Anne in Kingsport von L. M. Montgomery ·Hörbücher

Inhaltsangabe: Anne in Kingsport von Lucy Maud Montgomery

Anne Shirley wird nach dem Sommer aufs College gehen. Die meisten aus Avonlea freuen sich zwar mit ihr, aber viele machen auch stichelnde Kommentare, die entweder aussagen, dass Frauen nicht aufs College gehen müssten und wenn sie gehen, sich doch nur einen Mann suchen wollten. Damit ist Anne gar nicht einverstanden.

Es gehen auch noch einige andere Freunde aus Avonlea mit ihr aufs Redmond-College: Gilbert und Charlie und Priscilla, die sie ebenfalls von früher kennt, und sie lernt auch am Redmond viele neue interessante Menschen kennen.

Der Jugendroman beschreibt Annes letzte Tage in Avonlea, ihre Reise ans College und ihre gesamte Collegezeit mit vielen Ferien, in denen sie Zuhause ist oder inzwischen liebgewonnene Kommilitoninnen Zuhause besucht.

Anne lernt im College schnell eine neue Freundin kennen: Philippa. Anne und Priscilla wohnen zusammen bei einer älteren Dame, wo sie ein Zimmer gemietet haben. In der Nähe gibt es einen alten, friedlichen Friedhof, in dem sie gerne spazieren gehen und dort treffen sie ein Mädchen, das sie auch schon bei den Erstsemestern gesehen haben. Schnell freunden sie sich mit der schüchtern wirkenden jungen Frau an, die sich einfach als unentschlossen, aber sehr quirlig und lustig herausstellt. Darüber hinaus aber auch oberflächlich und reich ist.

Nach dem ersten Jahr erfahren sie, dass auch Stella, eine Freundin von Priscilla und Anne ans Redmond kommt und diese vorschlägt, dass sie zu dritt wohnen könnten und ihre Tante ihnen den Haushalt führen würde. Dafür müssten sie aber ein kleines Häuschen mieten. Anne und Priscilla, die ja schon am Redmond sind, schauen sich um, finden aber kein passendes Haus, das sie sich leisten können bis sie zufällig an Pattys Haus vorbeikommen, das Anne vor einiger Zeit schon bewundert hat. Nun steht an der Tür ein Schild, dass das Haus zu vermieten sei. Anne und Priscilla werden sich mit den Bewohnerinnen einig und so können sie das Haus für ein paar Jahre preiswert mieten.

Während dieser Zeit lernt Anne einen jungen Mann kennen, in den sie sich offenbar auch verliebt und alle glauben schon, dass die beiden sich bestimmt bald verloben werden, doch Anne weiß nicht, was sie möchte. Zuvor kriegt Anne aber bereits den ein oder anderen Heiratsantrag, nimmt an Schreibwettbewerben teil, hilft bei der Hochzeit ihrer besten Freundin Diana, die dann auch nach der Hochzeit ein Kind bekommt, Anne besucht ihr Elternhaus und erhält einen Stapel Briefe von ihren Eltern und besucht deren Grab und eine ihrer besten Kindheitsfreundinnen stirbt während sie in Avonlea ist. Die Freundschaft mit Gilbert wird immer unterkühlter bis er im Sterben liegt und Anne sich wünscht, dass sie sich zuvor hätten versöhnen können…

Anne in Kingsport von L. M. Montgomery ·Hörbücher

Rezension: Anne in Kingsport von Lucy Maud Montgomery

Ich habe Anne in Kingsport von Lucy Maud Montgomery wieder als Hörbuch gehört und werde sowohl auf das Medium als auch auf den Inhalt eingehen. Es handelt sich um den dritten Band und da dieser relativ nahtlos an den zweiten anschließt sollte man diesen zuvor gelesen oder gehört haben. Ich empfehle hören, denn die Anne-Hörbücher von Argon Sauerländer Audio sind wirklich toll.

Ich habe es ja bereits geschrieben: Die Anne-Hörbücher sind toll. Ich mag Anne Shirley, ich mag ihre Freunde und Freundinnen und ich mag die Abenteuer, die sie erlebt. Was mir nicht so gut gefallen hat, war, dass vier Jahre College in gute sieben Stunden Hörbuch-Zeit gepresst wurden. Da müssen einige Phasen im Collegeleben übersprungen werden und es wird eben anekdotisch herausgegriffen, was für die Zuhörer:innen besonders interessant ist, also eben die Abenteuer, die Anne auf dem College erlebt. Ich hätte einfach gerne noch mehr von Annes Collegezeit erfahren.

