Kurz gesagt: Saphirblau von Kerstin Gier
Gwendolyn ist immer noch ungeübt im Zeitreisen und auch ihre Gefühle für Gideon machen die ganze Sache nicht leichter, denn einmal kann er sie gar nicht genug küssen und kurz darauf stößt er sie von sich. Ximerius, ein Wasserspeier-Geist mit dem Gwen aufgrund ihrer besonderen Gabe sprechen kann, hilft ihr zwar und behält einige Menschen für Gwen im Auge, doch hinter die Geheimnisse was hinter dem Chronographen steckt, was die geheimen Pläne des Grafen sind und was die Wächter vor ihr verborgen halten, ist sie noch nicht gekommen.
Ich mochte den ersten Band der Edelstein-Trilogie ganz gerne, doch der zweite hat mich eher genervt als dass ich ihn toll fand. Die Handlung ist spannend und es geschieht ziemlich viel in kurzer Zeit; im Buch vergehen nur wenige Tage. Gerade weil so viel gleichzeitig geschieht, verstehe ich nicht, weshalb Gwen nicht mehr eigene Ermittlungen anstellt. Sie lässt sich wie eine Schachfigur über das Brett dirigieren und begnügt sich damit, keine Antworten zu erhalten. Das hat mich sehr gestört, weil ich ihr Verhalten einfach nicht nachvollziehen konnte.
Hinzu kam, dass sie sich von Gideon so behandeln lässt. Ich finde ihn, ehrlich gesagt, nur noch unsympathisch. Auf der einen Seite scheint er in Charlotte verliebt zu sein und auf der anderen wird er vom Grafen offenbar ziemlich manipuliert (und ich bin nicht sicher, ob er es mitbekommt). Sein Verhalten Gwendolyn gegenüber ist einfach komplett unberechenbar und ich bin nicht sicher, ob er einfach nur ein Arsch ist, der mit den Gefühlen der beiden Mädchen spielt oder ob er wirklich zu den Bösen gehört. Auf jeden Fall kann ich nicht verstehen wie Gwendolyn ihm vertrauen kann.
Vielleicht liegt es an den starken Kürzungen, dass ich Gideons Charakter wenig differenziert betrachten kann und dass ich das Gefühl habe, dass ständig irgendein Abenteuer zu bestehen ist. Meine Hörbuchversion ist wieder stark gekürzt. So weiß ich leider auch gar nicht, was denn da genau alles wegfällt.
Das Hörbuch selbst mochte ich sehr gerne. Es ist wieder von Josefine Preuss eingesprochen, die auch schon den ersten Band der Trilogie gesprochen hat. Sowas mag ich ja immer; eine andere Sprecherin zwischendrin hätte ich schon sehr komisch gefunden. Für mich passt die Stimme einfach super zu Gwendolyn.
Alles in allem war ich von Saphirblau von Kerstin Gier enttäuscht, bin aber dennoch neugierig wie die Trilogie ausgeht und werde deshalb natürlich auch den dritten Band hören.