Du sollst nicht begehren von M. Bergmann ·Hörbücher

Inhaltsangabe: Der Rabbi und der Kommissar 2 – Du sollst nicht begehren von Michel Bergmann

Im zweiten Band der Der Rabbi und der Kommissar-Reihe Du sollst nicht begehren von Michel Bergmann ermittelt Rabbi Henry Silberbaum in einem neuen Fall: eine junge Frau aus seiner Gemeinde ist seit Wochen verschwunden, doch Sorgen scheint sich ihre Familie nicht wirklich zu machen. Ihr Ehemann verbietet dem Rabbi zu ermitteln und meint, dass er die Sache selbst in den Griff bekommen wird und später meint er, dass er die Entführer schon kenne und selbst mit der Situation fertig wird. Galinas Mutter macht sich zwar Sorgen, kriegt von ihrem Schwiegersohn aber verboten, eine Vermisstenanzeige aufzugeben und so bittet sie den Rabbi erst um seine Hilfe um dann doch wieder einen Rückzieher zu machen. Für Henry stellen sich mehrere Fragen: ist die junge Frau vor ihrem brutalen, deutlich älteren Ehemann geflohen, ist sie einfach in den Urlaub gefahren oder wurde sie entführt?

Neben ihrem dubiosen Ehemann, hätte auch dessen Ex-Frau und seine beiden jugendlichen bzw. gerade erwachsen gewordenen Söhne ein Motiv die Frau verschwinden zu lassen. Henry deckt auf, dass Galina mit dem älteren Sohn, der eher in ihrem Alter war als ihr Ehemann, befreundet war, aber waren die beiden vielleicht auch ein Liebespaar? Oder ist Galina mit einem anderen Mann durchgebrannt? Möglicherweise steckt auch ihre Schwimmkarriere dahinter und sie möchte nochmal an den olympischen Spielen teilnehmen und hat sich deshalb zurückgezogen?

Henry deckt bei seinen Ermittlungen jede Menge Verstrickungen auf und stößt auf ein altes Geheimnis, das mit der russischen Botschaft zu tun zu haben scheint…

Du sollst nicht begehren von M. Bergmann ·Hörbücher

Rezension: Der Rabbi und der Kommissar 2 – Du sollst nicht begehren von Michel Bergmann

Ich habe den zweiten Band der Reihe wie auch den ersten schon als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf das Medium als auch auf den Inhalt eingehen.

Zuerst einmal zum Inhalt: klar ist es schwierig für einen inoffiziellen Detektiv einen Fall zu lösen, denn man muss als Autor:in ja plausibel machen wie der/die Detektiv:in an den Fall gekommen ist. Hier ist es ja nachvollziehbar: zu Anfang möchte die Mutter der Vermissten, dass der Rabbi ermittelt. Gerade deshalb finde ich es ja so schade, dass dieser Fall so lange in der Schwebe ist: gibt es überhaupt einen Fall? Wenn ja, worin genau besteht dieser? Mord? Entführung? Dadurch, dass nicht einmal klar ist, um was für eine Art von Fall es sich hier handelt, dümpeln die Ermittlungen auch nur so vor sich hin, was ich überhaupt nicht mag.

Was mir hingegen gut gefällt, ist, dass man hier immer wieder etwas über den jüdischen Glauben lernen kann und das hat mir wirklich gut gefallen. Hier geht es beispielsweise darum wie jüdische Hochzeiten ablaufen und was Antisemitismus ist. Vor allem beim letzten Thema handelt es sich ja um ein sehr wichtiges Thema, das in solch einem Krimi natürlich gut erwähnt werden kann. Ich finde es auch gut, dass es in den Fällen bisher nicht darum ging, dass Antisemitismus das Motiv für den Mord war. Das hätte ich etwas platt gefunden.

Dietmar Bär spricht auch diesen Band, wie den vorherigen ein, was mir gut gefällt. Ich mag ihn als Sprecher und ich finde er passt wunderbar zu der Reihe und zu Henry Silberbaum. Alleine deshalb lohnt sich das Hörbuch, meiner Ansicht nach, schon.

Leider bin ich mit Henry an der ein oder anderen Stelle dieses Mal nicht so richtig warm geworden. Irgendwie fand ich es schwierig, einen Zugang zu ihm zu finden und ich bin auch nicht sicher wie er sich seine Beziehung zu seiner New Yorker Freundin vorstellt. Kommissar Berking kommt zwar immer wieder vor und ist inzwischen auch ein guter Freund des Rabbis, aber irgendwie erfährt man über ihn sehr wenig in diesem Band und so bleibt er leider recht farblos.

