Adventskalender 2017 ·Frankenstein von M. Shelley

Inhaltsangabe: Frankenstein oder der moderne Prometheus von Mary Shelley

Der Roman Frankenstein oder der moderne Prometheus von Mary Shelley behandelt die Geschichte von dem Wissenschaftler Frankenstein, der einem Freund auf einem Schiff seine Geschichte erzählt. Dieser Freund schreibt seiner Schwester die Geschichte, die auf diesem Wege erzählt wird: Der Freund erzählt, dass er in seinem Laboratorium ein Monster aus Leichenteilen schafft, dies dauert fünf Monate, und obwohl es ihn manchmal selbst ekelt was er da tut, macht er weiter. Als er endlich fertig ist, wird er schwerkrank und wird von einem Freund gepflegt. Auf einmal erhält er einen Brief, dass sein Bruder gestorben ist. Er wurde ermordet! Als er zurück nach hause kommt, steht plötzlich sein Monster vor ihm: Er hatte den Jungen ermordet, aber er erzählt ihm auch noch wie er den Winter verbrachte. Frankenstein war geflohen und wurde von den Menschen sehr schlecht behandelt. Sie schreien und schlagen ihn und verjagen ihn damit. Er kommt zu einem ärmlichen Bauernhof mit seinen Beschützern, welche nichts von ihm wissen. Dort wohnt er für einige Monate im Schuppen, und erhält von seinen Menschen hin und wieder etwas zu essen, da er von ihnen stiehlt. Er versteht die menschliche Sprache nicht, möchte sie aber lernen, auch davon, dass der Sohn, Felix, seinem Vater etwas vorliest, ist er fasziniert, weshalb er dies auch lernen möchte. Frankenstein verrichtet heimlich in der Nacht kleinere Dienste für die Familie, als er sich ihnen aber offenbart, wird er vom Sohn verjagt, dessen Schwester und seine Frau erleiden einen schweren Schock, der Vater wird schwerkrank. Frankenstein wandert weiter zu seinem Erschaffer, und offenbart sich ihm. Er fordert eine Gefährtin, denn er sei nur so brutal, weil er von den Menschen so schlecht behandelt würde. Diese Brutalität wäre vorbei, wenn er eine Gefährtin hätte, die keine Angst vor ihm hat und ihn mag und schätzt und mit ihm Zeit verbringt. Sein Erschaffer Viktor Frankenstein bringt es aber nicht über sein Herz noch so ein Monster zu erschaffen, deshalb straft ihn sein Monster und tötet viele seiner Familienmitglieder. Viktor Frankenstein will sich an ihm rächen und jagt ihm hinterher. Dabei trifft er auf seinen Biographen, der mit einem Schiff Richtung Nordpol fährt. Viktor Frankenstein stirbt auf der Fahrt, die Mannschaft kehrt um, weil diese Angst um ihr Leben hat, der Erschaffer stirbt ohne zu wissen, ob sein Monster noch lebt oder nicht. Am Ende verabschiedet sich das Monster von seinem toten Schöpfer und von Walton.

Adventskalender 2017 ·Frankenstein von M. Shelley

Rezension: Frankenstein oder der moderne Prometheus von Mary Shelley

Die Inhaltsangabe zum Roman Frankenstein von Mary Shelley findet ihr oben.

Ich musste ganz ehrlich sagen, dass ich dachte – man hatte ja von Frankenstein zuvor schon gehört – , dass der Erschaffung des Monsters eine viel größere Stellung im Roman eingeräumt wird. Aber natürlich sind auch die anderen Dinge, die geschildert werden, wichtig und interessant. Denn Frankenstein ist am Anfang des Romans wie ein Kind noch ein unbeschriebenes Blatt. Er muss sich in der Welt erst zurecht finden, denn er wird von seinem Schöpfer, wenn auch unwillentlich, verlassen. So ist Frankenstein ganz auf sich selbst gestellt und so muss er lernen, wie Menschen zu ihm stehen. Er lernt sprechen und versteht erst nach und nach warum er sich verhält wie er sich verhält und erst als er sich einmal im Spiegel gesehen hat und die Menschen, die er als seine Beschützer ansieht, sieht, welche viel schöner und ästhetischer aussehen, versteht er, warum er von den Menschen gemieden wird und diese sogar Angst vor ihm haben und ihm wehtun und ihn verjagen. Dieses Lernen ist natürlich sehr interessant, und man merkt schnell, dass Frankenstein in seine Rolle als Monster von den Menschen und der Gesellschaft gedrängt wird, denn von einem Menschen, der ihn nicht sieht, da er blind ist, wird er als Fremder zumindest gastfreundlich aufgenommen und er unterhält sich ohne Angst mit ihm. Daran wird deutlich, dass der Ausschluss aus der Gesellschaft erst durch das Verhalten der Menschen geschieht und dass dieser Ausschluss schnell zu einer Eskalation führt, ist eigentlich auch klar, denn Frankenstein konnte nie eine andere Moral lernen als diese, die an ihm geübt wird und das ist nun mal keine freundliche und menschliche Moral. Er merkt, dass er trotz seiner guten Taten, die er an seinen Beschützern verübt, dennoch bestraft wird, dabei hatte er zu diesem Zeitpunkt nichts getan, außer anders zu sein beziehungsweise anders auszusehen als normale Menschen. Auch dass das Monster sein eigenes Verhalten reflektiert betrachtet, fand ich ziemlich gut.

Was ich irgendwie tragisch fand, war, dass alle möglichen Charaktere gestorben sind, obwohl sie eigentlich gar nichts getan hatten, so zum Beispiel Justine, Wilhelm, etc.

Alles in allem kann ich nachvollziehen warum der Roman „Frankenstein“ von Mary Shelley so hochgelobt wird, denn aus ehtisch-moralischer Sicht fand ich ihn auf jeden Fall sehr bemerkenswert. Leider wird der Stoff oftmals verfälscht und das was man von Frankenstein hört, klingt nach einem brutalen Monster, diese Annahme kann ich nicht bestätigen. Ich hatte eher Mitleid mit ihm, wobei ich den Roman natürlich dennoch sehr gerne weiterempfehle.