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Kurz gesagt: Der Mann in den Bildern von Leif Karpe

Peter Falon ist der Protagonist in Der Mann in den Bildern von Leif Karpe und besitzt einen Comicbuchladen in New York. Nach vielen Jahren kommt ein ehemaliger Freund aus Studienzeit ihn besuchen und bittet ihn um seine Hilfe. Peter soll nach Frankreich reisen, um dort ein Lösegeld an eine Kunstkritikerin übergeben, die droht mit Informationen über Fälschungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Dies würde dem Auktionshaus, für das Peters Freund Charlie arbeitet, sehr stark schaden, deshalb soll Peter das Lösegeld übergeben. In Frankreich angekommen ist die Kunstkritikerin aber unauffindbar und Florence, eine schöne Studentin, kreuzt seinen Weg…

Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten und es liegt jetzt schon deutlich länger hier herum als ursprünglich geplant war. Ich hatte die Reihe um Peter Falcon entdeckt und fand, dass Kunstkrimis total spannend klangen. Klar, es ist ein komplett neues Genre für mich, aber ich mag Kunst und ich mag Krimis also klang die Kombination aus beidem super. Ich habe dann relativ schnell nach Erhalt des Buches angefangen und bin direkt in eine Leseflaute geschliddert. Andere Bücher habe ich zwar hin und wieder gelesen, aber Der Mann in den Bildern konnte mich einfach nicht überzeugen. Das Buch lag dann wochenlang rum und ich habe es einfach nicht geschafft, mich zu überwinden, es fortzusetzen. Und selbst wenn ich mir gesagt habe, dass ich es jetzt dringend beenden sollte, habe ich ein paar Seiten gelesen und es dann wieder teilweise tage- oder sogar wochenlang liegen lassen. Das sind natürlich sehr persönliche Erfahrungen, aber es erklärt, warum ich so lange gebraucht habe, das Buch zu lesen.

Kommen wir nun zu den Dingen, die mich objektiv an dem Buch gestört haben: Peter Falcon ist kein Sympathieträger. Ich mag es, wenn mir meine Protagonist:innen sympathisch sind. Ich versetze mich gerne in sie und erlebe das Abenteuer mit ihnen oder freue mich, wenn ich in ihr/ihm eine „neue Freund:in“ finde. Dafür darf die Person gerne ihre Fehler haben und somit realistischer wirken, aber ich bin mit Peter Falcon nicht klargekommen. Er ist ein komischer Spinner mit einer Gabe (okay, das macht ihn sympathisch), aber er hat eine On-Off-Beziehung mit einer Frau, die im Status so unklar ist, dass er kein Problem damit hat, sich in Frankreich „eine neue Freundin“ oder wie auch immer man sie nennen möchte, zu besorgen, die noch dazu deutlich jünger ist als er. Außerdem lässt sich Peter von einem ehemaligen Kommilitonen und Freund aus Studienzeit in ein Erpressungs- und Lösegelddrama verstricken, und wirkt dabei unglaublich naiv. Statt danach aber seinen Auftrag professionell durchzuziehen, benimmt er sich wie ein Kleinkind, das man mit einem 100€-Schein in einen Süßigkeitenladen schickt. Kurzum: Peter war mir komplett unsympathisch.

Die Handlung selbst war in Ordnung. Es passiert sehr wenig, es steht kaum etwas auf einer Seite (ich mag grundsätzlich ein lockeres Schriftbild ja ganz gerne, aber hier kommt die Geschichte auch nicht so richtig in die Gänge) und die Beschreibung der Handlung wirkte immer wieder verworren.

Außerdem handelt es sich alles in allem nicht wirklich um einen Krimi: Peter Falcon stolpert in Frankreich herum, verhält sich wie Gottes Geschenk an die Frauenwelt und schafft es mit mehr Glück als Verstand aus dem ganzen Abenteuer lebend heraus zu kommen; von seinen Schlussfolgerungen, die er erst zieht, nachdem der Täter offenbart hat, dass er der Täter ist, komplett abgesehen. Ich hatte ehrlich gesagt beim ersten Auftritt der Figur das Gefühl, dass er/sie der/die Täter:in ist und fand auch das Verhalten in der gesamten Handlung sehr auffällig. Auch das Verhalten von anderen Figuren war so auffällig, dass ich mich frage wie Peter übersehen konnte, dass er von einer Falle in die nächste gelockt wurde oder ob er es schlichtweg übersehen wollte?

