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Blind-Date um Mitternacht von Lori Foster

Blind-Date um Mitternacht von Lori Foster
Tatsache ist, dass du ein bisschen kompromissbereiter werden musst, falls du hoffst, jemals einen so perfekten Mann wie Bob zu heiraten. Er hat sein Leben bis in die kleinste Einzelheit geplant. Glaub mir, er ist es wert, sich um ihn zu bemühen.“
Susan sagt dies zu ihrer Schwester Josie. Natürlich muss man kompromissbereit sein, aber gleichzeitig soll Bob perfekt sein, jetzt stellt sich mir die Frage: Wie perfekt ist ein Mann, wenn man kompromissbereiter sein muss um es mit ihm auszuhalten? Tja… Ich verstehe, dass man natürlich keinen perfekten Menschen findet, aber jemandem zu sagen, dass er oder sie kompromissbereiter sein muss um den Partner für ‘s Leben zu finden, finde ich nicht gut. Man kann selbst niemals wissen wie kompromissbereit der andere ist und mit welchen Dingen der, dem man einen Rat gibt, leben kann und mit welchen nicht.
Wenn jemand sein Leben bis ins kleinste Detail plant, dann ist das, meines Erachtens nach, nicht perfekt, aber in Ordnung, es gibt sicherlich Menschen, die sich so ihr perfektes Leben und ihren Partner vorstellen, aber wenn man sich den letzten Satz des Zitates ansieht, dann kann man sich leicht denken, dass es Susan ist, die sich zu Bob hingezogen fühlt, denn sie projiziert ihre Gefühle in Josie.
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Der Liebesdienst von Lori Foster

Der Liebesdienst von Lori Foster 
 
Jetzt erst bemerkte er seine Anspannung, weil er sich ihrer Antwort nicht sicher gewesen war. Doch so, wie sie sich an ihn klammerte, musste die Antwort wohl Ja heißen. Dennoch wollte er es hören.“ S. 152
Aus diesem Zitat kann man schon schließen, worum es in dem Roman „Der Liebesdienst“ von Lori Foster geht. Alec hat sich in Celia verliebt und hofft darauf, dass seine Angebetete ihm zusagt, dass sie ihn heiraten wird. Die beiden haben wirklich ein tolles Paar abgegeben, weil es zwischen ihnen nicht einfach war und dazu kam noch die Krimi-Note, die den ganzen Roman ein wenig auflockert. Dieses Zitat zeigt eigentlich, wie alle Romane dieser Sorte aufgebaut sind, denn der Mann, der nicht merkt, dass er sich in die Frau verliebt hat, hofft darauf, dass sie ihn heiratet und ist deshalb extrem angespannt und freut sich dann sobald sie ja sagt.
Außerdem hat mir die nonverbale Komponente in diesem Zitat gut gefallen und sie zeigt auch gleichzeitig wie Lori Foster schreibt, sie sorgt dafür, dass man einen Einblick in das Gefühlsleben ihrer Protagonisten erhält und so mit ihnen mitfühlen kann. Aber wie gesagt: Die nonverbale Komponente war echt interessant, denn Celia sagt im ersten Moment nicht ja zu Alecs Antrag, sondern klammert sich an ihn und erst danach bringt er sie dazu, ihm seinen Verdacht zu bestätigen, indem sie antwortet.
Der Humor den Alec hat, bringt Lori Foster in diesem Ausschnitt auch ziemlich gut rüber, also alles in allem ein schönes Zitat, das zeigt, wie schön ein Roman von Lori Foster sein kann.
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Des Teufels General VI von Carl Zuckmayer

