Hörbücher

Kurz gesagt: Noch ein Mord, Mylord von Ralf Kramp

Bei Noch ein Mord, Mylord von Ralf Kramp handelt es sich zum einen um den zweiten Band einer Reihe. Da ich den ersten Band nicht kenne, kann ich relativ sicher sagen, dass man den ersten nicht kennen muss, um der Handlung im zweiten Band folgen zu können. Das liegt daran, dass der zweite Band aus mehreren unzusammenhängenden Geschichten besteht. Einzig die beiden Protagonisten kommen immer wieder vor: Reginald Lord Merridew (der Detektiv) und sein Freund und Assistent Nigel Bates und für die beiden hat man relativ schnell ein Gefühl.

Mich hat es am Anfang etwas irritiert, dass der Band aus verschiedenen unzusammenhängenden Geschichten besteht. Natürlich kennt man das von anderen Detektiven (sowohl von Miss Marple als auch von Hercule Poirot oder von Sherlock Holmes gibt es solche Geschichtenbände, aber hier hatte ich einfach nicht damit gerechnet (zumal der Band ja Noch ein Mord, Mylord und nicht „Noch eine ganze Reihe weitere Abenteuer darunter Morde und Entführungen“ lautet).

Kommen wir jetzt aber erst einmal zum Inhalt: Im ersten Fall besucht Merridew ein Theaterstück und löst ganz nebenbei etliche Mordfälle, die im ganzen Land geschehen sind. Im nächsten Fall wird Marilyn Monroe bei einem Besuch in London entführt und Merridew deckt auf welche Hintergründe hinter der Tat stecken. Außerdem gibt es noch einen Fall von gestohlenen Tieren, die bei Wettbewerben Preis gewannen.

Ich muss zugeben, obwohl ich gerade noch einmal in die Inhaltsangabe vom Verlag geschaut habe, erinnere ich mich einfach so gut wie gar nicht an die beiden letzten Fälle (was zugegebenerweise daran liegt, dass es schon ein paar Monate her ist, dass ich dieses Hörbuch gehört habe, aber normalerweise bleibt sonst immer zumindest irgendwas aus den Fällen hängen). Ich erinnere mich nur noch, dass ich dachte, dass der Weihnachtskrimi sicherlich besser gepasst hätte, wenn ich ihn ein paar Wochen später gehört hätte.

Die Krimigeschichten sind allesamt mit einer Portion Humor zu sehen, denn sie erinnern (oder zumindest Figuren oder Motive) relativ häufig an die der großen Kriminalroman-Reihen und sind mit einer gewissen Portion Sarkasmus erzählt.

Ralf Kramp hat das Buch nicht nur geschrieben, sondern auch die Geschichten eingesprochen und ich muss sagen, dass ich ihn als Sprecher ganz in Ordnung fand. Vielleicht lag mein Widerwillen gegen ihn (als Autor und/oder als Sprecher) aber auch an Merridew, den ich absolut nicht ausstehen konnte. Ich finde ihn sehr arrogant, unsympathisch und nervig, außerdem pietätlos. Leider ist mir kein Grund eingefallen, diesen Detektiv auch nur ansatzweise sympathisch zu finden, sodass ich den ersten Band nicht hören werde.

Alles in allem kann ich den zweiten Band der Reihe nicht so wirklich gut weiterempfehlen. Ich mag den Protagonisten nicht und konnte auch mit dem Sprecher, Ralf Kramp, nicht so wirklich warm werden. Außerdem hatte ich etwas anderes erwartet und nicht mit verschiedenen kürzeren Geschichten gerechnet.

Hörbücher

Abgebrochen: Ihre Majestät ermittelt 1: Tod im Buckingham Palast von C. C. Benison

Jane Bee ist die Erzählerin des ersten Bandes, Tod im Buckingham Palast, der Ihre Majestät ermittelt-Reihe von C. C. Benison und so erfahren wir erst einmal wie die gebürtige Kanadierin nach England gekommen ist und wie sie den Job erhalten hat. Nun arbeitet sie im Buckingham Palast als Hausmädchen und lernt dort auch Robin Tukes kennen. Dieser hat immer mal wieder mit psychischen Problemen zu kämpfen, scheint aber grundsätzlich ein lustiger Kerl zu sein (aber hauptsächlich freunden sie sich an, weil er auch aus Kanada stammt). Er schießt er sich bei seiner Geburtstagsfeier ab und liegt bewusstlos im Flug, wo die Queen höchstselbst über ihn stolpert. Nachdem Jane erfahren hat, dass sich Robin, der eigentlich homosexuell ist, mit einem anderen Hausmädchen verlobt hat, ist Jane erst traurig, irritiert und verwirrt und sie fragt sich, ob sein Verhalten auf seiner Geburtstagsparty mit seiner Verlobung zusammenhängt. Robin entzieht sich einem Gespräch mit ihr, weshalb er plötzlich eine Frau heiraten möchte. Kurze Zeit später liegt Robin erneut im Flur, wo die Queen über ihn stolpert, doch dieses Mal ist er tot.

