Die Kleptomanin von A. Christie

Inhaltsangabe: Die Kleptomanin von Agatha Christie

In Die Kleptomanin von Agatha Christie ermittelt wieder einmal Hercule Poirot und zwar gemeinsam mit Inspector Sharpe.

Poirot entdeckt drei Tippfehler in einem Brief seiner Sekretärin, da Miss Lemon sonst niemals Fehler macht, ist dies höchst verdächtig. Poirot fragt sie was sie beschäftigt und erfährt, dass ihre Schwester Mrs. Hubbard in einem Studentenheim arbeitet und dort gerade einige Schwierigkeiten hat. Poirot beschließt sich der Sache anzunehmen und hat daraufhin eine Besprechung mit Mrs. Hubbard die eine Liste der Dinge, die im Studentenwohnheim gestohlen wurden, mitbringt. Auf der Liste stehen Dinge wie eine Puderdose, ein unechtes Armband, aber auch ein ziemlich wertvoller Ring und ein zerschnittener Schal.

Poirot hält einen Vortrag im Studentenwohnheim und rät danach umgehend die Polizei bezüglich der Diebstähle zu informieren. Als eine der Bewohnerinnen das hört, kommt sie in Mrs. Hubbards Zimmer und gesteht die Diebstähle. Kurz darauf wird sie von einem ihrer Mitbewohner, der sich für Psychologie interessiert verteidigt und die beiden geben am nächsten Abend ihre Verlobung bekannt. Celia Austin, Mitarbeiterin der Apotheke im St. Catherines Hospital, wird am nächsten Morgen tot in ihrem Bett aufgefunden; offenbar hat sie sich selbst mit Morphium vergiftet, das sie aus der Krankenhausapotheke entwendet hat.

Poirot deckt natürlich auf, dass es sich hier nicht um einen Selbstmord, sondern um einen Mord handelt. Celia wurde von jemandem vergiftet. Als es daraufhin zu Ermittlungen von der Polizei kommt, deckt Inspector Sharpe gemeinsam mit seinen Kollegen und Poirot, den er von einem früheren Fall kennt und der sich deshalb beteiligen darf, allerlei interessante Sachen auf: Beispielsweise versteckte Mrs. Nicoletis etliche leere Schnapsflaschen in ihrem Schrank.

Wenig später wird auch sie tot aufgefunden. Auf den ersten Blick wirkt es so als habe sie sich zu Tode getrunken, denn sie riecht stark nach Alkohol und kam gerade aus einer Bar, doch kurz darauf kommt heraus, dass auch sie ermordet wurde. Außerdem stellt sich heraus, dass es noch einige seltsame Vorgänge im Heim gab, die nicht von Celia inszeniert wurden: Glühbirnen, die nicht nur aus dem Vorratsschrank, sondern sogar aus den Fassungen verschwinden, der zerschnittene Rucksack und das verschwundene Borax. Weiterhin erfährt Poirot von einer seltsamen Wette zwischen den Studenten. Nigel behauptet, dass er ohne Probleme drei verschiedene Gifte bekommen könne, ohne dass diese mit ihm in Zusammenhang gebracht werden könnten. Daran scheitern Mörder nämlich häufig; das Gift, das sie für ihren Mordanschlag benutzen, kann mit ihnen in Verbindung gebracht werden.

Kurz darauf wird noch eine Studentin tot aufgefunden: Patricia Lane wurde offenbar erschlagen. Doch nach diesem Mord haben Poirot und Sharpe schnell durchschaut wer der Mörder ist und welchen Trick er angewendet hat, um für den letzten Mord ein einwandfreies Alibi zu haben.

Die Kleptomanin von A. Christie

Rezension: Die Kleptomanin von Agatha Christie

Die Kleptomanin von Agatha Christie ist ein Hercule Poirot-Roman. Gemeinsam mit ihm ermittelt Inspector Sharpe, die sich schon aus einem früheren Fall kennen und deshalb darf Poirot auch bei den Ermittlungen der Polizei beteiligt sein.

Die Geschichte selbst fand ich super spannend. Vor allem der Anfang als Poirot aus ein paar Fehlern seiner Sekretärin schließt, dass etwas nicht stimmt und dann aufgrund von ein paar Diebstählen ahnt, dass in diesem Studentenwohnheim noch andere Dinge vor sich gehen. Eine Liste mit einigen mehr oder weniger wertlosen Gegenständen, die gestohlen wurden, machen das perfekte Mysterium. Die Erklärung für die Diebstähle ist dann zwar denkbar einfach, aber daraus entspinnt sich dann ein komplexer Fall und es geschehen gleich drei Morde.

