Im Roman Stolz und Vorurteil von Jane Austen geht es um die fünf Bennet-Schwestern Jane, Elizabeth, Mary, Kitty und Lydia. Als in ihre Nachbarschaft Mr. Bingley zieht, trifft Jane das erste Mal auf den jungen Mann und beide scheinen sich ineinander zu verlieben. Mit ihm kommen auch Mr. Darcy und Mr. Bingleys Schwestern (und sein Schwager) in die Nachbarschaft. Zwischen Bingley und Jane entspinnt sich eine zarte Liebe, die allerdings jäh unterbrochen wird, als die Bingleys plötzlich wegziehen. Jane ist untröstlich, kann sich aber nicht vorstellen, dass seine Schwestern gegen die Liebe integriert haben. Elizabeth ist da anderer Meinung, die ihr auch bald von Mr. Darcy bestätigt wird, weil er dachte, dass Jane Bingley nicht wirklich liebt. Elizabeth ist darüber so wütend, dass sie Darcy Liebesbekundungen (die er nicht sonderlich einfühlsam vermittelt) überhört und ihn in die Wüste schickt. Erst als er bei einem Problem mit der jüngsten Tochter Lydia, die sehr unbedacht ist, weiterhilft, lässt Elizabeth ihre zuvor bereits in der Entwicklung begriffenen Gefühle zu…
Ich habe Jane Austens Stolz und Vorurteil als Hörspiel, das in einer Kooperation von Der Hörverlag, Deutschlandfunk und hr2 Kultur, gehört, deshalb werde ich sowohl kurz auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen.
Ich mag Austen eigentlich ganz gerne, obwohl ihre Frauenbilder häufig ja eher kritisch und im zeitgenössischen Kontext gesehen werden müssen. Elizabeth, die Hauptfigur in Stolz und Vorurteil, ist aber ein Charakter, dem eine gute Partie nicht so wichtig ist. Sie weiß sich aber dennoch zu benehmen und wird von potentiellen Heiratskandidaten positiv wahrgenommen. Kritisch könnte man auch sehen, dass das Verhalten der Schwestern auf andere Schwestern zurückfällt und somit zeigt, wie archaisch die Zeit und wie wichtig die Außenwahrnehmung war.
Warum Stolz und Vorurteil ausgerechnet das bekannteste und beliebteste von Jane Austens Romanen ist, habe ich nicht verstanden. Es handelt sich sicherlich um einen guten Roman, der sehr komplex ist, bei dem es einigen Trubel gibt und einige interessante Figuren, aber ob er wirklich besser ist als andere Romane der Autorin, kann ich nicht sagen. Ich habe mich am Anfang sogar schwer getan, weil ich mit dem Protagonisten und der Protagonistin nicht so richtig warm wurde und sie relativ unsympathisch fand. Natürlich geht es genau darum bei diesem Roman, weil bei beiden durchaus eine Entwicklung erkennbar ist. Und gerade das hat mir gut gefallen an diesem Roman.
Es handelt sich hier, wie oben erwähnt, um einen sehr komplexen Liebesroman, weil es sehr viele Figuren gibt. Alleine bei den Bennet-Schwestern gibt es fünf, die jeweils Verbindungen eingehen und auch die Streitereien zwischen den Schwestern und ihren Verehrern sorgen für eine gewisse Komplexität. Das hat mich am Anfang, im Hörspiel, etwas verwirrt, aber nach dem zweiten Hören bin ich durch die ganzen Figuren und deren Handlungen deutlich besser durchgestiegen.
Ich mochte auch die Sprecherinnen und Sprecher eigentlich ganz gerne, wobei ich Alexander Fehrings Stimme für Darcy nicht so passend fand, seine Sprechweise hat mir aber gut gefallen. Maeve Metelka (Elizabeth) hat mir aber gut gefallen, genau wie viele der anderen Sprecher:innen. Auch die musikalische Untermalung des Hörspiels gefällt mir sehr gut.
Insgesamt hat mir Stolz und Vorurteil von Jane Austen als Hörspiel sehr gut gefallen. Ich mag die Hörspiele dieser Reihe sehr gerne und empfehle sie weiter, wenn man sich mit einer stark gekürzten Version der Jane Austen-Romane beschäftigen möchte. Ich mag die Geschichten selbst, aber auch die Aufbereitung als Hörspiel.