Die Queen unterweist Jane, dass sie selbst die Augen offen halten wird und rät auch Jane, dies zu tun, um herauszufinden, warum dieser junge Mann sterben musste. Jane unterhält sich zeitnah danach mit Robins Verlobter, die sie eigentlich nicht leiden kann und erfährt so, dass die beiden angeblich sehr glücklich miteinander waren, bevor sie sich verlobt haben…

Gelesen wurde das Hörbuch von Jenny Laura Bischoff, die sehr gut gepasst hat zu diesem Hörbuch.

Ich mag die Hörbücher von Lübbe Audio ja eigentlich ganz gerne und mag auch diese kleineren Reihen total gerne und da dachte ich mir, dass ich es ja auch mal mit der Ihre Majestät ermittelt-Reihe probieren könnte. Obwohl ich nicht wirklich etwas negatives über die Reihe und diesen ersten Band sagen kann, außer, dass ich ihn am Anfang relativ langweilig fand, weil es verhältnismäßig lange gedauert hat bis überhaupt etwas passiert ist, habe ich ihn abgebrochen. Und der Grund ist eben genau dieser: ich fand den Anfang sehr langatmig, es ist nichts passiert und man musste sehr lange auf den Mord und den Beginn der Ermittlungen warten.

Über die Queen lässt sich wenig sagen, da diese bisher noch relativ oberflächlich beschrieben geblieben ist. Das hängt natürlich damit zusammen, dass sie die Queen ist, aber mir blieb sie bisher dann doch zu farblos; zumal sie ja schon an ein paar Stellen vorgekommen ist. Außerdem bin ich auch noch nicht sicher, ob ich Jane Bee, die Protagonistin wirklich mag. Ich kann nicht mal sagen weshalb, aber irgendwie bin ich mit ihr nicht wirklich warm geworden, obwohl sie rein objektiv relativ klug und witzig und eigentlich sympathisch ist.

Ich hatte das Hörbuch dann kurzzeitig unterbrochen und konnte mich danach überhaupt nicht mehr aufraffen weiterzuhören und dachte mir dann, dass ich den Krimi vielleicht besser abbreche, wenn mich so überhaupt nicht interessiert, wie es weitergeht.

Aus diesen Gründen habe ich mich entschieden, Tod im Buckingham Palast und damit auch die gesamte Reihe von C. C. Benison abzubrechen. Vielleicht werde ich mich irgendwann entscheiden, den Band doch noch zu beenden, denn vielleicht lag es einfach gerade an meiner aktuellen Stimmung, aber dazu kann ich mich ja auch später noch entscheiden.

Hörbücher

Inhaltsangabe: Wrexford & Sloane 1: Der Tote in der Black Swan Lane von Andrea Penrose

Im ersten Band der Wrexford & Sloane-Reihe lernen sich die beiden Protagonisten erst kennen. Charlotte Sloane ist verwitwet und arbeitet als Karikaturistin. Sie erfährt durch viele niedriger gestellte Menschen auf den Straßen und die zwei Straßenjungen, die so halb bei ihr wohnen, von den Skandalen der Adeligen und Bessergestellten. Dabei ist ein beliebtes Ziel der Earl von Wrexford, der regelmäßig Affären hat und auch sonst so einiges macht, wofür man ihn tadeln könnte und so gibt es einige Karikaturen, die Charlotte von ihm zeichnet.

Als die beiden Jungs eines Abends zu ihr in die Wohnung stürmen, erzählen sie ihr von einem Mord. Charlotte hat zwar keine Lust sich den Tatort anzuschauen, aber wenn sie die ganzen blutigen Details als erste hätte, könnte morgen schon ein Druck veröffentlicht werden.

