Adventskalender 2018 ·Drei zwei einer - meiner von J. Crusie

Inhaltsangabe: Drei, zwei, einer – meiner von Jennifer Crusie

In dem Kurzroman Drei, zwei, einer – meiner von Jennifer Crusie geht es um Trudy Maxwell, die in einem Spielwarenladen am heiligen Laden noch das Geschenk für ihren Neffen Leroy kauft, denn sein Vater, der mit dem Kindermädchen abgehauen ist, hatte versäumt sich darum zu kümmern und Courtney ist noch zu erschüttert, um sich darum zu kümmern. Der Roman ist mit zwei anderen von Lori Foster und Carly Phillips in dem Buch Single Bells veröffentlicht. Die Figur, die sich ihr Neffe wünscht, ist aber in jedem Laden der Stadt ausverkauft. Also freut sie sich sehr als sie die Vorgängerfigur zwischen den Puppen, die neben der Figur im Regal standen, findet. Aber natürlich will ihr Neffe die diesjährige Figur, sodass sie die Figur zwar kauft, aber damit nicht vollends zufrieden ist. Trudy trifft im Spielzeugladen Nolan Mitchell, mit dem sie vor einigen Wochen ein paar Dates hatte, der sich dann aber irgendwann einfach nicht mehr meldete und Reese, einem ehemaligen Assistenten ihres Vaters, der als Professor an der Universität arbeitete. Trudy ist enttäuscht von Nolan, schließlich hatte sie wirklich den Eindruck, dass sie ihm etwas bedeutet und dass er anders ist als ihr Vater und sie nicht vergisst, obwohl er Professor ist. Als Reese ihr anbietet, dass er ihr aktuelle Figuren besorgen kann, ist sie skeptisch, denn natürlich will sie ihrem Neffen die Freude machen, aber man weiß ja nie, ob er nicht ein Serienmörder ist. Nolan drängt sich auf, um sie zu begleiten und so macht sie sich mit den beiden Männern auf den Weg zu einer Lagehalle, in der eine Lieferung der Figur vergessen worden sein soll. Dort kommt es aber zu einer Auseinandersetzung, denn einer der beiden ist ein Doppelagent für die Chinesen und soll diesen geheime Spielzeugcodes verschaffen. Allerdings behauptet Nolan erst, dass Reese bei einer Spielzeugdiebbande sei, sodass Trudy anfängt ihm zu vertrauen, aber als sie Reese in die Hände fällt, behauptet dieser, dass Nolan ein Doppelagent für die Chinesen sei. Trudy kann zwar nicht behaupten, dass sie Nolan uneingeschränkt glaubt, aber sie tendiert dazu eher ihm zu vertrauen. Am Ende wird sie von Nolan niedergerungen, er nimmt ihr das Weihnachtsgeschenk für ihren Neffen weg und sie muss einige Fragen beantworten um den Behörden zu helfen, diesen Vorfall richtig einzuordnen. Müde und ohne Spielzeug kommt sie abends in das Haus ihrer Schwester. Am nächsten Morgen öffnet Leroy seine Geschenke, doch natürlich ist sein sehnlichster Wunsch nicht darunter, doch dann steht auf einmal ein großes Weihnachtsgeschenk vor der Tür…

Adventskalender 2018 ·Drei zwei einer - meiner von J. Crusie

Rezension: Drei, zwei, einer – meiner von Jennifer Crusie

Mir hat dieser Kurzroman Drei, zwei, einer – meiner von Jennifer Crusie wirklich gut gefallen. Die Figuren sind sehr angenehm geschildert. Trudy hat als Figur die hilfsbereite, liebenswerte Seite, weil sie ihre Schwester unterstützt und alles dafür tut, damit ihr Neffe die Figur, die er sich wünscht, unter dem Weihnachtsbaum vorfindet, außerdem ist sie ein bisschen verrückt, denn sie sagt selbst, dass sie die Figur den Bösewichtern nicht geben würde, auch wenn sie sie bedrohen würden. Nolan wird nicht so tiefgehend beschrieben, denn er verstrickt sich immer wieder in neue Lügen. Entweder er ist Professor, oder eben nicht. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass er Trudy mag, denn er macht sich nicht nur die Mühe, sie zu schützen, was dazu führt, dass er noch weiter Informationen bekommt, sondern er versucht auch, ihr Weihnachtsfest zu retten. Und das macht ihn dann doch wieder ziemlich sympathisch.

