So fühlt sich nur die Liebe an von Rachel Gibson ist der erste Band der Military Men-Reihe. Blue lebt auf dem Anwesen, das ihrer Familie schon seit Jahrhunderten gehört. Früher hatte ihre Familie eine Zuckerplantage in New Orleans und hatten auch einige Sklaven. Heute vermittelt sie mit dem Haupthaus ein Stück amerikanische Geschichte. Kasper lebt auf dem Nachbargrundstück, nachdem er bei der Armee war, hat er nun eine Baufirma und kümmert sich derzeit um die Restaurierung des Haupthauses seiner Familie. Vor über 20 Jahren hatten die beiden eine kurze Affäre miteinander und nun nähern sich die beiden wieder an…
Der Roman hat nur etwa 90 Seiten und bei solchen Kurzromanen ist es ja immer schwierig, die Figuren ordentlich zu zeichnen und sich eine gute Geschichte auszudenken und das führt mich auch direkt zu zwei meiner Kritikpunkte: Blue war für mich ein vollkommen undurchschaubarer Charakter. Nachdem Kasper sie vor über 20 Jahren einfach verlassen und sich nie wieder gemeldet hat, vergibt sie ihm einfach so und lässt sich wieder mit ihm ein. Kasper ist ein Soldat und gibt so viel Zeug von sich, womit ich wirklich Probleme hatte, dass er mir komplett unsympathisch war. Hinzu kam sein Verhalten Blue gegenüber.
Die Geschichte selbst besteht eigentlich auch nur aus dem Widersehen der beiden und zwei Sexszenen. Klar gibt es hier und da noch ein bisschen Handlung, aber die ist wirklich vernachlässigbar. Ich finde auch die Kulisse etwas seltsam. Auf der einen Seite gehört die Sklaverei zur amerikanischen Geschichte und ich finde eine Auseinandersetzung in Romanen damit gut. Auf der einen Seite geschah mir das viel zu unreflektiert, denn sowohl Blue als auch Kasper sind eher noch Stolz auf die Vergangenheit ihrer Familie anstatt, dass sie alles mal hinterfragen.
Außerdem gibt es bei diesem Band überhaupt keine Verbindung zu den anderen Bänden der Reihe (die Soldaten aus den anderen Bänden der Reihe werden nicht einmal am Rande erwähnt), was ich schon komisch finde (aber zumindest erklärt, warum der deutsche Verlag überhaupt keine Verbindung zur Reihe herstellt).
Alles in allem hat mir der erste Band der Military Men-Reihe So fühlt sich nur die Liebe an von Rachel Gibson nicht gut gefallen. Ich mag die beiden, Blue und Kasper, nicht und fand auch die reduzierte Handlung langweilig, denn es ist auf den gesamten ca. 90 Seiten nichts passiert. Ich werde wohl keine weiteren Bände der Autorin lesen, obwohl ich von einer anderen Reihe noch Bände offen habe, denn ich kann mit ihrem Stil einfach nichts mehr anfangen.