Asphalthelden von J. Reynolds

Rezension: Asphalthelden von Jason Reynolds

Asphalthelden ist ein Sammelband mit vielen kleinen und etwas längeren Geschichten von Jason Reynolds. Die Geschichten drehen sich alle um den Heimweg von Schülerinnen und Schülern einer Schule. Einige von ihnen kennen sich, andere kennen sich nicht oder zumindest nur vom sehen.

Ich könnte jetzt zu jeder einzelnen Geschichte schreiben, was mir gut gefallen hat und was weniger, aber das würde, denke ich, zu weit führen. Allerdings kann es sein, dass ich doch ein paar Geschichten explizit erwähnen werde.

Schade fand ich, dass ich die Charaktere aus den ersten Geschichten ziemlich cool fand und man sich dann doch sehr schnell wieder von ihnen verabschieden musste, zumal ich so das Gefühl hatte, dass weder TJ noch Jasmine in vielen Geschichten erwähnt wurden, aber vielleicht habe ich es auch nur überlesen, schließlich werden die Figuren selten namentlich erwähnt und ich wusste am Anfang noch nicht, dass die Geschichten häufig zusammenhängen.

Mir hat sehr gut gefallen, dass die Figuren, die in einer Geschichte vorkommen, auch noch in anderen erwähnt werden. Dass Pia beispielsweise mitbekommt wie Simeon und Kenzi aus einer späteren Geschichte im Flur von einer Lehrerin gerügt werden oder dass Cynthia zwei Mädchen auf dem Friedhof sitzen sieht und Kenzi beispielsweise in der letzten Geschichte wieder vorkommt, weil Ms. Post ihn gerettet hat. All diese Verwicklungen der Figuren, die zumindest auch in den anderen Geschichten erwähnt werden – ich könnte diese Reihe hier auch noch fortsetzen – haben mir sehr gut gefallen. Wahrscheinlich würde man auch noch weitere Verwicklungen feststellen wenn man das Buch noch einmal liest.

Die Themen, die im Buch behandelt werden, haben mir auch gut gefallen; aus zwei Gründen. 1. Zeigen sie wie divers eine normale Schule sein kann. Klar, hier geht es um eine amerikanische, öffentliche Schule, aber in Deutschland würde das wohl ähnlich aussehen. Von den Kindern entspricht keines dem Schema eines „normalen“ Kindes. Jedes ist auf seine Art besonders und hat mit dem eigenen Schicksal zu kämpfen, sei es weil es selbst krank ist oder weil die Eltern krank sind, sei es aus Angst um die Mutter oder aus anderen Gründen. Und hier kommen wir schon zum 2. Grund: Die Themen, die in dem Buch behandelt werden sind allesamt wichtig und sehr vielfältig. Klar „fehlen“ hier ein paar Themen wie beispielsweise Sucht, Rassismus oder Bulimie, aber ich denke, wenn man diese auch noch alle untergebracht hätte, dann wären es zu viele Themen geworden. Schließlich gibt es nur 10 Geschichte in dem Sammelband. Aber die Themen, die vorkommen sind auf jeden Fall wichtig und machen den Band schon lesenswert. Das Thema Krankheit (Krebs, Demenz) ist sehr präsent, aber auch zum Thema Sexismus findet sich eine Geschichte in dem Buch und in einer Geschichte geht es um Sexualität. Andere Geschichten beschäftigen sich mit den Themen Angst vor Hunden und Angst davor, dass etwas schlimmes passieren könnte. Aber in einer anderen Geschichte geht es darum, dass ein Junge auf ein Mädchen steht und sie gerne mal anrufen würde.

Ebenfalls gut gefallen hat mir die Tatsache, dass manche der Geschichten nicht wie normale Geschichten waren. Fatima schreibt beispielsweise in weiten Teilen ihrer Geschichte eine Liste mit den Veränderungen des Schulwegs, Satchmos Plan besteht aus etlichen Schritten, die die Geschichte in weiten Teilen bestimmen und Kenzis und Simeons geheimer Check ist auch schwieriger zu lernen als fünf andere Sachen, deren Aufzählung einen großen Teil der Geschichte einnehmen. So sind in dem Sammelband auch verschiedene Erzählformen gemischt, die zeigen wie unterschiedlich Geschichte eigentlich sein können. s

Alles in allem kann ich gar nicht sagen welche von den vielen, coolen, traurigen, berührenden, lustigen und absurden Geschichten meine Lieblingsgeschichte war. Ich fand sehr viele von ihnen cool und mochte den Geschichtensammelband Asphalthelden von Jason Reynolds sehr gerne und auch die Idee einer solchen Geschichtensammlung hat mir unglaublich gut gefallen.

 

 

 

Vielen Dank für die Leserunde und das Rezensionsexemplar!

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