Mir hat dieser Kurzroman Drei, zwei, einer – meiner von Jennifer Crusie wirklich gut gefallen. Die Figuren sind sehr angenehm geschildert. Trudy hat als Figur die hilfsbereite, liebenswerte Seite, weil sie ihre Schwester unterstützt und alles dafür tut, damit ihr Neffe die Figur, die er sich wünscht, unter dem Weihnachtsbaum vorfindet, außerdem ist sie ein bisschen verrückt, denn sie sagt selbst, dass sie die Figur den Bösewichtern nicht geben würde, auch wenn sie sie bedrohen würden. Nolan wird nicht so tiefgehend beschrieben, denn er verstrickt sich immer wieder in neue Lügen. Entweder er ist Professor, oder eben nicht. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass er Trudy mag, denn er macht sich nicht nur die Mühe, sie zu schützen, was dazu führt, dass er noch weiter Informationen bekommt, sondern er versucht auch, ihr Weihnachtsfest zu retten. Und das macht ihn dann doch wieder ziemlich sympathisch.
Ich persönlich fand die Geschichte ziemlich gut. Es war eine Mischung aus Weihnachtsgeschichte und spannungsvollem Krimi. Natürlich ist gerade der zweite Teil nicht so besonders weihnachtlich, aber ich finde die Ökonomisierung wird in diesem Roman besonders gut herausgestellt und wirkt deshalb durchaus gesellschaftskritisch, weil auf der anderen Seite diese Ökonomisierung wieder relativiert wird, indem Leroy sich wirklich über die Figur freut und damit sein Weihnachtsfest gerettet wird, nachdem sich ja weder sein Vater, noch sein Kindermädchen, noch seine Mutter mit Ruhm bekleckert haben um ihm ein möglichst schönes Weihnachtsfest zu ermöglichen.
Was mich am Ende ein bisschen gestört hat, war, dass es so abrupt kam. Irgendwie wirkte es so, als ob Jennifer Crusie eigentlich nochmal 50 Seiten schreiben wollte, aber dann keine Zeit oder kein Platz mehr war und sie schnell zu einem Ende kommen musste, denn für mich ist nicht geklärt, ob Nolan und Trudy am Ende wirklich zusammenkommen. Natürlich kann man davon ausgehen, dass die beiden am Ende ein Paar werden, schließlich handelt es sich um einen Liebesroman, aber so ganz sicher war ich eben nicht. Und mir fehlte hier noch ein schöner, weihnachtlicher Abschluss. Irgendwie hätte ich mich über fünf Seiten mehr, bei denen die Familie, also Trudy, Courtney und Leroy gemeinsam unter dem Baum sitzen, Geschenke auspacken und Weihnachtslieder singen oder sowas gefreut.
Aber das war für mich nur ein kleines Manko und so möchte ich Drei, zwei, einer – meiner von Jennifer Crusie durchaus weiterempfehlen.