Ich fand es gut, dass es am Anfang des Hörbuchs zwei Triggerwarnungen (Krankheit & Tod, Tierquälerei) gab, die auch ein bisschen eingeordnet wurden. Das hat mir geholfen, mich auf diese Situationen einzustellen.

Mit den zeitlichen Korrelationen kam ich gegen Ende nicht mehr zurecht. Irgendwie waren gefühlt ständig Ferien, aber ich konnte nicht mehr einschätzen in welcher Jahreszeit und in welchem Studienjahr wir uns gerade befinden. Vielleicht wäre das im Buch besser gewesen und es lag daran, dass es sich hier um ein Hörbuch gehandelt hat, aber vielleicht macht die Autorin das auch nicht so deutlich in welcher Jahreszeit und in welchem Collegejahr wir uns befinden. Ich weiß nicht woran es lag, aber für mich war das auch nur ein kleiner Kritikpunkt.

Ich mag die Cover der Hörbücher aus der Anne-reihe, weil mir der Zeichenstil total gut gefällt. Außerdem finde ich es gut, dass Anne in Kingsport ungekürzt ist. Die ausführliche Trackliste hilft bei der Orientierung und die gesamte Aufmachung des Digipaks gefallen mir sehr gut. Eva mattes mag ich als Sprecherin und kann mir die Anne-Hörbücher ohne sie auch gar nicht mehr vorstellen.

Alles in allem fand ich Anne in Kingsport von Lucy Maud Montgomery sehr toll. Ich mag die Geschichte von Anne, ich mag sie als Figur und die Abenteuer, die sie erlebt. Leider gab es dieses Mal relativ wenige Geschichten aus Avonlea, aber das wird in Zukunft wohl eher noch weniger werden. Einige Figuren, die man von früher kennt, hat man auch in diesem Band wieder treffen dürfen, was mir sehr gut gefallen hat. Ich finde es einfach toll, Anne bei ihrer Entwicklung begleiten zu dürfen und hoffe darauf, dass auch die anderen Jugendromane als Hörbücher herausgebracht werden. Von mir gibt es eine vollumfängliche Empfehlung für diesen zeitlosen Klassiker!

 

 

 

Danke an den Argon Hörbuchverlag für das Rezensionsexemplar!

Hörbücher ·The Hate U Give von A. Thomas

Inhaltsangabe: The Hate U Give von Angie Thomas

Starr lebt in Garden Heights, geht aber auf eine Privatschule, weil ihre Eltern nicht wollen, dass sie im Viertel in eine der gefährlichen, öffentlichen Schulen geht. Eigentlich kennt sie niemanden mehr so richtig aus dem Viertel und ist für alle auch nur die Tochter von Big Mav und doch geht sie mit Kenya, der Halbschwester ihres eigenen Halbbruders und deshalb einigen Freundin aus ihrem Viertel auf eine Party, die ihre Eltern ihr eigentlich verboten hatten.

Dort trifft sie Khalil der in ihrer Kindheit ihr bester Freund war. Er bietet ihr an, sie nach der Party heim zu fahren und auf dieser Fahrt passiert es: Khalil wird ohne triftige Grund von einem Polizisten erschossen. Dass Starr vor Ort war, wird von allen Beteiligten geheim gehalten, aber natürlich ist sie traumatisiert von den Ereignissen und reagiert entsprechend dünnhäutig in der Schule.

Es tun sich immer mehr Konflikte auf: Soll sie sich für Khalil einsetzen? Was für ein Mensch war Khalil? Hat es ein vermeintlicher Drogendealer und oder ein vermeintliches Gangmitglied verdient ohne Grund erschossen zu werden? Was bringt Menschen dazu, Mitglied einer Gang zu werden oder mit Drogen zu dealen, obwohl man an der eigenen Mutter gesehen hat, welchen Schaden Drogen anrichten können? Soll sie für Khalil aussagen? Welche Möglichkeiten hat ein einzelner Mensch, für Gerechtigkeit zu sorgen? Und welche anderen Probleme sind mit diesem komplexen Konflikt noch verwoben?

Starr hat aber auch noch ihr eigenes Leben, ihre Freundinnen in der Schule, ihren Freund, ihre Schule, ihre Arbeit im Laden ihres Vaters und ihre Familie und muss sich nun überlegen wie sie alle diese Dinge unter einen Hut kriegt und wie sie sich in welchen Situationen verhalten möchte…

Hörbücher ·The Hate U Give von A. Thomas

Rezension: The Hate U Give von Angie Thomas

Ich habe The Hate U Give von Angie Thomas als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf das Medium als auch auf den Inhalt eingehen.

