Kurz gesagt: Der Tod kommt leise von Andrew Lane
Im fünften Band der Young Sherlock Holmes-Reihe Der Tod kommt leise von Andrew Lane geht es direkt dort weiter, wo der vierte geendet hat. Sherlock wurde auf ein Schiff nach Shanghai verfrachtet, und muss unterwegs nicht nur einen gewaltigen Sturm überstehen, sondern auch einen Piratenangriff abwehren. Aber auch in Shanghai gibt es einige Abenteuer zu bewältigen: sein Freund, der chinesische Koch, wird von einer Schlange gebissen. Als kurz darauf noch der Vater seines neuen Freundes Cameron von einer Schlange gebissen und getötet wird, ist Sherlock klar, dass es sich nicht um einen Zufall handeln kann. Gemeinsam mit den beiden Söhnen der Männer, die seine neuen Freunde geworden sind, ermittelt er…
Beim fünften Band ist es dringend notwendig, dass man zuvor den vierten Band kennt, aber ich würde grundsätzlich empfehlen, die Titel in der richtigen Reihenfolge zu hören/lesen. Hier ist es aber so, dass der fünfte Band direkt an das Ende des vierten Bandes anschließt.
Mir tat auch in diesem Band Sherlock leid, da er hier in argen Schwierigkeiten steckt. Aber er zeigt, dass er aus vielen Situationen das Beste zu machen weiß. Und vor allem das Ende – zu dem ich aber nicht mehr sagen möchte – war wirklich schlimm. Tragisch fand ich auch den Fall selbst, denn beide neuen Freunde von Sherlock verlieren ihre Väter. Davon abgesehen, dass mir das Schicksal der drei Jungs sehr nahe ging, fand ich den Fall selbst recht spannend, obwohl mir die Auflösung doch etwas zu schnell ging, aber ich vermute, dass auch das daran liegt, dass es sich hier um eine gekürzte Hörbuch-Adaption eines längeren Werkes handelte.
Die Ereignisse, die sich im Hintergrund abgespielt haben, zu denen ich jetzt nicht mehr sagen will, weil ich niemanden spoilern möchte, fand ich aber nicht gut. Ich habe einfach das Gefühl, dass Sherlock durch diese Reise in den Abgrund gestoßen wurde, der in engem Zusammenhang mit seinen späteren Problemen stehen könnte. Schade fand ich auch, dass Sherlocks Freunde nicht vorkamen (auch wenn er neue gefunden hat). Obwohl sie ihm ja mehr als einmal aus der Klemme geholfen haben, scheint ihnen sein Verschwinden nicht so viel auszumachen, was irgendwie nicht in den Kontexten der vorherigen Bände passt.
Insgesamt fand ich den fünften Band der Young Sherlock Holmes-Reihe ganz in Ordnung und ich hoffe einfach, dass die nächsten Bände wieder etwas versöhnlicher ausfallen. Was mir bisher gut gefällt, ist, dass Sherlock so viel in der Weltgeschichte (Russland, USA, Schottland, Frankreich) rumkommt; das finde ich ein interessantes Konzept für die Reihe.