Laetitia Rodd 1: Das Geheimnis von Wishtide Manor von K. Saunders

Kurz gesagt: Laetitia Rodds erster Fall: Das Geheimnis von Wishtide Manor von Kate Saunders

Laetitia Rodd ist die Witwe eines Diakons und lebt in ärmlichen Verhältnissen in London, nachdem ihr Ehemann überraschend verstarb. Um sich den Lebensunterhalt aufzubessern, arbeitet sie für ihren Bruder, einen bekannten und erfolgreichen Anwalt, als Detektivin und ist (un)bekannt für ihre diskret durchgeführten Jobs. Nun wird Letty von der Familie Calderstone angeheuert, weil deren Sohn sich in eine arme Witwe verliebt hat und sich mit dieser verloben möchte. Das möchte aber wiederum die Familie nicht und so ermittelt Letty diskret über die Vergangenheit der etliche Jahre älteren Frau. Bald sterben aber die ersten Menschen und als dann auch noch die Verlobte und ihre Schwägerin brutal angegriffen und die Verlobte sogar ermordet wird, wird Letty erneut beauftragt, denn nun soll sie den Mörder finden, denn die Polizei verhaftet nach einem Streit niemand geringeren als Charles Calderstone…

Ich muss sagen, dass ich in letzter Zeit sehr viele Bücher gelesen habe, die mich enttäuscht haben oder die ich sogar abbrechen musste. Deshalb war ich am Anfang wirklich skeptisch bei diesem Krimi, ABER: ich bin begeistert. Ich habe den ersten Band der Reihe binnen weniger Tage verschlungen und wollte einfach immer mehr und weiter lesen und das Buch am Liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen.

Ich mag Laetitia Rodd, genannt Letty, sehr gerne und bin von ihrem Charakter sehr begeistert. Sie hat sich zwar an der ein oder anderen Stelle als ein wenig leichtsinnig gezeigt, aber sie ist klug, mutig und eine total liebe, freundliche Frau. Sie ist schon etwas älter (ich glaube so etwa Mitte 50) und hat dementsprechend schon einige an Lebenserfahrung, dennoch weiß sie noch wie es war, jung und verliebt zu sein und kann sich so gut in ihre Zeug:innen hineinversetzen und nimmt diese somit bei den Befragungen für sich ein.

Auch die Ermittlungsarbeit hat mir gut gefallen. Letty ist eine wunderbare Ermittlerin und die Ermittlungsarbeit steht hier wirklich im Fokus. Ich kann es ja gar nicht leiden, wenn bei Krimis einfach gar nicht ermittelt wird (oder die Ermittlungen eher als Randerscheinung vorkommen), deshalb finde ich es immer besonders erwähnenswert, wenn es anders ist und hier war die Ermittlungsarbeit wirklich fantastisch.

Alles in allem handelte es sich beim ersten Band der Reihe um einen tollen viktorianischen Krimi mit einer fantastischen weiblichen Ermittlerin. Ich habe den Krimi durchgesuchtet, mag die Handlung und auch die anderen Figuren fand ich grundsätzlich sympathisch (vor allem Lettys Bruder). Letty erinnerte mich an einige andere Figuren (beispielsweise an Lucy Harrington-Kurland), die ich aus anderen Krimireihen kenne, was ich aber nicht negativ fand. Ich glaube, ich habe hier eine neue Lieblingsreihe entdeckt und bin direkt traurig, dass es sich dabei nur um eine Trilogie handelt.