Insgesamt hat mir Der Rabbi und der Kommissar 2 – Du sollst nicht begehren von Michel Bergmann nicht mehr so gut gefallen. Der dritte Band ist im Dezember rausgekommen, dazu gibt es noch keine Hörbuch-Ankündigung (wobei man sagen muss, dass das Hörbuch für den zweiten Band das erste Mal für Ende 2022 angekündigt war und dann immer wieder verschoben wurde bis es im Dezember 2023 dann erschienen ist) und ich weiß nicht, ob ich das normale Buch lesen würde, weil ich die Reihe mit den Hörbüchern angefangen habe. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich die Reihe noch weiter verfolgen werde, wenn es kein Hörbuch geben wird. Dennoch handelt es sich hier um einen soliden Cosy Crime, der in Frankfurt am Main spielt und einen jüdischen Ermittler hat. Die Kombi scheint mir relativ einzigartig zu sein.

 

 

 

Danke an Schall & Wahn bzw. Random House Audio für das Rezensionsexemplar!

Hörbücher ·Stolz und Vorurteil von J. Austen

Kurz gesagt: Stolz und Vorurteil von Jane Austen

Im Roman Stolz und Vorurteil von Jane Austen geht es um die fünf Bennet-Schwestern Jane, Elizabeth, Mary, Kitty und Lydia. Als in ihre Nachbarschaft Mr. Bingley zieht, trifft Jane das erste Mal auf den jungen Mann und beide scheinen sich ineinander zu verlieben. Mit ihm kommen auch Mr. Darcy und Mr. Bingleys Schwestern (und sein Schwager) in die Nachbarschaft. Zwischen Bingley und Jane entspinnt sich eine zarte Liebe, die allerdings jäh unterbrochen wird, als die Bingleys plötzlich wegziehen. Jane ist untröstlich, kann sich aber nicht vorstellen, dass seine Schwestern gegen die Liebe integriert haben. Elizabeth ist da anderer Meinung, die ihr auch bald von Mr. Darcy bestätigt wird, weil er dachte, dass Jane Bingley nicht wirklich liebt. Elizabeth ist darüber so wütend, dass sie Darcy Liebesbekundungen (die er nicht sonderlich einfühlsam vermittelt) überhört und ihn in die Wüste schickt. Erst als er bei einem Problem mit der jüngsten Tochter Lydia, die sehr unbedacht ist, weiterhilft, lässt Elizabeth ihre zuvor bereits in der Entwicklung begriffenen Gefühle zu…

Ich habe Jane Austens Stolz und Vorurteil als Hörspiel, das in einer Kooperation von Der Hörverlag, Deutschlandfunk und hr2 Kultur, gehört, deshalb werde ich sowohl kurz auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen.

Ich mag Austen eigentlich ganz gerne, obwohl ihre Frauenbilder häufig ja eher kritisch und im zeitgenössischen Kontext gesehen werden müssen. Elizabeth, die Hauptfigur in Stolz und Vorurteil, ist aber ein Charakter, dem eine gute Partie nicht so wichtig ist. Sie weiß sich aber dennoch zu benehmen und wird von potentiellen Heiratskandidaten positiv wahrgenommen. Kritisch könnte man auch sehen, dass das Verhalten der Schwestern auf andere Schwestern zurückfällt und somit zeigt, wie archaisch die Zeit und wie wichtig die Außenwahrnehmung war.

Warum Stolz und Vorurteil ausgerechnet das bekannteste und beliebteste von Jane Austens Romanen ist, habe ich nicht verstanden. Es handelt sich sicherlich um einen guten Roman, der sehr komplex ist, bei dem es einigen Trubel gibt und einige interessante Figuren, aber ob er wirklich besser ist als andere Romane der Autorin, kann ich nicht sagen. Ich habe mich am Anfang sogar schwer getan, weil ich mit dem Protagonisten und der Protagonistin nicht so richtig warm wurde und sie relativ unsympathisch fand. Natürlich geht es genau darum bei diesem Roman, weil bei beiden durchaus eine Entwicklung erkennbar ist. Und gerade das hat mir gut gefallen an diesem Roman.

