Kurz gesagt: Mord unterm Mistelzweig von Robin Stevens
Hazel und Daisy haben Weihnachtsferien und verbringen diese in ihrem fünften Abenteuer (Mord unterm Mistelzweig von Robin Stevens) in Cambridge bei Daisys Tante und ihrem Bruder. Hazel und Daisy wollen in Cambridge George und Alexander, die Junior-Pinkertons, treffen, wobei sie George aber bisher nur aus Briefen kennen. George und Alexander besuchen gerade Georges Bruder in einem anderen der vielen Cambridge-Colleges. Bertie, Daisys Bruder, hat für sie eine „Aufpasserin“, Amanda, organisiert, die so tut, als würde sie die beiden betreuen, während sie aber eigentlich alleine unterwegs sind. Als die beiden also in Cambridge eintreffen, erfahren sie von seltsamen Unfällen, die dem älteren von zwei Zwillingsbrüdern immer wieder geschehen. Da die beiden Zwillinge an Weihnachten volljährig werden und der Ältere dann alles erben wird, verdächtigen sie den jüngeren Zwilling. Kurz darauf wird einer der Zwillinge tot aufgefunden und die beiden Detekteien beschließen den Mörder (oder die Mörderin) zu finden…
Ich habe mich auf diesen Weihnachtskrimi der Wells und Wong-Reihe lange gefreut. Ich mag Daisy und Hazel und auch in diesem Weihnachtskrimi zeigen sie wieder was sie können. Ich finde es toll, dass sie in Alexander und George zwei gute Freunde gefunden haben, die ein ähnliches Interesse an Kriminalfällen haben. Und ich mag es, dass hier mal beide Detekteien ermitteln konnten. Fies fand ich, dass die Jungs den beiden Mädchen immer wieder Steine in den Weg gelegt haben. Es war dann ganz schön, dass Hazel und Daisy dennoch „gewonnen“ haben und den Mörder (oder die Mörderin) zuerst gefunden haben; vor allem, da sie nicht mal ins College durften.
Außerdem wir mal wieder das Thema, dass Frauen schlechter gestellt werden als Männer thematisiert. Daisy und Hazel könnten zwar an einem der wenigen Frauencolleges studieren, aber sie können danach keinen Abschluss machen, obwohl sie die gleichen Vorlesungen wie die Männer besuchen und vielleicht sogar klüger sind. Das finden beide, verständlicherweise, unfair. Außerdem bekommen sie mit wie wenig Geld dem Frauencollege zur Verfügung gestellt wird (morgens und abends wird mal für eine Stunde die Heizung angeschaltet, das Essen ist schlechter, der Speisesaal und Besteck und Geschirr deutlich weniger prunkvoll als bei den Männern). Die beiden finden keine Lösung dafür, aber ich finde es gut und interessant, dass es erwähnt wurde.
Und für einen Weihnachtskrimi ist für mich immer besonders wichtig wie weihnachtlich er war. Ich muss sagen, dass mir teilweise schon ein bisschen die Weihnachtsstimmung gefehlt hat, aber das wirklich nur, weil eben mehrere Morde geschehen sind und sie ermitteln müssen. All die wichtigen kleinen Weihnachtstraditionen gab es: ein Kirchenbesuch, das Singen von Weihnachtsliedern, Schnee, ein Weihnachtsbaum samt Deko und sogar weihnachtliches Essen. Außerdem sitzen Hazel und Daisy am Ende sogar unter dem Baum und freuen sich über ihre Weihnachtsgeschenke (obwohl ich fand, dass die beiden wirklich viele Geschenke gekriegt haben), aber es hatte dennoch eine schöne, besinnliche Weihnachtsstimmung.
Also alles in allem hat mir auch der fünfte Band der Wells & Wong-Reihe Mord unterm Mistelzweig von Robin Stevens sehr gut gefallen und ich empfehle die Reihe und auch diesen Band sehr gerne weiter.