Bei Lady Hardcastle und ein mörderischer Markttag von T. E. Kinsey handelt es sich um den zweiten Teil der Lady Hardcastle-Reihe (Ein englischer Wohlfühlkrimi), den ich als Hörbuch gehört habe und somit in meiner Rezension sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen werde.
Nachdem Lady Hardcastle während ihres ersten Abenteuers, das wir verfolgen konnten, angeschossen wurde, kämpft sie sich nun zurück in die Gesellschaft. Sie ist weiterhin sehr exzentrisch und kauft sich beispielsweise ein Auto und möchte gerne einen Telefonanschluss. Da der Autoverkäufer gerne auf ihren Mann warten möchte, bittet sie um ein Medium. Erst danach nimmt der Autoverkäufer sie halbwegs ernst, vereinbart aber, dass sie ihr Auto problemlos wieder zurückgeben kann und ihr ein Teil ihres Kaufpreises daraufhin erstattet werden würde. Während der Ermittlungen, geht sie zwar besonnen vor, versucht aber dennoch alle Informationen zu bekommen, die sie brauchen und setzt sich so immer wieder gegen Männer durch.
Flo Armstrong kümmert sich um ihre Herrin, erhält aber auch viel Wertschätzung und Respekt von ihr. Gemeinsam erleben sie viele Abenteuer und ziehen sich gegenseitig immer wieder auf. Die beiden verbindet so etwas wie Freundschaft. Flo hat zwar Angst vor Kühnen, ist aber ansonsten auch gerne bereit ihre Herrin zu beschützen, außerdem steuert sie durch ihre Wissensgebiete auch einiges an Fachwissen für ihren Fall bei, was zwar größtenteils nicht für den Mord selbst, dafür aber für die beiden anderen Vorfälle von großer Relevanz ist.
Die drei Vorfälle wirken auf den ersten Blick sehr willkürlich und als ob sie alle nicht miteinander zusammenhängen, was ich als großen Zufall empfunden hätte, nachdem ja in den ganzen Monaten von Lady Hardcastles Krankheit offenbar nichts in ihrem Städtchen geschehen ist. Demnach wären gleich drei solcher Vorfälle kurz nach ihrer Entscheidung wieder auszugehen einfach zu unplausibel gewesen. Was genau dahintersteckt finden Lady Hardcastle und Flo natürlich heraus.
Einzig schade fand ich, dass ich mit den Namen der Farmer, also der Verdächtigen und Zeugen, so durcheinander kam und sie nirgendwo nachgucken konnte. Ich konnte mir den Namen des Opfers schon kaum merken, aber bei den vielen neuen Namen und Figuren, die hier eine Rolle spielen, wäre eine kurze Zusammenstellung der Figuren durchaus hilfreich gewesen. Das liegt aber wahrscheinlich mal wieder daran, dass ich es als Hörbuch gehört habe.
Das Cover passt gut zum ersten Band der Reihe und bildet auch den Handlungsort ganz gut ab. Man erkennt also auf einen Blick, dass es sich um einen Reihentitel handelt und zu welcher Zeit der Krimi etwa spielt.
Bei der Hörbuchfassung handelt es sich um eine ungekürzte Lesung. Das Hörbuch wird wieder von Julia von Tettenborn gesprochen, die unglaublich gut zu Lady Hardcastle und Flo Armstong passt. Ich kann mir die Handlung gar nicht mehr ohne diese Stimme vorstellen. Hinzu kommt, dass man nicht nur die beiden Protagonistinnen anhand der Stimme auseinanderhalten kann, sondern auch alle anderen Figuren und selbst die Männer von der Sprecherin wunderbar gesprochen werden. Mir gefiel es außerdem sehr gut, dass das Hörbuch ungekürzt ist.
Alles in allem hat mir der zweite Teil (es ist nicht nötig, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen/hören, obwohl man dann natürlich sämtliche Hintergrundinfos erhält) der Ein englischer Wohlfühlkrimi-Reihe um Lady Hardcastle und ihre Zofe Flo gut gefallen und ich empfehle Lady Hardcastle und ein mörderischer Markttag von T. E. Kinsey sehr gerne weiter.
Danke an Random House Audio für das Hörbuch-Rezensionsexemplar!