Der Fall der linkshändigen Lady von N. Springer ·Hörbücher

Kurz gesagt: Der Fall der linkshändigen Lady von Nancy Springer

Im zweiten Band der Enola Holmes-Reihe hat sich Enola inzwischen in London eingewöhnt. Als Miss Meshle verkleidet arbeitet sie als Dr. Leslie T. Ragostins Assistentin. Ragostin ist wissenschaftlicher Perditor und da das nur ein Mann sein kann, musste sie diesen Doktor erfinden. Durch Zufall erfährt sie vom Verschwinden von Lady Cecily, die nachts aus ihrem Bett verschwand. Enola macht sich an ihre Ermittlungen und erfährt von Tagebüchern, Kohlezeichnungen, einem Verehrer, aber auch Hinweise, die gegen ein Weglaufen sprechen: eine angelehnte Leiter, eine Flucht im Nachthemd. Enola findet Hinweise, befragt Verdächtige, doch gleichzeitig ist ihr Bruder Sherlock auf der Suche nach ihr…

Ich habe den zweiten Band der Enola Holmes-Reihe wieder als Hörbuch gehört, weshalb ich sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen werde.

Ich mag Enola inzwischen sehr gerne. Sie ist einfallsreich, klug, gewitzt und hat ein Bedürfnis nach Unabhängigkeit, das einer Frau in ihrer Zeit kaum offen stand. Dass sie sich für sich selbst und auch für Lady Cecily einsetzt, fand ich sehr mutig. Schade fand ich allerdings, dass Lady Cecilys Leben sich durch ihr „Abenteuer“ nicht verändern wird.

Obwohl ich natürlich verstehe, warum Enola sich vor ihren Brüdern und vor allem vor Sherlock, weil er ihr so dicht auf den Fersen ist, verstecken muss, hatte ich auch Mitleid mit ihm. Er scheint seine kleine Schwester zu lieben und kann einfach nicht verstehen, dass sie das unabhängige Leben vorzieht, obwohl dieses doch so gefährlich ist.

Der Fall war zwar auf der einen Seite ziemlich spannend, wirkte auf mich, auch aufgrund von vielen Zufällen, ein bisschen konstruiert. Hier zähle ich auch die Handlung drumherum hinzu. Denn auch dass Dr. Watson ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt Dr. Ragostin beauftragt wirkt seltsam.

Auf der einen Seite finde ich es ganz lustig, dass Enola sich als klüger als ihre Brüder herausstellt, dennoch wirkt es auch ein bisschen komisch, da es sich bei Sherlock Holmes ja um einen der größten Detektive der Literatur handelt. Dass seine kleine 14-jährige Schwester gewitzter sein soll als der kluge Meisterdetektiv fand ich unrealistisch. Dennoch macht gerade auch dieses Versteckspiel vor ihren Brüdern einen Teil des Charmes dieses Bandes aus.

Da die Enola Holmes-Bände nicht so lang sind, bevorzuge ich die ungekürzte Fassung, die ich hier auch gehört habe. Luisa Wietzorek passte für mich auch in diesem Band wieder super zu Enola Holmes. Ich mag ihre Stimme und finde sie passt einfach zu einem so jungen Mädchen. Ich kann mir Enola sehr gut vorstellen und fände eine andere Stimme inzwischen ziemlich unpassend für die junge Meisterdetektivin.

Alles in allem har mir auch der zweite Band der Enola Holmes-Reihe Der Fall der linkshändigen Lady von Nancy Springer ganz gut gefallen. Ich mag Enola inzwischen recht gerne, finde die Verknüpfungen mit Sherlock Holmes toll und fand auch den Fall spannend erzählt und gut konstruiert. Einzig Enolas Mutter ist mir immer noch sehr unsympathisch, und dieses Gefühl hat sich in diesem Band auch noch einmal verstärkt.