Wer auf Erden des Teufels General wurde und ihm die Bahn gebombt hat – der muß ihm auch Quartier in der Hölle machen. S. 154
Ein sehr treffendes Zitat, das wohl auch zeigt, weshalb das Drama heißt wie es heißt „Des Teufels General“. Nüchtern erkennt Harras hier, dass er sich vor Jahren für einen Weg entschieden hat und jetzt keine andere Wahl mehr hat, als diesen Weg bis zum Ende zu verfolgen. Er kann nicht mehr abspringen und kann sich nicht mehr aus der Affäre ziehen. Er hat vor Jahren die falsche Seite gewählt und besitzt jetzt zu viel Ehre oder Stolz oder Dummheit um sich um zu entscheiden. Vielleicht ist es einfach das Pflichtgefühl, das ihn zu seinen Handlungen drängt. Er entscheidet sich dafür, dass er mit Hitler, für den er als Soldat ja jahrelang gearbeitet hat, in die Hölle fährt und dort mit dem Teufel das ewige Leben verbringt. Das alles tut er lieber, als sein Leben zu retten und für sein Seelenheil zu sorgen.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht so genau, was ich von diesem Verhalten denken soll, denn auf der einen Seite imponiert das Selbstvertrauen von General Harras und auch die Ehre und das Pflichtgefühl, die ihn vermutlich zu seinen Handlungen drängen, sind bewundernswert, auf der anderen Seite hat Odenbruch (ein Freund und Kollege von Harras) Recht, denn er sagt, dass Harras lebendig viel wichtiger und hilfreicher für die Sache wäre. Mit ‘der Sache’ ist die Sabotage von Hitler und den Flugzeugen gemeint. Harras könnte, wenn er weiterlebt dafür sorgen, dass noch mehr Maschinen nicht fliegen können, aber er ist nicht bereit diesen Preis zu behalten, denn er findet es nicht gut, dass es Opfer gibt, die keine Opfer sein müssten.
Letztendlich ist diese Ansicht fraglich, aber sie zeugt von Mut, ob eine Portion Dummheit dazugehört bleibt offen und man sollte sich Gedanken machen, ob man sich genauso oder anders verhalten würde, wenn man in einem moralischen Situation mit seinem eigenen Moralkodex konfrontiert wird.
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Des Teufels General V von Carl Zuckmayer

Die Scheiße steht uns bis zum Kinn und scheint im Steigen begriffen. S. 86
Was soll ich zu diesem Zitat noch groß sagen? Mir kam dieses Zitat so bekannt vor, weil ich dachte an dieses dachte: ‘Wenn einem die Scheiße bis zum Hals steht, bloß nicht den Kopf hängen lassen.’
Es wird wohl eng für den, der dort spricht und auch für den, zu dem er spricht. Sie sitzen in der Klemme. Zusammen haben sie Mist gebaut oder zumindest jemanden verärgert, der jetzt dafür sorgt, dass es den beiden an den Kragen geht.
Ich mag die Ironie, die sich immer wieder im ganzen Drama von Zuckmayer zeigt. Es ist wirklich lustig zu sehen wie sich die beiden über ihre doch recht prekäre Situation lustig machen oder sie zumindest nicht allzu Ernst nehmen.
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Des Teufels General IV von Carl Zuckmayer

Den hätten wir gern mal abspringen lassen, unter dem Ausruf: Fallschirm wird nachgeliefert. S. 85
In diesem Zitat wird deutlich wir frustriert manche Soldaten waren. Es gab an der Front sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg oftmals Engpässe. Es gab nicht genug Essen und Trinken, aber auch nicht genug Ausrüstung, es fehlte an Munition und neuen Klamotten und so weiter. Aber auch die bittere Ironie, die vollkommen in diesem Zitat steckt, fand ich sehr interessant. Wie soll denn ein Fallschirm nachgeliefert werden, wenn jemand bereits aus dem Flugzeug gesprungen ist? Zu dem Zeitpunkt ist es ja zu spät, man weiß ja, man hat keinen Fallschirm angezogen bevor man gesprungen ist, man hat sich ins kalte Wasser gewagt ohne schwimmen zu können. Hinterher hat man keine Wahl mehr, was sagt uns dieses Zitat beziehungsweise was können wir daraus lernen? Manchmal kann man einfach nichts machen als sich in sein Schicksal zu ergeben, das Einzige was wir tun können, ist vorher gute Vorbereitungen zu treffen.
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Des Teufels General III von Carl Zuckmayer