An manchen Stellen habe ich nicht verstanden, warum die Autorin die Geschichte so konstruiert wie sie es getan hat. Warum stellt sich beispielsweise heraus, dass Khalil mit Drogen gehandelt hat? Sollte das zeigen, dass es auch unter diesen Umständen nicht gerechtfertigt ist, einen Jugendlichen zu erschießen? Oder dass solche Umstände dafür sorgen, dass die Gesellschaft sich fragt, ob es nicht besser ist, wenn „solche Menschen“ sterben oder es zumindest nicht schade um sie sei? Wenn die Intention war, diesen Konflikt aufzuzeigen und zu zeigen, was dieser Umstand mit der Debatte macht, dann wurde mir das nicht gut genug aufgearbeitet. Mir fehlte einfach, dass noch einmal aufgearbeitet wird, warum Khalil zum Drogenhändler wurde, wie ihn die Umstände, die Gesellschaft, das amerikanische System in diese Lage getrieben haben. Von solchen Stellen, an denen ich mich gefragt habe, warum sie so gestaltet sind, gab es, wie beschrieben, noch mehr. Vielleicht hätten mir hier nachfolgende Lesehinweise geholfen oder ich hätte eine Diskussionsgruppe gebraucht?

Starr ist ein sehr interessanter Charakter. Sie ist nicht einfach die mutige Protagonistin, die selbst noch ein Kind ist und bei der man sich fragt, woher sie den Mut nimmt von Stunde 0 an aufzustehen und für Khalil zu kämpfen. Sie ist deutlich vielschichtiger. Sie ringt mit sich, ob sie den Fall publik machen soll, ob sie sich äußern soll, ob sie für Khalil und die Gerechtigkeit kämpfen soll und sich selbst als „die Zeugin“ outen sollte. Sie weiß welche Konsequenzen das für ihr Leben haben kann und säße dann zwischen allen Stühlen (sowohl in der Schule, als auch im Viertel, bei der örtlichen Gang und bei der Polizei), einzig ihre Familie steht hinter ihr. Und ich finde, man kann gut nachvollziehen, warum sie sich nicht äußern möchte und warum sie immer wütender, ängstlicher und mutiger wird. Auch sie wird von den Umständen in ihre Lage gedrängt, obwohl sie eigentlich am Liebsten nur die Aussage vor Gericht machen würde und eigentlich darauf hofft, dass das Gericht dafür sorgt, dass Khalil Gerechtigkeit widerfährt. Aber dies geschieht nicht also muss sie dafür kämpfen.

Mir fehlt da aber immer dieser Punkt in der Debatte: zum einen, dass Starr mal von vorne bis hinten darlegt, was passiert ist; ohne Fragen von Journalist:innen oder vom Gericht. Und mir fehlt so der große Plan, denn dass Khalil als jugendliche Person of Color auf offener Straße einfach so ohne Grund erschossen wird, ist ja nur ein Symptom. Wieso widerfährt Khalil keine Gerechtigkeit? Wie kann man verhindern, dass Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe erschossen werden? Wieso musste ein Jugendlicher arbeiten, Drogen verkaufen, während seine Großmutter schwerkrank ist? Wieso wird eine ältere Dame gefeuert, weil sie schwer krank ist?

Cynthia Micas hat das Hörbuch eingesprochen und ich mochte es sehr gerne, ihr zu zuhören. Außerdem mag ich es, wenn Hörbücher ungekürzt sind.

Alles in allem hat mir The Hate U Give von Angie Thomas sehr gut gefallen. Ich mag Starr als Protagonistin und ich mag die Botschaft, die der Roman vermittelt. An einigen Stellen ist mir nicht klar, warum die Autorin die Handlung so konstruiert hat, wie sie sie konstruiert hat. Dennoch empfehle ich das ungekürzte Hörbuch zum Roman gerne weiter, denn auch die Sprecherin konnte mich komplett überzeugen.

 

 

 

Danke an cbj Audio für das Hörbuchrezensionsexemplar!

Hörbücher ·Tinte und Knochen von R. Caine

Inhaltsangabe: Die magische Bibliothek: Tinte und Knochen von Rachel Caine

Jess Brightwell ist noch ein kleiner Junge am Anfang des ersten Bandes, Tinte und Knochen, der Die magische Bibliothek-Reihe. Jess arbeitet für seinen Vater, der in London Bücher schmuggelt. Als Bücherschmuggler ist es Jess‘ Aufgabe ein Buch, das ihm an den Leib geschnürt wurde, zum Auftraggeber zu bringen. Dabei gibt es noch viele weitere Kinder, die zur Tarnung gleichzeitig mit ihm loslaufen und ihm so Deckung geben. Jess arbeitet für seinen Vater, der ihn früh großen Gefahren aussetzt. So wird Jess einmal fast geschnappt und kann sich nur mit Mühe und Not aus dieser gefährlichen Situation retten.

