New Kid - Als wäre Schule nicht eh schon schwer genug von J. Craft

Inhaltsangabe: New Kid – Als wäre Schule nicht eh schon schwer genug von Jerry Craft

Jordan Banks ist der Protagonist in dem Comic New Kid – Als wäre Schule nicht eh schon schwer genug von Jerry Craft. Jordan wird von seinen Eltern in New York auf eine Privatschule geschickt, obwohl er viel lieber auf eine Kunstschule gehen würde. Am ersten Tag lernt Jordan Liam kennen, der ihn als Guide von Zuhause abholt und in der Schule rumführen soll. Liam wirkt am Anfang nicht als würde er sich für Jordan interessieren, aber im Laufe der Zeit werden die beiden immer bessere Freunde. Außerdem lernt Jordan noch einige andere Neue kennen: Alex und Drew.

Bei der einen Alex, denn es gibt einen männlichen Alex und eine weibliche Alexandra, handelt es sich um ein seltsames Mädchen, das immer eine Handpuppe über ihrer Hand und ihrem Arm hat. Als Jordan mal ein bisschen mehr Zeit mit ihr verbringt, erfährt er, was sich dahinter verbirgt und schafft es mit einem kleinen Trick, sie aus ihrem Schneckenhaus hervorzulocken und ihren Mitschüler:innen zu zeigen, dass sie gar kein so seltsamer Vogel ist wie alle immer denken.

Außerdem gibt es da noch Drew, der genau wie Jordan zu den Kids of Color gehört. Jordan befreundet sich auch mit ihm, denn die beiden verbindet sehr viel. Im Gegensatz zu Jordan, der eigentlich nur irgendwie den ganzen Schulwahnsinn überleben und an seinen Comics zeichnen möchte, rebelliert Drew immer mal wieder gegen das, was ihn stört. Weil er von einer Lehrerin besonders häufig mit einem anderen Kid of Color verwechselt wird und sie ständig den falschen Namen benutzt, denken sich Drew und Jordan ein Spiel aus und verabschieden sich immer mit irgendwelchen falschen Namen voneinander.

Jordan merkt, von seinem Großvater darauf aufmerksam gemacht, dass er seine Freundschaften mit dem weißen Liam und mit Drew immer von einander getrennt hat, obwohl er beide mag und mit beiden befreundet ist. Also beschließt er, seine Freundschaften zu vereinen und so treffen sie sich alle drei nachmittags um gemeinsam zu zocken.

Und dann gibt es an der Schule neben einigen ganz coolen Mitschülerinnen und Mitschülern einige nervige Schüler, die es witzig finden andere zu ärgern und zu nerven und sich dann wundern, dass keiner der Klassenkamerad:innen in sein Jahrbuch schreiben möchte. Außerdem gibt es noch jede Menge seltsamer Lehrerinnen und Lehrer und vor allem manche Regeln sind wirklich seltsam: bei eiskalten Temperaturen die Pausen und den Sportunterricht draußen zu verbringen, was Drew und Jordan dauerhaft frieren lässt und sie sich, wo möglich, davor zu drücken versuchen…

New Kid - Als wäre Schule nicht eh schon schwer genug von J. Craft

Rezension: New Kid – Als wäre Schule nicht eh schon schwer genug von Jerry Craft

New Kid – Als wäre Schule nicht eh schon schwer genug von Jerry Craft ist der erste Band einer neuen Comic-Reihe. Jordan Banks als Kid of Color ist der Protagonist dieser Reihe, hat aber einige Freunde in seiner neuen Schule, die ebenfalls wichtige Figuren sind.

