erfährt wie es Simon und Daphne miteinander ergeht und wie es auch in Daphnes Familie weitergeht. Das fand ich alles sehr schön und möchte das hier auch explizit herausstellen, denn bisher kenne ich das von anderen Liebesromanen, wie beschrieben, eigentlich gar nicht.

Darüber hinaus sind meine Gefühle für die beiden Protagonisten eher durchwachsen: ich mag Daphne grundsätzlich. Sie ist zwar eine gute Tochter und Schwester und eine wohlerzogene junge Dame, die versucht einen guten Ehemann zu finden, aber dennoch ist sie nicht auf den Mund gefallen, hat ein gewisses Selbstvertrauen und scheint auch nicht auf den Kopf gefallen zu sein. Dennoch entspricht sie (leider) einer normalen jungen Dame von damals und würde niemals auf die Idee kommen, sich Hosen anzuziehen, um durch die nächtlichen Gassen Londons zu streifen, oder einen Universitätsabschluss zu machen oder selbst für ihren Lebensunterhalt aufzukommen. Es ist vielleicht gemein, dass ich sie mit den Damen und Frauen aus meinen historischen Krimis vergleiche, denn es handelt sich um komplett verschiedene Genres, das auch verschiedene Arten von Charakteren verlangt, aber dennoch war mir Daphne schon etwas zu folgsam, wobei sie für eine Dame aus der damaligen Zeit wahrscheinlich schon relativ aufmüpfig war.

Simon Basset, der Duke of Hastings, ist ein arroganter Kerl, der sein gottgegebenes Geburtsrecht nicht anzweifelt, obwohl er mit dem Verhalten seines Vaters nicht einverstanden war. Aber während er das Verhalten seines Vaters ihm gegenüber in Frage stellt, stellt er nicht in Frage, weshalb seine Mutter bei seiner Geburt gestorben ist. Er denkt nur darüber nach, ob sein Leben anders verlaufen wäre, wäre seine Mutter nicht gestorben. Und auch wenn er darüber nachdenkt, keine Kinder zeugen zu wollen, weil er seinem Vater diesen Gefallen nicht tun möchte, interessiert ihn weniger, dass seine Frau bei der Geburt der Kinder, genau wie seine eigene Mutter, sterben könnte. Dennoch scheint er seine Frau sehr zu lieben und ist auch seinen Kindern ein guter Vater. Ich weiß nur nicht, ob ich ihn als Charakter mag. (Da ich aber den zweiten Teil bereits angefangen habe und darin Anthony von einer ganz neuen Seite kennenlerne, scheint mir Simon doch ein sehr toller Kerl zu sein… so im Vergleich)

Dana Golombek von Senden und Cathlen Gawlich haben gemeinsam das Hörbuch eingesprochen. Ich muss ja sagen, dass ich nicht genau sicher bin, wer welche Teile eingesprochen hat, aber ich finde die Stimmen harmonieren sehr gut. Mir gefällt es, dass die Kolumnen von Lady Whistledown mit einer anderen Stimme gesprochen werden. Ansonsten finde ich, kann man dem Hörbuch, sehr gut folgen und sehr gut zuhören.

Was mich aber massiv gestört hat, waren die vielen Sexszenen. Ich weiß nicht genau welchen Zweck diese erfüllen sollten und fand sie einfach nur noch anstrengend (und gebe zu, dass ich irgendwann angefangen habe, sie zu überspringen). Ich bin auch nicht sicher, wie man das werten soll, dass Daphne Simon verführt während er betrunken ist und dass er sie verführt, obwohl sie noch so unbedarft und naiv ist. Ich wollte diese beiden Punkte aber zumindest mal als diskutabel erwähnen.

Alles in allem habe ich den ersten Bridgerton-Teil wirklich weggesuchtet und habe die knapp 13 Stunden innerhalb weniger Tage weggehört. Wenn man die Sexszenen weglässt und nicht allzu viel modernes Gedankengut von den beiden Hauptcharakteren erwartet, handelt es sich um einen netten Liebesroman, in dem die Familie eine wichtige Rolle einnimmt. Ich mochte auch, dass die anderen Bridgerton-Familienmitglieder so präsent waren. Von mir aus gibt es also durchaus eine Empfehlung und ich habe, wie erwähnt, bereits mit dem zweiten Band angefangen.