Nachdem Jess fast erwachsen ist, beschließt sein Vater, dass er ihm nicht mehr länger „auf der Tasche liegen“ sollte und dass es Zeit für ihn wird, sich einen Job zu suchen. Dafür hat er seine Beziehungen spielen lassen und dafür gesorgt, dass sein Sohn die Chance bekommt den Aufnahmetest für die Ausbildung zum Bibliothekar der Bibliothek in Alexandria zu machen. Sein Sohn schafft den Test auch, aber bald schon merkt Jess wie groß die Konkurrenz ist, denn es sind sehr viele begabte junge Menschen mit ihm in einem Jahrgang. Schnell freundet er sich mit ein paar von ihnen an: darunter Thomas Schreiber, ein Deutscher. Alle potentiellen Kandidat:innen kommen aus allen verschiedenen Ländern der Welt.

Jess kämpft sich mit einigen Freund:innen und Jahrgangskamerad:innen durch die Ausbildung bis sie alle einer großen Prüfung unterworfen werden: sie reisen auf gefährliche Art und Weise in ein Kriegsgebiet und sollen dort Bücher aus einer großen Bibliothek retten. Eigentlich gibt es gerade für solche Kriegszeiten Abkommen, an die sich alle halten müssen: Bibliothekar:innen muss die Möglichkeit gegeben werden, Bücher aus einem Kriegsgebiet zu bergen und erst wenn sie damit fertig sind, dürfen Kampfhandlungen fortgesetzt werden. Schon als sie in dem Gebiet ankommen, wird ihnen schnell klar, dass sich die beteiligten Parteien nicht an diese Regelung halten werden und sie besser so schnell wie nötig arbeiten. Natürlich sterben auf dieser Reise einige von Jess‘ Freund:innen. Seine Freundin hat besondere Fähigkeiten und soll dem System auf andere Weise nützlich sein, weshalb sie gefangen genommen werden soll und Thomas hat eine Maschine entwickelt, die der Bibliothek in deren Augen gefährlich werden könnte, weshalb er nun um sein Leben fürchten muss. Die gesamte Lage spitzt sich also bedrohlich zu.

Hörbücher ·Tinte und Knochen von R. Caine

Rezension: Die magische Bibliothek: Tinte und Knochen von Rachel Caine

Tinte und Knochen ist der erste Band der Die magische Bibliothek-Reihe von Rachel Caine, den ich mal wieder als Hörbuch gehört habe. Deshalb werde ich sowohl auf das Medium, als auch auf den Inhalt eingehen.

Wie ihr vielleicht schon in der Inhaltsangabe gemerkt habt, passiert sehr viel in sehr kurzer Zeit und ich habe teilweise wirklich stark gekürzt, obwohl dazwischen noch viele andere wichtige Entwicklungen stattfinden. Das Buch hat zwar „nur“ etwa 500 Seiten aber mir kam es deutlich länger vor, weil die Handlung so eng ist. Hinzu kommt, dass ich das Hörbuch relativ lang finde (über 15 Stunden) für „nur“ 500 Seiten. Ich finde man merkt einfach, dass unglaublich viel passiert in diesem ersten Band, sodass man diesen auch schon auf mehrere Bände hätte aufteilen können.

Es gibt auch ziemlich viele Figuren, sodass ich – wahrscheinlich weil ich das Hörbuch gehört habe – mit den Figuren teilweise durcheinander kam. Das finde ich immer ziemlich schade, ist aber verständlich, wenn man versucht möglichst viele von Jess‘ Kameradinnen und Kameraden möglichst namentlich zu erwähnen und diese auch in Nebenhandlungen temporär eine kleine Rolle spielen. Der Kern, der sich gegen Ende des ersten Bandes herausgebildet hat, war dann für mich auch stark genug gezeichnet, dass ich die Figuren auseinander halten konnte, deshalb hoffe ich, dass sie im nächsten Band wieder vorkommen.

Die gesamte Handlung hat eine relativ düstere Stimmung. Ich habe zwar bis zum Schluss nicht verstanden, ob es sich um eine Alternativversion zur aktuellen Zeit mit entsprechenden Fantasy- und gegebenenfalls auch Dystopieelementen handelte oder ob diese Geschichte in der Zukunft oder sogar in der Vergangenheit spielen sollte.

