Kategorie: Lieblingszitate
Das Tagebuch der Anne Frank I
Effi Briest von Theodor Fontane
Die unendliche Geschichte von Michael Ende
Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht
‘Der Feldwebel: Willst du mich beleidigen und sagst, ich sterb?
Mutter Courage: Und wenns die Wahrheit ist? Wenn ich seh, daß [sic] du gezeichnet bist? Wenn du dreinschaust wie eine Leich auf Urlaub, he?’ S. 14
Mutter Courage scheint zu wissen, wenn jemand stirbt, und sie prophezeit sich selbst, dass ihre Kinder den Krieg nicht überleben werden, allerdings will sie es nicht wahrhaben und verdrängt es. Sie prophezeit stattdessen auch dem Feldwebel seinen Tod. Ich fand es sehr lustig wie sie das gemacht hat, sie behauptet, dass er aussehe wie eine Leiche auf Urlaub. Damit sagt sie aus, dass er im Prinzip jetzt schon aussieht als sei er tot, aber eben nicht auf dem Friedhof unter der Erde oder zumindest in einem Grab liegt, sondern eben noch herumläuft. Wobei man diese Aussage natürlich auf verschiedene Arten interpretieren kann. Der Anfang des Theaterstücks charakterisiert die Mutter Courage und ihre drei Kinder recht gut und man kann sicherlich, wenn man es kennt, viel aus den ersten Seiten schließen und erkennt viele Andeutungen, die man erst beim zweiten Mal versteht.
Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht
‘Mutter Courage: Ich kann nicht warten, bis der Krieg gefälligst nach Bamberg kommt.’ S. 12
Zuvor wollten zwei Kontrolleure wissen, was Mutter Courage mit ihren Kindern dort macht, wo sie gerade unterwegs sind, auf dem Weg zum Krieg. Sie antwortet, dass sie nicht warten kann bis der Krieg nach Bamberg kommt, denn das würde zu lange dauern und sie muss ja jetzt schon Geld verdienen. Aus dieser Aussage geht bereits das gespaltene Verhältnis in und um die Mutter Courage hervor. Denn sie versucht ihre Kinder vor dem Krieg zu beschützen und für sie zu sorgen, indem sie im Kriegsgebiet Handel treibt und sie somit in Gefahr bringt. Auf der einen Seite steht also ihre mütterliche Seite und auf der anderen Seite die Händlerin. Händlerin aber muss sie sein, um ihrer mütterlichen Pflicht nachzukommen für ihre Kinder und sich selbst zu sorgen. Ein ziemliches Paradox also, dass aufgelöst wird, indem…nun soll ich das an dieser Stelle verraten?
Detektiv Conana von Gosho Aoyama
Ein Detektiv, der einen Täter mit seinen Enthüllungen in den Selbstmord treibt, ist selbst nichts weiter als ein Mörder!
Aus Detektiv Conan Band 16 von Gosho Aoyama
An diesem Zitat hat mir gut gefallen, dass man die Moral von Conan erkennt, denn er sagt Heiji, dass es nicht nur wichtig ist, dass man den Täter überführt, sondern, dass man auch gucken muss, dass der Täter nicht in Gefahr gerät dadurch und dass man es nicht nur nicht zulassen darf, dass dem Täter etwas geschieht, weil man dennoch eine Verpflichtung ihm gegenüber hat, sondern auch, dass man nicht zulassen darf, dass sich der Täter aufgrund der Schlussfolgerungen der Mörder umbringt. Diese Tatsache hat umso mehr Gewicht, da sich einmal ein Täter umbrachte, nachdem Conan beziehungsweise Shinichi ihn mit seinen Schlussfolgerungen in die Enge getrieben hatte. Ich denke, dass Conan gerade deshalb so sympathisch auf die Leser wirkt, da er seine moralischen Grundsätze hat und sich von diesen auch nicht abbringen lässt. Für ihn ist jedes Leben wertvoll, egal, ob dieser jemand ein Mörder oder ein Opfer ist, aber natürlich ist das auch ein gewisses Maß an Egoismus, denn er würde sich schuldig fühlen, wenn sich jemand umbringt, nachdem er diesen Jemand als Täter überführte. Aber vielleicht zeigen diese Schuldgefühle gerade, dass sich der Tod eines Mörders nicht mit seiner Moral vereinbaren lässt.