Ich persönlich fand die Geschichte ziemlich gut. Es war eine Mischung aus Weihnachtsgeschichte und spannungsvollem Krimi. Natürlich ist gerade der zweite Teil nicht so besonders weihnachtlich, aber ich finde die Ökonomisierung wird in diesem Roman besonders gut herausgestellt und wirkt deshalb durchaus gesellschaftskritisch, weil auf der anderen Seite diese Ökonomisierung wieder relativiert wird, indem Leroy sich wirklich über die Figur freut und damit sein Weihnachtsfest gerettet wird, nachdem sich ja weder sein Vater, noch sein Kindermädchen, noch seine Mutter mit Ruhm bekleckert haben um ihm ein möglichst schönes Weihnachtsfest zu ermöglichen.

Was mich am Ende ein bisschen gestört hat, war, dass es so abrupt kam. Irgendwie wirkte es so, als ob Jennifer Crusie eigentlich nochmal 50 Seiten schreiben wollte, aber dann keine Zeit oder kein Platz mehr war und sie schnell zu einem Ende kommen musste, denn für mich ist nicht geklärt, ob Nolan und Trudy am Ende wirklich zusammenkommen. Natürlich kann man davon ausgehen, dass die beiden am Ende ein Paar werden, schließlich handelt es sich um einen Liebesroman, aber so ganz sicher war ich eben nicht. Und mir fehlte hier noch ein schöner, weihnachtlicher Abschluss. Irgendwie hätte ich mich über fünf Seiten mehr, bei denen die Familie, also Trudy, Courtney und Leroy gemeinsam unter dem Baum sitzen, Geschenke auspacken und Weihnachtslieder singen oder sowas gefreut.

Aber das war für mich nur ein kleines Manko und so möchte ich Drei, zwei, einer – meiner von Jennifer Crusie durchaus weiterempfehlen.

Adventskalender 2018 ·Das Geheimnis der Schnallenschuhe von A. Christie

Inhaltsangabe: Das Geheimnis der Schnallenschuhe von Agatha Christie

In dem Kriminalroman Das Geheimnis der Schnallenschuhe von Agatha Christie ermittelt Hercule Poitrot um den Mörder seines Zahnarztes zu finden. Poirot muss zum Zahnarzt und nimmt alles durch einen negativen Schleier war, so vermutet er in dem Mann, der ihm im Wartezimmer gegenüber sitzt einen Mörder. Erst als er fertig ist beim Zahnarzt und auf dem Weg nach draußen ist, wird ihm klar, dass er wohl aus Angst vor dem Zahnarzt alles deutlich negativer wahrgenommen hat, als er dachte. Draußen trifft er auf eine junge, seltsame Frau mit Schnallen an ihren Schuhen, von denen sich eine löst, als sie in der Autotür damit hängen bleibt, er hebt der Dame die Schnalle auf und gibt sie ihr zurück. Später an diesem Tag erfährt er, dass sein Zahnarzt Dr. Morley Selbstmord begangen haben soll, allerdings findet die Polizei kein Motiv bis sie herausfinden, dass einer seiner Patienten am gleichen Tag in seinem Hotelzimmer gestorben ist. Wie sich herausstellt, ist der Mann im Hotelzimmer an einer Überdosis des Narkotikums gestorben, das er von Dr. Morley gespritzt bekommen hat. Die Polizei geht also davon aus, dass sich Morley erschossen hat, weil er gemerkt hat, dass er einem seiner Patienten eine Überdosis gespritzt hat, aber Poirot glaubt nicht daran. Die Patienten, mit denen er sich unterhält sich teilweise verdächtig, allerdings hat kaum jemand ein Motiv für den Mord. Alistair Blunt, ein bekannter Bankier Londons soll das eigentliche Opfer des Killers gewesen sein, aber man kann sich nicht erklären, weshalb er noch lebt und auch viele weitere Theorien führen Hercule Poirot immer wieder in die Richtung, dass Blunt aufgrund seines Vermögens, seiner Stellung in der Londoner Gesellschaft oder seiner politischen Ambitionen wegen umgebracht werden sollte. Nach ein paar Wochen taucht die Leiche einer Frau auf, die damals auch an dem Tag bei Dr. Morley war und die mitten in den Ermittlungen auf einmal verschwand. Mabelle Sainsbury Seale wurde in dem Apartment der Frau eines Geheimagenten, Mrs. Albert Chapman, ermordet aufgefunden. Die Frau war in eine Pelztruhe gestopft worden und nach dem Mord war ihr Gesicht unkenntlich geschlagen worden, allerdings wurde ihre Handtasche zufällig direkt neben der Leiche gefunden. Diese Tatsachen kommen Hercule Poirot sehr seltsam vor, sodass er sich entscheidet, diese Verwicklungen in seine Überlegungen miteinzubeziehen. Erst als er von Blunt in sein Landhaus für ein Wochenende eingeladen wird und dort Zeuge wird, wie auf Blunt geschossen wird, wird ihm klar, wie diese Vorkommnisse zusammenhängen müssen. Nachdem er mit dem angeblichen Schützen gesprochen hat, offenbart Poirot Blunt wie der Mord stattgefunden hat.