Das Rad dreht sich, solange es rollt. S. 84
An diesem Zitat sieht man wie toll Zuckmayer sein Drama durchkomponiert hat. In irgendeiner Weise werden wir doch alle von unseren Lebensumständen, genauer von dem System, in dem wir leben, beeinflusst. Die Konstruktion in dem Satz weist darauf hin, dass das Rad keine Möglichkeit hat zu beeinflussen, ob es sich drehen will oder nicht geschweige denn, dass es entscheiden kann wo es hinrollen will. So wird das Rad von äußeren Umständen angetrieben und wird solange laufen bis man ihm sagt, oder dafür sorgt, dass es anhält. Das Rad steht also für einen Menschen, der sich nicht gegen sein Weiterrollen wehren kann. Ich stellte mir da ein Rad vor – ein einzelnes Rad, das einen Berg hinunterrollt und nicht aufgehalten werden kann. Es rollt eben solange wie es rollt und wenn es zur Seite kippt, wenn es gestoppt wird durch ein Hindernis oder einen Menschen, dann dreht es sich nicht mehr weiter, denn es rollt ja nicht mehr.
Dieses Zitat erinnert an den Ausspruch ‘Die Würfel sind gefallen!’.
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Des Teufels General II von Carl Zuckmayer

Vermutlich hat jeder Mann irgendeine Frau, wegen der er tut, was er tut. S. 40
Dieses beziehungsweise ähnliche Zitate findet man ja immer wieder. Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau oder so ähnlich, heißt es dann. Natürlich kann eine Frau ihren Mann gut motivieren, nicht nur indem sie entscheidet, wie er zu reagieren hat und somit die Macht eines erfolgreichen Mannes nicht ihm, sondern seiner Frau obliegt. Auch kann es sein, dass ein Mann seine Entscheidungen trifft um seine Frau oder eine Frau zu beeindrucken oder zu beeinflussen. Es könnte auch sein, dass ein Mann sein Handeln danach ausrichtet, dass er eine Frau auf seine Matratze bekommt, das sind dann wohl die Männer, die ausschließlich mit ihrem kleinen Freund denken.
Interessanterweise kann man dieses Zitat auf verschiedene Weisen deuten und ich denke jede Deutungsweise ist in ihrer Form korrekt, jede hat ihres Berechtigung, denn irgendwie werden wir in unserem Handeln doch immer von Menschen beeinflusst, die wir gerne haben und um die wir uns kümmern wollen.
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Des Teufels General von Carl Zuckmayer

Des Teufels General von Carl Zuckmayer

‘Sie reden als wollten sie Ihren eigenen Epilog halten.’ S. 37

Dieses Zitat zeigt schon ziemlich zu Anfang wie das Drama ausgehen könnte. Ich fand dieses Zitat so herausragend, weil es ein bisschen verdeckt ist, wie es gemeint sein könnte. Ein Epiolog ist ein Abschnitt, in einem Buch – vor allem in Romanen – der ein Schlusswort bildet. Eine Art letztes Kapitel, das ein paar letzte Gedanken aufzeigt oder darstellt wie die Geschichte weitergeht.
Harras sagt also Dinge, die darauf schließen lassen, dass er mit seinem Ende rechnet. Er scheint seine eigenen Schlussworte zu schreiben oder darzustellen wie seine eigene Lebensgeschichte ausgeht oder ausgehen könnte.
Man könnte auch meinen, dass es an eine Grabrede erinnert. Seine eigene Grabrede, die Harras in Erwartung seines Endes plant.
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Das muss Liebe sein von Rachel Gibson

