Rezension: Ein Kuss für jedes ‘Ja‘ von Lori Foster
Die Inhaltsangabe zum Kurzroman „Ein Kuss für jedes ‘Ja’“ von Lori Foster findet ihr oben.
Dies ist der dritte Teil der Buckhorn-Brüder-Reihe. Wir haben bisher gelesen wie der älteste der Brüder, Sawyer, seine Frau Honey und der zweite Bruder, Morgan, seine Frau Misty kennenlernte. Nun lernt Gabe, der Jüngste, Lizzy kennen. Lizzy ist mir sehr sympathisch, denn sie scheint nicht perfekt zu sein. Sie selbst sieht sich als ungelenkes, schüchternes Mädchen, das nicht oder nur wenig begehrenswert ist bis Gabe ihr das Gegenteil zeigt. Mir ist bis zum Schluss nicht ganz klar gewesen, ob Elizabeth wirklich attraktiver ist, als sie dachte, oder ob Gabe sieht einfach für attraktiver hält, weil er sich in sie verliebt hat. Diese Uneinigkeit tut dem herrlich frischen Charakter von Lizzy aber keinen Abbruch. Lori Foster setzt bei ihr mehr auf die inneren Werte – okay, das klingt jetzt als sei Lizzy hässlich, aber so meine ich das auf keinen Fall. Aber die Autorin entwickelt hier eine zurückhaltende, ruhige, sehr kluge junge Frau, die über sich selbst hinauswächst.
Gabe hingegen ist arrogant. Oder zumindest ist er sehr von sich überzeugt. Ob jetzt zu Recht oder nicht, sei mal dahingestellt, aber Gabe weiß, welche Wirkung er auf Frauen hat und als er diese Wirkung nicht auf Lizzy hat, bringt ihn das zum Nachdenken und er reagiert, wie ein Mann in seiner Situation eben reagiert: Mit Interesse. Warum mag diese Frau ihn nicht? Warum findet sie ihn nur innerlich faszinierend und nicht äußerlich? Aber gerade das macht den Reiz ihrer Beziehung aus. Lizzy und Gabe finden auf der Basis ihrer Charaktere zueinander und nicht auf rein körperlicher Basis, was selbstverständlich nicht heißen soll, dass die beiden sich nicht zueinander hingezogen fühlen. Ganz im Gegenteil. Die beiden haben sogar sehr großes körperliches Interesse aneinander.
Ein bisschen schade fand ich es, dass für mich das Ende recht offensichtlich war. Und nein, ich meine hier nicht die Hochzeit der beiden – obwohl auch das klar war.
Im Laufe des Romans erfährt man von Lizzys Vergangenheit. Sie hatte, als sie 12 Jahre alt war, einen Autounfall mit ihrer Mutter. Diese verblutet im Wrack während die beinahe unverletzte Lizzy so sehr unter Schock steht, dass sie es nicht schafft, Hilfe zu holen. Diese Tragödie wird von den Medien so breit getreten und sie machen dem Kind schwere Vorwürfe, mit denen sie auch zehn Jahre später noch nicht umzugehen weiß. Deshalb will sie eine Doktorarbeit über Heldentum und Helden schreiben. Mir war klar, dass sie die Gelegenheit haben wird zu zeigen, wie sie sich als Erwachsene in Gefahrensituationen verhält, sodass das Ende für mich irgendwie voraussehbar war.
Alles in allem ist es wirklich schwierig bei so kurzen Romanen – auch dieser Roman hat nur etwa 130 Seiten – die Charaktere der Figuren wirklich sich entfallen zu lassen. Lori Foster gelingt es hier trotzdem. Lizzy und auch Gabe entwickeln sich im Laufe des Romans „Ein Kuss für jedes ‘Ja’“ weiter und es hat mir großen Spaß gemacht diese Entwicklung mitzuerleben. Schade war hier, dass man von Misty und Honey sehr wenig mitbekam. Nur in zwei Szenen kriegen die beiden die Gelegenheit noch einmal zu Wort zu kommen, diese Szenen hätte man etwas vergrößern und die Rollen der beiden und auch der restlichen Brüder hätten ruhig ausführlicher sein dürfen. Casey, Sawyers Sohn, kommt gar nicht vor und wird nur kurz erwähnt, was ich wirklich schade fand. Aber im Grunde ist auch dieser dritte Teil der Reihe ein Vergnügen und wenn man die beiden anderen Teile bereits kannte, dann macht es großen Spaß auch diesen Teil zu lesen.