Adventskalender 2018 ·Das Geheimnis der Schnallenschuhe von A. Christie

Rezension: Das Geheimnis der Schnallenschuhe von Agatha Christie

Die Inhaltsangabe zum Krimi Das Geheimnis der Schnallenschuhe von Agatha Christie findet ihr oben.

Die Geschichte an sich ist ganz interessant. Alles beginnt mit einem vermeintlichen Selbstmord, dann folgt ein Mord und ein mysteriöses Verschwinden, ein brutaler Mord, bei welchem die Identität verschleiert werden soll, dann aber die Handtasche bei der Leiche gefunden wird. Weil Poirot diese Verwicklungen stutzig macht, wundert er sich auch darüber, dass man ihn immer wieder auf den Pfad locken möchte, dass Alistair Blunt das Opfer sein soll und nicht der Verantwortliche. Es wundert ihn, dass er nie darüber nachgedacht hat, dass Blunt vielleicht aus privaten Umständen das Opfer sein soll. Immer denkt er nur, dass er aus gesellschaftlichen oder politischen Gründen umgebracht werden soll, doch dann fällt ihm auf, dass er sehr vehement in diese Richtung gedrängt wird und entscheidet sich dafür, herauszufinden, ob es in Blunts Privatleben einen Grund dafür gibt, dass man ihn umbringen möchte. Ich mochte diese Wendung sehr gerne, denn für Poirot ist klar, wie es für den Leser auch klar ist, dass diese Fälle miteinander zusammenhängen müssen. Ich mochte es auch, dass man die politische Dimension in diesen Roman mitreinbringt und dass es so viele Möglichkeiten gibt, wer Blunt nach dem Leben trachtet, was natürlich an der politischen Dimension liegt. Was ich hingegen nicht so gerne mochte, war, dass es so viele ähnliche Verdächtige gab. Die Zahnarzthelferin hat einen Freund, der gegen das ist, wofür Blunt steht und auch seine Nichte, Jane Olivera, hat einen Freund, der gegen das ist, wofür Blunt steht, aber sie sind nicht zusammen in einer Gruppe, sondern in verschiedenen und das macht es irgendwie schwierig die ganzen Charakter auseinanderzuhalten und damit komme ich auch schon zum nächsten Punkt. Mir ging es dieses Mal wieder extrem so, dass es sehr viele Zeugen und Verdächtige gab, bei denen mir die Zusammenhänge nicht immer ganz klar waren, was auch damit zusammenhing, dass wir es in diesem Krimi auch mit vertauschen Identitäten zu tun hatten. Schließlich ist nicht klar, wer Mrs. Chapman ist und es ist auch nicht klar, wer Mabelle Sainsbury Seale ist und wer ermordet wurde und wer der Täter ist. Dies alles macht den Krimi natürlich spannend, denn man ist sich nie über die Verhältnisse im Klaren, machen es auch schwerer mitzuraten, wer der Täter ist, aber gleichzeitig macht es das spannender. Alles in allem kann ich den Krimi Das Geheimnis der Schnallenschuhe von Agatha Christie gerne weiterempfehlen.