Der Stil des Autors wirkte auf mich als würde er versuchen absichtlich möglichst cool und ästhetisch zu schreiben, verliert sich dabei aber in Vergleichen, die so aneinander gereiht einfach nicht mehr wirken und dabei auch so unpräzise schreibt, dass ich nicht sicher war, ob ich die Handlung gerade richtig verstehe.

Ich hatte ja darauf gehofft, dass ich hier auf eine neue Reihe gestoßen bin, aber ich werde die anderen beiden Bände (als ich das letzte Mal geschaut habe, gab es drei Bände) nicht mehr lesen und bin auch froh, dass dieser Band jetzt fertig ist. Für mich war Der Mann in den Bildern von Leif Karpe eine riesige Enttäuschung, die leider überhaupt nicht meinen Erwartungen entsprach und mich noch dazu in eine große Leseflaute gestürzt hat.

 

 

 

Vielen Dank an Harper Collins für das Rezensionsexemplar!

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Kurz gesagt: Mydworth 2 – Tod im Mondschein von Matthew Costello und Neil Richards

Tod im Mondschein ist der der zweite Band der Mydworth-Reihe von Matthew Costello und Neil Richards. Kat Reilly und ihr Ehemann Harry Mortimer sind Sir und Lady Mortimer und sie leben im kleinen Dorf Mydworth. Dort werden sie nach ihrem letzten Abenteuer angeheuert um den Tod eines bekannten Wilderers zu untersuchen: Syd Buckman wird erschossen in den Wäldern eines großen Anwesens aufgefunden und ausgerechnet ein gewildertes Tier neben ihm. Neben seinem versoffenen Vater Billy, könnte auch sein bester Kumpel ein Motiv haben, nachdem Syd in den letzten Monaten offenbar zu Geld gekommen war. Aber auch der Freund der Tochter von dem Anwesen, auf dem Syd gewildert hat, könnte ein Motiv haben, wenn er dachte, dass seine Freundin mit dem Wilderer mehr als nur befreundet war. Und gerade dieses Verhältnis verschafft auch dem Besitzer des Anwesens und Vater des Mädchens ein ausgezeichnetes Motiv. Der Landverwalter wurde von seinem Chef immer wieder drangsaliert, weil er die Wilderei nicht verhindert hat und könnte so ein Motiv haben, mit der Wilderei ein für alle Mal Schluss zu machen…

Ich muss sagen, dass ich den Kurzkrimi (ca. 160 Seiten) schon vor einigen Monaten gelesen hatte und nun noch mal das Hörbuch gehört habe, um meine Erinnerungen nochmal aufzufrischen. Ich werde deshalb auf das Buch, den Inhalt und das Medium Hörbuch eingehen.

Ich finde man merkt bei der Mydworth-Reihe ganz stark, dass diese Kurzkrimis auf den kurzen Genuss ausgelegt sind. Man muss die vorherigen Bände der Reihe nicht kennen, das Niveau ist recht niedrig, die Figuren (vor allem bei den Hauptfiguren ist das super schade und es nervt mich auch richtiggehend) werden nicht richtig ausgearbeitet und auch der Fall ist denkbar einfach aufgebaut. In diesem Band gibt es tatsächlich ein paar Ermittlungen, aber es bleibt alles relativ basal: Keine Ablenkungen, keine Verwicklungen, keine Komplexität (bei 160 Seiten auch nicht weiter verwunderlich).

Nachdem ich das Hörbuch gehört habe, muss ich aber sagen, dass mir dieses deutlich besser gefallen hat. Die Sprecherin, Demet Fey, hat ihren Job gut gemacht. Sie hat eine sanfte, ruhige Stimme, die zwar nicht amerikanisch klingt, aber gut zu Kat passt, finde ich und ich mochte es, mir von ihr die Geschichte erzählen zu lassen. Durch die Hörbuch-Form sind auch die Längen (vielleicht weil ich die Geschichte schon kannte und der Krimi jetzt nicht so kompliziert ist, dass man ihn dringend ein zweites Mal lesen oder hören muss) nicht so ins Gewicht gefallen. Außerdem gab es immer wieder so Randbemerkungen, die fast wie Regieanweisungen gewirkt haben, die mich beim Lesen sehr gestört haben. Für das Hörbuch haben sie sogar sehr gut gepasst.