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Inhaltsangabe: Wrexford und Sloane 3: Schatten über Kensington Palace von Andrea Penrose

Ein junger Mann wird nachts in einem Park ermordet und Charlotte Sloane macht sich sofort daran eine Zeichnung als A.J. Quill anzufertigen, denn sie arbeitet als Satirikerin und Karikaturistin und verdient damit ihren Lebensunterhalt. Als sie erfährt, wer der Tote war, bricht sie zusammen, denn es handelt sich um niemand anderen als ihren Cousin, mit dem sie ihre Kindheit verbrachte. Dessen Zwillingsbruder, mit dem sie ebenfalls ihre Kindheit verbrachte, wird verhaftet und des Brudermordes bezichtigt, weil die beiden Zwillinge kurz vor dem Mord noch einen Streit hatten.

Charlotte glaubt fest an die Unschuld ihres Cousins und bittet Wrexford um Hilfe, der nicht nur für eine bessere Unterbringung im Gefängnis aufkommt, sondern auch tatkräftig bei den Ermittlungen hilft. Natürlich helfen auch Charlottes Mündel (Hawk und Raven), die Brüder, die auf der Straße lebten und nun bei ihr sind und für deren Leben und Unterhalt sie aufkommt und die sie auch sehr ins Herz geschlossen hat.

Bald schon merkt Charlotte, dass es bei diesem Fall nötig sein könnte, ihrer Familie zu erzählen, dass sie wieder in England und sogar in London ist. Nachdem sie ihren Mündeln und ihren Freunden erzählt hat, wer sie ist und aus welcher Familie sie stammt, erfährt sie, dass ihr ältester Bruder schon seit Jahren tot ist und ihr anderer Bruder den Titel erhalten hat. Zu ihrer Großtante, die sie schon in der Kindheit sehr gern gehabt hat, nimmt sie Kontakt auf und erzählt ihr von ihrem bisherigen Leben (wobei sie sich zuvor eine etwas geschönte Version zurecht gelegt hat).

Gemeinsam mit ihren Freunden, ihrer Großtante, Hawk und Raven und Wrexford ermittelt Charlotte nun in der gehobenen Gesellschaft und stößt dabei auf einige Wissenschaftlerkollegen ihrer Cousins, die offenbar ein Motiv haben, aber sie stößt auch auf weitere Leichen, an denen ihr inhaftierter Cousin nicht schuld sein kann. Außerdem stößt sie auf mehrere Frauen, die aus verschiedenen Gründen Motive haben.

Letztendlich gerät Charlotte in große Gefahr und muss für sich selbst und die Menschen, die sie liebt, kämpfen…

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Kurz gesagt: Dragons Curse – Die Königin des Drachen von Ryvie Fux

Ellas Vater stirbt und eigentlich ist sie als seine einzige Tochter die geplante Thronfolgerin, doch die Adeligen, die ihrem Vater beim Regieren geholfen haben, sehen das anders: erst wollen sie Ella zwingen einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebt, damit dieser als rechtmäßiger Thronfolger die Königswürde übernimmt und als sich Ella weigert, sagt man ihr, dass sie sich als Königin eben beweisen müsse. Seit vielen Jahren ist es nicht mehr üblich, dass der Thronfolger eine Prüfung macht um durch diese legitimiert zu werden, doch Ella wird spontan zur Prüfung gezwungen. Sie soll in den See der Seelen gehen und dort zur Mitte schwimmen. In der Mitte angekommen, soll sie den Drachen rufen, der dann entscheiden soll, ob sie als Thronfolgerin und Königin rechtmäßig ist oder nicht. Nachdem Ella die Prüfung bestanden hat und vom Drachen nach einigen Tagen auf einem hohen Berg zurück ins Dorf gebracht wird, zweifeln die Adeligen und die Dorfbewohner aber daran, dass der Drache sie auserwählt hat und so soll sie erst einmal beweisen, dass das stimmt, was sie über ihr Abenteuer berichtet, außerdem muss der Drache, der seit neustem über dem Dorf fliegt, getötet werden, da er für die Missernten verantwortlich sei…