Es handelt sich hier, wie oben erwähnt, um einen sehr komplexen Liebesroman, weil es sehr viele Figuren gibt. Alleine bei den Bennet-Schwestern gibt es fünf, die jeweils Verbindungen eingehen und auch die Streitereien zwischen den Schwestern und ihren Verehrern sorgen für eine gewisse Komplexität. Das hat mich am Anfang, im Hörspiel, etwas verwirrt, aber nach dem zweiten Hören bin ich durch die ganzen Figuren und deren Handlungen deutlich besser durchgestiegen.

Ich mochte auch die Sprecherinnen und Sprecher eigentlich ganz gerne, wobei ich Alexander Fehrings Stimme für Darcy nicht so passend fand, seine Sprechweise hat mir aber gut gefallen. Maeve Metelka (Elizabeth) hat mir aber gut gefallen, genau wie viele der anderen Sprecher:innen. Auch die musikalische Untermalung des Hörspiels gefällt mir sehr gut.

Insgesamt hat mir Stolz und Vorurteil von Jane Austen als Hörspiel sehr gut gefallen. Ich mag die Hörspiele dieser Reihe sehr gerne und empfehle sie weiter, wenn man sich mit einer stark gekürzten Version der Jane Austen-Romane beschäftigen möchte. Ich mag die Geschichten selbst, aber auch die Aufbereitung als Hörspiel.

Adventskalender 2023 ·Daheim lauert der Tod von A. Lane ·Hörbücher

Kurz gesagt: Daheim lauert der Tod von Andrew Lane

Daheim lauert der Tod von Andrew Lane ist der achte Band der Young Sherlock Holmes-Reihe. Sherlock studiert noch in Oxford als er von seinem Bruder Mycroft erfährt, dass ihre Mutter gestorben ist. Gemeinsam kehren sie nachhause zurück, wo er seit Jahren das erste Mal seine Schwester Emma wiedertrifft. Diese wirkt immer noch geistesabwesend, ist aber inzwischen verlobt. Nachdem Sherlock Einbrecher, die in ihr Zuhause eingebrochen sind, verfolgt hat, und am nächsten Tag drei Verdächtige im Haus des Verlobten antrifft, verändert sich Mycrofts Verhalten. Er stiehlt einen Brief, den Sherlock zusammen mit Matty zurückstiehlt und gemeinsam mit Emmas Verlobten machen sie sich auf nach Ägypten um ein großes Verbrechen zu verhindern und den Bruder des Verlobten zu retten, doch dabei muss sich Sherlock gegen sein Land und seinen Bruder stellen…

Da ich diesen Band, wie die Reihenbände zuvor, als Hörbuch gehört habe, werde ich sowohl auf das Medium als auch auf den Inhalt eingehen.

Der achte und offenbar letzte Band der Young Sherlock Holmes-Reihe ist von der Struktur genauso aufgebaut wie die vorherigen Bände und wir treffen auch wieder einige alte Bekannte: Matty, Rufus Stone, Mycroft und natürlich Sherlocks Tante Anna, aber auch Emma, seine Schwester, ist dieses Mal dabei und wir lernen sie etwas näher kennen, was ich sehr mochte. Schade finde ich weiterhin, dass Virginia und ihr Vater keine Rolle mehr spielen und nur mal am Rande erwähnt werden.

Schade finde ich auch, dass die Reihe mit diesem Band endet, denn er wirkt nicht wie ein Abschlussband der Reihe. Vielleicht soll dieser Band am Ende suggerieren, dass Sherlock noch andere Abenteuer erlebt und man diese dann beispielsweise in den Bänden von Sir Arthur Conan Doyle nachlesen kann (oder dieser Band sollte nicht der letzte Band der Reihe sein). So würde das Ende zumindest Sinn ergeben.

Jona Mues spricht auch diesen Band von Young Sherlock ein und ich muss sagen, dass er für mich einfach immer noch gut zu Sherlock passt und einfach zur Reihe dazugehört. Auch dieser Band wurde in der Hörbuch-Adaption gekürzt, wobei ich sagen muss, dass ich es hier nicht so auffällig fand und nicht das Gefühl hatte, dass irgendwo viele Informationen gefehlt hätten.