Das muss Liebe sein von Rachel Gibson

‘Du solltest dich mal Folgendes fragen. Meinst du, du hast Glück gehabt? Na, sag schon, Bengel.’ […] ‘Ja, das meine ich’, sagte er. ‘Ich bin ein äußerst glücklicher Bengel.'” S. 350
Ich weiß nicht, ob dieses Zitat nicht aus irgendeinem alten Film stammt, denn derjenige, der den ersten Teil sagt, ist Sam, Joes Papagei. Sam schaut während Joe auf Arbeit ist regelmäßig alte Filme und wiederholt dann immer zu den ungünstigsten Zeitpunkten die unflätigsten Sprüche. Am Ende des Romans „Das muss Liebe sein“ haben wir dieses Zitat von Sam, das er gegenüber Gabrielle und Joe wiederholt. Er fragt Joe also, ob er findet, dass er Glück gehabt hat. Und Joe bestätigt das, denn er ist inzwischen mit Gabrielle verheiratet und erwartet zusammen mit seiner Frau ihr erstes gemeinsames Kind.
Natürlich könnte ich jetzt darüber schwadronieren was genau denn eigentlich Glück ist, aber ich denke um dem Niveau eines einfach Liebesromans zu entsprechen, kann man Glück im Sinne des einfachen Glücksgefühls verstehen. Aber auch tiefer gehend, was braucht ein Mensch denn um glücklich zu sein? Ein Job, der einem Spaß macht? Einen lieben Menschen an seiner Seite? Ein Kind? Tolle Hobbys? Eine ausgeglichene Körper-Geist-Seele-Beziehung? Einen Glauben?

Natürlich ist es sinnvoll sich immer wieder Gedanken darüber zu machen, was einen glücklich macht und wenn man als Anreiz dafür ein Buch braucht, dann ist das eben so. Letztendlich ist ja nur das Ergebnis wichtig. Ich zumindest mache mir gerne immer wieder klar, was mich glücklich macht und was mich ausgleicht. 
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Effi Briest von Theodor Fontane

Effi Briest von Theodor Fontane

Die Welt ist einmal, wie sie ist, und die Dinge verlaufen nicht, wie wir wollen, sondern wie die andern wollen.”

Dieses Zitat kann man in zwei Teile aufteilen. Einmal „Die Welt ist einmal, wie sie ist“ und dann „die Dinge verlaufen nicht, wie wir wollen, sondern wie die andern wollen“. Natürlich müssen die beiden Teile auch noch im Kontext des jeweils anderen betrachtet werden.
Der erste Teil ist unumstößlich richtig, wobei ich nicht sagen will, dass die Welt, nur weil sie ist, wie sie ist, nicht veränderbar ist. Und das heißt auch nicht, dass man gar nicht versuchen sollte, sie zu ändern, aber es stimmt nun mal, dass die Welt ist, wie sie ist.
Nun zum zweiten Teil des Zitats. Wer hat es nicht schon erlebt, man macht Pläne und dann kommt jemand und schmeißt sie einfach um, ohne das vielleicht zu wollen. Wie oft im Leben werden wir fremdbestimmt? Wie oft passiert es also, dass die Dinge nicht so laufen wie wir es wollen, sondern so wie die anderen wollen? Im Gegensatz zu Effi haben viele Frauen heutzutage das Glück, dass sie selbstbestimmter durch ihr Leben gehen. Sie kriegen – oftmals zumindest – nicht mehr vorgeschrieben wen sie zu heiraten haben und werden nicht so schnell von gesellschaftlichen Konventionen geächtet, wenn sie sich einen Fehltritt leisten. Im Gegensatz zu Effi, die von ihren Eltern und ihrem Mann verstoßen wird als sie sich von einem Kollegen ihres Mannes verführen lässt und zuvor von ihren Eltern zur Ehe mit einem doppelt so alten Mann gedrängt wurde.