Als sie anfängt die Ermittlungsabschnitte der Polizei zu veröffentlichen, in denen Wrexford vorkommt, möchte er sich mit A.J. Quill mal unterhalten (denn irgendwoher muss der Künstler ja seine Informationen haben und kann ihm so vielleicht helfen, nicht in der Schlinge zu enden, denn Wrexford hat ein Motiv und ist der Hauptverdächtige der Polizei) und ist überrascht, dass es sich bei dem Künstler um eine Frau handelt. Sie beschließen einen Handel: Wrexford erhält von Charlotte die Informationen, die sie zusammenträgt, damit er nicht am Galgen endet und er unterstützt sie finanziell, was es ihr ermöglicht für Essen und Kleidung für sich und die beiden Jungs zu kaufen und darüber hinaus stellt sich bald heraus, dass die Todesfälle etwas mit ihrem Tod ihres Mannes vor einigen Monaten zu tun haben könnten.

Hörbücher

Rezension: Wrexford & Sloane 1: Der Tote in der Black Swan Lane von Andrea Penrose

Ich höre den ersten Band der Reihe als Hörbuch, weshalb ich sowohl auf das Medium als auch auf den Inhalt eingehen werde.

Die Reihe hatte ich schon länger im Kopf und habe immer wieder überlegt, ob ich sie nicht mal hören/lesen möchte, da ich historische Krimis mit weiblichen Ermittlerinnen eigentlich ganz gerne mag (auch wenn Paare ermitteln), aber was mich geschreckt hat, war, dass er nicht als Cosy Crime gekennzeichnet war. Tatsächlich ist das auch eine Sache, die ich nicht gut finde: der Mord, der Tatort und auch weitere Details werden teilweise relativ blutig und brutal beschrieben. Da ist der Anfang noch mit am Schlimmsten gewesen, aber auch zwischendrin gab es die ein oder andere Szene (beispielsweise der zweite Mord), die mir eigentlich zu viel ist. Da es sich eben um einen Krimi und nicht um einen Cosy Crime handelt, soll das hier gar keine Kritik, sondern schlichtweg ein Hinweis sein.

Ich muss sagen, dass ich den ersten Band vor einiger Zeit schon mal gehört hatte, nicht so richtig begeistert war, und dann einfach die Rezension nicht geschrieben habe. Jetzt wollte ich die Rezension aber gerne noch schreiben und dafür das Hörbuch nochmal hören, und muss sagen, dass ich beim zweiten Mal hören irgendwie mehr davon angetan bin.

Vorweg: Wrexford ist ein arroganter Arsch, der sich einiges darauf einbildet Aristokrat zu sein, und er behandelt Charlotte immer wieder abschätzig, verheimlicht ihr Dinge, die sie als „Frau“ ja nicht wissen muss und macht mit den beiden Straßenjungen, für die Sloane sorgt, Dinge unter „uns Männern“ aus. Zum einen finde ich sein Verhalten gegenüber einer Frau, die es auch nach dem Tod ihres Mannes geschafft hat, ihren Lebensstandard zu halten und ihren Lebensunterhalt zu verdienen ziemlich schäbig, aber zumindest macht er sie nicht nieder, weil sie arbeitet (wahrscheinlich weil das lächerlich wäre, denn sie muss ja von etwas leben). Und zum anderen finde ich es unglaublich anmaßend, dass er Dinge mit den beiden Jungen macht und sie zwingt, sie Charlotte zu verheimlichen, obwohl sie ja so eine Art Ziehmutter für die beiden ist. Kurzum ich finde seinen Charakter noch immer schwierig.

Charlotte Sloane ist, wie man schon aus dem Absatz hierüber herauslesen kann, eine unglaublich mutige, warmherzige, junge Frau. Hinzu kommt, dass sie auch noch klug und begabt ist. Und sich wirklich durchbeißen kann und immer versucht, egal was ihr das Leben hinwirft, auf den Füßen zu bleiben. Sie trägt zu den Ermittlungen mindestens genauso viel bei wie er und ist eine wirklich tolle Figur. Gerne würde ich noch mehr über ihre Vergangenheit erfahren, denn hier gibt es immer wieder Andeutungen, zu denen in den nächsten Bänden bestimmt noch mehr Informationen kommen könnten.

Ich muss sagen, dass es zwar einige Zeit dauert bis sich Sloane und Wrexford treffen und gemeinsam ermitteln, aber davor gibt es ja auch schon Ermittlungen und so mochte ich diesen Teil, der für mich bei einem Krimi immer sehr wichtig ist, eigentlich ganz gerne. Ein bisschen schade finde ich auch, dass sie relativ früh wissen wer es war, aber dann noch eine Ewigkeit brauchen um es zu beweisen bzw. den Täter/die Täterin verhaften zu können.