Jordan und einige wenige Kids of Color an seiner neuen Schule haben mit diversen Situationen von Alltagsrassismus zu kämpfen. Jordans Freund Drew wird beispielsweise von einer seiner Lehrerinnen ständig mit einem Mitschüler verwechselt, weil sie die Namen einfach nicht auseinanderhalten kann. Außerdem gehen immer alle Lehrkräfte davon aus, dass man als Person of Color sowohl aus einer zerrütteten Familie kommt (was bei Jordan ganz sicher nicht der Fall ist, weil man mitbekommt wie seine Eltern miteinander umgehen und über sie einiges erfährt) und natürlich arm ist (Jordans Eltern sind nicht reich, haben aber beide solide Jobs, mit denen sie die Familie versorgen, dennoch hat er natürlich ein Stipendium für die hohen Schulgebühren der Privatschule). Es gibt auf Jordans Schule einen seltsamen Mitschüler, mit dem Jordan nichts anfangen kann, der aber zu den wenigen Kids of Color gehört und immer für arm gehalten wird, obwohl seine Eltern steinreich sind. Immer wenn dieser Schüler für arm gehalten ist, entsteht dann eine witzige Situation, weil er klar macht, dass er ein genauso luxuriöses Leben führt wie viele andere seiner Mitschülerinnen und Mitschüler. Dennoch ist es tragisch, dass seine Mitschüler:innen ihn immer noch nicht kennen, obwohl er seit Jahren auf diese Schule geht und ihn immer noch für arm halten und das nur aufgrund seiner Hautfarbe.

Jordan versucht immer irgendwie den Schulalltag zu „überleben“ und möchte eigentlich keinen Ärger, obwohl er sich natürlich genauso über Alltagsrassismus ärgert wie Drew, der dagegen auch immer wieder rebelliert. Besonders interessant fand ich die Situation zu Weihnachten: die Schüler:innen wichteln und müssen dem anderen drei Geschenke machen. Drew erhält Basketballkekse, einen Gutschein für (ich glaube es war) KFC und einen Schoko-Weihnachtsmann und echauffiert sich darüber, dass er diese Geschenke ja nur bekommen hat, weil er ein Kid of Color sei. Jordan findet die Geschenke eigentlich ganz cool und als sich eine Mitschülerin als sein Wichtel zu erkennen gibt und ihm die Geschenke erklärt, merkt er, dass sie sich wirklich Gedanken gemacht hat und die alle total lieb (in deinem Spind hing ein entsprechendes Poster und da dachte ich, dass du bestimmt Basketball magst, deshalb die Kekse) meinte.

Die Zeichnungen selbst gefallen mir sehr gut. Ich mag auch, dass man merkt, dass der Autor einen anderen Zeichenstil hat als Jordan selbst. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir etwas „schönere“ Zeichnungen gewünscht, obwohl ich gar nicht sagen kann wo genau. Was mir gut gefallen hat, nur leider im Digitalen etwas unter den Tisch gefallen ist, waren die toll gestalteten Doppelseiten, die man beim einfachen Durchscrollen kaum bemerkt und nur wenn man die entsprechende Ansicht anschaltet, genießen kann. Ich finde es toll, dass die Bilder dann die komplette Doppelseite ausfüllen. Dass die Comics auch noch coloriert sind, fand ich echt cool, weil ich das von den Mangas anders kenne. Die Texte und Illustrationen kommen von Jerry Craft, coloriert wurde von Jim Callahan.

Insgesamt mochte ich Jordans erstes Abenteuer in seiner neuen Schule. Ich bin wirklich gespannt was da noch so kommt. Ich mochte es auf der einen Seite, zu sehen wie Jordan und seine Mitschüler:innen versuchen sich in der Schule zurecht zu finden auf der anderen Seite und auf der anderen finde ich es gut, dass hier Alltagsrassismus, den wirklich jede:r kennt und der häufig auch keine bösen Intentionen hat, aber natürlich dennoch Rassismus ist, angesprochen wird. Ich glaube und hoffe, dass sich viele jungen Menschen in Jordan und seine Freunde reinfühlen kann und mit diesem tollen Comic (oder sogar der kompletten Reihe) ihren Spaß haben.

 

 

 

Ich danke Netgalley und dem Verlag für das Rezensionsexemplar!