Alles in allem war der letzte Band von der Struktur gut gemacht. Ich mag es, dass er in Ägypten spielt, weil ich durch Christie dieses Land typisch für englische Krimis finde und das gut gepasst hat. Außerdem mag ich, dass Sherlock hier endlich Fechten gelernt hat, alte Feinde wieder aufgetreten sind und wir uns von alten Freunden verbschieden mussten. Schade finde ich, dass Mycroft sich in diesem Band so verhält wie er es tut, aber das passt zum eigentlich Werkkanon von Conan Doyle, von daher passte auch das ganz gut. Auch Jona Mues hat seine Sache gewohnt gut gemacht und ich fand die Kürzungen bei diesem Band ziemlich passend (zumindest nicht allzu auffällig). Man sollte aber mit einem Cliffhanger am Ende der Reihe klarkommen, ansonsten handelt es sich aber um einen gelungenen Abschlussband für Young Sherlock Holmes Daheim lauert der Tod von Andrew Lane.

Adventskalender 2023 ·Hörbücher ·Neugier ist ein schneller Tod von A. Granger

Kurz gesagt: Neugier ist ein schneller Tod von Ann Granger

Bei Neugier ist ein schneller Tod von Ann Granger handelt es sich um den zweiten Band der Lizzie Martin und Benjamin Ross, den ich als Hörbuch gehört habe, sodass ich sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen werde.

Nach ihrem ersten Abenteuer in London, möchte Lizzie gerne weg von ihrer Tante und ist deshalb halbwegs zufrieden mit ihrem neuen Job: Sie soll die Gesellschafterin einer jungen, verheirateten Frau, in einer ländlichen Gegend werden. Da sie die junge Frau vorher nicht kennenlernen konnte und Ben sie vermissen wird, ist er von ihrem neuen Job alles andere als begeistert (was auch daran liegt, dass die junge Frau wohl gerade eine schwere Depression durchmacht). Als Lizzie in den Haushalt kommt, ist sie schockiert von der prekären Situation: die beiden Roche-Schwestern machen ihrer Nichte, der jungen Mrs. Craven, die kürzlich ihr Baby verloren hat, das Leben schwer und stigmatisieren sie als Verrückte, weil sie nicht einsehen möchte, dass ihr Baby gestorben ist. Als kurz darauf der Rattenfänger tot im Garten des Hauses gefunden wird, beginnt Lizzie wieder mit ihren Ermittlungen und lässt nach Ben schicken, der sofort nach New Forest kommt.

Ich mochte den zweiten Fall von Lizzie Martin und Ben Ross wieder sehr gerne, mir hat auch gut gefallen, dass dieser nicht direkt in London spielt, weil das direkt mal für Abwechslung sorgt. Außerdem finde ich den Fall schön komplex, obwohl es nicht allzu viele Verdächtige gab und man ja schon gehofft hat, dass manche der Figuren nicht der Mörder/die Mörderin sind. Dennoch mochte ich, das die verschiedenen seltsamen Vorkommnisse im Haus irgendwie zusammenhängen.

Lizzie mochte ich in diesem Band auch wieder sehr gerne, denn sie geht ihren eigenen Weg, auch wenn es nicht einfach ist und sie dann auch mit Ben aneinandergerät. Auch überlegt sie, ob eine Ehe für sie wirklich von Vorteil wäre, weil sie sich schon vorher versucht klar zu machen, was es bedeutet mit einem Scotland Yard Inspektor verheiratet zu sein. Dieses Verhalten fand ich sehr interessant, weil Frauen damals ja dazu erzogen wurden, eine Ehe als einzigen Lebenszweck wahrzunehmen.

Ben ist zwar etwas offener und verhält sich nicht wie ein Macho, aber er hat dennoch eine Meinung dazu, dass Lizzie, den Job annimmt, weil er sich Sorgen um sie macht und auch weil er sie vermisst, denn er weiß eigentlich, dass er sie liebt.

Katharina Thalbach spricht genauso wie den ersten Band, auch den zweiten Band der Reihe ein und ich muss sagen, dass ich sie auch in diesem Band nicht sonderlich mag. Ich finde ihre Stimme klingt einfach zu alt und rau für Lizzie und passt damit für mich weder zur Protagonistin noch zum Krimi. Vielleicht gibt es auch Hörer:innen, die das anders sehen, aber für mich passte das einfach nicht zusammen.

Alles in allem mochte ich Neugier ist ein schneller Tod von Ann Granger aber ganz gerne. Ich mag Hörbücher eigentlich, finde die Interpretation von Katharina Thalbach aber nicht so gelungen, weil sie als Sprecherin für mich nicht passt. Aber ich mag Lizzie Martin und Ben Ross als Figuren sehr gerne und mochte auch ihren zweiten Fall. Ich werde mir die nächsten Bände auf jeden Fall angucken, auch wenn es diese nicht mehr als Hörbuch gibt (was ich erst einmal schade finde, auch wenn mir die Sprecherin nicht so gut gefallen hat).

