Kurz gesagt: Der Schatten der Schlange von Rick Riordan
Im dritten Band der Kane-Chroniken Der Schatten der Schlange von Rick Riordan planen die Geschwister-Kane, Sadie und Carter, den Schatten der Chaosschlange Apophis zu ächten. Gemeinsam mit ihren Freunden müssen sie einem gemeinen Geist vertrauen, der sie ohne mit der Wimper zu zucken töten würde, außerdem müssen sie einen Zauber finden wie man den Schatten zurück in die Seele eines Gottes schicken kann und wie man einen Schatten so ächtet, dass er für alle Zeit verschwindet. Parallel werden sie Magier aus aller Welt von einer Gruppe, die Apophis‘ angehört, angegriffen, so auch der erste Nomos, in dem Amos, Sadies und Carters Onkel, lebt. Außerdem verhält sich Re, der Sonnengott, immer noch wie ein seniler alter Mann und sie finden keine Möglichkeit, ihn wieder zu verjüngen.
Immer noch mag ich Carter sehr gerne, aber Sadie war mir leider auch in diesem dritten Band wieder relativ unsympathisch. Ich weiß nicht genau woran es liegt, denn sie ist ein selbstbewusstes, junges Mädchen, das sich viel zu oft alleine und verlassen fühlt und dennoch versucht, immer das Richtige zu tun. Vielleicht lag es einfach daran, dass sie immer so große Sprüche klopft, und sich selbst für die Tollste hält und gleichzeitig irgendwie verängstigt wirkt, sodass ihr Charakter inkonsistent scheint und sie mir wie eine Betrügerin vorkam? Carter scheint auf jeden Fall irgendwie konsistenter und er steht in seinen Passagen auch zu seinen Fehlern und Ängsten. Das hat mir gut gefallen, weil er einfach bodenständiger und normaler wirkt.
Die Handlung selbst verflechtet auch hier wieder Wissen über die Mythen, den Glauben und die Götter Ägyptens mit einer spannenden Fantasy-Geschichte. Ich mag, dass man auch hier wieder so viel lernen kann und das Glossar erleichtert es viele Namen einfach nochmal nachzugucken (vor allem wenn die Götter und Göttinnen nur einmal erwähnt werden oder kurze Auftritte haben und die Namen dann auch noch recht ähnlich sind, finde ich es praktisch nochmal nachschlagen zu können).
Die Erzählweise, die sich ja durch alle drei Bände zieht, fand ich sehr ansprechend. Es gibt die Aufzeichnungen der Kane-Geschwister, die abwechselnd in einem Video-(oder Audio-)Tagebuch von ihren Erlebnissen berichten. Sie haben diese Aufzeichnungen an den Verfasse gesendet, der ihre Abenteuer niederschreibt und so nur als Schreiber fungiert und nicht als Erfinder. So erhalten die Geschichten eine einzigartige Ebene an Plausibilität und Realität, zumal der Schreiber die Abenteuer auch noch kontextualisiert, indem er von antiken Berichten über die diversen Monster, Ungeheuer und historischen Figuren schreibt.
Auch in diesem Band der Trilogie gibt es wieder ein paar Anspielungen auf die Reihe um Percy Jackson, und vor allem das Ende deutet auf gemeinsame Abenteuer der Held:innen der beiden Reihen hin, was mich natürlich neugierig gemacht hat.
Alles in allem gefiel mir der dritte Band der Kane-Chroniken Der Schatten der Schlange von Rick Riordan ganz okay. Sadie mochte ich nicht so sehr, dafür aber ihren Bruder Carter. Ich mag es, dass die Handlung Wissen über die altägyptischen Mythen und Legenden einbezieht. Auch die Erzählweise mochte ich ganz gerne, weil sie mal etwas anderes war und vor allem auch Percy Jackson-Anspielungen haben mir gut gefallen.