Wilhelm Tell von F. Schiller

Inhaltsangabe: Wilhelm Tell von Friedrich Schiller

Das Schauspiel Wilhelm Tell von Friedrich Schiller besteht aus fünf Aufzügen, welche allesamt nur aus wenigen Szenen bestehen.

Im ersten Aufzug lernen wir die Umgebung kennen, außerdem Wilhelm Tell und den derzeitigen Zustand, daraus zeichnen sich schon die drei Handlungsstränge ab. Zum einen haben wir die Handlung um Wilhelm Tell, seine Familie und seine Tat, zum anderen ist die Liebe zwischen zwei Protagonisten Thema und der Konflikt zwischen dem Volk und dem Adel.

Eine Gruppe des Volkes schließt sich zusammen um als Revolutionäre gegen die Unterjochung des habsburgerischen Adels vorzugehen.

Freiherr von Attinghausen zeigt Verständnis dafür, dass das Volk und die Bauern gegen den Adel kämpfen wollen, allerdings sieht Ulrich von Rudenz das anders. Er hat kein Verständnis für diese Menschen und will gegen die vorgehen, allerdings beschließt er das Schauspiel aber damit, dass er Berta von Bruneck aus dem Kerker befreit, sie heiraten will und sich für das Volk ausspricht und die Bauern aus der Knechtschaft freilassen will.

Wilhelm Tell ist ein ausgezeichneter Armbrustschütze und obwohl er mit den Revolutionären verkehrt, hat er nicht den Rütlischwur geleistet, sodass er nicht verpflichtet ist, ihnen zu helfen. Er wird dennoch in diese ganze Sache hineingezogen, denn er wird von Hermann Geßler, Reichsvogt von Schwyz und Uri, gezwungen auf seinen Sohn zu schießen. Um zu beweisen, dass er der ausgezeichnete Schütze ist, als den man ihn bezeichnet, soll er seinem Sohn einen Apfel auf den Kopf setzen und diesen vom Kopf seines Sohnes schießen. Sein Sohn vertraut seinem Vater und stimmt der Sache zu, allerdings will er sich weder fesseln noch die Augen verbinden lassen. Tell ist allerdings dagegen, denn obwohl er in seine Fähigkeiten durchaus Vertrauen hat, so weiß er, dass ihn die Tatsache auf seinen Sohn schießen zu müssen so nervös macht, dass er stark zittert. Er zieht den Pfeil aus dem Köcher und als er merkt wie stark er zittert, zieht er noch einen. Wilhelm schießt auf seinen Sohn und schießt den Apfel vom Kopf, als der Vogt erfährt, warum Tell noch einen zweiten Pfeil gezogen hatte – nämlich um den Reichsvogt zu erschießen, falls er seinen Sohn getroffen hätte – entzieht der Vogt Tell sein Wort, dass er ihm sein Leben lassen würde, egal was die Antwort auf die Frage, was er mit dem zweiten Pfeil vorgehabt hatte und lässt ihn verhaften. Tell kann flüchten und rächt sich an dem Reichsvogt für dessen Zwang auf seinen Sohn zu schießen und seinen Wortbruch, dafür wird er vom Volk gefeiert.

Wilhelm Tell von F. Schiller

Rezension: Wilhelm Tell von Friedrich Schiller

Die Inhaltsangabe zum Schauspiel Wilhelm Tell von Friedrich Schiller findet ihr oben.

Wie man vielleicht an meiner Inhaltsangabe des Schauspiels merkt, habe ich aus diesem nicht allzu viel mitgenommen. Irgendwie war es mir nicht wirklich klar, inwiefern die einzelnen Handlungsstränge und auch die Personen miteinander verbunden sind. Insofern habe ich aus der Handlung um Wilhelm Tell noch am meisten mitgenommen, denn sie erinnerte mich ein bisschen an die Bibel. Wir finden bei Tell eine Art schuldlose Schuld (wie schuldig er wirklich ist, will ich hier nicht erörtern), aber er hatte keine andere Wahl als zu schießen oder daran Schuld zu sein, wenn er und sein Sohn getötet werden, schließlich hätte er zusammen mit seinem Kind keine Fluchtmöglichkeit gehabt, sodass er nur schießen konnte und hoffen musste, dass er seinen Sohn nicht treffen würde. Für mich war klar, bevor Tell erklärte, was er mit dem zweiten Pfeil zu tun beabsichtigt gehabt hatte, dass diese Pfeil für den Vogt gedacht war. Dass dieser wortbrüchig wird und Tell verhaftet, zeigt nicht nur seinen Charakter, sondern könnte gleichzeitig auch als Darstellung des Adels allgemein gesehen werden. Ulrich von Rudenz kommt gut aus der Sache raus, was nicht nur mit der Verlobung mit Berta von Bruneck zusammenhängt, sondern auch damit, dass er zurückrudert, und den Knechten die Freiheit schenkt. Das rettet ihn vielleicht.

Dass Schiller öfter auch geschichtliche Ereignisse und historische Personen in seine Werke einbindet, kennen die meisten wohl schon von der Jungfrau von Orleans, und auch bei anderen finden wir dieses Vorgehen, so beispielsweise bei Georg Büchner in Dantons Tod. Ein historisches Ereignis oder eine Person werden verwendet um daraus eine mehr oder weniger fiktive Geschichte zu erzählen. Dies hat natürlich sowohl Vor- wie auch Nachteile.

Frauen spielen in Schillers Schauspiel Wilhelm Tell eine große Rolle, denn es treten Frauen aller drei Stände auf, die eine fundamentale Rolle spielen. Frauen ermutigen ihre Männer, treten für ihre Sache ein und sind sogar bereit sich dem brutalen Geßler in den Weg zu stellen. Sie will ihn bitten ihren Mann aus der Haft zu entlassen, dabei will er sie niederreiten, obwohl sie ihre Kinder dabei hat. Dies verhindert aber Tell als er Geßler mit einem Pfeil erschießt. Inwiefern diese Rolle der Frauen zu interpretieren ist, muss weiter untersucht werden, denn man kann hier natürlich für und gegen eine augenscheinliche Emanzipation der Frauen argumentieren.

Alles in allem hat das Schauspiel Wilhelm Tell sicherlich Berechtigung sowohl im Deutschunterricht (wo ich es allerdings nicht gelesen habe) wie auch damit, dass es eines seiner bekanntesten Werke ist, denn es bringt wieder viele wichtige Themen zur Sprache, allerdings ging es nicht so besonders nah an mich ran. Es ist also lesenswert und man sollte sich damit einmal beschäftigen, aber man muss es nicht unbedingt mehrfach lesen.