Adventskalender 2023 ·Hörbücher ·Lacroix und die stille Nacht von Montmartre von A. Lépic

Kurz gesagt: Lacroix und die stille Nacht von Montmartre von Alex Lépic

Im dritten Band der Lacroix-Reihe Lacroix und die stille Nacht vor Montmartre von Alex Lépic ermittelt Lacroix in einem fremden Bezirk. Als die Weihnachtsdeko von öffentlichen Bäumen gestohlen wird, wird Lacroix misstrauisch: Wer stiehlt denn Lichterketten? Sein Gefühl sagt ihm, dass das noch etwas folgen wird und er soll Recht behalten: ein Mann und sein Pferd werden angegriffen (der Mann wird geschlagen und das Pferd getötet) und der Weihnachtsbaum auf einem berühmten Platz wird gefällt.

Diesen Weihnachtskrimi habe ich als Hörbuch gehört, sodass ich sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium ergehen werde.

Lacroix erinnert an einen relativ typischen alternden Polizeikommissar, der sehr gute Ermittlungsarbeit leistet. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass ich ihn als Figur kenne, kann aber nicht sagen woher.

Interessant fand ich auch, dass in diesem Band immer wieder auf die vorherigen Bände eingegangen wurde. Es ist zwar für die Geschichte nicht unbedingt notwendig die anderen Bände zu kennen, aber es macht schon Sinn, um alles verstehen zu können (ich kenne die vorherigen Bände zwar auch nicht kann mir aber vorstellen, dass man zu einigen Figuren und deren Beziehungen zueinander aus den anderen Bänden etwas erfahren würde).

Der Fall selbst war interessant, weil alles sehr undurchsichtig bleibt für eine lange Zeit. Erst gegen Ende werden die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Vorfällen ersichtlich.

Für mich handelte es sich aber wegen des sterbenden Pferdes (das bekommt man als Leserin mit) um einen richtigen Krimi (und nicht um einen Cosy Crime).

Der Sprecher Felix von Manteuffel hat mir gut gefallen, weil er gut zu Lacroix gepasst hat. Ich konnte mir die Figur durch die Stimme noch besser vorstellen.

Insgesamt mochte ich den Weihnachtskrimi Lacroix und die alle Nacht vor Montmartre von Alex Lépic ganz gerne. Ich werde mir die Reihe definitiv genauer ansehen und vielleicht noch den ein oder anderen Band lesen (oder hören).

Adventskalender 2023 ·Ein Fall für Katzendetektiv Ra 3: Die Suche nach Pharaos Sohn von A. B. Greenfield ·Hörbücher

Kurz gesagt: Ein Fall zur Katzendetektiv Ra – Die Suche nach Pharaos Sohn von Amy B. Greenfield

Im dritten Abenteuer von Ra, Khepri und Miu Die Suche nach Pharaos Sohn von Amy B. Greenfield werden Ra und seine Freunde mit Dedi und Kija, Pharaos Kindern, in den Palast einer seiner Nebenfrauen geschickt, weil der Pharao noch wichtige Dinge zu erledigen. In der Zwischenzeit soll Ra auf Pharaos Kinder aufpassen, was dieser mit Unterstützung seiner Freunde auch tut bis in der ersten Nacht im Palast Dedi verschwindet. Natürlich machen sich Ra, Miu und Khepri direkt auf die Suche nach Pharaos Sohn und finden dabei heraus, dass noch ein zweiter Kronprinz entführt wurde: Sobek Junior, der Sohn des Krokodilkönigs wurde entführt. Kija soll zurück zu ihrem Vater geschickt werden, und eigentlich soll Miu sie begleiten um auf sie zu achten, doch sie verpasst das Schiff und so verlieren die großen Detektive auch noch das zweite von Pharaos Kindern. Im Laufe ihrer Ermittlungen befragen die Katzen und der Skarabäus wieder einige Tiere und finden so immer neue Hinweise auf den Aufenthaltsort der beiden Kronprinzen…

Ich habe den dritten Band der Reihe auch wieder als Hörbuch gehört, deshalb werde ich auf das Medium und auf den Inhalt eingehen.