Omid-Paul Eftekhari hat das Hörbuch eingesprochen und ich muss sagen, dass ich es bei solchen Büchern, in denen es um ein Ermittler-Duo bestehend aus einem Mann und einer Frau eigentlich gerne mag, wenn die verschiedenen Perspektiven abwechselnd von einem männlichen Sprecher und einer weiblichen Sprecherin gelesen werden. Davon abgesehen fand ich Eftekhari aber gut. Ich mochte es, ihm zuzuhören.

Alles in allem hat mir der erste Band der Wrexford und Sloane-Reihe gut gefallen. Ich mag Sloane lieber als Wrexford, aber das ist in Ordnung und ich mag ihre Ermittlungsarbeit recht gerne. Es handelt sich um einen soliden Krimi, der für mich schon ein bisschen zu brutal ist, aber darauf hatte ich mich am Anfang ja eingelassen und ich mag den Sprecher Eftekhari ganz gerne. Ob ich den zweiten Band noch lese/höre, weiß ich nicht, denn ich habe noch nicht so genau rausgefunden, ob es die weiteren Bände alle als Hörbücher gibt (auf der Verlagsseite steht es nämlich nicht bei allen dabei) und muss dann auch noch herausfinden, wo man diese hören kann.

Die Mission beginnt von J. Gómez-Jurado und B. Montes ·Hörbücher

Inhaltsangabe: Amanda Black – Die Mission beginnt von Juan Gómez-Jurado und Bárbara Montes

Bei Amanda Black – Die Mission beginnt von Juan Gómez-Jurado und Bárbara Montes handelt es sich, wie der Name des Bandes bereits nahelegt, um den ersten Band der Reihe. Amanda lebt mit ihrer Großtante in einer winzigen Wohnung und sie sind eigentlich sehr arm bis Amanda von einem mysteriösen Boten einen Brief überreicht bekommt. Ihre Großtante möchte nicht, dass Amanda den Brief liest, denn sie möchte das junge Mädchen beschützen, doch Amanda ist neugierig und öffnet den Brief:

Sie hat die Villa ihrer Eltern geerbt, muss aber eine wichtige Aufgabe übernehmen und sich zuallererst beweisen, damit sie das Erbe annehmen kann. Amanda lernt auf ihrer neuen Schule, auf die sie wechseln muss, weil die Villa zu weit von ihrer alten Schule entfernt ist, Eric kennen. Eric ist ein Computergenie und nachdem sich Amanda und er angefreundet haben, hilft er ihr bei ihrer ersten Mission.

Amanda erfährt, dass ihre Eltern Diebe waren, die Dinge stehlen, die der Menschheit gefährlich werden könnten. Diese Dinge haben sie in einer geheimen Kammer in ihrer Villa aufbewahrt. Ihre erste Mission wird es, diese Kammer zu öffnen. Dafür gibt es einen Glasschlüssel, aber obwohl der Diener und ihre Großtante überall im Haus nach dem Schlüssel gesucht haben, können sie diesen nicht finden. Amanda und Eric finden heraus, dass der Schlüssel einer Firmenbossin gehört und sie diesen öffentlich ausstellt.

Zufällig werden Amanda und Eric von ihrer neuen Schulfreundin zur Firmenfeier eingeladen, weil ihr Vater dort arbeitet und so nutzen Eric und Amanda die Einladung für ihren Raub…

Die Mission beginnt von J. Gómez-Jurado und B. Montes ·Hörbücher

Rezension: Amanda Black – Die Mission beginnt von Juan Gómez-Jurado und Bárbara Montes

Bei Die Mission beginnt von Juan Gómez-Jurado und Bárbara Montes handelt es sich um den ersten Band der Amanda Black-Reihe. Ich habe den ersten Band als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf das Medium als auch auf den Inhalt eingehen.

Amanda ist eigentlich ein ganz normales Mädchen bis sich an ihrem 12. Geburtstag alles verändert: plötzlich entwickelt sie seltsame Fähigkeiten und klettert wagemutig an irgendwelchen Gebäuden herum und sie erhält das Erbe ihrer Eltern, eine Villa und die dazugehörenden Aufgaben. Ich finde es sehr seltsam, dass ihre Großtante ihr davor nichts davon berichtet hat und Amanda bis zu dieser Zeit auch offenbar nicht genug Interesse an ihren Eltern hatte, um sie auszufragen. Auch die Freundschaft mit Eric und seine Verbindung zu ihren Eltern scheint mir mehr als ein Zufall zu sein und wirkt so leider sehr konstruiert.