Ich finde aber die Welt, die die Autorin geschaffen hat sehr cool. Mir gefällt die Idee, dass es eine große Bibliothek gibt, auch wenn ich es schwierig finde, dass diese relativ böse ist, die das Wissen der Welt sammelt und dass es sich bei dieser um die Bibliothek von Alexandria handelt. Ich mag Bibliotheken sehr gerne, von daher fand ich das Setting auf jeden Fall sehr stimmungsvoll.

Das Hörbuch wurde von Martin Bross eingesprochen und ich mochte ihn sehr gerne. Teilweise hätte ich mir noch andere Sprecherinnen und Sprecher gewünscht, aber es war für mich auch so in Ordnung, weil ich fand, dass Martin Bross es gut gemacht hat. Ich wünsche mir auf jeden Fall, dass die nachfolgenden Bände auch als Hörbücher veröffentlicht werden, weil ich den ersten Band wirklich toll fand als Hörbuch.

Insgesamt hat mir Die magische Bibliothek 1: Tinte und Knochen von Rachel Caine ganz gut gefallen. Mir war es teilweise ein bisschen zu düster und brutal, aber damit hätte ich rechnen können. Ich mag das Konzept hinter der Reihe und ich mag Jess sehr gerne. Ich hoffe nun darauf, dass die nachfolgenden Bände auch als Hörbücher veröffentlicht werden.

 

 

 

Vielen Dank an Random House Audio für das Rezensionsexemplar!

Hörbücher ·Miss Moons höchst geheimer Club für ungewöhnliche Hexen von S. Mandanna

Inhaltsangabe: Miss Moons höchst geheimer Club für ungewöhnliche Hexen von Sangu Mandanna

Miss Moons höchst geheimer Club für ungewöhnliche Hexen von Sangu Mandanna wird als Cosy Fantasy gelabelt und es handelt sich dabei um Low Fantasy. Mika Moon ist Hexe und zeigt auf Youtube, wie viele andere junge Frauen, die aber keine Hexen sind, magische Zauberstücke. Als Ian, ein älterer Herr sie entdeckt, erkennt er sofort, das Mika eine echte Hexe ist und engagiert sie um drei jungen Hexen Unterricht zu geben.

Mika ist von der Nachricht überrascht und möchte eigentlich ablehnen als sie noch eine Nachricht mit nur einem Wort erhält „Bitte“ also lässt sie sich überzeugen und macht sich kurzerhand auf den Weg in das Herrenhaus Nowhere House der ungewöhnlichen Familie, denn diese besteht neben dem früheren Schauspieler Ian aus dem Gärtner Ken, der Haushälterin Lucie und dem Bibliothekar Jamie, außerdem aus den drei Mädchen in verschiedenen Altersstufen: Rosetta, die Älteste, Terracotta, die Mittlere und Altamira, die Jüngste. Kurzentschlossen sagt Mika zu und erfährt schon bald, warum die drei Mädchen Hilfe brauchen: sie können ihre Magie noch nicht richtig kontrollieren und so kommt es, da sie zusammenleben immer wieder zu kleinere Unfällen (wie in Brand gesteckten Baumhausleitern). Eigentlich weiß Mika, dass Hexen nicht zusammenleben dürfen, denn auch sie musste damals von normalen, menschlichen Kindermädchen aufgezogen werden, da die Magie nicht kontrollierbar sei, wenn mehrere Hexen zusammenleben.

Mika merkt bald, dass sie die Magie der drei Junghexen durchaus in Schach halten kann und Rosetta und Altamira auch sehr lernwillig sind, aber Terracotta kann Mika nicht leiden und so bringt sie sich selbst in Gefahr. Als Mika versucht, sie zu retten, entlädt sich eine große Menge Energie und Mika wird dabei stark verletzt, wobei ihre magischen Kräfte ihr aber bei der Heilung helfen.

Nach und nach entwickelt sich zwischen Mika und den Hausbewohner:innen eine Freundschaft, und die Mädchen mögen sie sehr gerne, aber vor allem zwischen Mika und Jamie entwickelt sich eine zarte Liebe bis Mika erfährt, dass ihre neue Familie sie von Anfang an belogen hat. Und weil sie es aus ihrer Kindheit, Jugend und jungen Erwachsenenzeit kennt, dass die Menschen sie aufgrund ihrer magischen Kräfte ausnutzen, ist sie verletzt und traurig und zieht sich in das Haus ihrer Kindheit zurück. Und nun muss Mika entscheiden: kann sie ihrer neuen Familie verzeihen? Kann sie Jamie verzeihen? Kann sie verhindern, dass Altamira, Rosetta und Terracotta von der Schwester ihrer Adoptivmutter auseinandergerissen werden? Und kann sie das Geheimnis, dass die Mädchen und sie Hexen sind vor der Außenwelt bewahren? Manchmal muss man sich fallen lassen und anderen vertrauen, einen zu lieben…