Ich mag die Katzendetektiv Ra-Reihe ja sehr gerne. Bei Ra haben wir weiter eine Entwicklung. Er wird weniger egoistisch, teilt sein Futter mit Miu, und teilt den Ruhm für den gelösten Fall ganz freiwillig mit seinen Freunden. Dennoch ist er natürlich verwöhnt und genießt die Privilegien als Pharaos Kater. Miu zeigt sich auch in diesem Band als ein bisschen schnippisch aber auch sehr mutig und Khepri zieht am Ende die Schlussfolgerungen, wobei er mal wieder Ra unterstellt, dass er signifikant zur Lösung des Falls beigetragen und die letzten Hinweise geliefert hat.

Der Fall selbst ist sehr spannend und verworren, denn es gibt viele zwielichtige Gestalten im Palast und wenige Tiere, die ihnen weiterhelfen wollen, denn natürlich haben alle ihre eigenen Probleme (der Geier möchte sich mit den Krokodilen gut stellen und die Löwin und die Ibismutter vermissen ihre entführten Kinder). Nach und nach finden die großen Detektive, wie sie sich selbst nennen, aber immer mehr Hinweise und können sogar eine vollständige Liste der Verdächtigen zusammenstellen. Während Ra wilde Anschuldigungen ausstößt und diejenigen verteidigt, die er für unschuldig hält, halten sich Miu und Khepri eher an die Fakten und holen Ra zurück auf den Boden der Tatsachen.

Dietmar Bär hat auch diesen Band wieder eingesprochen. Ich mag Dietmar Bär als Sprecher schon total gerne und ich finde er spricht Ra und seine Freunde einfach total super. Ich mag es wie er Miu und Khepri eigene Stimmen verleiht und ich finde seine volle tiefe Stimme passt super zum königlichen Kater.

Insgesamt mag ich auch den dritten Band der Katzendetektiv Ra-Reihe Die Suche nach Pharaos Sohn von Amy B. Greenfield. Ich mag Dietmar Bär als Sprecher, den Fall selbst, die großen Detektive und vor allem Ra, der auch hier wieder eine Entwicklung zeigt. Alles in allem also wirklich ein gelungener dritter Kinderkrimi.

Adventskalender 2023 ·Hörbücher ·König Ludwig und der tote Preuße von K. Kaiser

Kurz gesagt: König Ludwig und der tote Preuße von Kirsten Kaiser

König Ludwig und der tote Preuße von Kirsten Kaiser ist der erste Band der Neuschwanstein-Krimi-Reihe. König Ludwig von Bayern hat gerade seine Cousine und ehemalige Verlobte Herzogin Sophie (die jüngere Schwester von Elisabeth, Kaiserin von Österreich) zu Gast als ein preußischer Abgesandter während der Verhandlungen erschossen wird. Ludwig glaubt, dass er selbst das Opfer sein sollte und beginnt zu ermitteln: bestimmt waren es die Preußen, die ihn ermorden wollten und nur aus Pech ihren eigenen Mann trafen, denn die Tat wurde mit einem preußischen Gewehr begangen. Während Ludwig am Liebsten sofort mit voller Härter zurückschlagen möchte, ermittelt Sophie in eine andere Richtung. Neben den Befragungen von allen Menschen am Hof, nehmen Ludwig und sein herumexperimentierender Wissenschaftler Fingerabdrücke vom Gewehr und von sämtlichen Angestellten des Hofes…

Ich habe König Ludwig und der tote Preuße als Hörbuch gehört, und werde deshalb sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen.

Das Hörbuch wurde von Franziska Grün und Michael-Che Koch eingesprochen. Ich finde es ja grundsätzlich gut, dass König Ludwig und Herzogin Sophie verschiedene Stimmen erhalten haben, aber mir hat sich nicht so ganz erschlossen warum an einigen neutralen Stellen (wenn beispielsweise der Fokus nicht auf Ludwig oder Sophie lag) der Sprecher so ausgewählt wurde, manchmal hatte ich an diesen Stellen das Gefühl, dass es die Stimme nicht so richtig zur Situation gepasst hat. Grundsätzlich mochte ich die beiden Sprecher:in aber sehr gerne.

Die Handlung selbst war ganz okay. Der Fall war interessant, aber Sophie und Ludwig haben, natürlich auch, weil es sich um ihren ersten Fall handelt, keine Ahnung von Ermittlungen und so ermitteln sie eher mit Glück als mit Methode, vor allem bei Ludwig hat man das Gefühl, dass er sehr große Stücke unbegründet auf sich und seine Ermittlerfähigkeiten hält.