Eric kann ich noch nicht so richtig einschätzen. Auf der einen Seite ist er verletzt, wenn Amanda ihn des Verrats bezichtigt, auf der anderen Seite erzählt er nichts von seinem Vater und, dass er deshalb Interesse an ihr und ihrer Freundschaft hat, weil er weiß, dass sich ihre Eltern kannten. Auch, dass er Hemmungen hat, Sachen zu stehlen, sich aber so einfach auf ein gefährliches Unterfangen wie den Rückdiebstahl des Schlüssels einlässt, fand ich komisch. Da stellte sich mir die Frage, ob er nur moralische Bedenken hat (zumal sie ja in der Zukunft wird stehlen müssen oder zumindest wird es von ihr erwartet) oder ob er auch Bedenken hat, dass sie entdeckt werden könnten (denn diese Gefahr besteht ja tatsächlich).

Mir hat auch nicht gefallen, wie die Handlung „proportioniert“ ist. Am Anfang geschieht alles unglaublich langsam und es gibt gefühlt eine ellenlange Vorgeschichte bevor die eigentliche Handlung beginnt und die eigentliche Handlung, die Planung und Durchführung des Diebstahls wird dann gefühlt sehr schnell abgehandelt. Der Diebstahl wird praktisch gar nicht (für die Hörer:in zumindest) geplant und dann einfach ausgeführt und genau so stümperhaft wird der Diebstahl dann auch ausgeführt. Natürlich ist Amanda erst 12 Jahre alt und hat noch nie einen Diebstahl durchgeführt aber gerade deshalb hätte es ja Sinn ergeben diesen ersten Diebstahl besonders ausführlich zu planen. Ich fand es schade, dass dies hier einfach weggespart wurde.

Gesprochen wurde das Hörbuch von Magdalena Montasser, Henning Nöhren und Tanja Fornaro und ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, weshalb es zwei weibliche Sprecherinnen gab, aber Henning Nöhren spricht, vermutlich, Eric, denn dieser hat zumindest ein paar wenige Kapitel, die aus seiner Sicht spielen und mit einer männlichen Stimme eingesprochen sind. Insgesamt fand ich die Hörbuch-Adaption aber stimmig. Mir hat vor allem auch gefallen, dass die einzelnen Tracks den Kapiteln zugeordnet sind und diese auf einer Seite des Digipacks aufgeführt sind, sodass man theoretisch auch parallel lesen und hören kann (oder in einem Buddy-Read einer das Hörbuch hört und der andere das Buch liest).

Alles in allem war ich von Amanda Black – Die Mission beginnt von Juan Gómez-Jurado und Bárbara Montes nicht sonderlich begeistert und ich werde wahrscheinlich die nächsten Bände nicht mehr als Hörbücher hören. Amanda hat zwar nichts an sich, weshalb man sie nicht sympathisch finden sollte, aber richtig warm geworden bin ich mit ihr leider eben so wenig wie mit Eric oder einer der anderen Figuren. Auch die Handlung und wie diese aufgeteilt war, fand ich eher nicht so toll und habe mich am Anfang echt gefragt, wann es denn richtig losgeht, und war am Ende überrascht, dass der Diebstahl offenbar keiner ausführlichen Planungen bedarf. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass die nächsten Bände besser werden, wenn die Handlung mal so richtig in Schwung gekommen ist und vor allem das Ende verspricht, dass Amanda eine gefährliche Gegnerin erhalten haben könnte…

 

 

 

Danke an cbj audio für das Hörbuch-Rezensionsexemplar!

Hörbücher ·Mayfair House von A. Hay

Inhaltsangabe: Mayfair House von Alex Hay

Mayfair House von Alex Hay hat einige Protagonistinnen, aber die wichtigste der Hauptfiguren ist sicherlich Dinah King. Mrs. King ist die Haushälterin im Haushalt de Vries und erfährt kurz vor dem Tod des Hausherren, dass sie die erstgeborene Tochter des Hausherren ist und deshalb das Erbe ihres Vaters erhalten soll. Dafür muss sie aber einen Brief finden, den ihr Vater irgendwo im riesigen Haus versteckt hat.

Als sie auf der Suche nach dem Brief kurz vor den Bereichen der männlichen Dienstboten aufgefunden wird, wird sie entlassen und verliert so die Chance weiter nach dem Brief zu suchen. Sie beschließt gemeinsam mit einer ehemaligen Kollegin und ihrer Tante (und somit natürlich der Schwester ihres Vaters) und einigen engagierten Helferinnen einen riesigen Diebstahl zu planen: während ihre Halbschwester oben den Ball der Saison feiert, stehlen die eingeschleusten Dienstmädchen und ehemaligen Angestellten im Haushalt alles was nicht niet- und nagelfest ist.