Alles in allem war der zweite Band der Mydworth-Reihe Tod im Mondschein von Neil Richards und Matthew Costello in Ordnung und hat mir besser gefallen als der erste Band, aber auch dieser kam nicht an die Erwartungen heran, die ich vor Beginn der Reihe an diese hatte. Ich kann das Hörbuch im Vergleich zum E-Book empfehlen und werde mir die restliche Reihe wahrscheinlich auch eher als Hörbuch anhören. Für zwischendurch, wenn man keine komplexe Handlung erwartet, sind die Krimi in Ordnung. An alte englische Klassiker in diesem Genre kommen sie natürlich lange nicht ran.

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Kurz gesagt: Mydworth 1 – Bein Ankunft Mord von Matthew Costello & Neil Richards

Bei Ankunft Mord von Matthew Costello & Neil Richards ist der erste Band der Mydworth-Reihe. Kat, eine Amerikanerin, und Harry, ihr Mann, Engländer und Sir Mortimer, haben für ihre jeweiligen Länder in Übersee gearbeitet. Nun kommen sie nach England, wo sie von nun an ein beschauliches und ruhiges Leben führen wollen. Während Harry spontan von seinem neuen Arbeitgeber, dem Außenministerium, zu einem Meeting abgeholt wird, muss sich Kat mithilfe von einer Karte alleine zurecht finden und fährt alleine mit dem Auto vor. Als sie in ihrem neuen Heim, einem Gebäude auf dem Grundstück von Harrys Familie, ankommt, sieht sie einen Zettel, der Spedition, die niemanden angetroffen hat und dementsprechend am Montag wieder kommt, um Harrys und Kats Sachen abzuliefern. Da Kat keinen Schlüssel für das Haus hat, und sich nicht auskennt, läuft sie querfeldein in Richtung des Herrenhauses, dass sie nach einem kleinen Marsch auch findet: dort ist gerade eine keine Abendgesellschaft in vollem Gange als ein Mann aus einem Fenster klettert und aus eben diesem Fenster auf den Mann geschossen wird. Auch Kat geht in Deckung und Harry stößt kurz darauf zu ihr: der Mann, der erschossen wurde, war ein Mitarbeiter auf dem Anwesen und offensichtlich ein Juwelendieb. Da sich die beiden Ausgeraubten verdächtig machen, ein Dienstmädchen eine Liebesbeziehung zum Dieb hatte und auch noch andere der Anwesenden ein Motiv gehabt haben könnten, nehmen Harry und Kat sofort die Ermittlungen auf…

Ich muss sagen, dass ich Kat gegenüber noch etwas skeptisch bin. Auf der einen Seite entspricht sie dem, was ich an Protagonistinnen schätze: sie ist stark, mutig, klug, und einfallsreich. Dennoch bin ich mit ihr nicht richtig warm geworden und ich weiß nicht genau woran das liegt. Vielleicht weiß ich einfach noch nicht genug über sie oder ich komme mit den Charakteren der beiden Autoren einfach nicht klar, denn ich habe schon einmal eine Reihe der beiden angefangen und bin auch mit den anderen Hauptfiguren nicht wirklich warm geworden. Auch mit Harry kann ich noch nicht so viel anfangen. Vielleicht kommt das noch in den nächsten Bänden, wenn man die beiden ein bisschen besser kennen gelernt hat. Ich hoffe es auf jeden Fall.

Der Fall selbst war ganz interessant, aber nichts besonderes, denn für mich war schon sehr früh klar, wer alles ein Motiv hat, wer sich verdächtig verhält und dann auch wer der/die Täter:in ist. Das fand ich ein bisschen schade. Hinzu kam auch, dass die restliche Abendgesellschaft, abgesehen von der Gastgeberin und Harrys Tante, Lady Lavinia, überhaupt nicht beschrieben wird. Das war, meiner Ansicht nach, eine verschenkte Gelegenheit. Man hat hier noch etliche weitere Verdächtige im Haus, die es gewesen sein könnten und man erwähnt nicht einmal deren Namen, schafft keine Hintergrundgeschichten und nichts. Das war schade, und hat den Krimi besonders einfach, langweilig und flach gehalten.