Adventskalender 2018 ·Biedermann und die Brandstifter von M. Frisch

Inhaltsangabe: Biedermann und die Brandstifter von Max Frisch

In dem Theaterstück Biedermann und die Brandstifter von Max Frisch geht es um einen wohlhabenden Haarwasserfabrikanten, der sich als guter Mensch ansehen möchte, nachdem er gerade erst seinen langjährigen Angestellten entlassen hat. Als ein Obdachloser vor seiner Tür steht und um Einlass bittet, lässt Biedermann ihn herein und lässt ihn auf dem Dachboden schlafen. Seine Frau ist nicht besonders erfreut von dem Besuch, doch dieser kann sie von sich überzeugen. Außerdem kommt noch ein weiterer Obdachloser um bei Biedermanns auf dem Dachboden zu schlafen. Dieser sagt seinem Freund und Kumpanen Schmitz, dass er ihn doch nicht einfach so dort schlafen lassen kann und dass er das erst einmal mit Biedermann hätte absprechen müssen. Immer wieder ahnt dieser, dass die beiden Obdachlosen in seinem Haus zwei Brandstifter sind, doch er will nicht der Spießer sein. Er will ein guter Mensch sein. Immer wieder machen Schmitz und Eisenring, der zweite Obdachlose, Anspielungen, dass sie das Haus anzünden werden, außerdem weiß Biedermann doch eigentlich wie die Brandstifter vorgehen. Sie quartieren sich in ein Haus ein, genießen die Gastfreundschaft der Hausbesitzer, wohnen dort auf dem Dachboden und füllen jede Menge Kanister auf dem Dachboden mit Benzin, dann jagen sie die Feuerwehr an das andere Ende der Stadt bevor sie das Haus, ihr eigentliches Ziel, anzünden.

Als Biedermann bei einem Abendessen zu dem er Schmitz und Eisenring eingeladen hat, die Feuerwehr hört, macht er sich Sorgen und auch seine Frau, ohnehin nervlich nicht besonders stark gebaut, macht sich große Sorgen, dass ihre beiden Besucher ihr Haus anzünden könnten oder dass das Haus, das da gerade brennt, die ganze Stadt entzünden könnte. Die Kumpane verabschieden sich, aber nicht bevor sie sich ein Streichholzheftchen von Biedermann geliehen haben, womit sie dann auch sein Haus tatsächlich anzünden.

Adventskalender 2018 ·Biedermann und die Brandstifter von M. Frisch

Rezension: Biedermann und die Brandstifter von Max Frisch

Die Inhaltsangabe zu dem Theaterstück Biedermann und die Brandstifter von Max Frisch findet ihr oben.

In diesem Theaterstück, das mit Ein Lehrstück ohne Lehre unterschrieben ist, lernt ein Mann, dass man sich auf seine Gefühle verlassen kann. Biedermann ist eigentlich hartherzig und entlässt einen seiner Angestellten, der jahrelang für ihn gearbeitet hat. Als sich herausstellt, dass sich dieser Mann umgebracht hat, geht er nicht einmal auf Beerdigung, weil er dafür keine Zeit hat, er lässt seine Frau einen Kranz schicken, der aber versehentlich nicht an die Familie seines Angestellten geht, sondern an ihn geschickt wird. Dieser Kranz deutet die grauenvollen Ereignisse schon voraus. Deshalb verstehe ich einfach nicht, warum es für Biedermann so wichtig war, dass die beiden Obdachlosen nicht nur bei ihm wohnen können, sondern sich sogar auch wohl fühlen. Seine Heuchlerei merkt man schon bei dem Abendessen. Es soll ein schönes Essen werden, doch soll die Angestellte Anna nicht alles so decken und vorbereiten wie sonst bei den anderen Gästen der Biedermanns, da diese Gäste vornehmer sind, als die beiden Obdachlosen. Der Gastgeber sagt, dass sich seine Gäste nicht unwohl fühlen sollen und deshalb kein großes Aufhebens um das Essen, die Deko und das Ambiente gemacht werden soll, aber man glaubt ihm irgendwie nicht so recht.

Auch die Einstellung zu seiner Frau und die Einstellung seiner Frau zu den Brandstiftern ist mir nicht so ganz klar geworden. Natürlich ist sie nicht begeistert, dass ihr Mann einfach so zwei Obdachlose ins Haus holt – wer wäre das schon? Aber sie begehrt auch nicht wirklich gegen ihn auf. Sie will die beiden Gäste bitten zu gehen, als diese die ganze Nacht auf dem Dachboden herumpoltern, aber letztendlich tut sie auch nichts, obwohl sie eigentlich auch den Verdacht hat, dass die beiden Obdachlosen Brandstifter sind.