Der Romantasy-Roman vereint viel in sich, obwohl er nur etwa 200 Seiten lang ist. Zuerst einmal: warum habe ich ihn mir ausgesucht? Ich mag Drachen! Und ich mag Romantasy! Und daher klang die Kombination für mich erst einmal ziemlich gut. Außerdem dachte ich, dass es ja nur 200 Seiten sind und ich so kein größeres Risiko eingehe, selbst wenn der Roman nicht meinen Vorstellungen entspricht… Leider habe ich mich da gehörig geirrt. Daher hat es auch etwas länger gedauert bis ich nun endlich diese Rezension verfasse. Davor hat es leider auch sehr lange gedauert mich durch diesen Roman zu quälen…

Erst einmal bleiben die beiden Hauptfiguren relativ blass und farblos. Klar auf 200 Seiten ist nicht noch großartig Zeit die beiden näher zu schildern und den Charakteren mehr Tief zu verleihen.

Und danach hatte ich das große Problem, dass die Handlung mir nicht stringent genug war: das eine war, dass ich einfach nicht wusste, worauf die Handlung hinaus will und das andere war, dass ich das Gefühl hatte, dass die Autorin es selbst nicht so genau wusste. Irgendwie musste noch mehr im Roman passieren und so hat es gewirkt als ob sich die Handlung beim Schreiben entwickelt hätte. Dadurch wirken die einzelnen Abenteuer abgeschlossen, aber die Protagonistin werden am Ende ihres Abenteuers immer neue Steine in den Weg geschmissen und sie muss weiterkämpfen. Das eine ist, dass ich diese Art mit Protagonst:innen umzugehen überhaupt nicht mag und das andere ist, dass die Geschichte sich dadurch unglaublich gezogen hat… Irgendwann hat es mich einfach nicht mehr interessiert, ob Ella ihre nächste Prüfung meistert, weil es ohnehin keinen positiven Ausgang für sie gibt, selbst wenn sie das Monster, die Prüfung oder sonst was eigentlich geschafft hatte.

Darüber hinaus hätte der Verlag gerne noch die etlichen Rechtschreibfehler beheben können. Auch diese haben mich mal wieder sehr gestört. Stilistisch bin ich mit dem Roman auch nicht warm geworden, aber das finde ich immer relativ subjektiv, daher möchte ich dazu gar nicht mehr schreiben. Das Cover gefällt mir auch immer noch sehr gut.

 

 

 

Danke an Digital Publishers für das Rezensionsexemplar!

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Rezension: Wrexford und Sloane 3: Schatten über Kensington Palace von Andrea Penrose

Ich habe Wrexford und Sloane als Hörbuch gehört und habe auch die ersten drei Bände in der richtigen Reihenfolge gehört. Auf das Medium werde ich auch noch kurz eingehen. Ich muss aber sagen, dass ich empfehle, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen/hören, weil die Figuren und deren Beziehungen zueinander sich im Laufe der Bände wandeln und man wahrscheinlich etwas verloren ist, wenn man sie nicht in der richtigen Reihenfolge liest/hört.

Ich bleibe dabei, dass ich die Figuren, vor allem Sloane und Wrexford, sehr gerne mag. Und auch die beiden Wiesel, Raven und Hawk, mag ich sehr, sehr gerne und finde es toll, dass die beiden so viel vorkommen. Auch viele andere Figuren sind mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen, darunter vor allem Sheffield, ein Freund von Wrexford. Und gerade weil ich mich immer wieder freue, auf diese Figuren zu treffen, freue ich mich, dass es noch einige weitere Bände gibt.

Zwei Sachen sind für mich offen geblieben beziehungsweise wurden diese einfach nicht mehr erwähnt: zum einen wollte Wrexford mit den „Wieseln“ über ihre Abstammung und die Papiere, die er diesbezüglich besorgt hat, sprechen, was aber nicht passiert. Vielleicht wurde das weggelassen, weil es nicht handlungsrelevant ist, aber mich hätte diese Unterhaltung und wie die beiden Jungs darauf reagieren interessiert, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass sie es schlucken, wenn man sie vor vollendete Tatsachen stellt und zum anderen wollte sich Wrexford nach einem neuen Lehrer für die Jungs umsehen, da diese in manchen Disziplinen schon so weit sind, dass ihr bisheriger Lehrer ihnen nicht mehr so viel beibringen kann und mich hätte wirklich interessiert wen er dafür vorsieht (denn ich hätte eine ganz eindeutige Wahl, wen ich in der Rolle des Lehrers gerne sehen würde…). Aber vielleicht wird zumindest das Lehrerproblem im nächsten Band noch einmal relevant, denn ihr Unterricht wird ja auf jeden Fall noch weiterlaufen.

