Der Gletschermann von E. Ballinger

Abgebrochen: Der Gletschermann von Erich Ballinger

Im Kinder-Steinzeitkrimi Der Gletschermann von Erich Ballinger geht es um Ötzi und dessen mögliche Geschichte. Der Krimi beschreibt wie ein Mann mittleren Alters von den Jägern des nahegelegenen Dorfes gefunden und eingeladen wird. Der Mann, Bal-Bes genannt, darf vorerst bleiben und fügt sich gut in die Gemeinschaft ein. Schnell findet er ein paar Freunde im Dorf. Nachdem er sich entschieden hat, dass er gerne bleiben würde, fragt er den Dorfvorsteher, der ihn an die alte weise Frau in einer nahegelegenen Höhle verweist. Nur wenn diese Frau positiv entscheidet, darf er bleiben. Nach dem ersten Treffen mit der Frau sieht seine Zukunft eigentlich ganz gut aus bis sich herausstellt, dass die Frau nach seinem Treffen mit ihr ermordet wurde. Bal-Bes wird für den Mörder gehalten und flüchtet. Eine Freundin aus dem Dorf hilft ihm zwar und bringt ihm seine Tasche, doch fliehen muss er doch und er wird von den Männern des Dorfes gejagt. Wenn sie ihn erwischen, wird er getötet…

Ich habe mich nach etwa der Hälfte (ca. 70 Seiten) entschieden, den Kinderkrimi abzubrechen, denn ich wusste einfach nicht, was noch groß passieren sollte. Bal-Bes ist bereits auf der Flucht und wir wissen ja auch alle, dass ihm diese nicht gelingen wird. Meiner Ansicht nach wurde eine flache Handlung, die leider ständig oberflächlich bleibt sehr weiter gestreckt. Das ist sehr schade, weil man sich sicherlich noch mehr Handlung hätte überlegen können, zumal auch die beteiligten Figuren noch sehr flüchtig beschrieben wurden und man praktisch nichts über sie erfährt.

Hinzu kam, und das war einer der Hauptgründe für den Abbruch, dass der Stil einfach anstrengend zu lesen war. Meistens ging es so in die Richtung „Er lief und lief. Er lief. Er lief in Richtung Tal. Ins Tal.“ Ich weiß nicht, ob dieser Stil eine andere Sprach- und Erzählweise darstellen und somit auf die Steinzeit verweisen sollte oder ob der Autor einfach versucht hat möglichst viele Seiten mit einer eher dünnen Geschichte zu füllen, aber ich fand diesen Stil unglaublich langweilig und nervig.

Im Anhang befinden sich neben dem Glossar auch noch zwei Karten von den Bergen und der gesamten Landschaft.

Alles in allem hat mich der Stil und die sehr dünne Handlung zusammen mit den oberflächlich beschriebenen Figuren dazu bewogen, den Steinzeit-Kinderkrimi Der Gletschermann von Erich Ballinger abzubrechen, obwohl ich das Thema und das Genre normalerweise spannend und toll finde.