Kommen wir damit zu den beiden Detektiven: sowohl bei Sophie als auch bei Ludwig hatte ich nicht das Gefühl, dass sie sich besonders viel Mühe gegeben haben bei ihren Ermittlungen. Ich mochte Sophie grundsätzlich, habe aber irgendwie keinen rechten Zugang zu ihr gefunden. Ludwig ist sehr naiv, arrogant, dabei aber nicht bösartig oder übermäßig egoistisch. Natürlich hält er sich selbst für den besten König und besten Ermittler, aber er mag seine Cousine, geht mit ihr respektvoll um und springt sogar in die Breche für sie. Das hat ihn mir irgendwie sympathisch gemacht, obwohl ich ihn jetzt nicht unbedingt als Figur toll fand.

Insgesamt mochte ich König Ludwig und der tote Preuße von Kirsten Kaiser. Ich weiß noch nicht, ob ich die Reihe wirklich weiterverfolge, weil ich nicht so richtig begeistert war, aber der erste Band der Reihe war ganz in Ordnung. Die beiden Sprecher haben ihre Arbeit gut gemacht und mich würde es auf jeden Fall interessieren wie es mit Herzogin Sophie und König Ludwig II von Bayern weitergeht.

Adventskalender 2023 ·Die Zitronenschwestern von V. Cebeni ·Hörbücher

Kurz gesagt: Die Zitronenschwestern von Valentina Cebeni

Die Zitronenschwestern von Valentina Cebeni ist ein Roman, in dem Elettra die Geschichte ihrer Mutter recherchiert. Elettras Mutter liegt seit einem Jahr im Koma, doch sie weiß praktisch nichts über ihre Vergangenheit und ihren Vater. Als Elettra im Krankenhaus einer seltsamen Frau begegnet, wird sie auf die Reise in die Vergangenheit geschickt. Wie sie herausfindet, hatte ihre Mutter im letzten Jahr vor, eine Reise auf ihre Herkunftsinsel zu machen. Elettra fährt selbst auf diese Insel um endlich die Geheimnisse zu lüften, die ihre Mutter ihr Leben lang vor ich hatte. Auf der Insel lebt eine seltsame Gesellschaft, Witwen werden beispielsweise aus dem öffentlichen Leben ausgestoßen, fiese Investoren wollen das örtliche Kloster kaufen und in ein Luxushotel umwandeln und über ihre Mutter scheinen zwar viele etwas zu wissen, aber alle schweigen über die Vergangenheit…

Ich habe Die Zitronenschwestern von Valentina Cebeni als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf das Medium als auch auf den Inhalt eingehen.

Ich muss sagen, dass ich zu Elettra einfach keinen Zugang gefunden habe. Sie wirkte so unglaublich sprunghaft, hat ständig ihre Meinung geändert und wirkte einfach inkonsistent und damit war sie für mich keine plausible Figur. Und so habe ich mich mehr als einmal gefragt warum sie sich verhält wie sie sich verhält, zumal sie sich ständig im Kreis dreht.

Gleichzeitig war für mich die Handlung genauso sprunghaft: Auf einmal war man an einer anderen Stelle. Dabei geht es mir nicht darum, dass die Figur sich in ihre Vergangenheit geträumt hat und damit plötzlich ein Bruch in der Handlung entsteht, sondern eher darum, dass die Figur plötzlich ein paar Tage zurückspringt und über etwas nachdenkt, aber sie kehrt dann nicht offensichtlich zurück in die Gegenwart, was bei mir einfach zu Verwirrungen geführt hat und die Handlung somit total unruhig gewirkt hat. Das kann aber auch an der Hörbuch-Form gelegen haben.

Was mich am vor allem gestört hat, war die Stimmung im Buch: alles auf der Insel wirkt total feindlich. Frauen werden grundsätzlich angefeindet, Witwen werden aus der Gemeinschaft ausgestoßen und sich selbst überlassen. Elettra wird mit jeder Frage, die sie über ihre Mutter stellt, ausgeschlossen, angefeindet und sogar bedroht, weil sie Fragen stellt. Dieses Verhalten habe ich schon nicht verstanden, aber warum Elettra auch noch behauptet, dass sie sich auf der Insel wohlfühlt, ergab einfach keinen Sinn für mich. Die Atmosphäre auf der Insel war so vergiftet und wurde unreflektiert auch von den mies behandelten Frauen akzeptiert. Damit habe ich mich überhaupt nicht wohl gefühlt.