Und zu guter Letzt: Ich denke nicht, dass es sich hierbei um ein – wie offen als Untertitel am Anfang des Theaterstückes steht – Lehrstücke ohne Lehre handelt, denn meiner Ansicht nach, schreit es geradezu: Ein Mensch kann noch so offensichtliche Hinweise auf die Taten eines anderen erhalten auch wenn er selbst den Verdacht hat, wenn er nicht sehen will, was vor sich geht, wird er es nicht sehen bis sein eigenes Haus brennt und dann wird er sich noch damit herausreden, dass er dafür ja überhaupt nichts konnte und dass er dies alles nicht hat kommen sehen. Natürlich kann und sollte man hier noch einmal auf den Nationalsozialismus verweisen – auch wenn man bedenkt, wann das Theaterstück geschrieben (Ende der 1940er Jahre) und veröffentlicht wurde.

Insgesamt mag ich dieses Theaterstück von Max Frisch sehr gerne, weshalb ich Biedermann und die Brandstifter weiterempfehle.

Adventskalender 2018 ·Die dunkle Seite des Spiels von B. Brömme

Inhaltsangabe: Die dunkle Seite des Spiels von Bettina Brömme

In dem Thriller Der dunkle Seite des Spiels von Bettina Brömme fährt eine Klasse zusammen mit ihren beiden Lehrern auf Klassenfahrt. Zusammen wollen sie ein LARP auf einer einsamen Berghütte machen. Sie haben sich Kostüme genäht und wollen oben auf dem Berg nach Essen suchen, kochen und ohne Strom und fließendes Wasser leben. Sie wollen in ihrem LARP, einem Liferollenspiel, einen Hexenprozess nachspielen. Eine der Schülerinnen ist die Hexe, ein anderer beispielsweise ein armer Bauer, ein Ratsherr, ein Henker, ein Priester und eine Magd, außerdem noch eine Adelige, die Elena oder wie sie bei den Rollenspielen heißt, Katharina, vor ihrem Hexenprozess rettet. Auch Folterwerkzeuge haben sie nachgebaut. Als sie mit ihrer Ausrüsten an ihrer Hütte ankommen, sind sie ernüchtert. Ihre Hütte ist viel zu klein, als das alle darin schlafen könnten. Sie bauen ihre Hütten auf und bereiten sich auf ihr Spiel vor. Morgens machen sich die Jungs, gepackt von Abenteuerlust, auf den Weg um ein Tier zu erlegen, um es essen zu können. Als die Gruppe nicht nachhause kommt, macht sich der Lehrer Sorgen und macht sich auf den Weg seine Schüler und seine Kollegin zu suchen. Er findet sie: Einer der Schüler hat sich das Bein gebrochen, die Kollegin den Knöchel verstaucht. Am nächsten Morgen bringen sie den Schüler nach unten ins Tal. Plötzlich stehen zwei junge Männer vor ihrer Hüttentür, vom Wetter überrascht, wollen sie einige Stunden bei ihnen ausharren bis der Schneefall nachlässt. Die Schüler spekulieren schnell, dass es sich bei den beiden Männern um zwei entflohene Häftlinge handelt. Sie fesseln die beiden und probieren ihre Folterwerkzeuge an ihnen aus. Als Elena einem der beiden Männer, die Schandmaske abnimmt und sie selbst aufgesetzt bekommt, geschieht ein grauenvoller Unfall. Mit der langen, spitzen Nase fällt sie ohne es zu sehen und ohne es zu wollen nach vorne, genau auf die am Boden liegende Lehrerin Julia Kalteis. Diese von einer schweren Erkältung darniedergestreckt, kann den Sturz genauso wenig verhindert wie Elena, die kaum etwas sieht und kaum Luft bekommt. Plötzlich ist alles still im Raum und Elena spürt nur wie sie hochgehoben und rausgeführt wird. Lars, einer der Klassenkameraden wird, weil er in der Hütte nur Unruhe stiftet, losgeschickt, um Hilfe zu holen. Am nächsten Morgen steht ihr Lehrer vor der Hütte und entschuldigt sich bei Elena für die Zwischenfälle. Sie packen ihre Sachen zusammen und wandern Richtung Tal.

