Lady Chatterley von D. H. Lawrence

Rezension: Lady Chatterley von D.H. Lawrence

Die Inhaltsangabe zum Roman Lady Chatterley von D.H. Lawrence findet ihr oben.

Sehr interessant finde ich an diesem Buch, dass es mehrere verschiedene Versionen gibt, die alle unterschiedliche Schwerpunkte in ihrem Inhalt setzen. Wobei die oben zusammengefasste Version wohl die bekannteste ist und die ist, die den größten Anstoß erregte, es ist die dritte Version. Damals wurde das Buch in vielen Ländern verboten, was man verstehen kann, wenn man sich den Inhalt anschaut. Ich finde, man kann einige Parallelen zu den heutigen Erotikromanen der Frauenliteratur feststellen, wobei natürlich auch Parallelen zu Jane Austen oder Daphne du Maurier, wobei es natürlich doch weniger um Leidenschaft und Affären, sondern mehr um Liebe geht. Auch an Madame Bovary von Gustave Flaubert musste ich bei diesem Roman denken.

Ich hatte mir unter diesem Titel etwas anderes vorgestellt. Irgendwie rechnete ich mit einer männervertilgenden Amazone, aber Connie erinnert eher an ein kleines 14-jähriges Mädchen, das ihre Sexualität beginnt zu entdecken und anfängt sich zu verlieben und merkt, dass es so etwas wie sexuelle Leidenschaft gibt. Inwiefern ich es einordnen soll, dass sie nicht so war, wie ich sie mir vorgestellt habe, ist schwierig. Denn auf der einen Seite ist es immer schön, wenn man von den Büchern oder Romanen überrascht wird, auf der anderen Seite hätte mir die Entwicklung in die andere Richtung, glaube ich, besser gefallen – auch wenn das vielleicht unemanzipiert wirken mag. Wobei ich hier nun wirklich nicht über Emanzipation sprechen mag, aber rein aufklärerisch wäre die Entwicklung in die andere Richtung interessanter.

Wie dem auch sei Lady Chatterley von D.H. Lawrence hat seinen Ruf, sehr offen über Sexualität zu berichten, wohl zu recht, aber er steht den modernen Erotikromanen in nichts nach und hat somit, finde ich, wohl die Berechtigung nicht als ‚staubiger‘ Roman der Weltliteratur, sondern auch als Unterhaltungsliteratur gewertet zu werden und darf deshalb gerne gelesen werden, so man denn vorher weiß, worauf man sich einlässt.

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