Alles in allem mochte ich den ersten Band der Mydworth-Reihe Bei Ankunft Mord von Matthew Costello & Neil Richards eigentlich ganz gerne, wobei mir klar ist, dass meine Rezension nicht gerade so klingt. Ich finde, die Autoren haben sehr viel Potential verschenkt, haben den Krimi sehr einfach gehalten und wenig Spielraum was verschiedene Verdächtige angeht gelassen, was ich sehr schade fand. Mit den beiden Hauptfiguren bin ich auch noch nicht so richtig warm geworden und hoffe, dass diese Probleme in den nächsten Bänden nicht mehr auftreten.

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Kurz gesagt: Miss Daisy (3) und die tote Sopranistin von Carola Dunn

Daisy wird von ihrer Nachbarin Muriel Westlea ins Theater eingeladen, denn im neuen Stück singt sie im Chor, ihre Schwester Elizabeth alias Bettina alias Betsy hat eine der Hauptrollen und ihr Schwager Roger ist unter anderem Gesangslehrer für einige der Sängerinnen im Ensemble. Daisy lädt Alec Fletcher, den Chief Inspector von Scotland Yard, den sie aus einigen anderen gemeinsamen Fälle kennt, ein. Gemeinsam sitzen sie in der Vorstellung als Betsy plötzlich auf der Bühne zusammenbricht.

Schon nach kurzer Zeit haben sie einige der Verdächtigen mit ihren Motiven zusammen: der Dirigent Eric Cochran, seine Frau, Olivia Blaise (Schülerin von Roger und Affäre von Eric), Jakow Lewitsch (in Muriel verliebt und sie in ihn, Geiger), Gilbert Gower, seine Frau, Consuela de la Costa und Martschenko (Verehrer von Betsy). Alle diese Figuren haben ein mehr oder weniger starkes Motiv, Betsy zu ermorden; hinzu kommen noch Roger, der von seiner Frau betrogen wurde und Muriel, die von ihrer Schwester als Hausangestellte behandelt wurde und die ihre Beziehung zu Jakow Lewitsch unterbunden hat.

Daisy und Alec finden heraus, dass der/die ein oder andere ein stärkeres Motiv und kein Alibi hat und sie finden heraus, wer überhaupt die Gelegenheit hatte, Betsy zu vergiften und so schaffen sie es, die große Anzahl an Verdächtigen immer weiter zu reduzieren…

Ich liebe Daisy Dalrymple und die Krimis mit ihr. Daisy ist eigentlich adelig, da sie aber nicht vor hat einfach reich zu heiraten, sondern sich einen Teil ihres Lebensunterhaltes selbst verdient und es vorzieht mit einer Freundin in einer eigenen Wohnung zu leben, statt irgendwo bei der Familie, ist sie eben keine typische Adelige. Außerdem hat Daisy ein relativ modernes Frauenbild und lässt sich grundsätzlich von niemandem etwas vorschreiben, auch wenn Alec es zumindest hin und wieder versucht, wenn er sie aus seinen Ermittlungen raushalten möchte. Mir gefällt die Zusammenarbeit der beiden aber sehr gut, so auch hier wieder.

Was mir auch gefällt, ist, dass Alecs und Daisys Beziehung sich weiterentwickelt. Die beiden wissen noch nicht so genau, ob sie sich genug mögen, um zu heiraten, aber sie lernen sich immer besser kennen und das gefällt mir. Außerdem ist Daisy sogar zum Tee bei Alec eingeladen, denn seine Tochter, Belinda, von seiner verstorbenen Frau, möchte Daisy gerne endlich kennenlernen, wobei seine Mutter, die bei ihnen wohnt und sich um ihre Enkelin kümmert, wenn Alec arbeitet, noch etwas skeptisch ist.

Die Ermittlungsarbeit von Daisy und Alec ist toll. Daisy steuert das ein oder andere zu den Ermittlungen bei, obwohl Alec sie rauszuhalten versucht. Und mir gefällt es, wenn Daisy dennoch eine wichtige Rolle bei den Ermittlungen spielt. Was mir hingegen nicht so gut gefallen hat, war, dass Alec Daisy am Ende manipuliert, sodass sie ihm hilft, er sie aber im Dunkeln lässt. Das fand ich schon ziemlich fies von ihm.

Alles in allem gefällt mir dieser klassische, englische Krimi wieder sehr gut. Es ist zwar nicht zwingend nötig, aber man versteht die Beziehungen der Figuren untereinander sicherlich besser, wenn man die Bände in der richtigen Reihenfolge liest. Miss Daisy und die tote Sopranistin ist der dritte Band der Reihe und ich empfehle diesen Krimi von Carola Dunn sehr gerne weiter.