Adventskalender 2018 ·Die dunkle Seite des Spiels von B. Brömme

Rezension: Die dunkle Seite des Spiels von Bettina Brömme

Die Inhaltsangabe zum Thriller Die dunkle Seite des Spiels von Bettina Brömme findet ihr oben.

Den Inhalt an sich fand ich sehr gut. Mir hat gefallen, dass die Schulklasse für eine Klassenfahrt auf einen Berg fährt und auch die Idee dort einmal die Lebensverhältnisse von vor mehreren 100 Jahren nach zu spielen, fand ich toll.

Dass man seine Schüler zwingt – Authentizität hin Authentizität her – im September im Gebirge nur mit dünnen, selbstgenähten Schläppchen herumzulaufen, fand ich sehr grenzwertig. Ich weiß nicht genau, aber irgendwie finde ich das ziemlich verantwortungslos, auch, dass die Schüler sich selbst um ihr Essen kümmern müssten, fand ich gut, aber dass sie selbst jagen, schlachten, ausweiden und kochen sollten, fand ich dann doch sehr grenzwertig.

Und ich muss sagen, dass ich irgendwie bis zum Ende auf den Thriller in diesem Buch gewartet habe. Meiner Ansicht nach ist es einfach ein ordinärer Roman, aber kein Thriller. Ich hatte mich ohnehin schon gewundert wie man es schafft einen Thriller auf knapp 120 Seiten zu schreiben. Wie soll man denn da einen Handlungsbogen aufbauen? Wie soll dort Spannung entstehen? Ich gebe gerne zu, dass ich die Handlung spannend fand und dass ich gerne weiterlesen wollte, aber nicht mehr als bei anderen Romanen auch. Und irgendwie – durch die Andeutungen vorne im Buch und die ganze Handlung – hatte ich irgendwie damit gerechnet, dass die Klasse anfängt durchzudrehen, aber nicht so, wie es dann passiert ist. Es klang für mich irgendwie immer so, als würden sich die Schüler irgendwann in ihren Rollen verlieren, vielleicht durch die gesamte Situation, die Lage, durchdrehen und anfangen die Hexe wirklich zu foltern, sich fertig zu machen und das ganze böse endet. Dies ist aber nicht geschehen.

Insgesamt mochte ich Die dunkle Seite des Spiels von Bettina Brömme recht gerne, auch wenn es kein Thriller war und man hier keine ausgereiften, komplexen Handlungsstränge erwarten kann, ist es für zwischendurch lesenswert.