Auch der dritte Band wurde wieder, wie die beiden Bände davor, von Omid-Paul Eftekhari eingesprochen. Ich muss sagen, dass ich immer noch nicht so ganz verstehe, warum hier ein männlicher Sprecher gewählt wurde, weil meiner Ansicht nach auch eine weibliche Sprecherin möglich gewesen wäre oder ein männlicher und eine weibliche Sprecherin das Hörbuch hätten gemeinsam einsprechen können. Dennoch gehört seine Stimme für mich inzwischen zur Reihe dazu und ich höre ihm gerne zu.

Ich verstehe den Titel Schatten über Kensington Palace nicht so ganz, denn der Mord, der ausschlaggebend für die Ermittlungen war, geschieht in einem Park und man hat nicht den Eindruck, dass Kensington Palace durch den Mord irgendwie ins Gerede kommt und dadurch ein Schatten an diesem Ort haftet.

Alles in allem hat mir auch der dritte Band der Wrexford und Sloane-Reihe wieder gut gefallen. Ich mag die Reihe von Andrea Penrose sehr gerne und bin schon gespannt auf den nächsten Band und hoffe, dass dieser zeitnah als Hörbuch erscheinen wird, da ich ihn am Liebsten direkt als nächstes gehört hätte.

Mary Quinn 2 – Eine fast perfekte Tarnung von Y. S. Lee

Inhaltsangabe: Mary Quinn 2 – Eine fast perfekte Tarnung von Y. S. Lee

Im zweiten Teil der Mary Quinn-Reihe wird Mary von der Agentur auf einer Baustelle eingesetzt, auf der kürzlich ein Maurer in den Tod gestürzt ist.

Mary soll sich als Mark verkleiden und als Lehrjunge auf der Baustelle um den Turm, in dem Big Ben hängen soll, anfangen. Vor einigen Tagen ist ein Maurer von dem Turm in den Tod gestürzt und jetzt stellt sich natürlich die Frage nach der Sicherheit auf der Baustelle.

Kurz nachdem Mark auf er Baustelle angefangen hat, läuft ihm auch schon James Easton über den Weg: der junge Mann, den Mary bei ihrem ersten Fall kennen gelernt hat, und der am Ende nach Indien wollte, um dort ein großes Bauprojekt zu leiten. Nun ist er zurück in England, sein Bauprojekt war eine Katastrophe und er ist schwer gezeichnet von der Malaria, deren Auswirkungen ihm immer noch zu schaffen macht. Natürlich erkennt er in Mark sofort die junge Frau von einem Jahr, denn James und Mary hatten mehr für einander empfunden als bloße Partnerschaft beim Lösen des Falls.

Gemeinsam mit James versucht Mary nun auch diesen Fall zu lösen, denn James wird vom leitenden Ingenieur beauftragt, ein Gutachten über die Sicherheit auf der Baustelle zu schreiben und Mary hat bereits einige kleinere Diebstähle von Materialien auf der Baustelle entdeckt und hat auch rausgefunden, dass einer der Kollegen des Toten es auf dessen Frau abgesehen hat und ein anderer ein schrecklicher, brutaler Choleriker ist, der auch die Lehrjungen züchtigt, wenn ihm danach ist…

Mary Quinn 2 – Eine fast perfekte Tarnung von Y. S. Lee

Rezension: Mary Quinn 2 – Eine fast perfekte Tarnung von Y. S. Lee

Um die Hintergründe von Mary gut verstehen zu können sollte man vor dem zweiten Band der Reihe (Eine fast perfekte Tarnung) den ersten Band lesen. Im zweiten wird zwar vieles noch einmal kurz erwähnt, aber Marys komplette Lebensgeschichte und wie sie dorthin gekommen ist, wo sie zum Beginn des zweiten Bandes ist, erfährt man im ersten Band. Das ist hier besonders relevant, weil man dann besser nachvollziehen kann wie sich Mary in ihrer Jungenverkleidung fühlt, denn richtig gut beschreiben weshalb das für sie alte Wunden wieder aufreißt, kann sie nicht. Aber gerade dieses unterschwellig psychologische hat den zweiten Band für mich so authentisch gemacht.