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Kurz gesagt: Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv von Jodi Taylor

Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv von Jodi Taylor ist der erste Band der Doktor Maxwell-Reihe. In diesem ersten Band der Reihe geht es darum, wie Madeleine „Max“ Maxwell ans St. Marys Institut kommt. Man erfährt wie die Ausbildung der Zeitreisenden aussieht, man lernt einige Kollegen und Kolleginnen von Max kennen, wobei man auch mitbekommt wie viele davon wieder sterben. Aber einige der Namen kenne ich noch aus späteren Bänden. Außerdem erfahren wir wie Leon und Max zusammengekommen sind, warum Leon beim St. Marys arbeitet und wie seine Beziehung zum Chef der Einrichtung ist. Hinzu kommt, dass man erfährt, wie Max ihren „Erzfeind“ gewonnen hat. Und sie entwickelt das Institut entscheidend weiter, indem sie mehrere Ideen hat, wie sie ihre Forschungsergebnisse anders nutzen können und wie sie ihre Arbeit anders ausrichten könnten…

Ich muss sagen, dass ich ja bereits die Bände 7 und 8 und einen der E-Book-Bände kenne und deshalb einige der Figuren schon kannte. Dennoch hatte ich mich die ganze Zeit gefragt, wie Max eigentlich zu dieser riskanten Tätigkeit im St. Marys gekommen ist und wie sich die Beziehungen der Figuren entwickelt haben, damit sie nun auf diesem Freundschaftslevel sind. Davon erfährt man einiges im ersten Band.

Leider erfährt man aber im ersten Band sehr wenig bis gar nichts darüber wie die Pods eigentlich funktionieren. Mit den Pods, die häufig verschieden ausgerüstet sind und die sehr moderne Maschinen sind, reisen die Wissenschaftler:innen in der Zeit. Wie diese funktionieren (nicht mal eine rein fiktive Erklärung, die nichts mit Physik zu tun haben müsste) erfährt man leider nicht, was ich sehr schade fand. Natürlich ist es für jemanden, der keine Ahnung von Physik hat, schwierig sich eine halbwegs glaubhafte Erklärung für Zeitreisen auszudenken, aber man hätte sich ja zumindest eine in der fiktiven Welt des St. Marys funktionierende überlegen können. Vielleicht kommt da noch etwas an passender Stelle in den nächsten Bänden.

Ich kann ehrlich gesagt nicht mal genau sagen, ob ich Max wirklich 100%ig sympathisch finde, aber sie ist auf jeden Fall eine spannungsreiche Figur. Was ihr in diesem Band alleine alles zugestoßen ist, wünscht man wirklich niemandem (und ich weiß ja, dass es in den nächsten Bänden nicht weniger wird). Für mich hätte es nicht immer alles so viel und so schnell sein können. Meiner Ansicht nach darf es in einem Buch auch gerne mal ein paar Seiten nicht so viel Action geben.

Was ich sehr schade fand, war, dass man gar nicht mitbekommt wie im Buch die Zeit verrinnt. Irgendwann wird mal angedeutet, dass mehrere Jahre vergangen sind, seitdem sie im St. Marys angefangen hat und ich war darüber wirklich überrascht, weil es gar nicht so wirkt. Das ist gerade für ein Zeitreise-Buch irgendwie seltsam gewesen, fand ich.

Als kleine Triggerwarnungen: es werden Menschen geköpft und sie sterben auf grausame, blutrünstige Weise, Kinder sterben, darunter ein ungeborenes Baby und eine Frau wird sexuell belästigt. Häufig sind diese Themen nur kurz von Relevanz, wer damit aber ein Problem hat und in solch einem Roman nicht damit rechnet, könnte davon überrumpelt werden, deshalb möchte ich das hier kurz erwähnen.

Alles in allem hat mir der erste Band der Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv von Jodi Taylor aber gut gefallen. Ich mag die Figuren eigentlich ganz gerne. Da immer sehr viel passiert, wird es zumindest nicht langweilig oder langatmig und man reist hier zu den Dinos, was schon ziemlich cool ist. Ich bin auf jeden Fall auf den nächsten Band gespannt, der hier schon liegt und darauf wartet, gelesen zu werden.