Hörbücher ·Miss Moons höchst geheimer Club für ungewöhnliche Hexen von S. Mandanna

Rezension: Miss Moons höchst geheimer Club für ungewöhnliche Hexen von Sangu Mandanna

Ich habe Miss Moons höchst geheimer Club für ungewöhnliche Hexen von Sangu Mandanna als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf das Medium als auch auf den Inhalt eingehen.

Ich persönlich mag ja Low Fantasy total gerne. Ich mag es, wenn die fantastische Geschichte in der realen Welt spielt und nur einzelne Elemente fantastisch oder magisch sind und genau das findet man hier. Hinzu kommt noch, dass es nicht die große, gefährliche Aufgabe gibt, die die Protagonistin überwinden muss und sie darum kämpfen muss am Ende möglichst lebend rauszukommen. Natürlich hat Mika eine Aufgabe zu bewältigen und diese ist auch nicht einfach, aber es geht nicht um Leben und Tod und sie kann auch „nur“ emotional verletzt werden. Sowas finde ich immer super und hier passt, was der Verlag über diesen Fantasy-Roman schreibt sehr gut: Cosy Fantasy. Ich glaube wirklich, dass ich hier ein neues Lieblingsgenre für mich entdeckt habe.

Aber fangen wir am Anfang an: Ich mag Mika und auch alle anderen Figuren. Sie sind so liebevoll ausgestaltet, haben ihre positiven Seiten, aber auch Fehler und Schwächen, die den ganzen Roman spannend und abwechslungsreich gestalten. So wirken die Figuren sehr realistisch und plausibel und das gefällt mir ja auch immer sehr gut.

Ich hatte ja eben schon beschrieben, dass das Buch recht unaufgeregt ist, dennoch möchte ich klarstellen, dass ich es total spannend fand und es in weiten Teilen nahezu verschlungen habe. Ausnahmen gab es ein paar, denn es gab ein paar Stellen, wo man einfach gemerkt hat, dass eine Katastrophe vorprogrammiert war und da habe ich dann tatsächlich ein paar Tage gebraucht um weiterzuhören.

Was ist super finde, ist, dass es sich hier um eine richtig diverse Familie handelt und das Familienmodell hier ganz anders definiert wird: Vor etwa 20 Jahren kam ein irischer Junge in das Haus, der inzwischen dort arbeitet, aber dennoch so eine Adoptivsohn ist. Dann gibt es noch eine Frau, die offenbar eine nicht so tolle Ehe hatte, ein homosexuelles Pärchen und drei Kinder mit verschiedenen Hautfarben und Nationalitäten, die aber wie Schwestern aufwachsen und sich selbst auch wie Schwestern fühlen. Mika selbst hat indische Wurzeln. Ich finde es toll, dass sich diese Familie zusammengefunden hat und sich gegenseitig liebt und stützt und zusammenhält.

Marie Bierstedt ist die Sprecherin dieses Hörbuchs und ich fand sie super. Ich mochte ihre Art und Weise das Hörbuch einzusprechen und ich fand, sie hat toll zu Mika gepasst.

Was mich etwas irritiert hat, war, dass ich mir das Alter der verschiedenen Figuren anders vorgestellt hatte: Ich hatte das Buch für ein Jugendbuch gehalten und dachte, dass die „Lehrerin“ wahrscheinlich so etwa 18 bis 20 Jahre alt sein müsste und die jungen Hexen, die sie unterrichtet ein paar Jahre jünger irgendwo zwischen 14 und 17. Und dann hätten sich alle potentiellen Zielgruppen vom Alter her angesprochen fühlen können und jemanden gehabt, mit der sie sich im Roman identifizieren können. Deshalb war ich sehr überrascht, dass die jungen Hexen wirklich noch Kinder sind und Mika schon 30 Jahre alt ist. So passt es für mich nicht zu einem Jugendbuch, aber vielleicht handelt es sich auch gar nicht um ein solches.

Insgesamt fand ich Miss Moons höchst geheimer Club für ungewöhnliche Hexen von Sangu Mandanna toll. Ich mag die Figuren, die Geschichte und dass es nicht allzu rasant voran geht. Ich finde die Sprecherin toll und würde mich sehr freuen, wenn es vielleicht noch einen weiteren Band geben würde. Für mich handelt es sich hier um ein Highlight und hoffe, dass ich hier ein neues Genre für mich entdeckt habe.