Was ich an Mary besonders mag, ist ihre Unabhängigkeit. Sie plant nicht, den erstbesten Mann zu heiraten und sich von ihm versorgen zu lassen, sondern möchte im Gegenteil lieber unabhängig leben und sich um sich selbst kümmern. Mary weiß auch, dass sie mit ihrer Vergangenheit und ihrer Herkunft wahrscheinlich niemals die Ehefrau von einem respektablen Mann werden wird und zumindest ist sie nicht so naiv, dass sie unbedingt einen Mann heiraten möchte. Auch ihre Stärke, ihr Mut und ihre Geschicklichkeit, gefallen mir sehr gut an ihr.

Die Liebesgeschichte mit James Easton finde ich total spannend, weil beide eine Anziehungskraft verbindet, die sie eigentlich nicht verspüren wollen. James ist integer und braucht/will eigentlich eine Frau, die eine blütenreine Weste hat und gleichzeitig gefällt ihm an Mary gerade ihre etwas unkonventionellere Art, dass sie geheimnisvoll ist und eben keine typische Frau ist. Auf der einen Seite hoffe ich natürlich, dass die beiden irgendwann irgendwie doch noch zusammen kommen und auf der anderen Seite wünsche ich Mary auch, dass sie ein gutes Leben führen kann und sie nicht am Ende auch wieder heiratet (und damit impliziert wird, dass das jede Frau wollen würde).

Nun noch ein bisschen zum Fall: Ich finde diesen Fall besonders deshalb interessant, weil er zeigt wie es der arbeitenden Bevölkerung damals häufig erging und gerade das sollte man im Hinterkopf haben, wenn man diesen Band liest, denn ich finde die Grausamkeit, die hinter dieser Wahrheit steckt, teilweise schwer zu ertragen: ein 12-jähriger Junge, der das Oberhaupt seiner Familie ist, weil seine Eltern tot sind, eine Frau, die von ihrem Mann geschlagen wird (und noch dazu schwanger von ihm ist) und etliche Kinder von ihm hat, obwohl sie selbst noch ein halbes Kind ist, ein Junge, der sich sein Bett nachts mit einem anderen Menschen teilen muss, weil man in der Pension nur ein halbes Bett und ein halbes Handtuch zum Waschen und Abtrocknen erhält, wenn man sich dort einmietet.

Ich finde den Fall insgesamt in Ordnung. Irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass er etwas wirklich besonderes ist und auf der andere Seite, war er auch nicht langweilig. Also ein solider Fall, bei dem es Spaß gemacht hat, die Ermittlungsarbeit zu verfolgen, aber der eben nicht nachhaltig in Erinnerung bleiben wird, vermute ich mal.

Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den dritten Band der Reihe und habe auch entdeckt, dass es im kanadischen Original noch einen vierten Band gibt, der aber wohl nicht ins Deutsche übersetzt wurde und aufgrund der Tatsache, dass die anderen Bände schon vor fast 10 Jahren übersetzt wurden, wird er das wohl auch nicht mehr. Ich werde also mal gucken wie der dritte Band endet und dann mal gucken, ob man für den Reihenabschluss noch den vierten Band lesen sollte und ich diesen dann eben auf Englisch lesen werde.

Ihr merkt also, dass mir auch der zweite Band der Mary Quinn-Reihe wieder sehr gut gefallen hat und ich auf jeden Fall auch den dritten Band lesen werde. Von mir gibt es also schon einmal eine Empfehlung für den Band und eigentlich am liebsten auch für die komplette Reihe, was mir aber schwer fällt, weil sie eben nie komplett übersetzt wurde.

Mich erinnert Mary Quinn übrigens an Enola Holmes und an Izzy Stanhope aus Agency for Scandal von Laura Wood.