Dinah plant mit ihren Helferinnen alles von vorne bis hinten auf die Minute durch. Sie besorgen sich Männer, die ihnen beim Schleppen helfen, der Großteil der Arbeit wird aber von einer Hand voll Frauen erledigt, die teilweise beeindruckende Fertigkeiten haben.

Währenddessen verfolgt Dinah aber auch eigene Pläne: sie möchte endlich diesen Brief finden und damit ihr Erbe einfordern, sie möchte ihrer arroganten Halbschwester alles nehmen, was ihr eigentlich nicht gehört und sie möchte William, den sie im Haushalt ihres Vaters kennengelernt hat, an ihrer Seite haben. Ihre Tante, Mrs. Bone, hat ebenfalls eigene Pläne: weil die Geschäfte in letzter Zeit schlecht laufen, braucht sie dringend Geld und obwohl der Raubzug viel einbringen soll, braucht sie deutlich mehr als nur ihren eigenen Anteil. Winnie hat ebenfalls ein Problem: als sie noch im Haushalt de Vries arbeitete, erfuhr sie, dass einige der jungen Dienstmädchen von ihrem Dienstherrn an reiche Männer verkauft wurden und einige der Frauen wurden danach nie wieder im Haushalt gesehen und nun möchte sie, dass diese Männer bestraft werden. Alice hat auch ein Geheimnis: sie braucht das Geld aus dem Raub dringend, um ihre Schulden abzuzahlen und sie verliebt sich in ihre „Dienstherrin“ Miss de Vries und hat ein schlechtes Gewissen ihr das Geld zu rauben…

Neben diesen vier Personen helfen auch noch die beiden Janes, zwei Akrobatinnen mit einer schmerzlichen Vergangenheit, und Hephzibah Grandcourt, eine Schauspielerin und begabte Hochstaplerin, bei dem Raub.

Wird der Raub gelingen und kann die Beute so aufgeteilt werden, dass alle Frauen danach gut davon leben können…?

Hörbücher ·Mayfair House von A. Hay

Rezension: Mayfair House von Alex Hay

Ich habe von diesem Buch, einem Heist-Roman mit historischem Setting und starken weiblichen Figuren, gehört und dachte mir sofort: das klingt alles total super und ich werde von diesem Roman bestimmt total begeistert sein. Und dann…

Aber kommen wir erst einmal dazu: ich habe diesen Heist-Roman als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen.

Als ich das Hörbuch ausgepackt habe, war ich vom Digipack begeistert: man klappt es auf und stößt direkt auf einen Plan des Hauses de Vries. Die Idee finde ich super und auch, dass man dort einige Hinweise auf den Plan wie „den Bobby abfangen“, „hier warten die Kamele“ findet, hat mir gut gefallen. Ich habe mich allerdings gefragt, ob dieser Plan wirklich notwendig gewesen wäre und ich finde, dass ich auch gut darauf hätte verzichten können. Ich habe den Plan zumindest nicht gebraucht, um der Handlung folgen zu können. Dafür wäre aber eine Liste mit den beteiligten Figuren und nicht nur den weiblichen Hauptfiguren, sondern am besten mit allen Figuren, sehr hilfreich gewesen, weil ich relativ lange gebraucht habe, um bei den vielen verschiedenen Figuren und ihren Motiven vollkommen durchzusteigen (zumal ja viele Details auch erst im Laufe des Romans ans Licht kommen).

Eingesprochen wurde das Hörbuch von Nora Schulte. Das war ganz witzig, weil ich relativ kurz nacheinander eben Mayfair House und das ebenfalls von Nora Schule eingesprochene Agency for Scandal gehört habe und echt Schwierigkeiten damit hatte, dass die Stimmen so ähnlich klangen (was ja klar ist, wenn es sich um die gleiche Sprecherin handelt). Schulte hat mir als Sprecherin für Mayfair House dennoch gut gefallen und ich mochte es, ihr zuzuhören.

Und hiermit kommen wir zu einem großen Problem: Ich weiß noch, dass ich mir während des Hörens dachte, dass ich gerne noch mehr Details über den Raub im Vorfeld gehabt hätte, weil ich den Eindruck hatte, dass nicht alles bis ins kleinste Detail durchgeplant ist. Dennoch gab es einige Planung und es wurde zumindest teilweise beschrieben wie der Raub durchgeführt werden soll. Welche der Frauen welche Fähigkeiten mitbringt, um ihre Aufgabe zu erfüllen, wurde eben größtenteils erst während des Raubes selbst klar. Natürlich ist mir bewusst, dass der Raub einiges an Spannung verliert, wenn der Plan vorher zu ausführlich bekannt gegeben wird, aber dennoch hatte ich das Gefühl, dass vor allem Mrs. King nicht so wahnsinnig viel zum Plan beiträgt, außer, dass sie die Idee dazu hat und ich denke man hätte den Raub auch weniger ausführlich schildern können, wenn man vorher den Plan besser dargestellt hätte und man als Leser:in (oder wie ich als Hörerin) hätte verfolgen können wie der Plan an die Gegebenheiten angepasst und immer weiter verfeinert wird. Hier ist der Roman einfach so stark hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben, dass ich sehr, sehr enttäuscht wurde.