Allgemein ·Leseaktionen ·Top Ten Thursday

Top Ten Thursday #33

Leseaktionen-Banner: Hintergrund aus braunem Papier, im Vordergrund steht Top Ten Thursday, außerdem ein menschlicher Schatten, der lesend auf einer Weltkugel sitzt

Hallo ihr Lieben,

diese Woche bin ich die zweite Woche hintereinander beim TTT dabei und dieses Mal geht es um Klassiker. Tatsächlich habe ich bereits einige Klassiker gelesen und könnte die Liste wahrscheinlich etliche Male füllen, sodass ich mir ein besonderes Motto überlegt habe. An wen denkt ihr bei Klassikern? Goethe, Schiller, Kleist? Ich habe mich entschieden, heute mal zu zeigen welche Klassiker von Frauen ich so gelesen habe und habe versucht dennoch eine ganz gute Balance hinzukriegen. Ich werte aber nicht nur deutsche Klassiker, sondern werde auch Kinderbuchklassiker, englische Klassiker und Krimis aufführen. Das Motto, das Aleshanee für uns gewählt hat, lautet diese Woche also:

10 Klassiker, die du gelesen hast (von Frauen)

  1. Hanni & Nanni von Enid Blyton

Eine englische Kinderbuchreihe; ein wahrer Klassiker (auch wenn die Übersetzungen stark verändert wurden und sogar die Protagonistinnen umbenannt wurden…)

  1. Anne auf Green Gables von Lucy Maud Montgomery

Ich liebe Anne und war kürzlich vom zweiten Band total begeistert.

  1. Der Trotzkopf von Emmy von Rhoden

Pädagogisch zweifelhaft, aber ein echter Klassiker

  1. Irrwisch-Fritze von Adelheid Reinbold

Die Autorin sagt euch nichts? Sie hat unter Pseudonym veröffentlicht: Franz Berthold

  1. Der Mann im braunen Anzug von Agatha Christie

Ich gebe es zu: ich habe einfach irgendeinen der vielen Christie-Krimis, die ich gelesen habe, ausgewählt

  1. Mansfield Park von Jane Austen

Ich liebe Mansfield Park und finde, es gehört zu den tollsten Werken von Austen

  1. Ein gewisses Lächeln von Françoise Sagan

Sagan hat mehrere Romane geschrieben, die allesamt einen ganz eigenen französisch-eleganten Stil haben.

  1. Der chinesische Schal von Patricia Wentworth

Dafür, dass sie einfach tolle klassische englische Krimis schreibt, ist Wentworth recht unbekannt. Ihrer Miss Silver-Reihe sollte man aber als Krimi-Fan auf jeden Fall eine Chance geben

  1. Frankenstein von Mary Shelley

Mal ein bisschen was gruseligeres von einer Autorin? Mary Shelleys Frankenstein!

  1. Rebecca von Daphne du Maurier

Ich erinnere mich an gar nicht mehr so viel, nur noch, dass ich ihn mochte. Rebecca gehört aber auf jeden Fall zu den Klassikern der englischen Literatur.

 

Okay, die Liste hätte ich auch mehr als einmal voll bekommen und es war wirklich schwierig, sich zu entscheiden.

Welche Klassiker habt ihr schon gelesen? Welche wollt ihr noch lesen?

Liebe Grüße
Vanessa

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SuB-Abbau-Challenge: 20 Bücher 20 Wochen

Hallo ihr Lieben,

vor 1,5 Jahren hatte Mikka die Challenge 15 Bücher 15 Wochen gemacht, an der ich teilgenommen habe. Seit dem ist mir die Challenge häufiger im Kopf herum gespukt und ich dachte, ich wärme sie auf, verändere sie und nutze sie als SuB-Abbau-Challenge in diesem Jahr.

Die Idee bei Mikka war, dass man die Bücher noch während der Challenge ändern kann, aber eben 15 Bücher in 15 Wochen lesen sollte. Bei mir werden es 20 Bücher in 20 Wochen, allerdings sind die 20 Bücher bei mir aufgeteilt in zwei Stapel, denn ich habe noch etliche unrezensierte Bücher hier rumliegen, die endlich mal rezensiert werden müssen. Dafür brauche ich offensichtlich eine kleine Motivation. Deshalb werde ich die 20 Bücher aufteilen in 10 Bücher, die ich lesen und rezensieren werde und 10 Bücher, die ich nur noch rezensieren muss. Für 2 Bücher (ein Buch plus Rezi und eine alte Rezi) darf ich mir ein neues Buch anschaffen.

Die Challenge startet am 23. Januar 2024 und endet am 10. Juni 2024.