 

 

 

Danke an Random House Audio für das Rezensionsexemplar!

Der falsche Vogel von C. L. Miller ·Hörbücher

Inhaltsangabe: Der falsche Vogel von C. L. Miller

Freya Lockwood, in ihren 40ern, und geschieden, kämpft mit ihrem reichen, schnöseligen Ex-Mann um ihr Haus, das sie verliert, nachdem ihre gemeinsame Tochter Jade nun in den USA studiert. Nachdem Freya einen Anruf ihrer Tante, die sie nach dem Tod ihrer Eltern groß gezogen hat, erhält, dass ihre bester Freund Arthur Crockleford gestorben ist, kommt Freya um ihrer Tante beizustehen, obwohl sie selbst eine Vergangenheit mit Arthur hat.

Vor etwa 20 Jahren hat sie für ihn und mit ihm als Antiquitätenfahnderin gearbeitet. Ihre Aufgabe war es, gestohlene, vermisste Antiquitäten aufzuspüren und zurückzuholen. Häufig waren Versicherungen, Regierungen, Museen ihre Auftraggeber, aber manchmal auch Privatpersonen wie bei ihrem letzten gemeinsamen Auftrag: für einen „Adeligen“ (der sich seinen Titel erkauft hat) sollten sie einen antiken Vogel in Ägypten finden und zurück nach England bringen. Freyas damaliger Freund Asim hatte den Vogel in der Fälscherwerkstatt seiner Familie gefunden und sie waren mit ihm verabredet. Doch im Restaurant finden sie nur Asims Leiche und Freyas Welt stürzt zusammen. Sie zieht sich aus dem Geschäft zurück, heiratet unglaublich schnell James und gründet mit ihm eine Familie.

20 Jahre später stürzt Arthur nachts die Treppe in seinem Laden herunter und schnell ist Freya und Carole klar, dass beide Todesfälle zusammenhängen. Glücklicherweise ahnte Arthur, dass ihm etwas zustoßen könnte und hinterlässt einige Brotkrumen, die die beiden Frauen zu einem Nachlasstreffen eines Adeligen führen und dort findet Freya endlich ein paar wichtige Hinweise…

Der falsche Vogel von C. L. Miller ·Hörbücher

Rezension: Der falsche Vogel von C. L. Miller

Der falsche Vogel von C. L. Miller ist der erste Band der The Antique Hunter’s Guide to Murder-Reihe und ich habe den Krimi als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf das Medium als auch auf den Inhalt eingehen.

Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden, weil ich englische Krimis mag und ich die Relic Hunter-Serie total mochte. Relic Hunter war eine amerikanische Serie mit Sydney Fox als Hauptfigur. Sie ist Professorin für Geschichte an einem amerikanischen College und gemeinsam mit ihrem Assistenten Nigel wird sie immer wieder beauftragt Antiquitäten und Artefakte zu suchen und so anderen „Schatzjägern“ zuvor zu kommen. In der Regel sind ihre Auftraggeber Museen oder Forschungsinstitute. Sidney muss sich immer wieder gegen andere Schatzjäger durchsetzen, die die Artefakte für viel Geld verkaufen wollen und so ist sie eine tolle Kämpferin und Überlebenskünstlerin. Mit so einer Figur hatte ich deshalb auch in diesem Buch gerechnet, aber Freya ist so ziemlich das Gegenteil.

Freya hat vor vielen Jahren ihren Freund verloren, aber statt, dass sie versucht den Mörder zu finden, versteckt sie sich lieber und heiratet sehr schnell danach James, einen Mann, der sie sehr schlecht behandelt (auch heute noch, nachdem sie seit Jahren geschieden sind). Sie ist grau und ein Mauerblümchen, scheint den Biss, den man braucht um als Antiquitätenjägerin zu arbeiten, verloren zu haben und wird insgesamt nicht als besonders mutig oder stark dargestellt. Sie hat zwar ein breites Fachwissen, kennt sich aber mit Mordermittlungen eigentlich nicht aus, scheint auch wenig Ahnung von der Theorie zu haben und ihre Ermittlungsarbeiten wirken so äußerst stümperhaft. Und damit habe ich einige der wichtigsten Punkte für mich zusammen: ich mag starke und mutige Detektivinnen, womit ich in dieser Art von Roman gerechnet hatte, was ich aber nicht bekommen habe. Außerdem mag ich Detektivinnen, die ihre Ermittlungen klug und gewissenhaft vorantreiben, wovon man hier auch wenig gespürt hat. Es geht zwar sehr viel um die Ermittlungen, aber die Hinweise finden Freya und Carole eher zufällig. Und besonders ärgern mich dann so kleine Dummheiten von ihnen: Freya sieht am Abend Licht in ihrem Cottage, obwohl dort eigentlich niemand sein dürfte und sie kommt nicht einmal auf den Gedanken nachzusehen wer sich dort rumtreibt. Stattdessen gerät sie hinterher in Panik, weil komischerweise jemand in ihrer Abwesenheit im Cottage war und sie dort doch wichtige Unterlagen versteckt hatte…

