In dem Roman Das Mädchen, das in der Metro las von Christine Féret-Fleury geht es um die junge Juliette, die alleine in Paris lebt. Sie fährt jeden Tag von ihrer Wohnung mit der Metro zu ihrer Arbeitsstelle einer Immobilien Agenturen, in der sie gemeinsam mit ihrem Chef und einer Kollegin arbeitet.
Juliette beobachtet jeden Morgen die Menschen um sich herum: die junge Frau, die immer auf der gleichen Seite bei verschiedenen Romanen anfängt zu weinen, die ältere Dame, die in einem Kochbuch blättert und ein älterer Herr mit grünem Hut, der in einem Nachschlagewerk für Insekten liest.
Sie ist gewissenhaft, liest gerne und macht ihren Job weder gerne noch ungern. Juliette kommt einfach zur Arbeit und macht ihren Job. Sie mag ihre Kollegin eigentlich, obwohl diese etwas seltsam ist, aber sie ist nicht sonderlich gut mit ihr befreundet. Juliettes Leben ist langweilig. Sie hat immer getan was vernünftig, manchmal fast schon, unvernünftig vernünftig war: in die nächste Schule gegangen, einen Abschluss direkt bei ihren Eltern um die Ecke gemacht. Jeden Tag von der Wohnung mit der Metro auf Arbeit und am Abend wieder zurück. Nie ist sie Umwege gegangen oder hat mal die Welt gesehen.
Als sie eines Tages spontan früher aus der Metro steigt und durch Seitenstraßen läuft, wird sie von einem kleinen Mädchen entdeckt: Zaïde hält sie für eine Kurierin und sagt ihr, dass sie ruhig zu ihrem Vater durchgehen soll. Juliette ist verwirrt, weil sie nicht vor hat etwas auszuliefern oder irgendetwas abzuholen. Als sie auf Soliman trifft, unterhält sie sich lange mit ihm und entscheidet spontan nicht auf Arbeit zu gehen. Juliette wird auch hier wieder von fremden Menschen liebevoll gedrängt.
Nachdem sie sich mit Soliman und dessen Tochter Zaïde angefreundet hat, bittet der Vater sie für ein paar Wochen nach seiner Tochter zu gucken, da er sich einer schweren Operation unterziehen muss. Zaïde weiß zwar nicht genau was vor sich geht, aber sie ahnt wohl etwas. Juliette kümmert sich nicht nur um das Mädchen, kocht für sie und betreut sie, sondern führt auch Solimans Laden, denn die Kuriere müssen weiterhin mit Literatur versorgt werden.
Da Soliman aber weg ist, hilft ihr ein alter Freund: Der Mann mit dem grünen Hut. Er war in die Frau mit dem Kochbuch verliebt, die allerdings Selbstmord begangen hat. Seitdem macht er sich Vorwürfe, warum er ihr seine Liebe nicht gestanden hat.