Die heilige Johanna der Schlachthöfe von B. Brecht

Inhaltsangabe: Die heilige Johanna der Schlachthöfe von Bertolt Brecht

Inhaltsangabe: Die heilige Johanna der Schlachthöfe von Bertolt Brecht
In dem epischen Theaterstück „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ von Bertolt Brecht geht es um die historische Figur der Jeanne d’Arc, die bei Brecht Johanna Dark heißt und bei den schwarzen Strohhüten mitarbeitet. Die schwarzen Strohhüte sind eine Hilfsorganisation, die den Arbeitslosen auf den Schlachthöfen helfen wollen. Das ganze Theaterstück spielt in Chicago, wobei es sich hauptsächlich um die Schlachthöfe dreht und damit hauptsächlich dort gespielt wird.
Einer der Gegenspieler von Johanna ist Pierpont Mauler, der einen Schlachthof besitzt und viel Geld hat. Er will sich aus dem Geschäft zurückziehen, da er das Schlachten der Tiere nicht mehr erträgt, sodass er sein Geld aus dem Geschäft zieht, was dafür sorgt, dass die Fleischpreise steigen und der Mann, dem er seine Anteile verkaufen wollte, sie nicht bezahlen will und kann.
Sobald sich der Markt einigermaßen beruhigt hat, scheint alles wieder zugrunde zu gehen. Auf den Höfen der Schlachthöfe sitzen die Arbeiter und wollen, dass die Schlachthöfe wieder eröffnet werden, sodass sie Arbeit kriegen und für ihren Unterhalt sorgen können. Johanna wird von Mauler und seinen Gefährten vorgeführt wie unmoralisch sich die hungrigen, armen Arbeiter verhalten. Johanna entschuldigt dieses Verhalten, indem sie sagt, dass sich diese Menschen nicht so verhalten würden, wenn sie mehr Geld hätten.
Johanna verliert ihre Stellung bei den schwarzen Strohhüten und muss fortan gucken wie sie alleine klarkommt und woher sie etwas zu Essen kriegt. Sie sitzt mit den anderen Arbeitern der Schlachthöfe im Kalten und im Schnee und holt sich dort eine Lungenentzündung.
Die schwarzen Strohhüte sind insolvent, sie können ihre Miete nicht mehr zahlen und müssen ihr Hauptquartier verlassen, weil Mauler, der ihnen Geld versprochen hatte, selbst Pleite ist und so ihnen die zugesagte Unterstützung verwehren muss.
Am Ende stirbt Johanna an ihrer Lungenentzündung, man drückt ihr, ihre Fahne in die Hand und deckt sie mit den Fahnen der schwarzen Strohhüte zu.
Die heilige Johanna der Schlachthöfe von B. Brecht

Rezension: Die heilige Johanna der Schlachthöfe von Bertolt Brecht

Rezension: Die heilige Johanna der Schlachthöfe von Bertolt Brecht
Die Inhaltsangabe zum Theaterstück „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ von Bertolt Brecht findet ihr oben.
Mir persönlich war oftmals nicht ganz klar, warum – wo ja gerade die Preise wieder runtergegangen sind und Mauler die Fleischfabrik wieder öffnen wollte – auf einmal die Preise wieder stiegen und Mauler wieder ruiniert war.
Die Tatsache, dass sich Johanna nirgendwo wirklich einfügte, bei den schwarzen Strohhüten wird sie rausgeschmissen, weil sie ihren Kollegen aufstößt, bei den Fleischern ist sie auch nicht beliebt, weil sie den Arbeitern helfen will und bei den Arbeitern ist sie auch nicht sonderlich beliebt, weil sie gegen Gewalt ist und statt ihnen Suppe zu bringen, ihnen nur Reden von Gott bringt, fand ich irgendwie komisch. So fiel es mir recht schwer mich mit der Hauptfigur zu identifizieren.
Das Ende, die Tatsache also, dass Johanna mit den Fahnen abgedeckt wird, kam mir sehr bekannt vor, denn dieses Ende haben wir auch bei Schillers „Johanna von Orleans“ und unterscheidet sich von der historischen Johanna, die meines Wissens nach, auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Natürlich ist es auch von diesem Standpunkt her interessant mal ein paar verschiedene Inszenierungen dieses Stoffes zu lesen.
Auch hier haben wir genau wie in der „Mutter Courage und ihre Kinder“ ein paar Lieder und gegen Ende sogar Reime und Verse, auch dies gefiel mir recht gut, denn Brecht schafft es mit solchen Texten immer wieder seine Stücke aufzulockern und damit Gefühle und Motive zu transportieren.
Insgesamt fand ich dieses Theaterstück von Bertolt Brecht „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ nicht so schön wie die „Mutter Courage und ihre Kinder“ von Brecht, aber es war dennoch ganz schön und ich kann es jedem nur empfehlen, der mal etwas von Brecht oder ein „moderneres“ Theaterstück lesen möchte.