Außerdem wiederholt sie immer wieder, dass mit diesem Schritt ihre Anitquitätenjägerinneninstinkte und -fähigkeiten plötzlich zurückgekehrt sind. Natürlich ist so eine Verwandlung nicht von jetzt auf gleich abgeschlossen, aber so wie das immer wieder wiederholt wurde, wirkte sie jedes Mal überrascht und als ob es das erste Mal wäre, dass sie jetzt endlich die „frühere“ Freya wieder in sich spürt. Irgendwann hat mich das sehr gestört, weil man die Entwicklung nicht richtig nachvollziehen kann.

Caroles Verhalten fand ich am Anfang noch recht sympathisch, aber sie wurde mir im Laufe des Krimis immer unsympathischer. Zum einen, weil sie Arthur beigestanden hat, obwohl dieser den Tod von Freyas Freund mitverursacht hat und Carole scheinbar nicht nachvollziehen kann, weshalb Freya deshalb immer noch traurig ist und zum anderen hält sie Freya immer wieder auf. Beispielsweise als am letzten Morgen der große Showdown beginnt und sie sich erst keinen Wecker gestellt hat und dann auch noch erst ins Bad muss um Lippenstift aufzulegen. Da konnte ich sie und ihr Verhalten wirklich nicht mehr verstehen.

Die Idee hinter dem Krimi finde ich, wie aus meinem ersten Absatz der Rezension deutlich wird, ziemlich toll: eine Frau ermittelt um den Tod eines ehemaligen Freundes aufzuklären und ist gleichzeitig Antiquitätenjägerin, die sich mit Ermittlungsarbeit, Geschichte und wertvollen Objekten auskennt. Ich mag diese Kombination und finde sie immer noch äußerst vielversprechend. Leider war ich dann während des Hörens recht schnell genervt und war immer wieder hin- und hergerissen zwischen „eigentlich ist es doch ziemlich gut“ und „boah die Ermittlungsarbeit (oder Freya und Carole) gehen mir doch zu sehr auf die Nerven und ich würde die Reihe nicht weiterlesen/-hören, wenn es noch mehr Bände gäbe“.

Das Hörbuch wurde von Sandrine Mittelstädt und Matthias Lühn eingesprochen. Die Teile von Lühn passen auf jeden Fall gut zu einem älteren Herrn wie Arthur. Jedes Kapitel beginnt nämlich mit einem „Zitat“, das sich an verschiedene Figuren richtet. Woher diese Zitate stammen, wurde mir nicht so ganz klar. Sandrine hat ihre Arbeit aber wirklich toll gemacht. Man hat direkt ein Bild von Freya bekommen, ihre Stimme und ihre Intonation haben toll zur Figur gepasst und deren Charakter definitiv um einen Aspekt erweitert.

Alles in allem hat mir Der falsche Vogel von C. L. Miller so mittelgut gefallen. Grundsätzlich mag ich die Idee dahinter sehr und finde auch Freya in ihren besseren Momenten ganz lustig, leider sind die nicht allzu häufig. Ich mag die Hörbuch-Adaption sehr gerne. Leider konnte ich auch mit der zweiten Protagonistin, Carole, nicht allzu viel anfangen und fand auch die Ermittlungsarbeit der beiden teilweise stockend und es wirkte eher so als würden sie Hinweise eher durch Glück als durch wirkliches Talent finden, obwohl sie die ganze Zeit ermitteln (leider kann ich auch nicht besser erklären wieso ich diesen Eindruck hatte). Dennoch würde ich den zweiten Band wohl noch hören, wenn es ein deutsches Hörbuch dazu geben sollte, weil ich hoffe, dass sich Freya in diesem Band dann etwas mutiger und selbstbewusster zeigen würde und ihre Ermittlerinnenfähigkeiten wieder etwas ausgeprägter wären.

 

 

 

Danke an Random House Audio für das Hörbuch-Rezensionsexemplar!