Am Anfang war ich total begeistert von diesem neuen Roman von Linda Howard, denn obwohl oder gerade weil er am Anfang so langatmig ist, gibt das den Protagonisten die Möglichkeit sich näher zu kommen und ich habe zum ersten Mal oder zu einem der ersten Male bei dieser Autorin das Gefühl, dass die Protagonisten wirklich die Möglichkeit hatten sich ineinander zu verlieben. Aber dies ging natürlich damit einher, dass der Roman am Anfang recht langatmig war. Die beiden Protagonisten brauchen sehr lange bis sie sich endlich näher kommen. Ein weiterer negativer Punkt ist Tricks. Howard widmet dieses Buch ihren Hunden, aber Tricks nimmt meiner Ansicht nach zu viel Raum ein. Sie wird total hochgelobt und beinahe gottgleich gesehen. Tricks ist der klügste Hund, sie versteht alles, was man ihr sagt, sie kann die Uhr lesen und ist bei allen überaus beliebt.
Bo ist Polizeichefin und dennoch ist sie weder im Umgang mit der Waffe noch sonst wie geübt. Sie macht nur administrativen Kram und kümmert sich um den Papierkram auf der Polizeiwache. Mit Kämpfen oder Verhaftungen hat sie meistens sehr wenig zu tun, außer als sie sich auf einen Stadtbewohner stürzt, der sich mit einem ihrer Kollegen prügelt. Kyle Gooding schlägt Bo und wird dafür verhaftet. Sein reicher, einflussreicher Vater klärt das für ihn aber Kyle ist wütend, denn er musste die Scheidungspapiere zugunsten seiner Exfrau unterschreiben, wofür er Bo verantwortlich macht. Deshalb schießt er auf Tricks, allerdings kann Morgan in letzter Sekunde verhindern, dass Kyle Tricks oder Bo erschießt. Sie ist total hilflos und verlässt sich total auf Morgan.
Der Roman ist wie ein Krimi oder Thriller aufgemacht. Das Cover ist dunkel und wirkt wie das Cover eines Thrillers, auch der Titel deutet an, dass es sich hier um einen Thriller handelt schließlich heißt er „In den Armen der Gefahr“. Schade fand ich auch, dass diese Gefahr so eine kleine Rolle spielte. Bo und Morgan kommen sich erst nach etwa 300 Seiten näher und erst nach etwa 400 Seiten spielt diese Gefahr eine größere Rolle. Der Roman hatte viel Potenzial. Die Gefahr hätte eine große Rolle spielen können, sodass der Roman deutlich spannender gewesen wäre, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass die Gefahrensituation am Ende nicht einmal wirklich aufgelöst wird und auch wirklich nur eine ganz geringe Rolle in der Beziehung der beiden Protagonisten und im Roman spielt. Ich dachte irgendwie immer, dass jetzt doch endlich mal etwas Spannung hereinkommen muss, dass das ja nicht bis zum Ende so weitergehen kann, aber natürlich habe ich befürchtet, dass die Spannung am Ende ausbleiben würde und so war ich nicht sonderlich überrascht, als die Auflösung des Anschlages innerhalb weniger Seiten über den Tisch ging und auch auf den letzten etwa 30 Seiten spielte das eigentlich überhaupt keine Rolle mehr.
Mein Fazit lautet also, dass man ganz schön enttäuscht wird, wenn man eine kriminalistische Liebesgeschichte erwartet, wenn man erwartet, dass die Protagonisten in Gefahr geraten und um ihr Leben bangen müssen, denn das suggeriert das Cover, die Beschreibung des Klappentextes, der Titel und auch der Teaser auf dem Backcover, aber dies bleibt aus. Es ist eine Liebesgeschichte und eine gar nicht so schlechte. Die Protagonisten verlieben sich wirklich ineinander und erhalten auch die dafür notwenige Zeit und sie leben auch relativ lange in ihrem Alltag, sie verlieben sich nicht in irgendeiner abwegigen Situation, sodass man am Ende nicht sicher ist, ob die Liebe wirklich halten kann. Wenn man also nur einen Liebesroman erwartet wird man sicher nicht enttäuscht, denn dafür verdient der Roman die volle Punktzahl, aber das Gesamtbild leidet dann halt doch unter den oben aufgeführten negativen Punkten, sodass ich am Ende eher etwas enttäuscht auf den Roman In den Armen der Gefahr von Linda Howard blicke.