Mörderische Masche von K. Lettermann

Abgebrochen: Mörderische Masche von Karla Letterman

Mörderische Masche von Karla Letterman ist der erste Band der Reihe „Ein Fall für Henri und den Häkelclub“. Ich bin gerade wirklich auf der Suche nach Handarbeitskrimis und als mir dieser weitergegeben wurde, war ich begeistert, denn ich hatte ihn schon seit einigen Monaten auf dem Radar und habe mich gefreut, ihn jetzt endlich lesen zu können. Leider wurde ich schwer enttäuscht und zwar so schwer, dass ich ihn ziemlich bald wieder abgebrochen habe.

Worum geht’s? Henris Frau stirbt, kurz nachdem wir sie kennen gelernt haben, bei einem seltsamen Unfall. Sie wird von einem Stief auf die Hörner genommen und stirbt noch an der Unfallstelle, obwohl sie einen Handarbeitsladen hatte und mit Stieren eigentlich wenig zu tun hatte. Henri versinkt danach in Trauer und man muss miterleben wie schlecht es ihm danach geht.

Natürlich ist mir bewusst, dass in den meisten Krimis jemand stirbt und dann Menschen zurückbleiben, die um das Opfer trauern, aber da ist der Fokus meistens eher aus Ermittlerperspektive auf dem Motiv, den Verdächtigen und den Beweisen und weniger auf der Trauerbewältigung der Angehörigen. Damit hatte ich bei diesem Buch einfach nicht gerechnet, denn so etwas habe ich noch bei keinem Krimi erlebt.

Hinzu kam noch, dass man zuvor überhaupt keine Gelegenheit hat, die Figuren unter normalen Umständen kennen zu lernen und man so die Beziehung von Henri und Maike und auch allen anderen nur unter diesem tragischen Unfall kennenlernt und die Figuren da natürlich etwas seltsam drauf waren und sich auch nicht unbedingt von ihrer sympathischsten Seite gezeigt haben.

Außerdem fand ich den Stil sehr anstrengend: er hatte so etwas von „So, ich erzähle dir jetzt mal eine Geschichte, aber ich habe mir am Anfang mal nicht überlegt, worauf ich hinaus will und was ich dir eigentlich genau erzählen möchte“. Ich weiß leider nicht wie ich es besser beschreiben soll, aber dieser Stil hat mich massiv gestört.

Aus all diesen Gründen hatte ich schon sehr bald nach dem Beginn des Krimis keine Lust mehr, ihn weiterzulesen. Ich habe ihn übrigens von jemandem bekommen, die mir auch sagte, dass sie ihn nicht so toll fand und ihn deshalb nicht behalten möchte… Ich werde dementsprechend auch die anderen Bände der Reihe nicht lesen. Das erste Problem wäre in diesen wohl gelöst, aber der Schreibstil wird wohl, zumindest gehe ich davon aus, relativ ähnlich sein. Somit ist diese Reihe leider nichts für mich.

Weihnachtsbücher

Kurz gesagt: Das Geheimnis der Weihnachtstage von C. H. B. Kitchin

Das Geheimnis der Weihnachtstage von C. H. B. Kitchin ist ein englischer Krimiklassiker aus dem Jahre 1934 (und offenbar der zweite Band der Reihe, was ich mir schon dachte, aber später mehr dazu) und es handelt sich, bei dem Titel wenig überraschend, um einen Weihnachtskrimi.

Malcolm Warren ist Börsenmakler, und er verbringt Weihnachten im Haus der Familie Quisberg. Er kennt zwar die Ehefrau und einige der anderen Gäste, aber er ist nicht enger mit ihren bekannt, sodass er sich schnell ein bisschen ausgeschlossen fühlt, denn es ist größtenteils die Familie Quisberg anwesend, während Quisberg selbst aber mit seinem Assistenten bei einem wichtigen Treffen in der Stadt ist und erst am nächsten Tag zurückkommen soll.