Adventskalender 2018 ·Wie ein Falke im Wind von G. Beyerlein

Inhaltsangabe: Wie ein Falke im Wind von Gabriele Beyerlein

In dem Kinder- und Jugendroman Wie ein Falke im Wind von Gabriele Beyerlein geht es um den jungen Konrad von Freienfels, dessen Vater im ausgehende 12. Jahrhundert an einem Kreuzzug teilgenommen hat, seine Mutter ist gestorben, deshalb hat er nur noch seine jüngere Schwester Elisabeth und seinen älteren Bruder Hartmann, der die Vormundschaft über ihn übernommen hat. Konrad ist klein und schmächtig und könnte niemals ein starker Ritter wie der Vater und der Bruder werden, aber das möchte er eigentlich auch gar nicht, aber er möchte auch kein Kleriker werden, nicht beim Kaplan Latein lernen und sobald man etwas nicht weiß geschlagen werden. Als eines Tages ein Sänger, Oswald vom Finkengrund, in der Burg ankommt, möchte Konrad ihn unbedingt spielen hören und bittet den Kaplan darum, doch dieser verbietet es ihm. Konrad setzt sich über das Verbot weg, hört dem Spiel zu und weiß, was er werden will: Sänger und Dichter. Doch als er seinem Bruder davon erzählt, wird dieser wütend. Hinzukommt, dass Konrad seinen Vater so sehr vermisst, dass er seinem Bruder vorwirft, dass er gar nicht nach dem Vater sucht und eigentlich auch gar nicht will, dass er zurückkehrt, denn dann würde er seine Stellung verlieren. Hartmann, verletzt von den Worten des Bruders, schmeißt Konrad aus der Burg und verbietet ihm, jemals wiederzukommen. Konrad nimmt ein Pferd und ein bisschen Geld und macht sich davon, doch bald schon wird er überfallen und er merkt, dass er einen Plan braucht, wenn er auf der Straße überleben will. Er zieht zu der Burg von Otto von Drachenstein, da dieser Hartmanns bester Freund ist. Er gibt vor auf dem Weg nach Passau in die Domschule zu sein, doch Otto ist misstrauisch. Wie kann Hartmann seinen kleinen Bruder alleine nach Passau reisen lassen? Er will ihn höchstpersönlich nach Passau bringen, doch Konrad kann das nicht zulassen. Schließlich will er nicht in die Domschule, sondern herausfinden, was mit seinem Vater geschehen ist. In Passau angekommen, will er den Bischof nach seinem Vater fragen, doch diesen bekommt er gar nicht zu Gesicht. Stattdessen lernt er Lena, Tochter einer fahrenden Spielmannsfamilie, kennen. Konrad ist sehr begabt und spielt die Fiedel ausgezeichnet, sodass die Familie recht erfolgreich ist, aber da die Winter strenger werden und die Menschen weniger zu geben haben, müssen sie Hunger leiden, deshalb sind sie froh, zu einer Burg zu kommen, wo eine Woche ein rauschendes Fest stattfinden soll. Dort trifft er wieder einmal auf Oswald vom Finkengrund. Dieser bietet ihm an, sein Talent zu fördern und so zieht Konrad fortan mit Oswald. Er lernt viel von ihm und als er gestorben ist, fühlt sich Konrad verloren. Er arbeitet weiter in der Bibliothek in Passau, liest Notger, einem Chorvorsteher vor und ist ein gebildeter Mann. Doch als ihm angeboten bekommt den Platz Notgers einzunehmen, da sich dieser zu alt für den Dienst fühlt, schlägt Konrad diese Ehre aus. Er möchte heiraten. Der Bischof möchte ihn mit einem Mündel von ihm, verloben, doch Konrad gesteht, dass er die Tochter eine Spielmannsfamilie liebt. Lena und er heiraten, müssen aber als fahrende Spielmänner ihr Geld verdienen bis Konrad an einem Sängerwettbewerb teilnimmt und eine Anstellung in Passau erhält.

Adventskalender 2018 ·Wie ein Falke im Wind von G. Beyerlein

Rezension: Wie ein Falke im Wind von Gabriele Beyerlein

Die Inhaltsangabe zu Wie ein Falke im Wind von Gabriele Beyerlein findet ihr oben.

Der Roman ist eher episodisch geschrieben und hat teilweise recht große Zeitsprünge, was man auch schon an der Inhaltsangabe merkt. Konrad wohnt in der Burg, kommt nach Passau und zieht dann mit der Spielmannsfamilie umher. Auch hier gibt es schon Zeitsprünge aber diese vermehren sich noch im Laufe des Romans. Das kann störend sein, eröffnet dem Leser aber die Möglichkeit mit Konrad zu wachsen und sich weiterzuentwickeln.

Das Mittelalter ist ein raues Zeitalter, sodass es nicht weiter verwunderlich ist, dass es auch hier recht brutale Stellen gibt. Zwar werden hier Angriffe nicht hautnah geschildert, aber dennoch erfährt Konrad und somit auch der Leser durch Erzählungen von Rittern und Klerikern von der grausigen Überfällen, Kriegshandlungen und Kreuzzügen. Ich fand es teilweise sehr gut, dass die Autorin solche grausigen Handlungen nur andeutet aber nicht expliziert, aber leider wird es dann doch noch etwas expliziter, was mir persönlich nicht so gut gefiel. Zumindest, finde ich, sollte man dies als Elternteil oder potenzieller Leser vorher wissen, sodass man damit rechnen kann.

Mir persönlich gefiel das Thema der Romans recht gut, denn es geht sehr viel um die Entwicklung eines jungen Mannes, der sich in seiner Zeit fremd fühlt. Es geht um Literatur und darum, wie man mit der Geschichte, mit Literatur und mit den Werten einer Zeit umgeht. Diese Themen interessieren mich persönlich, aber das ist wohl Geschmackssache.

Insgesamt mochte ich Wie ein Falke im Wind von Gabriele Beyerlein aber recht gerne, auch wenn es bestimmte Dinge gibt, die mir nicht so gut gefielen, kann ich diesen Roman nur weiterempfehlen.