Rezension: In meinem Himmel von Alice Sebold
Den Inhalt des Romans „In meinem Himmel“ von Alice Sebold könnt ihr oben nachlesen.
Alice Sebold verarbeitet in ihrem Roman das grauenvollste Unheil, das einem Menschen geschehen kann. Die Familie Salmon verliert ihre 14jährige Tochter und Schwester Susie im Dezember 1973. Die junge Frau wird am Anfang des Buches vergewaltigt und brutal ermordet. Sie braucht einige Tage bis sie verarbeiten kann, dass sie vom Himmel aus zwar das Leben ihrer Familie beobachten, aber nicht beeinflussen kann.
Sebold beeindruckt mit einem rührenden Krimi, in dem man von vorne bis hinten mit der Schwester Lindsey und ihrem Vater mitfiebert, wenn sie versuchen das Verbrechen an Susie aufzuklären.
Ich persönlich fand, dass Susies Mutter im Roman sehr unsympathisch wirkte, was auch an ihrer tiefen Trauer um ihre Tochter liegen kann, die sie nicht richtig auszudrücken vermag.
Der Vater, aber auch die Lindsey und Buckley wirken auf mich sehr sympathisch, genau wie Susie, da man sie in vielen Rückblenden besser kennen lernen kann.
An den Rückblenden liegt aber auch das Problem, das ich mit Sebolds Roman „In meinem Himmel“ hatte. Am Anfang springt sie oft von einer Szenerie zur nächsten, so dass man irgendwann nicht mehr richtig mitkommt, wo sie gerade ist, ob Susie noch lebt oder nicht und wie die Familienkonstellation gerade ist.
Was mir sehr nahe gegangen war, war der Gedanke, der sich immer wieder im Roman findet: Manchmal ist man den Toten näher, als den Lebenden.
Das gibt viel Stoff zum Nachdenken und Philosophieren, allerdings kann man das Buch auch einfach als Freizeitlektüre lesen.
Mir hat Alice Sebolds „In meinem Himmel“ sehr gut gefallen, und kann es nur jedem weiterempfehlen.