Simone Kabst, die das Hörbuch eingesprochen hat, mag ich als Sprecherin sehr gerne, aber ich musste immer an ein anderes Buch denken, das ich von ihr mal gehört hatte. Da dieses von der Art her ganz anders war, passte ihre Stimme, für mich, nicht so richtig zu diesem Buch.

Insgesamt hat mir Die Zitronenschwestern von Valentina Cebeni nicht gefallen. Ich mochte die Figuren nicht sonderlich, allen voran Elettra, weil sie keine konsistente Figur war, auch die Handlung hat Lücken und war sprunghaft und wirkte damit unprofessionell gestaltet. Die Vergleiche und der Stil waren teilweise ganz schön, aber wirkte an anderen Stellen sehr gestellt und es war anstrengend zuzuhören. Auch Simone Kabst war für mich für diesen Roman keine passende Sprecherin, was aber auch an mir persönlich liegen kann. Vor allem die Atmosphäre hat mir wirklich gar nicht gefallen und ich war einfach nur noch froh, als ich das Buch endlich fertig hatte; als richtiges Buch hätte ich es sicherlich abgebrochen.

Hörbücher ·Komplett Gänsehaut von S. Passmann

Kurz gesagt: Komplett Gänsehaut von Sophie Passmann

Komplett Gänsehaut von Sophie Passmann ist als Buch schwierig einem Genre zuzuordnen. Ich würde sagen es geht am ehesten in Richtung Essay (der KiWi Verlag ordnet es eher in Richtung Generationenbeziehungen, Feminismus und Memoiren & Berichte/Erinnerungen ein). Passmann spricht in ihrem Buch über diverse Themen des Erwachsenwerdens: es geht um Beziehungen, die Liebe, Freundschaft, um Wohnungen und deren Einrichtungen, um die Gesellschaft und um die Beziehung zu den eigenen Eltern und um vieles andere.

Als ich das Buch angefangen habe, hatte ich das Gefühl, dass es sich hier um einen Gedankenstrom handelt. Wie wenn man mit einer Freundin, die gerade ganz viel Redebedarf hat, telefoniert und diese ohne Punkt und Komma von einem Thema zum nächsten springt. Deshalb hatte ich mich dann auch dafür entschieden, das Buch als Hörbuch zu hören (weshalb ich auch auf beides, also Inhalt und Medium, eingehen werde). Ich finde, dass diese Textsorte ganz toll als Hörbuch funktioniert, als Buch würde ich mich wahrscheinlich irgendwann verlieren. Besonders toll hätte ich es gefunden, wenn ich an der ein oder anderen Stelle hätte einhaken können und man dann mit der Autorin ins Gespräch hätte kommen können, denn natürlich habe ich an der ein oder anderen Stelle einen anderen Blick auf die Welt.

Und somit kommen wir auch zu einem Thema, das mich ganz massiv gestört hat. Obwohl Passmann immer wieder darauf verweist, dass sie mit manchen Umständen, der gesellschaftlichen Entwicklung und solchen Sachen nicht einverstanden ist, scheint sie an anderen Stellen einfach unreflektierte „Fakten“ von sich zu geben, ohne zu überdenken, ob ihre Unzufriedenheit vielleicht ein Anstoß zur Veränderung (oder zum Versuch der Veränderung) sein könnte. Das fand ich irgendwann so anstrengend, dass ich gegen Ende froh war, dass es dann endlich vorbei war.

Sophie Passmann, die ihr Buch selbst eingesprochen hat, fand ich als Sprecherin gar nicht schlecht. Vielleicht hat das bei mir auch noch das Gefühl verstärkt mit einer Freundin zu telefonieren, weil sie als Autorin eben ihren eigenen Text (in dem es ja ausschließlich um ihre Gedanken geht) einspricht. Vor allem, da sie wenig Wert auf Überschriften oder eine Struktur im Buch legt, fand ich das Hörbuch teilweise sehr verwirrend, weil es manchmal so wirkte, als würde sie mitten im Absatz zu einem anderen Thema springen (das wird im schriftlichen Text vielleicht verständlicher, weil es dort möglicherweise sichtbar gemacht wurde).

Alles in allem fand ich Komplett Gänsehaut von Sophie Passmann ganz okay. Ich bin froh, mal ein Buch dieser interessanten Autorin gelesen (bzw. gehört) zu haben, aber ich werde wohl kein Fan von ihr und werde auch keine weiteren Bücher von ihr lesen. Ihre Gedanken zu einigen Themen fand ich aber sehr interessant und ich empfehle auf jeden Fall mal einen Blick in ihr Werk.