Rezension: Lauf, so schnell du kannst von Linda Howard
Die Inhaltsangabe zu Linda Howards Roman „Lauf, so schnell du kannst“ findet ihr oben.
Normalerweise ist es so, dass meine Erwartungen enttäuscht werden, wenn sie zu hoch sind. Von diesem Roman hatte ich mir einiges erhofft, obwohl es einer der neueren Romane von Linda Howard ist, die neueren Romane können – zumindest meiner Meinung nach – von der Qualität her nicht mehr an ihre frühen Werke anknüpfen. Dennoch habe ich mir den Roman „Lauf, so schnell du kannst“ gekauft und ich muss sagen: Ich war begeistert.
Die weibliche Hauptfigur (die bei den neueren Werken eigentlich fast immer der Grund meines Anstoßes war) war sehr herzlich. Mir hat die ganz und gar nicht perfekte Angie Powell sehr gut gefallen, obwohl sie natürlich auch einige Eigenschaften hat, die mich gestört haben, war sie im Gesamtpaket ziemlich sympathisch.
In dem Roman haben Dare und Angie viele Seiten Zeit sich kennenzulernen bevor sie miteinander schlafen und sich etwas „Festes“ zwischen ihnen entwickelt, obwohl Dare relativ schnell die „L-Bombe“ platzen lässt.
Mir hat auch ziemlich gut gefallen, dass die beiden sich eigentlich nicht wirklich ausstehen können, sich aber in Augenblicken größter Gefahr aufeinander verlassen können.
Auch die Darstellung aus verschiedenen Blickwinkeln (so wird nicht nur aus der Sicht von Angie und Dare erzählt, sondern auch aus der Sicht des späteren Mörders und des „Killer-Bären“) hat mir ziemlich gut gefallen, auch wenn ich keine so ausführliche Beschreibung darüber brauche wie der Bär einen Menschen zerfleischt.
Im Großen und Ganzen war der Stil doch recht anders als ich ihn bisher – ich habe mehr als 20 Romane von ihr gelesen – von Linda Howard kannte. Dies kann natürlich auch an einer anderen Übersetzerin liegen. Es kam mir aber dennoch seltsam vor.
Was mich ein wenig enttäuscht hat war, dass der Showdown und das Ende auf ca. 30 Seiten stattfand. Zuvor 370 Seiten mit teilweise unnützen Wiederholungen und einer relativ ausführlichen Erzählung der Geschichte und dann – es wirkte fast, als müsste die Deadline dringend eingehalten werden, die schon morgen sein sollte – das recht oberflächliche Ende mit einer teilweise starken Zeitraffung, obwohl nicht direkt irgendetwas fehlte.
Der Roman „Lauf, so schnell du kannst“ von Linda Howard hat mir ziemlich gut gefallen und ich kann ihn weiterempfehlen, vor allem auch, weil er anders ist, als die anderen neueren Romane der Autorin (so zum Beispiel Feuer der Nacht).