Hinzu kam noch, dass ich mit dem Schreibstil überhaupt nicht klargekommen bin. Ich kann nicht genau sagen, woran es lag, aber ich habe mich wirklich mehrfach am Schreibstil gestört und fand diesen im Hörbuch wirklich anstrengend und nervig.

Das Cover, sowohl vom Roman als auch vom Hörbuch, finde ich aber sehr schön, obwohl ich nicht genau weiß, was die folgenden Ornamente darstellen sollen. Aber die Farben, Gold, Weiß und Rot, haben mir in der Kombination wirklich gut gefallen und ziehen auch direkt die Aufmerksamkeit an.

Alles in allem hat mir Mayfair House von Alex Hay leider nicht so gut gefallen, wie ich es mir erhofft hatte. Ich hatte aber auch wirklich sehr hohe Erwartungen an diesen Heist-Roman und so hatte ich leider eine recht hohe Fallhöhe. An sich finde ich die Idee hinter der Geschichte super und kann mir vorstellen, dass diese mit ein wenig anderen Schwerpunkten sogar ein Jahreshighlight für mich hätte werden können. Leider kam dann noch dazu, dass ich mit dem Schreibstil des Autors nicht klargekommen bin. Auch die weiblichen Figuren, mit denen ich mich eigentlich gerne hätte identifizieren können, die stark und selbstbewusst waren, konnten mich nicht überzeugen, weil sie mir leider größtenteils unsympathisch waren, obwohl sie rein objektiv eigentlich Figuren waren, die ich normalerweise mag. Tatsächlich mochte ich Winnie und die beiden Janes am liebsten. Insgesamt konnte Mayfair House leider einfach meine Erwartungen nicht erfüllen.

 

 

 

Ich danke Random House Audio für das Hörbuch-Rezensionsexemplar!

Herr Heiland ermittelt ·Hörbücher

Kurz gesagt: Herr Heiland (8) und der tote Herbergsvater von Johann Simons

Im achten Band der Reihe Herr Heiland und der tote Herbergsvater von Johann Simons fährt Heiland mit seinen Messdienern, seiner Haushälterin und dem Küster auf Messdienerfahrt. Direkt am ersten Abend wird der Herbergsvater tot auf dem Grillplatz der Herberge gefunden. Heiland beginnt sofort mit seinen Ermittlungen auch wenn die örtliche Polizei nicht begeistert ist. Seine Haushälterin und sein Küster halten die Mitarbeiter sofort für Hauptverdächtige, denn zwischen Dimpel und der Haushälterin der Herberge und zwischen dem Küster und dem Hausmeister der Herberge gibt es schon seit Jahren Meinungsverschiedenheiten. Als Heiland herausfindet, dass das Opfer regelmäßig Beziehungen zu irgendwelchen Frauen hatte, vermutet er dort ein Motiv…

Ich muss sagen, dass die Handlung in diesem Band mal komplett anders aufgezogen ist: Heiland fährt das erste Mal etwas weiter weg um dort einen Fall zu lösen. So kommen von den altbekannten Figuren nur wenige vor: seine Haushälterin und der Küster und am Telefon kurz Tobias Kern, der Polizist, und dessen Partnerin und Mitarbeiterin Monika Söhnchen. Das fand ich sehr schade, auch wenn ich natürlich verstehe warum nicht alle Fälle in Sonntal spielen können. Dennoch war dieser Band so anders, dass ich schon fast das Gefühl hatte als hätte nicht Simons den Krimi geschrieben.

Heiland hat in vorherigen Bänden schon hin und wieder unsympathische Aussagen getätigt, aber in diesem Band fand ich es besonders schlimm. Als Pfarrer sollte er doch eigentlich gerne mit Kindern arbeiten und doch sagt er immer wieder Dinge über den Ausflug mit den Kindern und die Kinder selbst, die mir ihn sehr unsympathisch gemacht haben.