Die folgenden Bücher möchte ich in diesem Zeitraum lesen und rezensieren:

  1. Ich schenk dir eine Geschichte: Abenteuergeschichten
  2. Der Spiegel der Königin von Nina Blazon
  3. Keep Calm and Travel – Jetzt fängt das Leben erst richtig an von Bettina Brömme
  4. Mydworth 2: Tod im Mondschein von Matthew Costello & Neil Richards
  5. Das unheimliche Fenster von Tonke Dragt
  6. Ein Mord zu Weihnachten von Francis Duncan
  7. Das Krokodil und der Pharao von Constanze Holler
  8. Der Reiter auf dem schwarzen Hengst von Auguste Lechner
  9. Der Klang der Wälder von Natsu Miyashita
  10. Das alte Haus am Meer (Miss Silver und die Tote am Strand) von Patricia Wentworth

 

  1. Stop What You’re Doing And Read This!
  2. Der Rabbi und der Kommissar 2: Du sollst nicht begehren von Michel Bergmann
  3. Aja oder Alles ganz anders von Gabriele Beyerlein
  4. Und dann gab’s keines mehr von Agatha Christie
  5. Miss Daisy (2) und der Tod im Wintergarten von Carola Dunn
  6. Gower Street Detective 1: Mord in der Mangle Street von M.R.C. Kasasian
  7. Lady Hardcastle (6) und der Mord am Meer von T E Kinsey
  8. Kings & Fools 4: Vergessenes Wissen von Natalie Matt & Silas Matthes
  9. My Roommate is a Cat Band 1 von Tsunami Minatsuki und As Futatsuya
  10. Wells & Wong 6: Tödliches Spiel in Hongkong von Robin Stevens

 

Wenn ihr Lust habt, könnt ihr euch gerne anschließen. Ich freue mich über Gesellschaft.

Kennt ihr eines meiner zu lesenden oder zu rezensieren Bücher? Könnt ihr mir eins empfehlen, mit dem ich am besten direkt starten sollte?

Liebe Grüße
Vanessa

Adventskalender 2017

Frohe Weihnachten

Hallo ihr Lieben,

das war also der diesjährige Adventskalender. Ich hoffe, Ihr hattet Spaß damit und habt die verschiedenen Bücher als ausreichend abwechslungsreich empfunden, denn ich habe versucht für jeden Geschmack etwas zu veröffentlichen. Ich hoffe, Ihr habt ein wunderschönes, nicht allzu ruhiges aber erholsames Weihnachtsfest mit Euren Lieben.

Liebe Grüße und frohe Weihnachten

Vanessa

Adventskalender 2017 ·Frankenstein von M. Shelley

Inhaltsangabe: Frankenstein oder der moderne Prometheus von Mary Shelley

Der Roman Frankenstein oder der moderne Prometheus von Mary Shelley behandelt die Geschichte von dem Wissenschaftler Frankenstein, der einem Freund auf einem Schiff seine Geschichte erzählt. Dieser Freund schreibt seiner Schwester die Geschichte, die auf diesem Wege erzählt wird: Der Freund erzählt, dass er in seinem Laboratorium ein Monster aus Leichenteilen schafft, dies dauert fünf Monate, und obwohl es ihn manchmal selbst ekelt was er da tut, macht er weiter. Als er endlich fertig ist, wird er schwerkrank und wird von einem Freund gepflegt. Auf einmal erhält er einen Brief, dass sein Bruder gestorben ist. Er wurde ermordet! Als er zurück nach hause kommt, steht plötzlich sein Monster vor ihm: Er hatte den Jungen ermordet, aber er erzählt ihm auch noch wie er den Winter verbrachte. Frankenstein war geflohen und wurde von den Menschen sehr schlecht behandelt. Sie schreien und schlagen ihn und verjagen ihn damit. Er kommt zu einem ärmlichen Bauernhof mit seinen Beschützern, welche nichts von ihm wissen. Dort wohnt er für einige Monate im Schuppen, und erhält von seinen Menschen hin und wieder etwas zu essen, da er von ihnen stiehlt. Er versteht die menschliche Sprache nicht, möchte sie aber lernen, auch davon, dass der Sohn, Felix, seinem Vater etwas vorliest, ist er fasziniert, weshalb er dies auch lernen möchte. Frankenstein verrichtet heimlich in der Nacht kleinere Dienste für die Familie, als er sich ihnen aber offenbart, wird er vom Sohn verjagt, dessen Schwester und seine Frau erleiden einen schweren Schock, der Vater wird schwerkrank. Frankenstein wandert weiter zu seinem Erschaffer, und offenbart sich ihm. Er fordert eine Gefährtin, denn er sei nur so brutal, weil er von den Menschen so schlecht behandelt würde. Diese Brutalität wäre vorbei, wenn er eine Gefährtin hätte, die keine Angst vor ihm hat und ihn mag und schätzt und mit ihm Zeit verbringt. Sein Erschaffer Viktor Frankenstein bringt es aber nicht über sein Herz noch so ein Monster zu erschaffen, deshalb straft ihn sein Monster und tötet viele seiner Familienmitglieder. Viktor Frankenstein will sich an ihm rächen und jagt ihm hinterher. Dabei trifft er auf seinen Biographen, der mit einem Schiff Richtung Nordpol fährt. Viktor Frankenstein stirbt auf der Fahrt, die Mannschaft kehrt um, weil diese Angst um ihr Leben hat, der Erschaffer stirbt ohne zu wissen, ob sein Monster noch lebt oder nicht. Am Ende verabschiedet sich das Monster von seinem toten Schöpfer und von Walton.