Neben der Familie ist die Mutter des Assistenten über Weihnachten da, der Verlobte von einer der Töchter und ein Arzt, der Warren auch behandelt, nachdem er sich bei einem der Spiele verletzt hat. Als Warren am nächsten Morgen erwacht und auf dem Balkon die Mutter des Assistenten von Quisberg tot auffindet, vermuten einigen in der Familie einen Unfall: die Frau muss beim Schlafwandeln im Stockwerk über Malcolms Zimmer auf seinen Balkon gestürzt sein.

Als nur kurze Zeit später noch eine zweite Leiche auftaucht, sind die Polizisten, die ins Haus gerufen wurden, ratlos und bitten sogar Malcolm Warren um seine Mithilfe, da der leitende Polizist den Eindruck hat, dass Warren ein natürliches Talent für einige Fertigkeiten hat, die man als Ermittler braucht…

Malcolm Warren verweist immer wieder darauf, dass er schon einmal in einen Kriminalfall geraten ist, und so dachte ich mir schon fast, dass es sich hierbei um den zweiten Band handeln könnte. Offenbar wurde der erste Band nicht übersetzt und wenngleich immer wieder auf den früheren Fall verwiesen wird, scheint es nicht unbedingt notwendig, diesen zu kennen. Ich muss aber sagen, dass ich nach den vielen Hinweisen auf den früheren Fall durchaus neugierig wäre. Und ich finde es schade, dass Verlage immer wieder Fortsetzungsbände einer Reihe übersetzen ohne die vorherigen Bände übersetzt zu haben.

Ich liebe Weihnachtskrimi, klassische englische Krimi und mag vor allem Weihnachts Cosy Crime sehr gerne. Hier gab es eigentlich genau die richtige Mischung: ein klassischer, englischer Krimi, Cosy und an Weihnachten spielend in einem alten englischen Herrenhaus. Das klingt zuerst einmal wie die genau richtige Mischung für einen guten Weihnachtskrimi für mich, aber irgendwie kam bei mir bei diesem Krimi keine richtige Weihnachtsstimmung auf, was irgendwie auch daran lag, dass Weihnachten gefühlt keine richtige Rolle in diesem Krimi gespielt hat.

Außerdem fand ich die Figuren nicht sonderlich sympathisch. Weder konnte ich mich für die ganzen Familienmitglieder und Gäste der Weihnachtsfeier erwärmen noch für den Protagonisten und Detektiv Malcolm Warren. Ich hatte sowohl das Gefühl, dass diese Figuren nicht eingehend genug beschrieben wurden, damit man sie richtig kennen lernen konnte, noch fand ich das, was ich erfahren habe, sonderlich sympathisch.

Auch die Ermittlungsarbeit, die mir bei Krimis immer besonders wichtig ist, fand ich hier nicht besonders gut. Ich hatte eher das Gefühl, dass es keine richtigen Ermittlungen gibt und Warren sich einfach ein bisschen mit den Leuten unterhält und dabei eher zufällig kleinere Hinweise aufdeckt. Für mich war die Ermittlungsarbeit eher enttäuschend.

 

 

 

Danke an Netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Tod im Glanz der Rubine von B. Andrews

Inhaltsangabe: Tod im Glanz der Rubine von Beth Andrews

Hierbei handelt es sich um den dritten Band der Reihe um John und Lydia Savidge. Sie ermitteln in Tod im Glanz der Rubine von Beth Andrews in Bath und zu erst einmal nur in einem Diebstahl…

Anthea Halliwell hat kein leichtes Leben seitdem sie vor sieben Jahren eines Diebstahls verdächtigt wurde. Sie soll ihrer besten Freundin eine wertvolle Kette gestohlen haben, die diese Freundin in einem Geheimversteck in Antheas Zimmer deponiert hatte. Der Mann, mit dem sie zum damaligen Zeitpunkt verlobt war, hat diese Verlobung gelöst. Danach hat sie sich aus der Gesellschaft zurückgezogen. Inzwischen geht es ihrer Familie aber finanziell so schlecht, dass Anthea einen Freund der Familie, Gideon Rodrigo, bittet, ihr einen Kredit für eine Geschäftseröffnung zu gewähren. Dieser lehnt ab, macht ihr aber ein Gegenangebot: sie heiraten und damit wäre sie gut versorgt.