Soweit also zum Inhaltlichen, aber da ich den Krimi wieder als Hörbuch gehört habe, nun auch noch ein Absatz zum Medium.

Leider hat Lübbe Audio auch noch den Sprecher ausgetauscht. Dieser Band (und leider auch die folgenden) wurde von Hans Jürgen Stockerl eingesprochen, der für mich einfach nicht zum Krimi passt. Ich mochte seine Art den Dialekt zu sprechen nicht. Ich mag auch nicht wie er die Figuren sprechen lässt und seine Stimme klingt für mich einfach zu jung für den schon etwas älteren Heiland. Das liegt sicherlich auch daran, dass alle vorherigen Bände von Reinhard Kuhnert eingesprochen wurden, der für mich inzwischen einfach zu der Reihe gehört.

Alles in allem war der achte Band der Reihe Herr Heiland und der tote Herbergsvater von Johann Simons für mich eine einzige Enttäuschung und ich werde die Reihe wohl erst einmal unterbrechen (vielleicht sogar für immer), denn mit dem neuen Sprecher komme ich einfach nicht klar und Heilands Anwandlungen finde ich manchmal auch unerträglich.

Hörbücher

Abgebrochen: Die Seiten der Welt von Kai Meyer

Lange schon liegen die drei Hörbuch-Bände der Die Seiten der Welt-Reihe bei mir rum und warten darauf, dass ich mich endlich entscheide, ob ich sie hören möchte oder nicht. Erst kürzlich habe ich mich dann entschieden, dass ich die (doch relativ lange) Reihe endlich beginnen möchte und habe mich drauf gefreut: die Titel klingen als würde es um Bücher gehen und das klang schon mal sehr vielversprechend. Ich bin beim Fantasy-Genre immer etwas skeptisch, weil ich keine zu brutalen Bücher mag und am Anfang fängt dieser erste Band der Reihe auch relativ harmlos an:

Furia Salamandra Faerfax lebt mit ihrem verschrobenen Vater, ein paar Hausangestellten und ihrem seltsamen Bruder in einem großen Herrenhaus. Sie hat noch keine vollen magischen Kräfte, aber diese scheinen sich bei ihr zu entwickeln und sie lebt ein relativ ruhiges Leben und verbringt viel Zeit in der geheimen Bibliothek unter ihrem Haus, außerdem hat sie einen besonderen Brieffreund: einen Jungen, der vor etwa 200 Jahren lebte und mit dem sie Nachrichten über ein Tagebuch austauscht.

Als ihr Vater bei einem Auftrag ermordet wird, sie selbst flüchten muss, um ihr Leben zu retten, ihr Haus angegriffen wird und sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihr kleinen Bruder schützen muss, fand ich das alles schon ziemlich schlimm und sehr viel auf einmal für eine 14-Jährige. Ich mag es gar nicht, wenn ein Autor seinen Figuren mehr zumutet als ein einziger Mensch eigentlich auf einmal aushalten kann; zumal wenn es sich um Kinder (oder Jugendliche) handelt. Als dann noch hinzu kommt, dass sie ihre beiden Hausangestellten, mit denen sie sich gut versteht, tot in der Küche auf dem Boden liegen sieht und ihr Bruder vor ihren Augen entführt wird und sie somit jeder Bezugsperson, die sie bis dahin kannte, beraubt wird, war bei mir die komplette Lust auf das Buch verbraucht.

Mir war es vorher schon an einigen Stellen zu brutal, aber das in der Gesamtheit sorgt einfach dafür, dass ich auf das Buch so überhaupt keine Lust mehr habe, obwohl ich die Inhaltsangabe nach wie vor reizvoll klingend finde.

Das Cover finde ich unabhängig davon sehr schön und auch der Spreche war ganz in Ordnung, obwohl ich nicht verstehe, warum ein Mann dieses Buch gesprochen hat; für mich hätte eine weibliche Stimme besser zum Roman gepasst.

Auch, dass der Roman sehr langsam und gemächlich beginnt, hat mich irgendwann genervt: es passiert in den ersten Stunden des Hörbuchs eigentlich nichts bis zu dem Zeitpunkt, an dem alles schief geht und alle sterben. Das fand ich einfach unglaublich ermüdend und war zu diesem Zeitpunkt sehr froh, dass ich das Buch nicht lesen musste, sondern hören konnte (sonst hätte ich es wahrscheinlich noch deutlich früher abgebrochen).

Aus allen diesen Gründen habe ich Die Seiten der Welt von Kai Meyer abgebrochen, auch wenn ich es, wie beschrieben, schade finde, weil die Inhaltsangabe durchaus vielversprechend klang.