Adventskalender 2017 ·Frankenstein von M. Shelley

Rezension: Frankenstein oder der moderne Prometheus von Mary Shelley

Die Inhaltsangabe zum Roman Frankenstein von Mary Shelley findet ihr oben.

Ich musste ganz ehrlich sagen, dass ich dachte – man hatte ja von Frankenstein zuvor schon gehört – , dass der Erschaffung des Monsters eine viel größere Stellung im Roman eingeräumt wird. Aber natürlich sind auch die anderen Dinge, die geschildert werden, wichtig und interessant. Denn Frankenstein ist am Anfang des Romans wie ein Kind noch ein unbeschriebenes Blatt. Er muss sich in der Welt erst zurecht finden, denn er wird von seinem Schöpfer, wenn auch unwillentlich, verlassen. So ist Frankenstein ganz auf sich selbst gestellt und so muss er lernen, wie Menschen zu ihm stehen. Er lernt sprechen und versteht erst nach und nach warum er sich verhält wie er sich verhält und erst als er sich einmal im Spiegel gesehen hat und die Menschen, die er als seine Beschützer ansieht, sieht, welche viel schöner und ästhetischer aussehen, versteht er, warum er von den Menschen gemieden wird und diese sogar Angst vor ihm haben und ihm wehtun und ihn verjagen. Dieses Lernen ist natürlich sehr interessant, und man merkt schnell, dass Frankenstein in seine Rolle als Monster von den Menschen und der Gesellschaft gedrängt wird, denn von einem Menschen, der ihn nicht sieht, da er blind ist, wird er als Fremder zumindest gastfreundlich aufgenommen und er unterhält sich ohne Angst mit ihm. Daran wird deutlich, dass der Ausschluss aus der Gesellschaft erst durch das Verhalten der Menschen geschieht und dass dieser Ausschluss schnell zu einer Eskalation führt, ist eigentlich auch klar, denn Frankenstein konnte nie eine andere Moral lernen als diese, die an ihm geübt wird und das ist nun mal keine freundliche und menschliche Moral. Er merkt, dass er trotz seiner guten Taten, die er an seinen Beschützern verübt, dennoch bestraft wird, dabei hatte er zu diesem Zeitpunkt nichts getan, außer anders zu sein beziehungsweise anders auszusehen als normale Menschen. Auch dass das Monster sein eigenes Verhalten reflektiert betrachtet, fand ich ziemlich gut.

Was ich irgendwie tragisch fand, war, dass alle möglichen Charaktere gestorben sind, obwohl sie eigentlich gar nichts getan hatten, so zum Beispiel Justine, Wilhelm, etc.

Alles in allem kann ich nachvollziehen warum der Roman „Frankenstein“ von Mary Shelley so hochgelobt wird, denn aus ehtisch-moralischer Sicht fand ich ihn auf jeden Fall sehr bemerkenswert. Leider wird der Stoff oftmals verfälscht und das was man von Frankenstein hört, klingt nach einem brutalen Monster, diese Annahme kann ich nicht bestätigen. Ich hatte eher Mitleid mit ihm, wobei ich den Roman natürlich dennoch sehr gerne weiterempfehle.