Dass wieder Menschen mit Morphium getötet werden und auch hier, wie so oft, der Mord in der Nähe zu einem Krankenhaus oder einer Arztpraxis und dem medizinischen Personal stattfindet, passt super zu den Romanen der Autorin und natürlich auch zu ihrer Biographie.

Mit den Namen der Figuren hatte ich aber ehrlich gesagt leichte Schwierigkeiten. Hier stehen, anders als sonst oft bei Christie, sehr viele Figuren im Vordergrund. Neben Poirot und Sharpe, Miss Lemon und Mrs. Hubbard, die man ziemlich gut auseinanderhalten konnte, gibt es etliche Studenten und Bewohnerinnen des Hauses, die ich leider kaum auseinanderhalten konnte. Hierzu gehören Colin McNabb, Nigel Chapman, Leonard Bateson, Chandra Lal und Mr. Akibombo und Celia Austin, Valerie Hobhouse, Sally Finch, Elizabeth Johnston, Patricia Lane, Jean Tomlinson und Genevieve. Vor allem bei den ersten drei Männern hatte ich ziemliche Schwierigkeiten bis zum Schluss diese auseinander zu halten. Bei den Frauen gelang es mir besser, aber auch hier brauchte ich einiges an Zeit. Wenn man mal die verschiedenen Charaktere verstanden hat, ist es gar nicht mehr so schwierig, aber in meiner Ausgabe gab es vorne leider auch keine Namensliste, die es sicherlich nochmal erleichtert hätte.

Dass die Wette der Studenten wie man unauffällig drei verschiedene Gifte besorgen könnte ein wichtiger Hinweis ist, das wird zwar ziemlich schnell klar, aber dass diese Wette eigentlich sogar von ausschlaggebender Wichtigkeit ist, erst später. Auch die Reihenfolge der gestohlenen Gegenstände ist natürlich von elementarer Bedeutung und natürlich hat Mrs. Hubbard Schwierigkeiten sich einige Wochen bis Monate nach dem Verschwinden an die genaue Reihenfolge zu erinnern, aber wichtig ist sie natürlich trotzdem. Schön hätte ich gefunden, wenn man Celia vor ihrem vermeintlichen Selbstmord noch genauer befragt hätte, welche Dinge sie denn gestohlen hat. Das hätte das Miträtseln etwas leichter und deshalb auch spannender gemacht, weil man dann nicht hätte raten müssen was eigentlich auf das Konto des Mörders und was auf ihr Konto ging.

Auch hier verweist Christie auf andere Werke, was sie häufiger in ihren Geschichten tut. Hierzu gehört eine Geschichte von Arthur Conan Doyle am Anfang des Romans und der englische Kinderreim, nach dem das Buch im Original (Hickory Dickory Dock) auch benannt ist. Dieses Motiv kennt man unter anderem aus Das unvollendete Bildnis von Agatha Christie, welcher im Original Five Little Pigs heißt.

Mir hat auch die Internationalität der Studierenden gefallen. Bei dem Studentenwohnheim in der Hickory Road handelt es sich um ein internationales Wohnheim, sodass eine Studentin aus Frankreich, eine aus Amerika, aber auch welche aus Asien, der Türkei und aus Afrika stammen. Das Zusammenleben verläuft zwar nicht immer harmonisch, aber grundsätzlich kommen die Studierenden gut miteinander aus und es entwickeln sich auch Freundschaft und Liebschaften zwischen Studierenden aus verschiedenen Ländern. Auch wenn Christie mit dem Thema, meiner Ansicht nach, sehr vorsichtig umgeht, könnte man einige Teile des Textes als rassistisch bezeichnen, wobei ich nicht sicher bin, dass diese Passagen im historischen Kontext tatsächlich so intendiert waren. Ich kann das nicht wirklich beurteilen, wollte es an dieser Stelle aber dennoch kurz erwähnen.

Alles in allem hat mir Die Kleptomanin von Agatha Christie aber sehr gut gefallen und ich empfehle diesen spannenden Krimi der Autorin sehr gerne weiter.