Anthea nimmt das Angebot kurzerhand an und nachdem sie ihren Vater über ihre Entscheidung informiert hat, wirft sie dieser aus dem Haus, sodass Anthea und Gideon spontan noch am gleichen Tag abreisen und in London heiraten. Anthea möchte aber, dass Gideon etwas weiß, denn vor sieben Jahren lebte er noch nicht in Bath: sie berichtet ihm, dass sie eines Diebstahls bezichtigt wurde und dieser Makel immer noch an ihr haftet. Da Gideon davon weiß, lässt er sich davon nicht abhalten, denn er hat sich schon vor Jahren in sie verliebt (als er sie das erste Mal im Haus ihres Vater sah), aber er beschließt einem Paar zu schreiben, von dem er vor einiger Zeit gehört hat: Mr. Und Mrs. Savidge. Die beiden haben einem früheren Freund, einem französischen Gentleman (Lydias angeheiratetem Onkel), geholfen, als er verdächtigt wurde, einen Mord begangen zu haben.

Lydia und John nehmen die Herausforderung an und kommen nach Bath. Dort müssen sie erst einmal herausfinden wer überhaupt von dem Geheimversteck wusste, und wer gewusst haben könnte, dass dort die Kette versteckt ist. Sie finden heraus, dass nur Anthea, ihre Freundin und Antheas Vater von dem Versteck wusste und obwohl ihr Vater heute kein Geld hat, hatte er damals eine Glückssträhne was das Glücksspiel anging und hatte so ausreichend Geld, um seiner Tochter die schönsten Kleider für ihre Saison zu kaufen. So stellt sich heraus, dass weder Anthea noch ihr Vater ein Motiv gehabt hätten und daher ermitteln sie in die andere Richtung. Bald schon werden ihnen Gerüchte zugetragen, Antheas Freundin ist zurück in Bath und stellt die Kette offen zur Schau… Und dann erfahren sie auch noch von einem verschwundenen Hausmädchen und einem verschwundenen Diener, die auch etwas mit dem Diebstahl zu tun gehabt haben könnten.

Die Weisheit der Wölfe von E. H. Radinger ·Hörbücher

Inhaltsangabe: Die Weisheit der Wölfe von Elli H. Radinger

Der relativ lange Untertitel des Sachbuchs Die Weisheit der Wölfe von Elli H. Radinger lautet Wie sie denken, planen, füreinander sorgen – Erstaunliches über das Tier, das dem Menschen am ähnlichsten ist. Radinger beschreibt zuerst wie sie auf den Wolf gekommen ist und danach beschreibt sie das Zusammenleben der Wölfe aufgrund ihrer Beobachtungen und Forschungen, obwohl sie keine Biologin ist (was sie auch sehr offen kommuniziert).

Sie beschreibt zum Beispiel was für Wölfe die Familie bedeutet, was das Leitwolfprinzip ausmacht, warum Frauen in Rudeln wichtig sind und warum Rudel auch von älteren, erfahreneren Wölfen profitieren. Außerdem schreibt sie über die Themen Kommunikation im Rudel und Heimat des Rudels. Im Weiteren Verlauf des Sachbuchs geht es um das Jagen, das Spielen der Wölfe und welchen Einfluss Wölfe auf ihr Ökosystem haben und für dieses sehr wichtig sind und dann geht es in einigen Kapiteln noch darum inwiefern der Wolf einen positiven Einfluss auf Menschen haben kann. Es geht aber natürlich auch darum, warum Menschen Wölfe hassen und wie sich diese Hass ausdrückt (dass sich die Menschen beispielsweise beschweren, dass sie nicht mehr unbewaffnet in den Wald gehen können und dass sie beinahe den Hund einer anderen Spaziergängerin im Wald erschossen hätten, weil sie nicht gemerkt hatten, dass es sich um einen Hund und nicht um einen Wolf handelt).

Im Hörbuch gibt es die letzten Kapitel des Buches nicht: weder gibt es dort den Anhang mit den Tipps für Wolfsreisen, noch den Dank, die Quellen oder die Bildnachweise (die man ja mangels Bildern im Hörbuch auch nicht braucht). Bei den Wolfsreisen finde ich es etwas schade, aber ich verstehe, dass man die Quellen und die Bildnachweise nicht sinnvoll vorlesen kann.